Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 14.1970
- Erscheinungsdatum
- 1970
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197000004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19700000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19700000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 14.1970
-
- Ausgabe Nr. 1, 08.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 2, 15.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 3, 22.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 4/5, 29.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 6, 05.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 7, 12.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 8, 19.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 9, 26.02.1970 1
- Ausgabe Nr.10/11, 05.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 12, 12.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 13, 19.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 14, 26.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 15, 02.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 16, 09.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 17, 16.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 18, 23.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 19, 30.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 20, 07.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 21, 14.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 22, 21.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 23, 28.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 24, 04.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 25, 11.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 26, 18.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 27, 25.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 02.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 30, 16.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 31, 30.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 32, 13.08.1970 1
- Ausgabe Nr. 33, 27.08.1970 1
- Ausgabe Nr. 34/36, 17.09.1970 1
- Ausgabe Nr. 37, 24.09.1970 1
- Ausgabe Nr. 38/39, 01.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 40, 15.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 41, 22.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 42, 29.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 43, 05.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 44, 12.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 45, 19.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 46, 26.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 47, 03.12.1970 1
- Ausgabe Nr. 48, 10.12.1970 1
- Ausgabe Nr. 49/50, 17.12.1970 1
-
Band
Band 14.1970
-
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
die in der zellbiophysikalischen Grund lagenforschung tätigen Wissenschaftler, sondern haben ein direktes praktisches Interesse in der Zytodiagnostik, beispiels weise in der Krebsdiagnostik, Des weiteren wurden Vorträge über die physikalischen Eigenschaften und Mecha nismen des Zytoplasmas und der Membra nen gehalten. Die Transportmechanismen durch Membranen sind komplizierte Vor- . gänge. Sie stellen eine grundlegende Er scheinung der Lebensvorgänge dar. Auf molekular-biophysikalischem Gebiet haben sich Methoden zur Konformationsanalyse mit Hilfe optischer Methoden eingebür gert. Dabei wird Wellenlängenabhängig keit (Dispersion) der optischen Aktivität und des Dichroismus sowie der magnetisch induzierten optischen Aktivität (Farady- Effekt) mit Konformationsänderungen in biologisch wichtigen Makromolekülen in Verbindung gebracht. Die in der DDR besonders intensiv be arbeiteten Gebiete der Biophysik wurden in Hauptvorträgen und Diskussionen ab gehandelt. Die Hauptthemen waren bio physikalische Modellierung, passives elek trisches Verhalten, physikalische Unter suchungen an der DNS-Reparatur von DNS-Schäden sowie biophysikalische Unter suchungen an pflanzlichen und mikrobiel len Systemen. Im Rahmen dieser Tagung fand ein Rundtischgespräch über Ausbildungsfragen in Biophysik statt. Die Grundlage der Dis kussion war ein Vortrag von Prof. Schid- lowski (Moskau) über das von ihm und Prof. J. A. Wladimirow erarbeitete Ausbil dungsprogramm für die obligatorische Aus bildung der Medizinstudenten in der Sowjetunion im Fach Biophysik und das Ausbildungsprogramm des Institutes für Biophysik, in Leipzig, nach dem postgra duell Absolventen verschiedener Fachrich tungen in Biophysik .ausgebildet werden. Die Diskussionen zu diesen Problemen wa ren besonders deshalb von großem Inter esse, weil in Zukunft nicht nur eine größere WFLT V V Km Im I BIOPHYSIK - kontaktfreudige Disziplin mit Zukunft (2) DER Beziel und süm auszuführen. Foto: ZB IN MOSKAU wurde dieses Gerät vor gestellt, daß es möglich macht, die Gehirntemperatur eines Menschen her abzusenken. Dadurch ist der Chirurg in der Lage, komplizierte Operationen am menschlichen Gehirn und Herzen Nur noch 240 000 Bürger der Repu blik Guinea müssen in diesem Jahr die Lehrgänge zur Liquidierung des Analphabetentums besuchen. Sodann soll, wie in einem Kommunique des Politbüros der Demokratischen Partei Guineas mitgeteilt wird, das Analpha betentum in dieser über vier Millionen Einwohner zählenden afrikanischen Re publik endgültig beseitigt sein. Die beiden vorangegangenen Alphabetisie rungskurse waren ebenfalls mit gro Bem Erfolg abgeschlossen worden, wo bei die Teilnehmer Diplome über die erfolgreiche Teilnahme erhalten hatten. Mitarbeitern, technischen Kadern Facharbeitern dafür erweitert. Anzahl biophysikalisch ausgebildeter Wis senschaftler in der Forschung benötigt wer den, sondern auch für eine größere Anzahl von Studenten (Biologen, Mediziner, Leh rer naturwissenschaftlicher Richtungen, Phy siker, Pharmazeuten, Landwirte usw.) Lehr- Jef ei , Die in die Erste nationale Universität Tansanias ine । litöt ii bishei Qus g lenscl ine lete senschaftliche Beiträge leistete die DD internationalen geophysikalischen Jahla DDR-Forschung unterstützt UNESCO-Vorhaben Parteitag-Lektionen Moskauer Wissen schaftler dersd Sere Führu horte marxi digut Wirkli Und i Jem bew die N kräfte für biophysikalische Lehrveranstaltun gen ausgebildet werden müssen. Eine Gruppe Wissenschaftler beschäftigte sich in Lublin und in Katowice mit passiv elektrischen Untersuchungen an biologi schen Objekten. .Auf der multizellulären bzw. organismischen Ebene wurde vorwie gend auf Wechselwirkungen der biologi schen Objekte mit verschiedenen Energie formen sowie auf spezielle Probleme der medizinischen Physik eingegangen. ' In diesem Beitrag wurde versucht, das Gesamtgebiet der Biophysik auf Grund einer naturgemäß subjektiven Auswahl ak tueller biophysikalischer Probleme zu cha rakterisieren. Die Erfahrungen der letzten Jahre, die insbesondere auf Tagungen aus- getauscht werden, zeigten, daß biophysika lische Forschungen, bei denen die physika lischen Aspekte biologischer Probleme untersucht werden, immer dann besonders fruchtbar waren, wenn sie in einer Zusam menarbeit von Wissenschaftlern verschie dener Grundausbildung bearbeitet wurden. Diese Tagungen und Gespräche mit aus ländischen Wissenschaftlern zeigen, daß wir in der DDR auf dem Gebiet der Biophysik im Rahmen unserer Möglichkeiten einen guten Stand erreicht haben. bben Am euni Oresd 1 De ’debi «her ins 7 Ben v «le Fi den internationalen Jahren der rua Sonne und beim internationalen Pro^y zur Erforschung der rezenten Erdkrus bewegung. jahr 1969“. Im Rahmen des gemeinsan Programms „Ostseejahr“ wurden in 50 durchgeführt. Seit über zehn Jahren beteiligt sich Qusc Projel lehrst rie der physikalischen, biologischen und sozialen Erscheinungen und einen Vortrag über medizinische Aspekte der theoreti schen Biophysik. Besonders intensiv wurden in den letzten Jahren sowohl in der Sibirischen Abtei lung der Akademie der Wissenschaften der UdSSR als auch in dem. unter Einfluß von N. Rashevsky entstandenem Zentrum der mathematischen Biophysik Fragen einer all gemein, mathematischen Theorie, die für alle Hierarchieebenen der belebten Welt zütrifft, gearbeitet. Dabei werden außer der molekularen, zellulären, organis mischen und Populationsebene auch Bio- geozönösen und das soziale Verhalten von Gemeinschaften, wie z. B. staatenbildenden Insekten, betrachtet. Ein weiteres Ziel der Untersuchungen ist es, derartige mathe matische Modelle auch auf Gemeinschaf ten vernunftbegabter Wesen auszudehnen. Prof. Rosen (Buffalo) sprach über Perspek tiven Inder Relationalen Biologie. Dieses Gebiet, welches an Stelle der in der Phy sik üblichen Funktionen die dem biologi schen Objekt besser angepaßten Relatio nen setzt, scheint uns eine besondere Be deutung für die weitere Entwicklung mathe matischer Methoden für die Biowissenschaf ten zu haben. In der experimentellen Zellbiophysik do minieren optische Methoden. Einen Vortrag über neuere Entwicklung optischer Metho den zur quantitativen Zytochemie hielten der Begründer der Mikrospektrophotome- trie (einer Methode, die es gestattet, in einem mikroskopischen Objekt das Absorp tionsspektrum eines kleinen Bereiches auf zunehmen und damit eine qualitative und quantitative Analyse verschiedener Sub stanzen innerhalb einer Zelle durchzufüh ren), der Direktor des Nobelinstitutes für Zellforschung in Stockholm, Prof. T. Cas- persson, und Prof. Dr. Niemann, Hannover. Neben der Mikrospektrophotometrie im sichtbaren und ultravioletten Licht haben in neuerer Zeit interferenzmikroskopische Verfahren an Bedeutung gewonnen. Diese optischen Verfahren interessierten nicht nur In lomml # st naupt Arbeit liefe Sowje’ Genos wäng 'n der wjetun Das Organi Angrif Mit dem folgenden Beitrag setzen wir die in der vergangenen Ausgabe begon nenen Ausführungen von Dr. F. Pliquett zu Problemen der Biophysik fort. Im Frühjahr fanden in Leipzig und Kazi- mirz (VR Polen) zwei bedeutende Kongresse der Biophysiker statt. Vielbeachtet wurde auf der Leipziger Tagung, die übrigens von dem Leipziger Wissenschaftler Prof, W. Beier — ein durch verschiedene Bücher über. Biophysik und Medizinische Physik bekannter Gelehrter — geleitet wurde, der Beitrag von Prof. S. N. Alexandrow (Leningrad). Er schilderte eine neue Me thode zur Untersuchung erblicher Verände rungen in bestrahlten Zellen. Dabei wird die UV-Fluoreszenz, eine Erscheinung, der insbesondere unsere sowjetischen Fach kollegen in der letzten Zeit größere Auf merksamkeit widmeten, ausgenutzt. Bei diesem Effekt werden die zu untersuchen den Zellen mit kurzwelligem ultraviolettem Licht mit Wellenlängen von 250—300 um bestrahlt. Sie senden dann eine Fluo reszenzstrahlung mit Wellenlängen von 325—350 um aus. Dieses Fluoreszenzlicht liegt also ebenfalls im ultravioletten Be reich. Die Intensität und die spektrale Zu sammensetzung dieser Strahlung stellen sehr empfindliche Merkmale für Vorgänge, die in biologischer Materie ablaufen, dar. In den USA arbeitet seit langem eine Gruppe bedeutender Wissenschaftler an Problemen der mathematischen Biophysik. An dieser Problematik, biologische Vor gänge mathematisch zu erfassen, haben auch die Biophysiker der UdSSR und der DDR großes Interesse. Es entstanden hier eine Reihe von Arbeiten mit dem Ziel, adäquate mathematische Methoden, wie eine allge meine Systemtheorie, zu entwickeln und Verfahren, wie die Graphentheorie, Popu lationstheorie, eine relationale Mathema tik sowie größere EDV-Anlagen zur Lösung biologischer Probleme einsetzen. Der Herausgeber des „Bulletin of Mathematical Biophysics", Prof. M. Rashevsky (Wilber force) hielt einen vielbeachteten Vortrag über den Versuch einer einheitlichen Theo- Kommunisten, Komsomolzen, Wis schaftler — Mitglieder der populärwi schaftlichen Gesellschaft „Snanije" V0P Moskauer Universität wollen 0 XXIV. Parteitag der KPdSU mit 2500 lesungen zu aktuellen Problemen , Grundfragen des kommunistischen • baus in Industriebetrieben, Sowchosen Kolchosen des Moskauer Gebietes vorbo ten, Themen sind u. a. die führende12 der Partei, ihre Wirtschafts-, Wissenssbs und Landwirtschaftspolitik sowie die deutung der wissenschaftlich-technis Revolution. UdSSR entwickelt mikrobiologische Industrie Das ZK der KPdSU und der Minister rat der UdSSR haben einen Beschluß über Maßnahmen zur intensiveren Ent wicklung der mikrobiologischen Indu strie angenommen. Der Beschluß sieht vor, in den nächsten Jahren die Pro duktion von Futterhefen, Antibiotika, Ferment-Präparaten und mikrobiologi- sdten Pflanzenschutzmitteln bedeutend zu steigern. Dafür sollen spezielle Produktionsstätten errichtet werden. Die entsprechenden Organe und In stitutionen wurden beauftragt, Maß nahmen auszuarbeiten, die im Zeit raum des nächsten Fünfjahrplanes die rasche Entwicklung und eine hohe Effektivität der Forschungsarbeit auf dem Gebiet der mikrobiologischen Synthese gewährleisten. Weiterhin wird die Ausbildung von wissenschaftlichen Letzter Alphabetisierungs kurs in Guinea nuoperauom II uen 22" der UdSSR, Polens, Finnlands, Schwed und der DDR Dauerbeobachtungen d gesamten Ostseegebietes hinsichtlich • Veränderlichkeit physikalischer, chemisas und produktionsbiologischer Para” gelegt worden.. Audi im Rahmen der UNESCO-Arbel zur Erhaltung der natürlichen Ress und der Nutzbarmachung biologischer"l len für die menschliche Ernährung Problem- von erstrangiger Bedeutung 2 teiligt sich die Deutsche Demokrake Republik mit einem umfangreichen a schungsprogramin. DDR-Experten l 49 Instituten und Einrichtungen arb in sieben Sektionen des internatiopa biologischen Programms (IBP) aktiv % In der Ozeanographie, deren Dachq die internationale ozeanographische 5 mission (IOC) ist, unterstützte die DDB Vorschlag für ein sich über 15 Monatfse streckendes Forschungsprogramm Die erste unabhängige nationale Universität der Vereinigten Republik Tansania ist dieser Tage in Daressa lam mit der Amtseinführung des tansa nischen Staatspräsidenten Julius Nye rere als Universitätskanzler offiziell ihrer Bestimmung übergeben worden. Der historische Gründungsakt er folgte auf Grund eines Gesetzes der Nationalversammlung der Vereinigten Republik Tansania , und trägt den na tionalen Entwickfungsbedürfnissen ds Landes Rechnung. Die neue National- Universität verfügt über Fakultäten für Gesellschaftswissenschaften, Jura, Me dizin, Naturwissenschaften und Land wirtschaft sowie über Institute für Volksbildung, Erwachsenenbildung und Suaheli-Forschung. Im kommenden Jahr wird die Bildungsstätte durch Fa kultäten für Maschinenbau und Vete- rinärmedizin erweitert. Die Universität Daressalam hat 260 wissenschaftliche Mitarbeiter, darunter bereits tansani sche Wissenschaftler, zwei DDR-Wissen schaftler gehören ebenfalls zum Lehr körper, im neuen Ausbildungsjahr stu dieren 2000 Studenten aus Tansania und den Nachbarländern an der neu gegründeten Universität. Neues Sonnensystem entdeckt Ein neues in Entwicklung begriffenes Sonnensystem, das 5000 Lichtjahre von uns entfernt ist, soll von Wissenschaft lern unter Leitung des britischen Astro nomen Kopal von der Universität Man chester entdeckt worden sein. Professor Kopal erklärte am Montag auf der in ternationalen astronomischen Tagung in Brighton, es handele sich dabei um die erste Entdeckung eines Sonen- Systems, das dem unseren sich noch entwickelnden Sonnensystem ähnlich sei. Der Stern, um den sich der For mierungsprozeß der Planeten vollzieht, heißt „Epsilon Aurigae" und ist den Astronomen bereits seit ungefähr 40 Jahren bekannt. Wissenschaftler der DDR wirken 2 an zahlreichen internationalen natu senschaftlichen Forschungsvorhaben d die auf Initiative der UNESCO organi oder gefördert werden. So beteilige”^ 15 wissenschaftliche Institutionen der W an einem Nationalprogramm für das 23 gia „ow-ja wuuen. 0vI *erde Kooperation mit den Forschungsscbd "hre I nationale hydrologische Dezennium I d in den Jahren 1965 bis 1975, das aul.a Grundlage der XIII. UNESCO-General^ ferenz erarbeitet worden ist, 27 Beis hierzu sind in den vergangenen drei 1p ren bereits von Wissenschaftlern der P Umsor auf internationalen IHD-Tagungen " Rezie! Computer testet Arzneimittel Lettische Chemiker haben die Ab sicht, für die Entwicklung neuer medi zinischer Präparate eine Rechen maschine zu verwenden, Gewöhnlich setzt die Gewinnung eines neuen Prä parats die Synthetisierung und Prüfung von Hunderten und Tausenden Ver bindungen voraus. Ein Teil dieser Ar beit wird jetzt in Riga der Rechentech nik übertragen. Zuerst speichert die Maschine die pharmokologischea Eigen- schäften bekannter Stoffe nach ihren Formeln ■ in der „Gedächtnisanlage". Dann werden der Maschine die For meln neuer Verbindungen „vorgeschla gen". Sie zeigt danach von selbst an, ob diese Verbindungen die notwendige physiologische Aktivität besitzen. Nach Meinung der Wissenschaftler des In stituts für organische Synthese bei der Lettischen Akademie der Wissenschaf ten ermöglicht dieses Verfahren, die Zeit für die Suche nach neuen Arznei mitteln in beträchtlichem Maße zu ver kürzen. oclu upel lei ualiici veveiige onvI Sreffe Deutsche Akademie der Wissenschafteo Bürge Berlin als Repräsentant ihres Staatesp im internationalen Programmen zur Fg f Volke schung physikalischer Aspekte der b ‘er und ihrer Umgebung, die in Zusameso ’Ome arbeit oder mit Förderung der UNB burtst durchgeführt werden. Weitere aktive "a ‘üges 00 8883 -pMSgMog 0 "S ,44,84 388888888888 Also, da ist ein Bauer, der kriegt Ein- '•quartierung. Ein Hauptmann, adelsstolz und hochmütig, vergewaltigt seine Tochter. Der Bauer demütigt sich und bittet den adligen Laffen, das Mädchen zu ehelichen, die Ehre der Familie wiederherz^istellen. Der lacht ihn aus. Da urteilt ihn der Bauer, eben zum Richter seines Dorfes ge wählt, rechtens ab und läßt ihn gleich auf- knüpfen. Ein General und der König selbst kommen dazu, wollen erst nicht einver standen sein mit dem plebejischen Strang und der plebejischen Strenge, sehen aber dann, was ist: Gerechtigkeit, und machen den Alten zum Richter auf Lebenszeit. Wenn du Zeit hast: Geh hin und sieh äir’s an. Es lohnt sich. Das Ganze spielt, wenn man dem Handzettel glauben soll, in und um Zalamea, einem Dorf in der west spanischen Landschaft Estremadura, im Sommer 1581. Aber die Leute vom Schau spielhaus klatschen da nichts naturalistisch hin. In Hauptpunkten zwar halten sie sich an historische Treue, aber die Äußerlich keiten behandeln sie großzügig. Die Ge wehre, die da beinahe losgehen, sind sicher 'zu modern; Amme und Marketenderin, die da agieren, sind blond. Spanisches 16. Jahrhundert wird respektiert, aber nicht angebetet. Recht so. Die Verse sind schwer zu sprechen. Sie Der Richter von Zalamea Premiere im Schauspielhaus 13. September 1970 sind nämlich sehr kurz. Nicht immer ist Versende gleich Satzende. Häufig gibt’s, gelehrt ausgedrückt, Enjambement, also den Sinn-Sprung von einer Verszeile in die andere. Da kommt’s viel auf den richtigen Sprecheinsatz an und auf Sprechpausen der verschiedensten Art (und an der richtigen Stelle): nachdenkliche, zornige, ironisch verhaltene. einfach schweigende und nach drücklich beredte. Diese Register zu ziehen, gelingt manchmal den erfahreneren Hasen (Bernhardt, Gerberding) besser als den jüngeren. Und die Verse sind sehr schön, Perlen der Sprachkunst. So kannst du miterleben: Das meister haft gebaute, kraftvoll; geschriebene Vers drama eines kreuzkatholischen Autors, das der alte Mehring „ein tapferes, um nicht zu sagen revolutionäres Drama“ genannt hat. Über historische (ökonomische und FEUILLETON ideologische) Umstände informieren dich bestens Passagen aus einem Artikel von Werner Krauss über Pedro Calderon de la Barea, die im Programmheft abgedruckt sind. Wir können’s uns nämlich leisten, an den Theaterbesucher von heute hohe An sprüche zu stellen. Ach, üoas sag ich: Er würde es übelnehmen, wenn wir’s nicht täten. So ist das. Starrer Kopf und unbeugsamer Rücken, Mutterwitz und Gutmütigkeit dieses Pedro Crespe drücken da plötzlich mehr aus denn biederes Ehrgefühl eines wohlhabenden spanischen Bauern: geistige und mora lische Überlegenheit des einfachen Men schen aus dem Volke. Dieser Calderon hat mehr als 200 geistliche und weltliche Spiele verfaßt, aber eben nur eines, das den Bauern und Soldaten und Dienern das Wort erteilt. Und siehe da: sie haben uns vieles zu sagen. Ihr Selbstbewußtsein er scheint dir sympathisch, ihr Selbsthelfer- tum lernst du achten. Den Gerberding muß ich loben. Er über dreht das Ganze nicht. Die kratzige Be häbigkeit, die er dem Titelhelden gibt, macht alles glaubhaft, was dieser befürch ten muß, leidet, riskiert und schließlich durchsetzt. Wie er da auf der Bühne steht, schwitzend, schwergewichtig, Arme ange ¬ winkelt am Bauch, seinen Sohn belehrt, daß er sich den Adelstitel kaufen könne, aber darauf pfeift, später den Richterstab vor sich hinhält, vorsichtig und doch gleich zu erkennen gebend, daß er keinen Deut vom rechtlichen Wege abweichen wird — das alles zu sehen, ist eine Freude. Die Rührung, die hier erzeugt wird, hat gar nichts Duckmäuserisches an sich. Sie zeigt ihrerseits Adel, bloß keinen junker lichen. Tritt noch ein Ländedelmann auf, Don Mendo, Typ des heruntergekommenen Hidalgo. Ist ein Feigling, schleicht der Bauerntochter nach, die i ihn abblitzen läßt, verachtet sie, als der Offizier'sie ver gewaltigt hat. Sein Diener Nuno kündigt ihm da seine Dienste auf: Bei einem Nar ren habe er’s noch aushalten können, bei einem Schweinehund nicht mehr. Das Herr-Diener-Paar Don Mendo und Nuno (das in vielen Bearbeitungen des Stücks unberechtigt gestrichen wurde) vervoll ständigt das Figurenensemble in seiner sozialen Schichtung. Es bleibt wichtig auch wegen seiner ästhetischen Kontrastwir kung: komische Spiegelung des tragischen Konflikts der Haupthandlung (ähnlich wie bei Shakespeare oder, gelegentlich, in Goethes „Faust“). Horst Smiszeks Inszenierung ist sehr tintei 'n st diese der Solde Volk: ichen Streitl des Qusb für r darst Bedii Unsei wer des luge brüd 9anz 'n de erbe Und mokr ledel j-ebe immi daß serer Tqum Wird dien hun Unse misc ! ami Reai straff, wechselnd in den Tempi. Gerd Neubearbeitung einer älteren Überseh^ von Johann Diederich Gries geht auf 20 zentration aus, hat manche Anspieltä gestrichen, die heute nur schwer vers^^ lieh wären. Mir schien, daß in den s fangsszenen, wo das Stück seine Anlate braucht, um die Fabel zu expotu^ einige Sentenzen holperten. Aber das ke ebensogut eine Sinnestäuschung geu sein wie in dem anderen Falle, wo es^ vorkam, daß in den Gesangseinlagen edf sächsische Vokal-Untertöne durchzus^ gen drohten, die eher nach Liebert' 11 ' witz gehörten als nach Estremadura. ) Insgesamt hab ich mir gedacht diesem Premierenabend, daß dieser d Leistung des Leipziger Schauspiel 1 ’ • Kollektivs möglichst viele Besuche' ö wünschen sind. Nochmals: Nimm db" Zeit, geh hin, und sieh dir’s an. Es sich! y Und wenn dir nicht alles partout s nisch vorkommt in diesem vielleicht d nischsten aller spanischen Stücke aUS V 17. Jahrhundert, dann sollte dir d« J i* spanisch vorkommen. Dann ist atl, Ordnung. Walter^ UZ 37/70, Seite
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)