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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1972
- Erscheinungsdatum
- 1972
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-197200002
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770833978-19720000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19720000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
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- Band
- Parlamentsperiode
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
-
Band
Band 1972
-
- Ausgabe Nr. 1, Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, Februar 1
- Ausgabe Nr. 4, Februar -
- Ausgabe Nr. 5, März 1
- Ausgabe Nr. 6, März 1
- Ausgabe Nr. 7, April 1
- Ausgabe Nr. 8, April 1
- Ausgabe Nr. 9, Mai 1
- Ausgabe Nr. 10, Mai 1
- Ausgabe Nr. 11, Juni 1
- Ausgabe Nr. 12, Juni 1
- Ausgabe Nr. 13, Juli 1
- Ausgabe Nr. 14, Juli 1
- Ausgabe Nr. 15, August 1
- Ausgabe Nr. 16, August 1
- Ausgabe Nr. 17, September 1
- Ausgabe Nr. 18, September 1
- Ausgabe Nr. 19, Oktober 1
- Ausgabe Nr. 20, Oktober 1
- Ausgabe Nr. 21, November 1
- Ausgabe Nr. 22, November 1
- Ausgabe Nr. 23, Dezember 1
- Ausgabe Nr. 24, Dezember 1
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Band
Band 1972
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- Hochschulspiegel
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Ein Beitrag zum rationellen Studium Studien zur Hochschülentwicklung Nr. 26 Rationell studieren Ratschläge für den Beginn t'nes Direktstudiums an einer Hochschule der Deutschen Demokratischen Republik Autorenkollektiy • • Berlin 1972 INSTITUT FÜR HOCHSCHULBILDUNG UND -OKONOMIE In den letzten Jahren sind an mehreren Universitä ten und Hochschulen, z. B. in der UdSSR und in der DDR, Untersuchungen durchgeführt worden, um typi sche Schwierigkeiten der Studenten am Anfang eines Studiums zu erkennen und daraus Maßnahmen für einen erfolgreichen Studienablauf abzuleiten. Diese Untersuchungen ergaben, daß die auftretenden Schwie rigkeiten nicht nur aus erhöhten wissensmäßig-intel lektuellen Anforderungen resultieren, sondern auch aus anderen Bereichen, z. B. Schwierigkeiten bei der Ein ordnung in neue Kollektive, Schwierigkeiten durch ver änderte Arbeits- und Lebensbedingungen, erwachsen. Hilfe und Unterstützung für Studienanfänger sind in einem sozialistischen Staat eine gesellschaftliche Not wendigkeit. Der Lehrbereich Hochschulpädagogik unse rer Sektion erhielt deshalb 1971 vom Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen den Auftrag, die Broschüre „Rationell studieren“ zu erarbeiten. Mit Beginn des Studienjahres 1971/72 wurde diese Broschüre an eini gen ausgewählten Universitäten und Hochschulen der DDR eingesetzt und erprobt. Eine erste Auswertung er gab, daß sich die Broschüre bewährt hat und das seit Jahren bestehende Bedürfnis nach einer derartigen An leitung für Studienanfänger damit befriedigt wird. Die Broschüre wurde 1972 im Ergebnis zahlreicher Mei nungsäußerungen und Anregungen neu bearbeitet und jedem Studienanfänger und Seminargruppenberater an Universitäten und Hochschulen der DDR zum Studien anfang 1972/73 zur Verfügung gestellt. Die Funktion der Broschüre wird in der Befähigung der Studenten für die Tätigkeit „Studieren“ im wei testen Sinne des Wortes und entsprechend der umfas senden Zielstellung des Studiums an einer sozialisti schen Hochschule gesehen. Die Broschüre soll 0 den Studienanfang erleichtern und dazu beitragen, schnell und sicher ein rationelles Studium zu er möglichen; 9 das ständige eigene Bemühen der Studenten im Stu dium durch Information über das Studium, durch Erläuterungen zum Studium und daraus abgeleiteten Hinweisen und Ratschlägen unterstützen; • richtige Vorstellungen über das Studium entwickeln helfen. Das so gekennzeichnete Anliegen der Broschüre kann besonders wirkungsvoll unterstützt werden, wenn die Studenten durch Hochschullehrer und Seminargruppen berater eine Anleitung zur Arbeit mit der Broschüre erhalten und die in der Broschüre dargelegten Pro bleme, Situationen u. a. zum Gegenstand der gemein samen Bemühungen und Tätigkeiten in der FDJ- Gruppe gemacht werden. Zu diesem Zweck erhielten alle Seminargruppenberater ein vom Autorenkollektiv erarbeitetes Beiblatt mit entsprechenden Hinweisen. Die Broschüre „Rationell studieren“ beschränkt sich nicht nur auf Fragen des wissenschaftllichen Arbeitens im Studium, sondern behandelt auch die gesellschaftli chen und politischen Bezüge eines sozialistischen Hoch schulstudiums, die Arbeits- und Lebensbedingungen an den Hochschulen der DDR und Fragen der Kontrolle im Studium. Innerhalb der Themenkreise sind zusammenhängende Erläuterungen mit Ratschlägen und Hinweisen verbun den. Tafeln zum Selbsteintragen ermöglichen das Er fassen hochschulspezifischer Angaben. K. Liebezeit/W. Wiltzsch Sektion Erziehungswissenschaften und Fremdsprachen Ausbildungsniveau in Labor und Versuchsfeld verbessern Die Angehörigen der Sektion Fertigungsprozeß und -mittel haben sich auf das neue Studienjahr gut vor bereitet. Sie wollen von Anfang an die sichere Basis schaffen, daß alle Studenten aktiv und verantwor tungsbewußt, Seite an Seite mit den Mitarbeitern und dem Lehrkörper, gute Ergebnisse bei der Verwirkli chung unserer sozialitsischen Bildungspolitik im Hoch schulwesen erreichen. Unsere Studenten sollen befä higt werden, die erfolgreiche sozialistische Entwicklung unserer Republik der letzten Jahre fortzusetzen und entsprechend den höheren Maßstäben des VIII. Partei tages der SED unter optimalen Bedingungen studieren zu können. Das verantwortungsbewußte politische Herangehen der Angehörigen unserer Sektion ermöglichte es auch, in der praxisbezogenen fachlichen Ausbildung voran- zukommen. Große Anstrengungen sind immer noch erforderlich, um die Ausbildung in den theoretischen Grundlagen einzelner Fachgebiete durch Laborarbeit und anschauliche Praktika im vorgesehenen Umfang qualifiziert zu gestalten. Hierzu haben wir in Abstimmung mit unseren Pra ¬ xispartnern, beispielsweise durch den Aufbau eines Bohrnumerikzentrums für numerisch gesteuerte Werk zeugmaschinen, einen Schwerpunkt geschaffen. Diese praktische Ausbildungsmöglichkeit ist deshalb von so großer Bedeutung, weil die umfassende theoretische Bildung sich um so schwieriger gestaltet, je komplizier ter die Maschinen und Maschinensysteme mit zuneh mender Entwicklungsstufe werden. Der Ausbildungsstand unserer zukünftigen Kader entscheidet darüber, ob beispielsweise eine numerisch gesteuerte Werkzeugmaschine effektiv eingesetzt wird und kontinuierlich arbeitet. Daher sind im Versuchs feld die Voraussetzungen geschaffen worden, durch praktische Übungsarbeit für jeden Technologen und Konstrukteur die Probleme der numerischen Steuerun gen und Maschinensysteme beherrschbar zu gestalten. In den Betrieben ist eine derart umfassende Ausbil dung nicht möglich. Für den Studenten ist also von Bedeutung, daß er die praktischen Möglichkeiten nut zen kann. Dabei wird neben der Vermittlung hoher fachlicher Kenntnisse und Fähigkeiten Schwerpunkt auf ein hohes gesellschaftliches Verständnis gelegt; denn die für die Wirtschaftlichkeit der numerisch ge steuerten Maschinen entscheidenden Faktoren, wie Mehrmaschinenbedienung, mehrschichtige Auslastung, enge sozialistische Zusammenarbeit und ständiger Er fahrungsaustausch, bedingen ein hohes Verantwor tungsbewußtsein. Wir sind uns bewußt, daß die Kenntnisse, Fertig keiten und Fähigkeiten unserer Absolventen neben dem Selbststudium von der Qualität jeder einzelnen Lehrveranstaltung abhängen. Deshalb sehen wir es als eine wichtige Aufgabe an, durch systematische Aus wertung sowjetischer Erkenntnisse und eigener For schungsergebnisse das parteiliche und wissenschaftliche Niveau der Lehrveranstaltungen ständig zu erhöhen. Mitarbeiter und Lehrkörper selbst nutzen die viel fältigsten Möglichkeiten für ihre weitere wissenschaft liche und pädagogische Qualifizierung und gewährlei sten durch gründliche Vorbereitung aller Lehrveran staltungen und Praktika gute Studienmöglichkeiten für unsere Studenten. Dr. Zettler, Sektion Fertigungsprozeß und -mittel Forschungsstudium wird abgeschlossen Als Forschungsstudenten des zweiten Jahrganges schließen wir in diesem Jahr diese neue Art der wissenschaftlichen Ausbildung an der Sektion Fer tigungsprozeß und -mittel ab. Nach umfangreichen Literaturrecherchen vor Be ginn des Forschungsstudiums entschieden wir uns von den möglichen Aufgaben für das Forschungs- thema „Elektrochemisches Ziehschleifen-Verfahrens- entwicklung". Unser Ziel bestand darin, die Ergeb nisse unserer Arbeit unmittelbar in die Praxis um zusetzen und damit sofort produktionswirksam zu werden. Die Besonderheit eines praxisverbundenen For schungsthemas besteht dabei darin, daß neben der theoretischen Durchdringung die materielle Sicher- Stellung für den Versuchsbetrieb gewährleistet sein muß. Der Forschungsstudent hat hier erstmalig Gelegenheit, sein erworbenes Wissen auf dem Ge biet der Organisation und der Leitungstätigkeit an zuwenden und zu vervollkommnen. Während der Forschungsarbeit haben wir uns bemüht, ständigen Kontakt zum Praxispartner zu pflegen, in vielen Gesprächen erfahrene Konstruk teure der Industrie zu konsultieren, um zu se- währleisten, daß die Lösung der Aufgabe unter den vorhandenen Gegebenheiten sofort angewendet werden kann und neben einer Verbesserung der Qualität der bearbeiteten Erzeugnisse auch eine Senkung der Fertigungskosten erreicht werden kann. Aus der Forschungstätigkeit resultieren bisher 4 Patentanmeldungen. Es wurden Konzeptionen für uie unmittelbare Einführung des Verfahrens in mehrere Betriebe erarbeitet, wobei die mögliche Einsparung allein in einem Betrieb mit über einer halben Million Mark jährlich gegeben ist. In Zusammenarbeit mit dem Kombinatsbetrieb VEB Mikrosa Naumburg wurde als zusätzliche Lei stung eine elektrisch-pneumatische Meßsteuerung entwickelt. Das von uns entwickelte Verfahren kann so mit einer Meßsteuerung automatisiert wer den. Diese positiven Ergebnisse waren auch deshalb möglich, weil uns unser Betreuer, Genosse Prof. Degner, neben der guten Unterstützung zu selb ständigem und verantwortlichem Arbeiten erzog. Durch die relativ selbständige Arbeit bei Planung, Leitung und Organisation unserer Forschungsarbeit wurden wir befähigt, im Kollektiv zu arbeiten, wis senschaftliche Kollektive anzuleiten sowie die so zialistische Wissenschaftsorganisation anwenden zu können. Aber auch das gesmte Kollektiv des Lehr stuhls Abtrenntechnik und des Bereiches Technik unserer Sektion trug im Rahmen seiner Möglich keiten zur praktischen Realisierung der Forschungs aufgabe bei. Wir sind stolz darauf, daß die vor Jah ren an uns vergebene Forschungsaufgabe den For derungen des VIII. Parteitages entspricht und daß eine volkswirtschaftlich wichtige Aufgabe gelöst wurde. Völkel/Wolf ,902 Sektion Fertigungsprozeß und -mittel Judosportler mit zahlreichen Wettkämpfen 3 Spiele - 6 Punkte Das Wochenende vom 28. zum 29. Oktober war für die Handballmannschaften unserer Hochschule sehr er folgreich. Am Sonnabend gewannen die Frauen gegen Thalheim sicher mit 18:8. Die 2. Männermannschaft hatte Hartmannsdorf zum Gegner, der nach schwerem Spiel durch das bessere Aus nutzen der gebotenen Chancen mit 23:18 bezwungen werden konnte. Am Sonntag erwies sich Niederwiesa als bisher stärkster Gegner unserer 1. Männermann schaft. Am Schluß hatte unsere Vertretung, die endlich wieder alle bis dahin verletzten Spieler einsetzen konnte, mit 20:19 das bessere Ende für sich. Erfolg reichste Torschützen waren Dressel (10 Treffer) und Sucksdorff (5 Treffer). Frieder Wolf Bezirksfinale erreicht In der 3. Runde um den FDGB-Pokal des Bezirkes traf unsere 1. Frauenmannschaft im Volleyball erneut auf Einheit Werdau. Die Spielerinnen von Werdau woll ten unbedingt die Finalteilnahme erreichen (im Vor jahr 2. Platz), aber sie mußten sich unserer Vertretung mit 0:3 (10:15, 9:15, 13:15) geschlagen geben. Lok Reichenbach (Kreisunion), eine sehr junge Mann schaft, war gegen uns ohne Chance und unterlag deut- lich mit 0:3 (1:15, 8:15, 1:15). Die niedrige Hallentemperatur von etwa 12 Grad C verhinderte überragende Leistungen. Angelika Sonntag (FDGB-Gruppe 70/45) glänzte durch sicher und hart geschlagene Aufgaben. Die Judosportler der TH nehmen in diesen Mona ten an zahlreichen Wettkämpfen teil, um sich gut auf die Bezirksmeisterschaft (Mannschaft) vorzubereiten. So war die 1. Mannschaft Teilnehmer eines Pokal- Turniers, das die SG Dynamo Sonneberg zu Ehren Werner Seelenbinders und des Festtages der Republik ausgeschrieben hatte. Die stärksten Mannschaften des Bezirkes Suhl sowie aus Eisenach, Erfurt und Karl-Marx-Stadt kämpften um einen Wanderpokal. Wenngleich im Einzelturnier (1 X 1. Platz, 2X2. Platz und 1X3. Platz) als auch am darauffolgenden Tag durch Mannschaftssiege über Schmalkalden, Unterlogwitz und Sonneberg gute Er gebnisse ereicht wurden, war die Enttäuschung bei den Aktiven nicht zu leugnen, daß der Pokal an Bezirks meister Dynamo Erfurt ging. Aber die Leistungen im Finalkampf waren besonders in taktischer Hinsicht zu schwach, um einen schon länger ersehnten „vollen“ Erfolg zu erringen. Ein weiterer Wettkampf stellte die im Auftrag des KFA von der TH Karl-Marx-Stadt organisierte Kreis meisterschaft dar. Alle Sektionen des Stadtgebietes stellten Mannschaften. Als stärkste erwies sich Lok Karl-Marx-Stadt. Die 2. Mannschaft der TH belegte den 3. Flatz, so daß nur die 1. Mannschaft — als Vor jahresbezirksmeister gesetzt — ihren Titel verteidigen wird, den sie schon 1970 und 1972 errang. Daßler IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIMIMIIIEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIliIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIlIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Enges Kampfbündnis seit Bestehen der Sowjetmacht Zum 55. Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution Die Stellung zur Großen Soziali stischen Oktoberrevolution war, ist und bleibt ein Prüfstein für den pro letarischen Internationalismus, für die revolutionäre Strategie und Tak tik der kommunistischen Parteien in der gegenwärtigen Epoche — der Epoche des Übergangs vom Kapita lismus zum Sozialismus. Bereits W. I. Lenin hob die inter nationale Bedeutung der Oktober revolution, ihre „internationale Gel tung“ hervor und betonte, daß das russische Vorbild allen Ländern „etwas, und zwar etwas Wesent liches aus ihrer unausweichlichen und nicht fernen Zukunft zeigt. Die fortgeschrittenen Arbeiter aller Län der haben das längst begriffen“. 1 ) Zu jenen Arbeitern, die von An fang an die geschichtliche Bedeu tung der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution erkannten lind für sie in Wort und Tat eintraten, gehörte auch Fritz Heckert, 1. Vor sitzender und Bevollmächtigter des Deutschen Bauarbeiterverbandes von Chemnitz und Umgebung. Lenins Arbeiten — eine wertvolle Hilfe Fritz Heckert, der von 1908 bis 1912 in der Schweiz, Zürich, lebte, war dort durch seine Bekanntschaft mit russischen Revolutionären in die Auseinandersetzungen zwischen den Bolschewiki und Menschewiki unmit telbar einbezogen. Er wußte, daß Lenin Führer und Organisator der revolutionären Strömung der russi schen Sozialdemokraten war. In sei nen Erinnerungen schreibt Fritz Heckert, daß es ihm. durch die Dis kussion mit seinem russischen Freund „Axel“ klar wurde, daß jeder anständige Arbeiter Lenin folgen mußte und daß die Mensche wiki Opportunisten waren. 2 ) Im Verlauf der jahrelangen Dis kussionen wurde Fritz Heckert mit Lenins Auffassungen bekannt, setzte sich mit ihnen auseinander und teilte immer mehr in politischen Grundfragen Lenins Meinung. Lenins prinzipielle Auseinander setzungen mit den Opportunisten aller Schattierungen waren für die deutschen Linken, zu denen Fritz Heckert seit 1903 gehörte, von un schätzbarem Wert. Als Lenin 1916 zur Schrift Rosa Luxemburgs „Die Krise der deut schen Sozialdemokratie“ Stellung nahm, die sie mit dem Pseudonym „Junius“ zeichnete, schrieb er u. a., diese Arbeit ist eine „im großen und ganzen ausgezeichnete marxistische Arbeit“ 3) Gleichzeitig jedoch setzte er sieh mit einigen theoretischen Schwä chen Rosa Luxemburgs auseinander, wie die Verneinung nationaler Kriege in der imperialistischen Epoche und fehlerhafte Orientierun gen hinsichtlich der Revolution. Mit Lenin einverstanden Diese Leninsche Arbeit wurde von Genossen der Chemnitzer Spartakus gruppe eifrig studiert. Fritz Heckert schrieb: „Als dann die Junius-Bro schüre und wenige Wochen später Lenins Kritik darüber... erschien, diskutierten wir diese Kritik im Kreise einiger Freunde. Die meisten von. uns waren sofort mit Lenin ein verstanden. Ich schrieb einen Brief an Krumhügel (Leo Jogiches) — Rosa war schon im Gefängnis — und setzte ihm auseinander, daß wir in einigen wichtigen Fragen mit Lenin gingen ...") Solche politischen Grundfragen waren: die Umwandlung des impe rialistischen Krieges in den Bürger krieg; die Ablehnung der Verteidi gung des kapitalistischen „Vater landes“ ; die Notwendigkeit des prin zipiellen Kampfes gegen den Oppor tunismus und der organisatorischen Trennung von der Sozialdemokratie. In diesen Fragen waren die Chem nitzer Spartakusgenossen „mit Le nin völlig einverstanden“. 5 ) Enge Verbindung mit russischen Internationalisten Unter den Genossen, die die Ar beit Lenins studierten, befanden sich auch in Chemnitz lebende Bol schewiki. Sie wurden bei Kriegsaus bruch 1914 von den deutschen Be hörden zivilinterniert und oblagen einer ständigen Polizeiaufsicht. Den noch gaben diese russischen Inter nationalisten ihre enge Verbindung zu den Freunden um Fritz Heckert nicht auf. Sie nahmen weiterhin am politischen Leben der Spartakus gruppe teil. Neben Berko Plavnik, Ephraim Reif, Jochved Rips, David Dawidowski, Abram Mendelsson, ge hörte das Ehepaar Noah und Amalie Borowski zu den aktivsten Organi satoren und Agitatoren der Chem nitzer Linken. Ihre Verbindungen zu W. I. Lenin wurden über Wassili Solowjew und Wladimir Michailowitsch Sagorski hergestellt. Diese beiden politischen Emigranten mußten sich nach Aus bruch des Krieges in das Zivilinter nierungslager Grimma begeben. Sie arbeiteten dort im Auftrag der bol schewistischen Hilfskommission für russische Kriegsgefangene in Bern, das von Lenin und seiner Lebens gefährtin Krupskaja angeleitet wurde. „Revolution in Petersburg" Illegal fuhren Solowjew und Sa gorski auch nach Chemnitz. Fritz Heckert schreibt darüber unter anderem: - „Beide sprachen mit uns über die Ereignisse in Rußland, über Lenin und die revolutionäre Bewegung. Anfang März 1917 besuchte uns Ge nosse Solowjew wieder, er blieb ein paar Stunden bei uns und hatte einen Brief der Genossin Krupskaja mitgebracht. Sie teilte ihm darin die Auffassung Lenins über die Lage mit. Im letzten Satz dieses Briefes hieß es, daß in wenigen Tagen in Rußland die Revolution ausbräche. Das schien uns völlig unglaublich. Nur der Genosse Solowjew war ab solut überzeugt von der Richtigkeit dieser Voraussage, denn sie kam von Lenin“. 6 ) Einige Tage darauf erschien die Meldung: „Revolution in Peters burg — Der Zar in den Händen der Aufständischen.“ Auf solche Weise mit den revolu tionären Ereignissen und der Taktik der Bolschewiki vertraut, war es folgerichtig, daß Fritz Heckert die geschichtliche Bedeutung der Okto berrevolution in ihren wichtigsten Grundzügen zu verstehen begann. Im Frühjahr 1918, als im Reichs tagswahlkreis Zwickau—Crimmit schau Ersatzwahlen stattfanden — der Tod des Abgeordneten Stolle: machte diese notwendig —, trat Fnitz Heckert als Reichstagskandidat der Unabhängigen Sozialdemokraten in vielen Arbeiterversammlungen auf. Er erläuterte seinen Zuhörern die Auffassung von Karl Marx über den Klassenkampf als geschichtsbe stimmendes Element: „Die Befreiung der Arbeiterklase kann nur das Werk der Arbeiter- klasse selbst sein.“ In dieser Wahlrede nahm Fritz Heckert zur Oktoberrevolution Stel lung. Er schätzte sie als „siegreiche proletarisch-bäuerliche Revolution“ ein, als revolutionären Akt der Volksmassen, die den Krieg beenden und eine neue Gesellschaft errichten wollen. Der Gewerkschaftsfunktio när und Führer der Chemnitzer Spartakusgruppe war damit einer der ersten deutschen Marxisten, der vor den Arbeitern über die Oktoper- revolution sprach. Eintreten für die Sowjetunion - eine Klassenpflicht Seit dieser Zeit war es für die deutschen Kommunisten Ehrensache und Klassenpflicht, für die Sowjet macht einzutreten und sie in Wort und Tat gegen ihre Feinde zu ver teidigen ... Die Große Sozialistische Oktober revolution schuf die Voraussetzung und Basis für die Gründung der Union der Sozialistischen Sowjet republiken, in deren Rahmen die neue historische Gemeinschaft der Menschen — das Sowjetvolk — ent stand, die unter Führung der ruhm reichen Kommunistischen Partei der Sowjetunion erfolgreich den Weg um Kommunismus beschreitet. Der revolutionäre Kampf der deutschen Kommunisten und aller fortschrittlichen Kräfte ist Aus druck des engen Kampfbündnisses vom ersten Tag des Bestehens der Sowjetmacht an. Nach 1945 wurde diese brüderliche Kampfgemein schaft auf einer qualitativ höheren Stufe verwirklicht, was sich in den vielen Beziehungen zwischen unse ren beiden Staaten ausdrückt, die in dem Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand ihren konzentrierten Aus druck finden. Die Worte Ernst Thäl manns, nach denen die Haltung zur Sowjetunion das entscheidende Kri terium für einen Kommunisten ist, haben heute die gleiche Gültigkeit wie damals. Dr. W. Glier Sektion Marxismus-Leninismus Quellenverzeichnis: 1) Lenin, W, I.: Werke, Band 31, Seiten 5 und 6. 2) Heckert, F.: Meine Begegnung mit Luxemburg, Liebknecht und Lenin. Internationale Communiste 3/1935, Seite 200 ff. 3) Lenin, W. I.: Werke, Band 22, S. 311. 5 ) Heckert, F.: Gesammelte Reden und Schriften, Teil 2. Seite 663. 5) Ebenda, Seite 669. 6) Heckert, W.: Revolutionäre Gewerk schaftsarbeit in: Beiträge zur Ge schichte der deutschen Gewerk schaftsbewegung. Band 1. Die deut sche Novemberrevolution 1918, 1. Halbband. Berlin 1960, Seite 496. „Hochschulspiegel“ Seite 5 A393
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