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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 14.1970
- Erscheinungsdatum
- 1970
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197000004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19700000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19700000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 14.1970
-
- Ausgabe Nr. 1, 08.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 2, 15.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 3, 22.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 4/5, 29.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 6, 05.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 7, 12.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 8, 19.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 9, 26.02.1970 1
- Ausgabe Nr.10/11, 05.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 12, 12.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 13, 19.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 14, 26.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 15, 02.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 16, 09.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 17, 16.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 18, 23.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 19, 30.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 20, 07.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 21, 14.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 22, 21.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 23, 28.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 24, 04.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 25, 11.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 26, 18.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 27, 25.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 02.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 30, 16.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 31, 30.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 32, 13.08.1970 1
- Ausgabe Nr. 33, 27.08.1970 1
- Ausgabe Nr. 34/36, 17.09.1970 1
- Ausgabe Nr. 37, 24.09.1970 1
- Ausgabe Nr. 38/39, 01.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 40, 15.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 41, 22.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 42, 29.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 43, 05.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 44, 12.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 45, 19.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 46, 26.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 47, 03.12.1970 1
- Ausgabe Nr. 48, 10.12.1970 1
- Ausgabe Nr. 49/50, 17.12.1970 1
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Band 14.1970
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tu rn en- bet ites UZ-REZENSION "IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIITIIIIIIIIIIIIIIWIIIIIIIIIIIINIIIIIIIIIIIIIIMIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIEIIIIIIIIIIIIILIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIETIIISIIIIIIPIIIIIIIIOMMINIISIIEIIIMFTIEMIMIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIUIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIL Leipziger Beitrag zum Im Kommentar mißt man es. 200. Geburtstag Friedrich Hölderlins Wirkungsgeschichte rühmliche I Karl-Marx-Universität schrieb Forschung rotblind wäre oder ttiiiiiiiiifiiiiiniiiiiiiiiiiiiiHiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii.iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiinii iiiiiiiii(iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiinii der Briefempfänger und der in den Briefen genannten Personen; in der „Großen Stuttgarter Ausgabe“ ver- i = im Gedicht- Unvollende- Nichtautori- vgl. Bd. 4, und Bruch- Doch wird ihn Jeder lesen? — Nein. Wir wollen weniger erhoben, und fleißiger gelesen sein! lem zei- rei- Int- stücke sind in einem kleineren Schrift grad gedruckt. Auch die Brief-Rege sten (Bd. 4) sind in Petit gesetzt. Marxistisch-leninistisch konzipierte Gesamtausgabe der Werke und Briefe Hölderlins in che Dit ind tel, 4ll- rei der dt bke icht ein, um, nn- im Hölderlin-Jahrbuch 15, 1967/68: ..Wenn im Vierfarbendruck eine Farbe fehlt, mag das Bild noch so scharf sein - es ist arg entstellt. Dem deutschen Hölderlin-Bild, das in lieblicher Bläue blühet 1 , fehlt eine Farbe: das Rot. Als ob die deutsche urf iter den ieh- >ini ge- an- ind ge- das egl. hn hat oll- reu- Bt- nit- eil- In- enz ich- 11 ui tle- mt- tine dal iön- bei- line piel Hs- un- ön- end nes tn», taf- lin-Bild gilt es nicht. Vgl. auch dazu A. Abusch in „Weimarer Beiträge“ 16. 1970, H. 7. Etwas stärker könnte die Einleitung auf Hölderlins Spät werk eingehen, ist es doch besonders schwer zugängig und besonders leicht mißdeutbar. Außerdem wäre es zu begrüßen, wenn etwas Zusammen hängendes über die — für das „Volk der Dichter und Denker“ wenig Edition versucht nun, band „Vollendetes von tem, Autorisiertes von siertem" zu scheiden, S. 604. Alle Entwürfe Mit dieser repräsentativen Aus gabe haben unsere Literaturwissen schaft und unser Verlagswesen den Versuch unternommen, einen würdi gen Beitrag zu einem neuen Hölder lin-Verständnis zu leisten. Dabei be mühten sie sich, nicht nur die seit langem dringend benötigte vollstän dige Leseausgabe zu schaffen, son dern zugleich eine Studienausgabe, ..die auch für die weitere Hölderlin- forschung von Belang sein dürfte“ (CI. Fr. Köpp, ND-Literaturbeilage 2. 9. 1970). Die Verbreitung dieser Edition wird über die Grenzen un serer Republik hinaus gefördert, in dem sie von Verlagen wie dem Han serverlag München und der Wissen schaftlichen Buchgesellschaft Darm stadt sowie einer schweizerischen Buchgemeinschaft übernommen wor den ist. Lessing hat einmal gesagt: Wer wird nicht einen Klopstock loben ? vielleicht rotscheu.“ (Vgl. auch sein Buch „Hölderlin und die französi sche Revolution“, Frankf urt/M., 1969, und seinen Aufsatz in „Sinn und Form“ 1970, H. 4). Das mag weitge hend für das westdeutsche Hölderlin- Bild zutreffen — für unser Hölder- Friedrich Hölderlin, Sämtliche Werke und Briefe Bd. 1-4, Aufbau-Verlag 191» Leinen, 48 Mark Am 20. März 1770 wurde Johann Christian Friedrich Hölderlin gebo ren, einer der bedeutendsten bürger- lich -humanistischen Dichter der klas sischen deutschen Literatur. Die Pflege seines Werkes gehört zu den vornehmsten Aufgaben unserer so zialistischen Literaturgesellschaft. Lange Jahre existierten auf un serem Büchermarkt nur Hölderlin- Auswahlausgaben (z. B. die von H. Grelner-Mai) oder Lizenzausgaben westdeutscher Editionen (z. B. er schien 1939/62 bei Rütten & Loening die „Kleine Stuttgarter Ausgabe“). Eine neue, marxistisch-leninistisch konzipierte Gesamtausgabe der Werke und Briefe war ein dringend- des gesellschaftliches Erfordernis. Langfristig vorbereitet, erschien diese Ausgabe anläßlich des Hölderlin- Gedenkjahres im Aulbauverlag Ber- lin/Weimar. Sie ist das Ergebnis in terdisziplinärer Gemeinschaftsarbeit von Germanisten und Gräzisten der Sektion Kulturwissenschaften/Ger- manistik der Karl-Marx-Universität Leipzig. Der Leiter des Kollektivs, Günter Mieth, edierte die Gedichte (Bd. 1), den Briefroman „Hyperion", die Idylle „Emilie an ihrem Braut tag“ sowie die theoretischen Schrif ten (Bd. 2); Klaus Pezold den „Empedokles" und die zugehörigen Arbeiten (Bd. 3); Jürgen Werner und Liselotte Brüggestrat die Übersetzung aus dem Griechischen und dem Lateinischem (ebenfalls in Bd. 3); Horst N a 1 e w s k i die Briefe (Bd. 4). Die Ausgabe ist in erster Linie eine Leseausgabe. Jedoch enthält sie sämtliche Entwürfe, Bruchstücke und Pläne. Der Text beruht weithin auf den beiden philologisch verdienst vollen „Stuttgarter Ausgaben“ Fried rich Beißners, vor allem auf der hi storisch-kritischen „Großen Stutt garter Ausgabe“ (Bd. 4, S. 603 ff.). In zahlreichen Fällen führten jedoch eindringliche Interpretationen der Texte und erneuter Vergleich der Handschriften zu neuen Lesungen. Mehrfach wurden Gedichtfassungen bzw. Entwürfe, die bei Beißner im Lesarten-Apparat stehen, in den Textteil aufgenommen. — Die Aus gabe enthält zwei erst kürzlich auf- gefundene Briefe Hörderlins, die in der „Großen Stuttgarter Ausgabe.“ hoch fehlen. Inzwischen wurde ein weiterer- Brief (an den Philosophie professor Niethammer) entdeckt, vgl. „Germanistik“ 11,1970, S. 550. - Hör- derlin konnte die Absicht, eine Aus gabe seiner Gedichte zu veranstalten, nicht verwirklichen. Die vorliegende Möge die- neue Ausgabe dazu bei tragen, daß Friedrich Hölderlin nicht nur „erhoben“, sondern auch „fleißi ger gelesen“ wird. Gewiß, nicht alles, was Hölderlin geschrieben hat, ist leicht zugänglich; vieles bedarf auf merksamer, eindringlicher Lektüre. Aber von all dem gilt, was Bert Brecht 1951 über schwierige Partien in Hölderlins „Antigone“ geäußert hat: Sie können bei einmaliger Kenntnisnahme „kaum voll verstan den Werden... Es ist jedoch das Vor treffliche bei ihnen, daß sie, ein we nig durchstudiert, immer mehr Schön- heiten herausgeben.“ -r Neu in dieser Aneoahe ist ferner die weitgehend chronologische An ordnung der Texte Das gilt auch für die verschiedenen Fassungen des „Hyperion“ und des „Empedokles“ sowie für die Übersetzungen. Bei den Gedichten wich der Herausgeber in bestimmten Fällen von diesem Prinzip ab, vgl. Bd. 4, S. 605. Bei den Briefen an Immanuel Nast wurde im Unterschied zu der Stuttgarter Aus gabe die von Paul Raabe vorgeschla gene Reihenfolge übernommen. Ein erstes Urteil: Die neue Ausgabe „ordnet und gliedert überzeugender“ als die bisherigen Editionen (CI. Fr. Köpp, ND-Literaturteil, 2. 9. 1970). Die umfangreiche, gehaltvolle Ein leitung G. Mieths ist ein gewichtiger Beitrag zu einem neuen .Hölderlin- Bild. Die Überschriften der einzel nen Abschnitte dieses Essays mögen einen Eindruck von der Fülle der As pekte vermitteln: Der württember- gische Klosterschüler/Stiftswirklich- keit und Französische Revolution/ Revolutionäres Zeitgeschehen und griechische Antike/Bildungsjahre im Banne Schillers und Fichtes/Der Dichter und die bürgerliche Wirk lichkeit/„Hyperion oder- der Eremit in Griechenland‘7Entwurf eines poli tischen Systems/„Der Ted des Empe- dokles“/Der Dichter als heiliger He ros. — Differenziert und überzeu gend würdigt Mieth Hölderlins Stel lung zur französischen Revolution. Pierre Bertaux. Ordinarius für Ger manistik an der Sorbonne — 1968 weilte er zu Gastvorlesungen an der eite dit ! er er mt zei- un- Ab- tu di« ral lig-i iaft er, n. ■ u Hölderlins besonders im 19. Jahr hundert gesagt würde. Zur Ergän zung der jetzt erschienenen Ausgabe wäre übrigens ein Band nützlich, der wichtige Äußerungen über Hölderlin zugänglich macht, von Hegel über August Wilhelm Schlegel, Clemens Brentano, Bettina von Arim, Georg Herwegh bis hin zu Johahnes Robert Bacher. Louis Aragon, Günter Eich. Johannes Bobrowski, Paul Celan. Martin Walser. Im Anhang zur Hölderlin-Chronik von Adolf Becke und Paul Raabe (Frankfurt/M. 1970) wird nur ein Teil des reichen Materials vorgelegt, das in Arbeiten wie denen von Sertorius, Bartscher. Kanzog mit einiger Vollständigkeit gesammelt, allerdings nicht durch weg befriedigend interpretiert ist. Der Kommentar gibt außer den üblichen Namen- und Sacherläute rungen Hinweise z. B. auf Entste hung, Quellen, und Überlieferungen der einzelnen Werke. Varianten und Paralipomena wurden in Auswahl aufgenommen. Wichtige Handschrif ten werden ebenso nachgewiesen wie unentbehrliche Sekundärliteratur. Man muß dem von Peter Goldammer geleiteten „Erbe“-Lektorat des Auf- bauverlages dankbar sein, daß es den Bearbeitern eine so großzügige Kom mentierung ermöglichte. Allein zu den Gedichten gibt es 160 Seiten Er läuterungen. Die Anmerkungen die ser Ausgabe können und wollen nicht dem Hölderlinforscher den Kommen tar der historisch-kritischen „Gro ßen Stuttgarter Ausgabe“ ersetzen, aber sie ergänzen oder korrigieren ihn an vielen Stellen. Dem Nichtspeziali sten bieten sie an notwendiger Ver- ständnishilfe mehr als jede andere Hölderlin-Leseausgabe. — In Bd. 4 ist besonders erfreulich das Register könnte in stärkerem Maße auf be deutsame Hölderlin-Vertonungen aufmerksam gemacht werden. Ich denke etwa an das Schicksalslied aus dem „Hyperion“, das z. B. von Jo hannes Brahms und Wolfgang Fort ner vertont worden ist; an das von Fortner. Hindemith und anderen Komponisten vertonte Parzen-Ge- dicht; an Benjamin Brittens Ver tonung von „Hälfte des Lebens“. Bet tina von Arnims Kompositionsskiz zen zu „Hälfte des Lebens“ und „Trä nen“ sind die ersten Hölderlin-Ver tonungen. Hölderlin-Lieder gibt es auch von Arnold Schönberg. Hans Eisler. Hans Werner Henze. — In einer Neuauflage könnte die Zitier weise der Hölderlin-Briefe verein heitlicht werden: Außer Datum und Empfänger sollten zweckmäßiger weise auch Band und Seite dieser Ausgabe angegeben werden. — Eine Zeittafel wäre eine nützliche Bei gabe. Darüber hinaus wäre es zu be grüßen, wenn eine selbständige Höl derlin-Chronik geschaffen würde. — Die Typographie ist ansprechend, die Zahl der Druckversehen gering. US- ent 4d- aus ten lef atä d I । 1 | 4g | f bannender Vorstoß zur Eroberung neuer Züge der Wirklichkeit Wik Neutsch, Die anderen und ich VSldeutscher Verlag Halle 197» eiten, Leinen, 8 Mark D, Schriftsteller Erik Neutsch hat sich ^«entwickelt, zweifellos. Sein erzähle- t“es Talent ist reifer geworden seit der four der Steine“. Das zeigt sich an den fe,N Themen, die er anpackt, an der Art, v er davon erzählt, an der Intensität der GtTengestaltung, vor allem aber an der ^«Bespannten gesellschaftlichen Per- ’M» v *’ in die er seine Geschichten zu weiß. In seinem Beitrag voriges % auf dem VI. Deutschen Schriftstel- Sfnnzreß hat er Werke gefordert, die 66a Parteilich und wirklungsvoll den An-/ Rrungen und Möglichkeiten unserer Fistischen Gesellschaft gerecht werden. Shritische Maßstab, auf den er dabei N ,2, war gewiß auch die Norm, die er seinem eigenen Schaffen zu erreichen Söabemühte. Seine letzten jüngst im Mit- “Utschen Verlag veröffentlichten Er- pngen belegen es. "8E neue Erzählbändchen enthält vier SFichten, Die erste, „Die anderen und % lieferte den Gesamtitel. Das „ich“ in CT Überschrift verleitet zu der Vermu- ‛.di Geschichten könnten das viel- Siatige Wechselverhältnis des Schrift- Sngrindividiums Erik Neutsch zu den Sngchen seiner Umwelt, die Stellung des Btlers im Alltag unseres Lebens zum “Stand haben. Das dem Titel folgende S60. H ein Satz aus einem Brief von 3 8 an Marx — zeigt an, man werde Ea Menschen kennenlernen. die sämpften, die sich bewährten, von de- $ Heldentum aber nicht in großen Wor- eredet werden müsse. Mit den „ande- Sqadas darf man demnach erwarten, 3edi, gewöhnlichen Leute“ gemeint, die 9 tn seinem Platz, unser Leben und sei- 94 pialistische Entwicklung bestimmen Betorantreiben helfen. Aber nur diese BS Erwartung bestätigt sich beim Le- Sieje erste, daß in jeder der vier Ge- sutgten das Schriftsteller-Ich Erik Ssehs als Figur und Partner dieser Ghsfhen auftreten und uns mit der ehatrproblematik unserer Tage vertraut en werde, erweist sich als Irrtum. Nur die Titelgeschichte wird ihr gerecht. Leider ist sie nicht die stärkste der kleinen Sammlung. Die Hauptfigur ist hier ein Ich-Erzäh ler, ein Schriftsteller, der an einer Repor tage über einen Schrittmacher unserer Pro duktion arbeitet. Verschiedene störende Gedanken drohen den Erzähler abzulen ken. Aus Sorge, die Reportage könnte sonst nicht gedruckt werden, hat er die Wirklich keit ein wenig korrigiert. Das bedrückt ihn nun. Aber störend wirkt sich auch eine plötzliche Erinnerung an den Geschichts lehrer aus, der ihn vor zwanzig Jahren zum Verständis des wissenschaftlichen Sozia lismus und zur aktiven Mitarbeit in der FDJ geführt hat. Dieser Lehrer schreibt heute als „Ostexperte“ in einer Frankfurter Gazette Schmähungen an die Adresse unse res Staates. Der Schriftsteller hat ihm vie les zu verdanken, auch was den Anfang seiner Ehe betrifft. Muß er sich ihm auch heute noch verpflichtet fühlen? Ist das gar ein Problem, das er sich von der Seele schreiben müßte? Die Störung wird schließlich ausgewischt: „Nein. Das ist keine Arbeit für mich.“ Aber die Abschwei fung hatte ihr Gutes. Der Erzähler ver wirft seine literarische Korrektur der Rea lität und gibt der Wirklichkeit ihr Recht zurück. In den drei anderen Erzählungen ist von den Beziehungen zwischen Kunst und Wirklichkeit keine Rede. Ihre höchst unter schiedlichen Stoffe und Themen stehen mit dem Titel der Sammlung allenfalls insofern im Einklang, als es hier jedesmal um die dialektischen Wechselbeziehungen zwi schen Individuum und Gesellschaft und um die Frage nach den schöpferischen Kräf ten und Möglichkeiten der Menschen geht. In zwei von diesen drei Erzählungen, in „Der Hirt,, und „Akte Nora S.“, wird von der Entfaltung und Bewährung individuel ler Fähigkeiten berichtet. In beiden Fällen hat es den Anschein, als sei die aufgewen dete Energie vergeudet und verloren, in „Der Hirt“ — die Handlung spielt in den letzten Wochen des zweiten Weltkrieges — im Dienst der früheren Herren aus Treue und Gewissenhaftigkeit, die einer besseren Sache wert gewesen wären, in „Akte Nora S.“ — ein nicht ungewöhnlicher Vorfall aus unserer Zeit — im Dienst unserer Ge sellschaftsverhältnisse aus Verantwor tungsgefühl und einem echten Neuerertum, dem subjektive und objektive Widerstände unserer Entwicklung entgegenwirken. Aber dieser Anschein trügt, denn in „Der Hirt“ schlägt der Einsatz schließlich zur Ret tung bedrohter Menschenleben aus, und in „Akte Nora S.“ wird die Konfliktkom mission vielleicht noch einen gerechten Schiedsspruch fällen. „Der Hirt“ ist die am stärksten erzählte Geschichte des Bänd chens. Sie überrascht mit einer für Neutsch neuen Schlichtheit und Eindringlichkeit, die nur bei der Motivierung des Endes nicht ganz erreicht scheinen. „Akte Nora S.“ dagegen wirkt noch recht skizzenhaft und unfertig, eher wie ein literarischer Entwurf denn bereits wie eine abgerundete Erzählung. Am interessantesten jedoch, weil darin das große Thema der gesellschaftlichen Kräfte unserer sozialistischen Wirklichkeit angepackt wurde, ist die dritte Geschich te. „Drei Tage unseres Lebens“, das Kern stück der Sammlung. Mit ihr kam Neutsch der selbst gesetzten ästhetischen Norm er sichtlich am nächsten, denn hier ver suchte er auf überzeugende Weise, einmal direkt der viel zitierten Forderung nachzu kommen, der Schriftsteller müsse aus der Sicht von Planern und Leitern schreiben. Diese Erzählung bringt in ihren Haupt partien etwas Neues in unsere sozialisti sche Gegenwartsliteratur. Sie hilft, ihre besten Potenzen weiterzuentwickeln. Ein zweites Mal steht hier ein Ich-Erzäh ler im Mittelpunkt, kein Schriftsteller dies mal, sondern ein höherer Staatsfunktionär. Oberbürgermeister einer großen Stadt mit etwa zweihunderttausend Einwohnern. Seine Stadt soll mit Hilfe eines General verkehrsplanes, der den Bau von Trassen und Hochstraßen, den Durchbruch einer Nord-Süd- und den einer Ost-West-Achse mitten durch alte und zum Teil erhaltens werte historische Wohnviertel vorsieht, in ihrer baulichen Struktur von Grund auf erneuert werden. Kleine Retuschen hin dern nicht, sogleich den tiefgreifenden Um bau der Stadt Halle als Hintergrund des Geschehens zu erkennen. Die Partei hat einen neuen, von dynamischem Eifer er ¬ füllten Sekretär der Stadtleitung einge setzt, den atemberaubenden Plan zu ver wirklichen. In seinen Aufzeichnungen be richtet der Ich-Erzähler von jenen drei Tagen, die über die Inangriffnahme dieses Planes entschieden. Werner Konz, der neue Parteisekretär, ist als die treibende Kraft geschildert, die. beflügelt von der exakten Voraussicht der Partei und ge drängt von den Erfordernissen der sozia listischen Gesellschaft und der wissen schaftlich-technischen Revolution der nächsten Jahrzehnte, die Energien der Stadtplaner in Bewegung bringt und sich der Zustimmung und verantwortungsberei ten Mitarbeit des Ich-Erzählers, des besten Kenners der Sorgen und Belange seiner Stadtkinder, zu versichern weiß Die Ich- Erzählung des schreibenden Bürgermei sters ist ein glücklicher Kunstgriff. Damit gelang es Neutsch, dialektische Wechsel beziehungen zwischen historisch Ge wachsenem und Revolutionärem, zwischen individuellen Antrieben und gesellschaft lichen Erfordernissen der Zukunft auf er regende Weise ins Bild zu setzen. Die weit gespannte Perspektive, die sein Einblick in die bewußte Planung wesentlicher Pro zesse unserer gesellschaftlichen Entwick lung vermittelt, schlägt den Leser in ihren Bann und mobilisiert seine Bereitschaft, an ihrer Realisierung mitzuwirken. Damit wurde erfüllt, was Neutsch von unserer Literatur verlangte: eine entscheidende Wahrnehmung ihrer bewußtseinsbildenden Funktion. Die Geschichten „Die anderen und ich“ sind Geschichten unseres Lebens und ge wiß des Erzählens wert. Neutsch hat einen Blick für Geschichten und Erzählenswer tes. Wohl wirken sie — „Der Hirt“ viel leicht am wenigsten — in vielem noch wie Vorstufen oder Entwürfe größerer Prosa werke. Hier und da hätte man es gern noch genauer oder besser erfahren. Auch könnte man sich eine bessere Durchgestaltung und Geschlossenheit noch wünschen. Aber stärker als diese Eindrücke wiegt am Ende die Genugtuung darüber, daß man hier einem spannenden Vorstoß auf literari sches Neuland, einem Vorstoß zur Er oberung neuer Züge der Wirklichkeit, be gegnen durfte. Hans Dahlke Am Steuer der Morgenröte. Erzählungen über Lenin. Ausgewählt von Margit Bräuer. Mit einem Vorwort von Otto Gotsche. Aufbau-Verlag Berlin und Weimar 1970, 269 S., 8,40 Mark. „Lenin ist in der Politik groß, zugleich aber ist er ein realer, irdischer, einfacher Mensch“, heißt es bei Maxim Gorki. „Um ein guter Leninist in der Politik zu sein, muß man ein Uljanow im Leben sein.“ So läßt Michail Kolzow seine Skizze „Lenin und Uljanow“ enden. Groß ist die Reihe jener Schriftsteller, die in der Einmaligkeit der Leninschen Persönlichkeit die Unsterblichkeit der kommunistischen Idee verkörpert sahen. So hatte es auch Majakowski in seinem Gedicht „Städte der Union“ (1927) über höht: „Von keinem Sterben ist er bedroht, Sein Geist bleibt künftig und ewig und erblich.“ In diesem Sinne sind die Kommunisten in aller Welt — wie im Leninjahr so sicht bar bezeugt wird — die wahren Erben des Leninschen Geistes, die Vollstrecker seines Vermächtnisses. Ein realer, einfacher irdischerMensch Das widerspiegelt sich auch in der vor liegenden Anthologie, die von Otto Gotsche mit einem bewegenden Vorwort eingelei tet wurde. Die sowjetische Lenin-Darstel- lung hat ihre Geschichte; sie durchzieht alle Künste und Gattungen. Nur ein klei ner, wenngleich repräsentativer Quer schnitt der Prosa konnte aufgenommen werden. Weniges ist bekannt: Fedins „Das Bild Lenins“ oder Gorkis berühmte „Lenin- Skizze“ etwa. Der Band dürfte unsere Vor stellungen über Lenin ganz wesentlich er weitern. Von besonderem Interesse sind jene Werke, in denen den im Volk entstandenen Lenin-Legenden nachgegangen wird, etwa in den Beiträgen von Lidija Sejfullina. Pa wel Bashow oder auch von Michail Prisch win. Andere Erzähler wiederum versuchen einzelne Seiten des Leninschen Charakters und die mobilisierende Kraft seiner Ideen zu verdeutlichen, so Alexander Bek. Ser gej Antonow, Boris Lawrenjow und Kon stantin Paustowski. Jede Zeit nähert sich Lenin auf andere Weise, deckt neue Aspekte, seines Lebens werkes aus der Sicht des Heute auf Eben das meinte Majakowski, als er von dem kurzen Leben Uljanows schrieb, das uns bis zum letzten Atemzug bekannt, während das lange Leben Lenins ständig neu zu be schreiben sei. Sein Leben aber ist vom Kampf der Kommunisten nicht zu trennen. Die unbesiegbare Kraft des kommunisti schen Kämpfers wird — unter neuen histo rischen Bedingungen gewachsen und frü here Erfahrungen aufgreifend — zu einer sich potenzierenden Kraft Darin sehe ich z. B. den inneren Zusammenhang zwischen Artjom Wessjolvs „Gemeinsam ins Kum met“ aus der Frühzeit der Sowjetliteratur und Olga Bergholz' „Lenin-Aufgebot“. zwei Erzählungen, die beide in verschiedener Zeit das gleiche Thema behandeln: des Reifen lebenserfahrener Menschen bis zu jener Erkenntnis, die sie - Lenins Ideen im Leben längst verwirklichend - dazu bringt, sich nun auch in die vorderste Front der Kämpfer, in die Partei, ein zureihen. Dennoch birgt die insgesamt gelungene Anthologie auch Probleme und läßt bei einigen Werken nach dem Auswahlprinzip und dem zu vermittelnden Leninbild fra gen Gewiß, das Leninbild der sowjetischen Literatur ist außerordentlich vielschichtig und nicht frei von Widersprüchen. Aber war es wirklich nötig. Babels „Meine erste Gans“, eine außerhalb des Kontextes seiner großartigen, bei uns mehrfach edierten „Reiterarmee“ nicht eindeutig verständ liche. ja für mich (da zueieich von der Herausgeberin auf jede erklärende An merkung generell verzichtet wurde) Miß deutungen ausgesetzte Geschichte auf zunehmen? Zumal Babel ohnehin mit dem anekdotischen ..Reingefallen. Kapitän!“ glänzend vertreten ist. Noch zweifelhafter aber erscheint mir die Aufnahme der „Feinde“, einer Erzäh lung des von mir überaus geschätzten Kasakewitsch, dessen Leninnovelle „Blaues Heft“ weithin bekannt ist. Seinerzeit wurde von sowjetischen Historikern eine gröb liche Entstellung der historischen Tat sachen in diesem Werk gerügt. Kasake witsch selbst veränderte deshalb später verschiedene Details und nahm eine ge wisse Verzerrung Lenins, der in der Aus einandersetzung mit Martow als der alles Verzeihende erschien, zurück. Wozu also dann dieses Werk? Glücklicherweise handelt es sich bei die sen Beispielen nur um Mißtöne eines ins gesamt zu begrüßenden Unternehmens, des sen Grundabsicht es ist, ein umfassendes Bild Lenins als der Verkörperung des sozialistischen Menschenideals zu geben. Dr. E. Hexelschneider UZ 38—39/70, Seit« 11
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