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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 14.1970
- Erscheinungsdatum
- 1970
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197000004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19700000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19700000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 14.1970
-
- Ausgabe Nr. 1, 08.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 2, 15.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 3, 22.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 4/5, 29.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 6, 05.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 7, 12.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 8, 19.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 9, 26.02.1970 1
- Ausgabe Nr.10/11, 05.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 12, 12.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 13, 19.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 14, 26.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 15, 02.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 16, 09.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 17, 16.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 18, 23.04.1970 1
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- Ausgabe Nr. 20, 07.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 21, 14.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 22, 21.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 23, 28.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 24, 04.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 25, 11.06.1970 1
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- Ausgabe Nr. 27, 25.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 02.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 30, 16.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 31, 30.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 32, 13.08.1970 1
- Ausgabe Nr. 33, 27.08.1970 1
- Ausgabe Nr. 34/36, 17.09.1970 1
- Ausgabe Nr. 37, 24.09.1970 1
- Ausgabe Nr. 38/39, 01.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 40, 15.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 41, 22.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 42, 29.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 43, 05.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 44, 12.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 45, 19.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 46, 26.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 47, 03.12.1970 1
- Ausgabe Nr. 48, 10.12.1970 1
- Ausgabe Nr. 49/50, 17.12.1970 1
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Band 14.1970
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inte Iitu4 edl^ s Jv igelt uder Jagd batU Eit len. haft entt meif i v0 gebt duK iestt enf Wi ! abl ente e # ert» ie e isM t us flui enV •r B g ot i. D völl Wi hliei 1, d spie df mitt Re» / r d cull . ei» Us FD' ang cam id d il link mit ickt zial utu ndt i b estf chV rezil Fr litt ga" igaf leil ? di nke Fef u ipd fü wi° •rsit pof pla‘ te 1 W tli^ Ins igf Ad rifti' ikr ieS 1 kti . t pr : IM Gell vatl in0 [ lekf 1 ind chal du" stro* Fes lein’ ie ' II, 1 erli d< zeg ich« t 0- ller ■ m Ökonomie der Zeit, Kontinuität und Tempo an der Sektion Chemie uremmanxznmumammnasamaunmaaummasauammaaamammmamumaama Von Prof. Dr. Eberhard Hoyer und Dr. Gerhard Werner Wir alle haben mit verständlichem Inter esse vor einigen Wochen die Überlegungen einer Gewerkschaftsgruppe des Funkwer kes Erfurt zum Plan 1970 im „Neuen Deutschland“ gelesen. Mancher Wissen schaftler an der Sektion hat gefragt: Han delt es sich in einem Produktionsbetrieb nicht um eine Problemstellung, die nicht unmittelbar auf eine Ausbildungs- und Forschungsstätte, wie sie die Sektion nun einmal ist, übertragen werden kann? Zuge geben, die Gestaltung, Planung und Lei tung der materiellen Produktion unter scheidet sich der Sache nach von der Pla nung und Leitung von Erziehungs- und Forschungsprozessen. Aber stellen nicht die Überlegungen der Funkwerker inhalt liche Problemanalysen dar, deren Schluß folgerungen in gleicher Weise für die Pro jektierung und Leitung der wissenschaft lichen Produktion von großer Wichtigkeit sind? Überlastet durch schlechte Arbeitsorganisation In vielen Gewerkschaftsgruppen der Sektion wird um eine inhaltliche politische Meisterung dieser Probleme gerungen. Es gibt gewisse Bedenken, auch an einer For schungsstelle die formalisierbaren geisti gen Tätigkeiten zu automatisieren. Wir brauchen uns dann nicht zu wundern, wenn es Hemmungen gibt, alle vorausseh baren und ihrem Zeitbedarf abschätzbaren Tätigkeiten für die Duchführung von For schungsprojekten in Tätigkeitslisten zu formulieren, ihre logische und zeitliche Verknüpfung festzustellen und Elemente der Netzwerktechnik darauf anzuwenden. Andererseits beklagen sich viele Kolle gen Wissenschaftler darüber, daß sie unter halb ihrer Qualifikation arbeiten: die For mulierung aller möglichen Anträge und Berichte, die Durchrechnung von Materia lien, Zitatenvergleiche und die Suche nach notwendigen Angaben in Nachschlagewer ken verschlingt in der Tat oft mehrere Stunden des Arbeitstages unserer Kolle gen. Dabei handelt es sich — worauf so wjetische Autoren wiederholt hinwiesen — durchaus um technische Operationen, die keinerlei höhere Qualifikation erfordern. Wir sollten uns stets bewußt sein, daß un sere Kollegen nicht durch viele Arbeit an sich, sondern in der Mehrheit der Fälle durch schlechte Arbeitsorganisation über lastet werden. Vorbereitungen auf Anforderungen der Wissenschaftsorganisation Die Kollegen der Gewerkschaftsgruppe des Forschungskollektivs „Chemische Bin dung“ unserer Sektion haben die Gedan ken der Erfurter Gewerkschaftsgruppe sorgfältig geprüft und zur Grundlage ihrer eigenen Problemanalyse gemacht. Ihre Schlußfolgerungen betreffen Kernprobleme der Wissenschaftsorganisation, d. h. deren politische Aufgabenstellung. (Über die Wahlversammlung dieser Gruppe be richten wir auf Seite 4.) Was bedeutet für unsere Gewerkschafts gruppen die Ökonomie der Zeit? Für die Kollegen Wissenschaftler ist es in erster Linie die Ökonomie der Lehrzeit. Hier bedingt die Dynamik unserer Epoche, daß die Ausbildungsunterlagen für die Chemie ausbildung erneut überdacht und verbessert werden müssen, um den inhaltlichen Erfor dernissen, wie sie im Beschluß des Polit büros des ZK der SED über die Wissen schaftsorganisation in der chemischen In dustrie der DDR vom 14. 10. 69 gestellt werden, qualifiziert und vorwärtsweisend nachzukommen. Die Sektion Chemie unserer Universität ist hierbei in mehrfacher Weise an der Lösung von Schlüsselfunktionen beteiligt. Ein Kol lektiv der Sektion ist maßgeblich an der Ausarbeitung der Ausbildungsunterlagen und des Ablaufplanes für die Fachstu dienrichtung „Theoretische Chemie “ betei ligt. Diese Fachstudienrichtung wird künf tig auch in Leipzig ihren Standort haben. Gerade an der Karl-Marx-Universität bie ten sich mit der leistungsstarken theoreti schen Physik, maschinellen Rechentech nik und Mathematik und dem bereits an der Sektion vorhandenen Potential gute Auf großer Fahrt - wir sind dabei Eines der modernsten Massenspektrometer in schungsstudent Hein und Chemieingenieur der Sektion Chemie. Unser Bild zeigt For- Götz beim Einfahren einer Substanzprobe. Foto: HFBS (Müller) Voraussetzungen. Die Aufgabe ist eng ver knüpft mit gemeinsamen Forschungsaktivi täten der genannten Disziplinen, die in einem theoretischen Zentrum integriert werden sollen. Die Universitätsleitung unterstützt diese Vorhaben, indem sie auf die inhaltliche Konzipierung drängt und im Hauptgebäude angemessene Räumlichkeiten zur Verfü gung stellt. Hier zeigt sich, wie eng inhalt liche Zielvorstellung, Ausbildung und For schung, innere Betriebsorganisation und Stundenpläne der Studenten miteinander verknüpft sind. Die Optimierung dieses Ge samtprozesses ist eine echte Spitzenaufgabe. Eine hohe Aufgabe erwächst unserer Universität mit dem Aufbau einer Fach studienrichtung „Verfahrenschemie“. Wir sind uns bewußt, daß die Notwendigkeit, für unsere Chemiewirtschaft und den che mischen Bildungsvorlauf prozeßorientierte Kader für Teilsysteme der Volkswirtschaft heranzubilden, ein Kernanliegen des Politbürobeschlusses darstellt. Wir wissen aber auch, daß für die Verfahrenschemie an der Karl-Marx-Universität die Voraus setzungen erst geschaffen werden müssen. Mit gutem Willen allein ist im Kampf um diese Ausbildungsziele und -leistungen we nig zu bestellen. Zweifellos wird der Inhalt dieser Fachstudienrichtung charakteristi sche Leipziger Züge tragen, die durch die vorhandenen personellen und inventariel- len Fonds geprägt werden. Hier bietet sich eine besondere Betonung der verfahrens chemischen Analytik und Prozeßkontrolle an. Auch dazu sollten vorhandene Aktivi täten mehrerer Sektionen nach inhaltlicher Präzisierung gemeinsamer wissenschaftli cher Problemstellungen in intersektioneilen Arbeitsgemeinschaften als starke Partner für die Großforschungszentren der chemi schen und elektronischen Industrie zusam mengefaßt werden. Umstellungen in Forschung und Lehre Wir sind uns bewußt, daß wir die vor uns stehenden Aufgaben mit der höchstmögli chen volkswirtschaftlichen Effektivität lösen müssen. Hierzu gehört daß die zur Verfügung stehenden materiellen Fonds optimal genutzt werden. Neben einer mehr schichtigen Auslastung der Großgeräte er fordern der unmittelbare Zusammenhang von Forschungs- und Ausbildungstätigkeit und die erhöhte Studentenzahl auch eine zweischichtige Ausnutzung unserer Unter- richtskapazität. Die damit in Zusammen hang auftretenden Probleme sind ein wich tiges Feld unserer politisch-ideologischen Arbeit. Wir stehen mitten in den Wahlen der Gewerkschaftsgruppen und der Betriebs gewerkschaftsleitung. Für viele Kollegin nen und Kollegen aus den wissenschaft lich-technischen Bereichen, Sekretariaten und Verwaltungen, die langjährige be währte Mitarbeiter sind, ist die Einbezie hung in eine neue Etappe der 3. Hochschul reform, die mit dem Politbürobeschluß eingeleitet wurde, eine Frage der vertrau ensvollen Information. Das ist die wich tigste Voraussetzung dafür, daß sich jeder bei der Arbeit, so angestrengt sie auch sein mag, wohl fühlt. Dann werden wir auch bestimmte äußere Mängel bei der Gestal tung sozialistischer Arbeitsbedingungen, wie sie auch an der Sektion vorhanden sind, und gewiß nicht sofort beseitigt werden können, schnell und im Vorwärts schreiten überwinden. Zum VH- Pädagogischen Kooperation in der Lehrer bildung Ein Beitrag des Bezirkes Leipzig zum VII. Pädagogischen Kongreß s °ll ein Kooperationsverband der lehrerbildenden Einrichtungen des Bezirkes sein. Auf Initiative der Par teileitungen dieser Institutionen fin den derzeit Vorbesprechungen für eine solche Kooperation statt, zuerst also auch Überlegungen, was ein solcher Kooperationsverband leisten muß, kann oder auch nicht kann, Im Moment ist die Karl-Marx- üniversität bei diesen allerersten Gedankenaustauschen durch die Par teileitung der Sektion Pädagogik/ Psychologie vertreten. Dagegen muß nichts einzuwenden sein, solange nicht die übrigen Sektionen darin ihre Nichtzuständigkeit schon von vornherein bestätigt sehen. Sicher tun sie gut, sich mit dem Gedanken vertraut zu machen, daß auch sie in naher Zukunft nach ihren Vorschlägen für die Arbeit des Ver bandes gefragt werden — und nach ihrem Beitrag. Dabei stehen eine Reihe Probleme recht eindeutig fest: der Erfahrungsaustausch über die politisch-ideologische Erziehung der Lehrerstudenten an allererster Stelle. Dazu gehören Überlegungen nach dem Lehrerstudium gerecht werden den Formen des wissenschaftlich produktiven Studiums. Der Verband wird die Kooperation in der For schung fördern müssen, um Kapazi tätsreserven zu erschließen, direkte Hilfe in der Lehre leisten können — etwa im Austausch von Spezialisten, Rationalisierungsmethoden usw. Ünd: er wird bedeutende Verpflich tungen in der Lehrerweiterbildung wie der eigenen zu übernehmen ha ben. Die Aufzählung ist sicher unvoll ständig, auf jeden Fall relativ zu fällig. Eines aber zeigt sie überaus deutlich: was alles von dem Dutzend lehrerbildender Sektionen an der Universität selbst noch zu tun bleibt, um diese Zusammenarbeit nur inner halb der Universität zu erreichen. Und das ist keine Aufgabe für eine, wenn auch noch so nahe, so immer hin Zukunft, sondern eine für sofort. Auch eine, die in die gegenwärtigen Debatten um die Wissenschaftsorga nisation gehört — Kommunikation, Durchlässigmachen der Sektions grenzen ist eine Aufgabe, die in der Lehrerbildung besonders deutlich steht. Ms. Medizinstudenten schrieben uns: Programmierte Prüfung Ullrich Lützner und Gilbert Müller (1. Stj.) berichten in einem Leserbrief über eine interessante Neuerung. Hier Auszüge dar aus: Nachdem wir Ende Oktober des vergan genen Jahres mit einigen primitiven Kenntnissen auf dem Gebiet der Biophysik das erste schriftliche Testat hinter uns ge bracht hatten, mußten wir uns Mitte De zember einem weiteren Testat höherer Schwierigkeitsstufe unterziehen. Hier fan den sich auch die Studenten ein, die seiner zeit auf Grund verschiedenster Gegeben heiten das Testat nicht im ersten Anlauf genommen hatten. Sie wiederholten ihre Arbeit in gleicher Schwierigkeit, während wir uns der zweiten Stufe zuwandten. Eine Menge Glück und einige lichte Mo mente halfen uns, auch diese Hürde zu überwinden, und nun standen wir in lan ger Schlange vor der Hörsaaltür und war teten auf... Straßenbahnerschaffner- zangen. Wissen Sie, was so ein Test oder, anders ausgedrückt, eine programmierte Arbeit ist? Die Fragen erscheinen in Form von Lichtbildern an der Wand, und eine jede hält mehrere numerierte Antworten be reit. Wir hatten nun lediglich die Aufgabe, unsere Lochkarte mit dem richtigen Loh zu versehen. Die Fragen waren weiterhin in drei Kategorien eingeteilt, die entwe der zwei, vier oder sechs Punkte je Loch einbrachten. Bedauerlicherweise wurde je des falsche Loch mit der entsprechenden negativen Punktzahl honoriert. Nun hielt die Elektronische Datenverar beitung (EDV) ihren Einzug in die studien begleitende Resultatsermittlung. Ein Wun derwerk der Technik, sprich Computer, beschäftigte sich mit unseren Produkten, und schon nach zwei Stunden stand das amtliche Ergebnis fest. An Hand der ebenfalls eiffgelochten Nummern der Studenten und der Seminar gruppe konnte jeder Student sein Ergeb nis erfahren. Doch der Computer spuckte noch andere interessante Daten aus: d:• mittlere Quote der Punkte, die Häufig keitsverteilung der richtig oder falsch ge lochten Antworten, der prozentuale Punkt anteil je Frage und dergleichen mehr. Unserer Meinung nach ist diese Form der Resultatsermittlung eine recht positive Bereicherung Deshalb sollte das Beispiel Schule machen und auch andere Bereiche dieser Art der Wissensüberprüfung ein führen. Wird die Lochzange gängiges Werkzeug für Studenten? Wir fanden die Geschichte, die uns die beiden Medizinstudenten in einem Leser brief schilderten, hochinteressant, wollten mehr erfahren. Und hier kam uns der Zu fall etwas zu Hilfe. Die staatliche Leitung und die FDJ-Leitung des Bereiches Medi zin luden zu einer Aussprache ein, die erste Erfahrungen über die Verwirklichung des Jugendobjektes Gestaltung und Entwick lung neuer Lehr- und Lernmethoden bei der Einführung des wissenschaftlich-pro duktiven Medizinstudiurhs vermitteln sollte. Die Veranstaltung war für alle Be teiligten sehr aufschlußreich: vermittelte sie doch einen Überblick, wie weit die Ge meinschaftsarbeit zwischen Wissenschaft lern und Studenten an diesem Objekt ge diehen ist, stellte erste Ergebnisse der Arbeit vor und warf eine Menge Fragen und Probleme auf, die des tieferen Durch denkens — auch über den Bereich Medi zin hinaus — wert sind. So führte ein Kollektiv der Augenklinik einen Ausschnitt aus einem erarbeiteten Lehrmaterial vor: Lichtbilder und Ton bandtext wurden gekoppelt. Der Student, der mit diesem Lehrmaterial konfrontiert wird, erhält hier in sehr konzentrierter und anschaulicher Form Faktenwissen vermittelt. Über eines waren sich die Anwesenden einig: Beim Einsatz solcher Lehrmittel ist es möglich, sehr viel Zeit für die Lehrbe auftragten zu sparen. Einmal ausgearbei tet, kann es beliebig of; vervielfältigt und auch mit anderen Universitäten aus getauscht werden. Doch wie soll es am zweckmäßigsten eingesetzt werden? Ist es ein Ersatz für das gedruckte, faktenver mittelnde Lehrbuch, tritt es an die Stelle der Vorlesung, des Seminars? Wieviel Lehrstoff kann auf diese Weise dem Studenten vermittelt werden? Diese Art des Studiums erfordert ein Höchstmaß an Konzentration: Internationale Erfah rungswerte besagen, daß es sinnvoll ist, höchstens 3 Stunden am Tag auf diese Art und Weise zu lernen. Es gilt geschickt aus zuwählen. Was wird aus dem erzieherisch so wertvollen Kontakt Lehrender-Lernen- der? Ist nicht oft die Wirkung der Persön lichkeit des Professors oder Dozenten ent scheidend für die moralische Einstellung der Studenten zu dem Dargebotenen ? Kann die zukünftige Ausbildung so aussehen: 1. Vermittlung Faktenwissen durch pro grammierte Lehrbriefe, 2. Vertiefung des Erarbeiteten durch audio-visuelle Mittel, 3. Problemdiskussion mit dem Hoch schullehrer? Einen anderen Diskussionskomplex bil dete die studienbegleitende Resultats ermittlung, die im Institut für Biophysik mit Hilfe der elektronischen Datenver arbeitung angewandt wird. Auf Grund von drei Testaten entfallen hier Prü fungen. Vorteile des Verfahrens liegen auf der Hand. Doch ergeben sich hieraus wie- WISSENSCHAFTSORGANISATION =---- FRAGEN, die uns in der letzten Woche gestellt wurden: - auf einer Parteiversammlung der Juristen: Wer bilanziert die Zeit, die Wissen schaftlern zur eigenen Weiterbildung zur Verfügung steht? Kann diese Zeit allein fürs Stufen programm EDV verwendet werden? EDV ist wichtig, aber zur Wissen schaftsorganisation gehört doch mehr! - im nebenstehenden Interview: Wie qualifiziert die Universitätslei tung Kader für die Wissenschaftsorga nisation? — in der FDJ-Leitung Medizin: Wo gibt es schon Erfahrungen, wie Studenten am effektivsten an der Ver änderung des Studiums mitarbeiten können? Wie kann man Erfahrungen beim Ausarbeiten neuer Lehr- und Lern methoden austauschen, Doppelentwick lungen vermeiden? Wir würden Antworten dazu gern ver öffentlichen, denn sie dürften nicht nur die Fragesteller interessieren. der Probleme. Zum Beispiel: Ist die Macht Fortunas so groß, daß sie entscheidend in das Zensurengefüge eingreift? Reicht die Einteilung in bestanden und nicht bestan den aus, um am Ende zu einer gerechten s und differenzierten Beurteilung zu ge langen? Die Stomatologie will dieses Prin zip der Prüfung im Staatsexamen anwen den. Zur Zeit arbeiten vor allem Wissenschaft ler an der Methodik. Die Mitarbeit der Studenten war auf die Herstellung von Fil men und Dia-Reihen beschränkt. Das wird sich ändern. In einigen Kliniken sind mit insgesamt 15 FDJ-Gruppen Absprachen ge troffen worden, die für Studenten For schungsschwerpunkte bestimmen. Es wer den Diplom- und Dissertationsthemen zu dieser Problematik angeboten. Eine ge meinsame Kommission der staatlichen Lei tung und der FDJ koordiniert die Arbeit. Unbedingte Voraussetzung für das Ge lingen des Objektes ist aber neben der Ge meinschaftsarbeit von Lehrenden und Ler nenden die Diskussion der auftretenden Probleme, die Information über alle Ex perimente und Methoden, damit Doppel entwicklungen vermieden werden. Das Studium neu zu gestalten, gilt nicht nur für die Mediziner. An anderen Sektionen gibt es ähnliche Bestrebungen. Hier dürfen Sektionsschranken nicht zu unüberbrück baren Hindernissen für Erfahrungen wer den. UZ stellt ihre Spalten gern zum Disput zur Verfügung. Organisator - aber kaum der Wissenschaft UZ fragte Genossen Dr. Peter Trenner, Wissenschaftsorganisator für Forschung an der Sektion Tierproduktion und Veterinärmedizin: Genosse Dr. Trenner, welchen Verantwortungs bereich und welche Befugnisse haben Sie? Dr. Trenner: Mein Verantwortungsbereich und meine Befugnisse sind in der Leitungs struktur unserer Sektion wie folgt festgelegt: „Der Wissenschaftsorganisator ist dem stell vertretenden Direktor für Forschung und Aus landsbeziehungen zugeordnet. Er arbeitet im Auftrage und unter Anleitung des Stellvertre ters und vertritt ihn gegenüber den Mitarbei tern und Kollektiven im Bereich Forschung und Auslandsbeziehungen. Sein Verantwortungs bereich erstreckt sich auf die wissenschaftlich organisatorische Vorbereitung und Kontrolle von Leitungsentscheidungen im Stellvertreter bereich sowie die organisatorische Anleitung und Kontrolle der Forschungskollektive im Auf trage des stellvertretenden Direktors." UZ: Welche Aufgaben haben Sie zu erfüllen? Dr. Trenner: Meine Aufgaben sind sehr viel seitig; z. B.: Vorbereitung, Organisation und Kontrolle von Leitungsmaßnahmen auf dem Gebiet der Forschung; Vorbereitung von Ver tragsabschlüssen; Beratungen und Absprachen mit den Leitern der Forschungskollektive; Mit arbeit in der Prognosekommission der Sektion. UZ: Stimmt Ihre Tätigkeit mit Ihren Aufgaben überein? Dr. Trenner: Zur Zeit noch nicht. Ich bin zwar Organisator, aber noch zu wenig Orga nisator der Wissenschaft. UZ: Worin sehen Sie die Ursache dafür? Dr. Trenner: Einmal ist infolge Vereinigung der ehemaligen Fakultäten „Landwirtschaft" und „Veterinärmedizin" zu einer Sektion noch sehr viel rein organisatorische Arbeit notwen dig. Zum anderen hemmt die traditionelle „Verwaltungs"-Struktur der Karl-Marx-Univer sität und übergeordneter Dienststellen unsere Arbeit. Außerdem kommt hinzu, daß ich als Wissenschaftler keine Ausbildung auf dem Gebiet der Wissenschaftsorganisation habe und wenig Erfahrungen vorliegen. UZ: Welche Möglichkeiten sehen Sie zur Ver besserung Ihrer Arbeit? Dr. Trenner: Unsere Sektion hat mich zu einem zweijährigen Fernstudium an die Sek tion ökonomische Kybernetik und Operations forschung der Humboldt-Universität zu Berlin delegiert. Mit zunehmender Qualifikation wer den sicherlich auch die Produktivität und die Ergebnisse meiner Arbeit besser. Es sei an dieser Stelle bemerkt, daß unsere Universität wenig Initiative gezeigt hat, ihre eigenen Ka der in MLO bzw. Wissenschaftsorganisation zu qualifizieren. Neben der Qualifikation und dem Aufbau einer wissenschaftlich organisierten Forschung an den Sektionen ist es dringend notwendig, daß unsere Universität als sozialistischer Groß betrieb wissenschaftlich organisiert wird. Denn ein Pferd zäumt man auch vom Kopf her auf. UZ 6/70, Seite 3
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