mit der Krone, des Kriegsverdienstkreuzes und, früher schon, des Titels Königlich-Sächsischer Hofrat. Von seiner Frische und Fähigkeit auch noch im Ruhestand zeugt seine literarische Tätigkeit: 1. „Entstehungsgeschichte der Sächsischen Textil-Berufsgenossenschaft 1884/85", 2. „Zur Geschichte der Säch sischen Textil-Berufsgenossenschaft 1885/1925", 3. „Zur Geschichte des Sächsischen Landes-Versicherungsamtes 1826/1925". Seine schon erwähnte Neigung zum Humor trat u. a. hervor bei den Fürstenschülerabenden in Leipzig, die er bis in die letzten Lebensjahre gern besuchte, ferner bei seiner Teilnahme an den Kon venten der Leipziger Fraternität der Notarien und Literaten. Als deren Mitglied bekleidete er bei der Fraternität das Amt des Prä- positus in der hierfür vorgeschriebenen Zeit. Auch besuchte er gern die Versammlungen der Deutschen Berufsgenossenschaften, bei denen er oftmals in launiger Weise das Wort nahm. Sein Rat fand bei diesen Versammlungen stets gern und willig Gehör. Aus seiner Stellung als Direktor der Sächsischen Textil-Berufsgenossenschaft ergab sich für ihn jahrelang das Amt des Schatzmeisters des Vereins Deutscher Revi sionsingenieure und seine jahrelange Mitarbeit beim Landessamariter verband Sachsen. Beide Körperschaften ernannten ihn zu ihrem Ehren mitglied, ebenso auch die Kriegerkameradschaft „107 er" Leipzig. Immer war er bereit, das Leben von der fröhlichen Seite zu nehmen, unzählige lustige Verse zeugen davon. Er war eine glück liche Natur und konnte allem eine gute Seite abgewinnen. Auch der größte Schmerz beim Heimgange seiner geliebten Frau nach 53 jähriger glücklichster Ehe konnte ihm seine innere Fröhlichkeit nicht nehmen. „Ich danke Gott, daß er mir ein fröhliches Herz ge schenkt und erhalten hat bis ins Alter" schreibt er in einem nach gelassenen Briefe. Seine Tochter war verheiratet mit Handelshoch schulprofessor vr.jur. Gerhard Wörner, der ihm in der Leitung der Textilgenossenschaft folgte. Enkel und Urenkel durfte er zu seiner Freude aufwachsen sehen. Bei einer Sitzung der Fraternität konnte er 'mit Schwiegersohn und Enkel erscheinen. Seine Enkel und Urenkel sah er gern um sich und sreute sich an ihrer Lebhaftigkeit, das „kleine Volk" war ihm immer willkommen. Jung sein mit der Jugend konnte er auch im 90. Lebensjahre noch. „Immer blieb er sich selber gleich, der einfache gütige Mensch, der still zu helfen verstand, wo Hilse nötig war", so sagt ein Nachruf. Die ihm näher treten durften, empfanden die wundervolle Heiterkeit seines Wesens als eine starke innere Kraft. Aus glücklicher Natur anlage war sie zur Lebensfrucht gereift durch eine tiefe, lautere, schlichte Frömmigkeit. So verwob sich ihm Ernst und Freude des Lebens unauflöslich ineinander, so gewann er die Herzen, weil er nicht sich selber suchte, so konnte er die schwierigsten Aufgaben meistern, ohne andere zu verletzen. Seiner Fürstenschule war er in besonderer Treue zugetan. Jahrelang hat er die Vereinigung alter Fürstenschüler geleitet und sie noch im hohen Alter besucht.