Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 14.1970
- Erscheinungsdatum
- 1970
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197000004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19700000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19700000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 14.1970
-
- Ausgabe Nr. 1, 08.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 2, 15.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 3, 22.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 4/5, 29.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 6, 05.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 7, 12.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 8, 19.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 9, 26.02.1970 1
- Ausgabe Nr.10/11, 05.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 12, 12.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 13, 19.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 14, 26.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 15, 02.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 16, 09.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 17, 16.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 18, 23.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 19, 30.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 20, 07.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 21, 14.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 22, 21.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 23, 28.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 24, 04.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 25, 11.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 26, 18.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 27, 25.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 02.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 30, 16.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 31, 30.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 32, 13.08.1970 1
- Ausgabe Nr. 33, 27.08.1970 1
- Ausgabe Nr. 34/36, 17.09.1970 1
- Ausgabe Nr. 37, 24.09.1970 1
- Ausgabe Nr. 38/39, 01.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 40, 15.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 41, 22.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 42, 29.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 43, 05.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 44, 12.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 45, 19.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 46, 26.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 47, 03.12.1970 1
- Ausgabe Nr. 48, 10.12.1970 1
- Ausgabe Nr. 49/50, 17.12.1970 1
-
Band
Band 14.1970
-
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
DDR- Hochschulen ehren Lenin Seminar zu Werken Lenins 40 Wissenschaftler der Technischen Bochschule Ilmenau machten sich auf einem mehrtägigen Seminar u. a. mit den Werken Lenins „Der Im perialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus“, „Staat und Revolu tion“ sowie „Was tun?" vertraut. Das Seminar fand im Rahmen der mar xistisch-leninistischen Weiterbildung der Professoren, Dozenten und pro movierten Mitarbeiter der TU statt. Konferenz und Subbotnik Eine zentrale wissenschaftliche Konferenz wird gegenwärtig gemein sam von allen Sektionen der Martin- Luther-Universität Halle-Wittenberg vorbereitet, die sich Lenins „Wissen schaftlicher Prognose des weltweiten Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus“ widmet. Die Konferenz wird durch gemeinsame Vorhaben mit den Partner-Universitäten in Ufa und Woronesh ergänzt. So füh ren die Studenten ein internationales Lenin-Kolloquium, einen Subbotnik und ein internationales Lenin-Semi- nar durch. Die in Halle weilenden Studenten aus Ufa wollen u. a. die Geschichte des Lenin-Denkmals in Eisleben erforschen und eine Bro schüre über Lenin-Gedenkstätten in Ufa übersetzen. Je Sektion mindestens eine Spitzenleistung Wissenschaftler und Studenten der Technischen Universität Dresden ha ben enge Kooperationsbeziehungen mit anderen wissenschaftlichen Ein richtungen und der Industrie. In je der Sektion der TU Dresden wird ge genwärtig mindestens an einer Pio nier- oder Spitzenleistung gearbeitet. Die Zahl der in die Forschung un mittelbar einbezogenen Studenten verdoppelt sich 1970 gegenüber dem Vorjahr. Zur Zeit kämpfen 140 Belegschafts gruppen um den Titel „Kollektiv der sozialistischen Arbeit“ und 428 FDJ- Studentengruppen um den Titel „So zialistisches Studentenkollektiv“. Außerdem wird im Rahmen des Freundschaftsvertrages mit dem po lytechnischen Institut „M. I. Kalinin“ in Leningrad ein sozialistischer Wett bewerb zwischen beiden Hochschul- yeinrichtungen vorbereitet. HOCHSCHULEN DDR I • Landtechniker berieten Studienpläne Direktoren und wissenschaftliche Mit arbeiter der Sektion Kraftfahrzeugwesen, Land- und Forsttechnik der TU Dresden, der Sektion Landtechnik der Universität Rostock und der Ingenieurhochschule War tenberg berieten kürzlich in der Elbestadt gemeinsam über die inhaltliche Verbesse rung des Studiums der Landtechnik an den drei Einrichtungen. Dabei ging es um die spezielle Gestaltung der Studienpläne ent sprechend den jeweiligen Ausbildungspro filen und um die inhaltliche Abstimmung der Stoffpläne. Ilmenau erfüllte Auftrag Einen Forschungsauftrag über das Wir ken der sozialistischen Demokratie im VEB Kombinat Zentronik hat das Industrie- Institut der TH Ilmenau erfüllt. Grundlage dafür bildete ein Forschungsvertrag zwi schen dem Institut für Gesellschaftswissen schaften beim ZK der SED und dem Kom binat Zentronik. In Auswertung dieser Praktika ergaben sich neun Schwerpunkte für die weitere Durchsetzung der sozialistischen Demokra tie im gesamten Kombinat. DNS-Entdeckung in Georgien Der Erbstoff der Gehirnzellen re- geniert nach einer Einwirkung ioni sierender Strahlen im Unterschied zu allen anderen strahlenempfindlichen Organen schnell und übt seine Funk tionen weiter aus. Dies wurde von georgischen Wissenschaftlern fest gestellt. Bisher herrschte die Ansicht vor, daß die DNS (Desoxyribonu kleinsäure) der Gehirnzellen sich in diesem Fall nicht wieder bildet. Die sowjetischen Biologen ermit telten, daß sich die DNS bei der Ein wirkung von Röntgenstrahlen an verschiedenen Abschnitten des zen tralen Nervensystems unterschiedlich verhält. Der Erbstoff der Zellen der grauen Hirnrinde wird zwar stärker geschädigt, erholt sich jedoch schnel ler als die DNS des weißen Stoffes des Gehirns. Ferner stellte es sich heraus, daß im Gehirn von Tieren ein und dieselbe Dosis auf verschie dene Nervenzellen unterschiedlich einwirkt. Eine Knochenmark-Über pflanzung, die bei der Behandlung von Strahlenkrankheiten vorgenom men wird, beschleunigt die Regene rierung von blutbildendem Gewebe. Signale von Aminosäuren empfangen Signale von Aminosäuren, den Grundelementen, aus denen sich das Eiweißmolekül aufbaut, konnten von ukrainischen Wissenschaftlern mit tels eines superempfindlichen Radio spektrometers mit zweifacher quan tenmechanischer Kernresonanz emp fangen werden. Mitarbeiter des In stituts für Halbleiter der Ukraini schen Akademie der Wissenschaften und des Instituts für Biophysik der Akademie der Wissenschaften der UdSSR untersuchten mit Hilfe des neuartigen Geräts die Eigenschaften von Aminosäuren. Nach Meinung der Wissenschaftler gestattet die neue Methode, das Verhalten biologischer Systeme bei unterschiedlichen Ein wirkungen gründlicher als bisher zu untersuchen. Bessere Ernte durch lonenaustauschstoffe Kulturboden aus Ionenaustausch- stoffen für die Pflanzenzucht ent wickelten sowjetische Wissenschaft ler am Institut für Allgemeine und Anorganische Chemie der Bjelorus- sischen Akademie der Wissenschaf ten. Der neue Nährboden besteht aus der Mischung zweier granulierter lonenaustauschmaterialien auf Kunstharzbasis. Wird dieser Kunst boden mit Kaliumsalzen, Phosphor und Salpetersäurekomponenten so wie Spurenelementen gesättigt, ver mag er das 100- bis 200fache eines Bodens aus bester Naturerde an Pflanzennährstoffen aufzunehmen. Mehr Studenten-Verantwortung Zahlreiche neue Jugendobjekte wurden den Studenten der Hallenser Martin-Lu ther-Universität übergeben. Die Sektion Chemie hat den Auftrag, gemeinsam mit Jugendlichen aus dem Chemiekombinat Bitterfeld und der WB Agrochemie ein Forschungsthema auf dem Gebiet der Pflanzenschutz- und Düngemittel zu bear beiten. Die Sektion Philosophie/Geschichte/ Staatsbürgerkunde wird für das FDJ-Stu- dienjahr eine Anleitung zum Studium der Leninschen Schriften vorlegen. ACHT PATENTIERTE LAMPEN für die Nutzung in der Land wirtschaft entwickelte der Kon strukteur W. , Sulazkow vom Allunions-Forschungsinstitut . für Lichtquellen. Die abgebildete 1000-Watt-Gasentladungs- lampe, die der Bestrahlung von Pflanzen in Gewächshäusern und Klimakammern dient/ ist weit effektiver als die her kömmlichen Quecksilberdampf lampen. . Elektronische Tastbilder auf der Stirn Die Medizinische Akademie der polnischen Hafenstadt Szczecin hat eine helmartige elektronische Ka mera entwickelt, die mit Hilfe von 120 Foto-Elementen das Bild der Um welt als Tastbild wiedergeben kann. Hierbei dient eine an der Stirn be festigte Platte als Tastübermittler, während in einem Kästchen Transi storverstärker und Batterien die Funktionstüchtigkeit der elektroni schen Kamera sichern. Wenn auch gegenwärtig von einer praktischen Verwendung dieser Neuentwicklung noch nicht gesprochen werden kann, so wird doch erwartet, daß mit die ser Entwicklung ein neuer Weg der Orientierungshilfe für Blinde eröff net werden kann. Schutzmantel für künstliche Organe Wissenschaftler der Universität Utah, die mit dem Überziehen künst licher Transplantate mit einer Schutzhülle aus Eiweißkörpern ex perimentieren, glauben einen Weg gefunden zu haben, um die durch Verpflanzung verursachte Erhöhung der Blutgerinnungsfähigkeit auszu schalten. Dr. Lyman und Dr. An- drade berichteten, es sei ihnen gelun gen, Plastteile, die später einmal als künstliche Organe Verwendung fin den könnten, mit Albumin, einem im Blutplasma vorhandenen Eiweiß typ, zu überziehen und somit eine Trombusbildung zu vermeiden, die sich bisher als Haupthindernis für die allgemeine Verwendung von künstlichen Herzklappen oder Plast kanülen erwiesen hat, die den Blut strom künstlichen Nieren zuführen. Lebendgeburten durch künstliche Befruchtung Im Laufe der vergangenen drei Jahre waren 21 Schwangerschaften das Ergebnis von 66 künstlichen Be fruchtungen, die an verheirateten Frauen in der Frauenklinik von Upp sala vorgenommen wurden. Zwölf der Inseminationsschwangerschaften verliefen normal und führten zu Le bendgeburten. In sechs Fällen ist die Schwangerschaft noch nicht beendet und in drei Fällen kam es zu Fehl geburten. Das Fehlgeburtenrisiko Tabakersatz Eine synthetische Zigarette wtrdivon der CourtautAs Ltd. (England) vorbereitet: Der „Tabakersatz“ besteht aus einem Zellulosederivat, das natürlich kein Nikotin ent hält. Es soll auch keinen Teer liefern und daher die Gesund heit des Rauchers nicht ge fährden. dürfte somit nach einem Kommentar auf einer gynäkologischen Tagung, bei der die ersten Ergebnisse der Spermienbank vorgelegt wurden, kaum größer als bei normalbefruch teten Eizellen sein. Gehirn-Hormon hergestellt Zwei Milligramm eines Gehirn hormons konnten amerikanische Wissenschaftler aus Houston aus Schafshirnen extrahieren. Das T. R. F. ist eines von vielen Hormonen, die in der Hypothalamus genannten Region des Zwischenhirn produziert werden. Ebenso ist T. R. F. in einer Kettenreaktion an der Sekretion des Schilddrüsenhormons Thyroxin be teiligt, das den Stoffwechsel und das Wachstum anregt und für den Kör per unentbehrlich ist. Bildungskonzepte demaskieren Daß eine demokratische, humanistische Bildungspolitik durch aus nicht primär von der Höhe des Geldbetrages abhängig ist, der unter dem Stichwort Wissenschaft im Haushalt 1 eines Staates auf taucht, bewies kürzlich UZ, Essen (vgl. Zitat rechts). Primär ist und bleibt die Gesellschaftskonzeption, die auch die Bildungsinhalte bestimmt. Zwei kürzlich in Stuttgart und Ham burg erschienene Bücher zur Didaktik der Mathematik und der politischen Bildung in der Schule lassen unter diesem Aspekt be merkenswerte Schlüsse auf das westdeutsche Gesellschaftssystem zu: Helge Lenne bescheinigt dem westdeutschen Mathematik unterricht immer noch hierarchisch-autoritäre Bildungsziele wie „Zucht und Ordnung“ auf der einen Seite und den Modernisie rungsbestrebungen angesichts der wissenschaftlich-technischen Revolution — ausgehend vom Sputnik-Schock des Jahres 1957 — ausgeprägt technokratische Züge. Er sieht kaum Chancen für einen der Einheit von moderner Berufsvorbereitung und Persön lichkeitsbildung dienenden Mathematikunterricht. Daß Bildungskonzeptionen für politische Fächer noch leichter zu durchschauen sind als in der Mathematik, versteht sich. Des halb als Beweis, daß sich am Bildungsziel in Westdeutschland seit Adenauers Antikommunismus nichts geändert hat, nur zwei Sätze aus dem jüngsten Buch des Pädagogikdozenten an der Universi tät Hamburg. Hugo Andreae: Die Bundesrepublik ist für ihn „der Staat, der heute Deutschland repräsentiert“, das „ostzonale Sy stem“ dagegen „das negative Beispiel für alles (sic!), was wir wollen“. Daher dürfe „an dem Willen unseres Volkes, dieses Sy stem für Deutschland konsequent abzulehnen, kein Zweifel auf kommen“, das Erziehungsziel habe „eine feste Haltung in diesem ablehnenden Sinne zu sein“. Bildungsziele, die ja - heute in der Schule angewandt — bis weit in die Zukunft wirken sollen, zeigen, was von Willen oder Vermögen der Bonner „Erneuerungs“-Apostel tatsächlich zu hal ten ist! vorn WESTDEUTSCHLAND AStA fordert Mitbestimmung Die Göttinger Studenen kämpfen um die Mitbestimmung über kybernetisch errech nete bildungspolitische Informationen und die aus ihnen erarbeiteten Planungen. Auf diesem Gebiet hat sich in jüngster Zeit die als Tochtergesellschaft der VW-Stiftung ge gründete Hochschul-Informations-System GmbH (HIS) hervorgetan. Die Informa- tionszentren des HIS sollen in allen Hoch schulen Niedersachsens — nach Verfügung des Kultusministers des Landes — die Da tenerfassung für eine geschlossene Hoch schulplanung aufnehmen. Der AStA for dert Mitbestimmung in den Entscheidungs gremien vom HIS, und er betonte, daß ge genwärtig die HIS-GmbH von den gleichen gesellschaftlichen Kräften getragen werde, die für Numerus clausus, Ordnungsrecht und Polizeieinsätze gegen Studenten ver antwortlich sind. Studenten entlarvten Naziprofessor Studenten der Nürnberger Universität warfen einem ihrer Hochschullehrer, dem Politologen Professor Ronneberger, vor, daß er noch heute faschistische Ansichten vertritt. In jüngeren Veröffentlichungen des Professors fanden die Studenten Stel len, die in ihrer Tendenz fatale Ähnlichkeit mit seinen Veröffentlichungen aus den Jahren des Faschismus haben. Ronneber ger vertrat z. B. 1940 die Meinung: „In Ru mänien bemüht man sich jetzt endlich, mit den Juden Schluß zu machen.“ Ronne berger — durch die Studenten zu einer Aussprache gezwungen — vermochte die Vorwürfe der Studenten nicht zu widerle gen. Auslands studenten kommen zu kurz Die Zahl der ausländi schen Studierenden an den westdeutschen Hoch schulen ist in den letzten 5 Jahren um ein Viertel zurückgegangen, während die Gesamtzahl der Stu denten stieg. Dazu in „Christ und Welt” vom 23. 1. 1970: „Dieser Rück gang hat verschiedene Gründe. Als wichtigste sind zu nennen: mangel hafte Betreuung der Aus länder während ihres Stu diums und lückenhafte Vorinformation, Unsicher heit in der Bewertung der deutschen Examina im Ausland; auch Zulassungs beschränkungen und .wech selnde politische Konstel lationen'.“ Lernfreiheit gab es nie Der Professor für ver gleichende Literaturwis senschaft an der „Freien“ Universität Westberlin, Dr. Peter Szondi, hat einen Brief an den Bürgermei ster Westberlins, Schütz, geschrieben, in dem er sich Michael M a e r c k s, der Autor des in A zügen zitierten folgenden Artikels, der „Unsere Zeit“, Essen, veröffentlicht wul ist Mitglied des Parteivorstandes der " und Student der Bonner Universität SPD-Regierung hemmt Bildung stützt Forsch uni Stolz konnte Finanzminister Alex Möller das gebnis der Beratungen des Finanzkabinetts j den Bundesetat 1970 vor der Presse verkünden' 40prozentige Erhöhung des Wissenschaftsetats ' tete er als Beweis dafür, daß die SPD beg ihre Zusagen aus der Regierungserklärung e lösen. Der Öffentlichkeit sollte glaubhaft gen werden, daß die Krise des Bildungssystems der ein rein finanzielles Problem sei, daß nun di? höhte Mittelzuwendung der Beginn einer g legenden demokratischen Reform sei... Eine 40prozentige Erhöhung ist bei dem n gen Wissenschaftsetat gerade ein Betrag । 1,3 Milliarden Mark, und selbst davon fallen 305 Millionen Mark unter eine Ausgabensperre „nur im äußersten Notfall aus Konjunkturgr aufgehoben wird”. Die überstarke Propagierung ser 40 Prozent kann nur die Funktion haben Dinge vor der Öffentlichkeit zu verschleiern: der Rüstungsetat um 1,5 Milliarden auf 20,35 liarden ansteigt (gegenüber einem Wissens etat von nur 3,56 Milliarden), daß zweitens ! nießer der Erhöhung des Wissenschaftsetol erster Linie die Monopole sein sollen, und da' Aufstockung um 40 Prozent dazu dienen soll Kosten zu decken, die sich aus einer neuen ’ technisch-wissenschaftlicher Entwicklung für dos nopolkapital ergeben. Der immer härter werdende Konkurrenzdrud wohl innerhalb der kapitalistischen Welt wie Wettkampf mit dem sozialistischen Staatenst löst selbst bei den reaktionärsten Vertretern westdeutschen Großindustrie Angstträume aus sehen sich . gezwungen, objektiv notwendige I nahmen auf dem Gebiet von Bildung und W schäft in Angriff zu nehmen. Die CDU/CSU wurde diesen neuen Aufgab keiner Weise gerecht. Von der Regierung B Scheel erwartet das Monopolkapital einerseits ihren Interessen entsprechende Lenkung auf 0 Gebieten. Andererseits soll ihm aber auch 9 zur Lehr- und Lernfreiheit an der Westberliner Uni versität auseinandersetzt: „Es trifft zu, daß die Lern- und Lehrfreiheit an der FU gegenwärtig nicht gesichert ist. Unzutreffend aber ist, daß diese Siche rung, was die Lernfreiheit betrifft, nicht mehr ge geben sei. Denn eine Lernfreiheit in der Bedeu ¬ tung des Wortes, di®' log wäre jener, in üblicherweise von Len heit gesprochen wirda es vor Beginn der M men für die Stude überhaupt nicht Sie lernten, was Hochschullehrer, in * Genuß seiner Lehdte zu behandeln dünkte...“ fiert werden, daß der Widerstand, der gerade j diese staatsmonopolistische Lenkung heraus dert wird, von der neuen Regierung durch ein zes Instrumentarium der Formierung und der grierung der Wissenschaftler und Techniker , gefangen wird. So erweist sich Brandts Defi einer Politik „im Zeichen der Kontinuität u Zeichen der Erneuerung" als Kontinuität inj nung und Zielsetzung für Wissenschaft und Bi und als Erneuerung in der Taktik. Ohne den Organisierten Druck der demokrati Opposition wird sich auch unter Leussink nicbid an ändern, daß die finanziellen Risiken neuer* strieller Prozesse und die hohen Investition^? für Forschungseinrichtungen vom Staat ge" werden, ihr Verwendungszweck jedoch durd Vertreter des Großkapitals in den Wissens« Organisationen bestimmt und daß die schließlio ihnen erzielten Gewinne privatisiert werden. In der deutschen Arbeiterbewegung wurde' Methode bereits vor 50 Jahren mit dem So der „Sozialisierung der Verluste und der Priv rung der Gewinne" charakterisiert.., Für die Entwicklung von Kernreaktoren fül zukünftige Energieversorgung sind im Jahre rund 200 Milliarden Mark zur Verfügung 96 worden. Damit zahlt der Staat die Entwickl kosten, die betriebsfertigen Reaktoren gehen C in den Besitz privater Elektrizitätsgesellsd über. Diese Art der Förderung wird sich 197 einiges erhöhen. So steigern sich allein di« gaben für das Weltraumprogramm gegenüber um über 100 Millionen Mark. Die Hochschule" fitieren davon nicht. Nur drei Prozent der daml. bundenen Forschung wird in den Universität^ trieben. Für den Ausbau des Bildungswesens bleib' der verfügbaren einen Milliarde Mark Mehrt« düng nicht viel übrig. Durch die finanziell« Stockung der alten Forschungsprogramme und! die Erhöhung des Bundesanteils an den Kost« Großforschungseinrichtungen auf 90 Prozent unf Sonderforschunasbereiche auf 66 Prozent ab ' nuar 1970 ist dieser Betrag schob fast aufgebr° Zualeich. wird der neue Etat belastet durch di« jektierung neuer Anlagen wie das Schwerionenl ratqrium in Darmstadt, durch den Vertrag mit) land und Holland über die Entwickluna der j ultrazentrifuge, der es der Bundesrepublik e liehen soll, eine selbständiae Atommacht oucl militärischem Bereich zu werden, und durch den planten europäischen Teilchenbeschleuniger, a« sich Westdeutschland mit 760 Millionen Man teiliaen wird ... Für das Bildungswesen ist am Anfang des J° 1970 der Ausblick auf die soviel propaaierten. Jahre höchst unbefriedigend. Aber gerade de ist die Organisierung einer Aktionseinheit 0 die Macht der Konzern- und Bankherren notw2" Alle Gruppen und Organisationen stehen me je zuvor vor der Notwendigkeit, von der Ge" samkeit ihrer Interessen ausgehend, alles zur kurig dieser Aktionseinheit und des Bündnisse progressiven Kräfte für eine demokratischen' dunasreform zu tun. Sie erfordert u. a. hohe stitionen. Eine solche außerordentliche Anstren. in den finanziellen Aufwendungen heißt aber ■ drastische Kürzung des Rüstunashausholts um ' destens 50 Prozent und eine procrescive Re rung der Konzernvermögen und Großvermög’
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)