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Gr . Det Sozialismus witd so gut wie witlhn gehalten LEIPZIG 27. 8. 1970 Überall wohlgerüstet fürs neue Studienjahr interscola 70“ beim Messemännchen mahnt: Besuch der Messe nicht vergessen R Aktivere Forschung P COzent verringert, nachdem sie von 3 ■ AX 1"/ pf der Karl-Marx-Universität ein. jen. rom Foto: HFBS (Müller) bearbeiteten Forschungsthemen t dem vergangenen Jahr um 10 EINE VON HUNDERT JUNGEN FRAUEN, die sich am Montag gemeinsam mit etwa 150 Männern für ein Mathematikstudium an der Karl-Marx-Universität einschrieben. Damit hat die Sektion Mathematik allein im künftigen 1. Studienjahr mehr Studentinnen, als sie in den letzten 20 Jahren insgesamt ausgebildet hat. Vierfache Immatrikulationszahl gegen über 1968 an dieser Sektion, verdoppelte bei Physikern, Chemikern, Biologen, ML-Lehrern und einigen Lehrerkombinationen für die Oberschule, eine völlig neue Fachrichtung: öko nomische Kybernetik/MLO gleich mit 130 Studenten - das sind die wichtigsten Merkmale der Immatrikulation 1970 an der Karl-Marx-Universität. Insgesamt schrieben bzw. schreiben sich rund 2500 deutsche Studenten in dieser Woche für ein Direktstudium in die Matrikel ■z In zahlreichen Kurzversammlungen und an Wandzeitungen begrüßten Mitarbeiter der Karl-Marx-Universi tät den Abschluß des Vertrages zwischen der UdSSR und der Bun desrepublik. In einer Stellungnahme der Fachgruppe Tierhygiene (Sek tion Tierproduktion und Veterinär- m^dizin) heißt es: Weiterbildung nach innen Gemäß einem in Arbeit befind lichen Weiterbildungsmodell werden alle Hochschullehrer und wissen schaftlichen Mitarbeiter an EDV- Lehrgängen teilnehmen. Den ersten haben bereits 100 Wissenschaftler der Karl-Marx-Universität und Teil nehmer der Handelshochschule ab solviert. Weitere Lehrgänge finden im kommenden Studienjahr statt. So ist gewährleistet, daß bis Ende des Studienjahres 1970/71 alle Hoch schullehrer und wissenschaftlichen Mitarbeiter der Universität ihre Kenntnisse auf dem Gebiet der EDV systematisch erweitern. 47 Ift VElilo-l uavuucm D-- V —11 1967 bis 1969 bereits um 50 Prozent “sunken war. Bedeutenden Anteil ? dieser positiven Bilanz haben "issenschaftler und Studenten, die esellschaftswissenschaftliche The- Pen bearbeiten. Sie haben bereits ne Auftragsgebundenheit ihrer Eorschungsarbeiten von 80 Prozent Reicht. Vertrag UdSSR-BRD Erfolg für den Sozialismus jef ini nd- nke di äre ich' at tte, eißt Jal: issenschaftler und Studenten der I-Marx-Universität haben in der n Hälfte des Jahres die Effekti- t ihrer Forschungsarbeit weiter oht, indem sie sie umfassender bisher in das Profil der Universi- einbetteten, eine stärkere Auf- Esgebundenheit durchsetzten und Konzentration der Forschung Rieften. So hat sich z. B. die An- Bh der an der Leipziger Alma ma- 1. Das Ergebnis der Verhandlungen muß als entscheiden der Sieg der fortschrittlichen und friedliebenden Kräfte in Europa und in der gesamten Welt gesehen werden. Es stellt einen bedeutenden Erfolg für die Friedenspolitik der So wjetunion und gleichzeitig für die gesamte sozialistische Staatengemeinschaft dar. \ 2. Mit dem Abschluß des Vertrages erfolgte völkerrechtlich verbindlich eine Anerkennung der bestehenden politischen Realitäten in Europa. Für uns besonders wichtig ist die Tat sache, daß in einem völkerrechtlich bindenden Dokument die bestehenden Grenzen, besonders die Staatsgrenze zwischen der VR Polen und der DDR und die Staatsgrenze zwischen der DDR und der BRD, anerkannt werden und damit ein Wichtiger Schritt zur weiteren Erhaltung des Friedens in Europa und der Welt getan wurde. 3. Die Mitglieder der Fachgruppe Tierhygiene begrüßen einmütig das Zustandekommen des Vertragsabschlusses und Werten es gleichzeitig als eine Niederlage des Rechtsblockes in der Bundesrepublik. Wir sind uns jedoch ‘gleichzeitig voll der Tatsache bewußt, daß die Gefahr, die immer noch von den Kreisen um Strauß, Kiesinger, Thadden und Springer ausgeht, keineswegs gebannt ist, und versichern allen fried liebenden Kräften unsere Unterstützung. Entscheidend für unsere weitere Einschätzung der Bundes regierung wird sein, wie sie auf der Grundlage dieses Ver trages weitere Schritte in Richtung auf Entspannung und Abrüstung unternimmt und auch innenpolitisch die fried liebenden Kräfte unterstützt. Dazu rechnen wir auch die Aufhebung des Verbotes der Kommunistischen Partei in Westdeutschland. Wir verlangen von der Bundesregierung auch die Aufgabe des Alleinvertretungsanspruches und die völkerrechtliche Anerkennung der DDR. (Weitere Stellungnahmen auf Seite 2) und Weiterbildung eines eingeladenen g Kreises von Leitungskadern der Hoch- und Fachschulen dienen. Vorjahrsergebnisse als Fundament 29 2 3 ,, 5y ...und nach außen Am 2. Lehrgang der marxistisch- leninistischen Abendschule für Hoch schullehrer nahmen im Studienjahr 1969/70 außer 58 Angehörigen der Universität auch Vertreter der Han delshochschule und des Kombinats- betriebes Böhlen teil. Über 3000 Leh rer wurden im Kurssystem von Wissenschaftlern der Universität mit neuen wissenschaftlichen und metho dischen Kenntnissen und mit For schungsergebnissen vertraut ge macht. Im Frühjahr hielten Wissen- schaftler der Sektion Marxismus-Le ninismus und Pädagogik/Psychologie während eines 14tägigen Lehrganges Lektionen vor den Pädagogen. In den Ferienmonaten waren es Wis senschaftler aller lehrerbildenden Sektionen der Universität — vor al lem Physiker, Chemiker und Mathe matiker —, die den Lehrern fach wissenschaftliche und -methodische Kenntnisse vermittelten. gen er ung mH' der lei' ind, den Jni das ira get hel da! ‘er het ic Aus Gesprächen, die wir in der vergangenen Woche mit Sektionsdirektoren M Lehrkollektivleitern führten, geht eindeutig hervor, daß die Vorbereitun- enaufs neue Studienjahr, soweit es die Ausarbeitung neuer Pläne und Kon- "etionen, die Fertigstellung von Vorlesungen usw. betrifft, weitgehend .beschlossen sind. Gemeinsam mit der FDJ werden in den Lagern des Stu- Bentensommers das vorliegende Material, die Aufgaben des nächsten itudienjahres erklärt und beraten. Die Leitungen der FDJ nutzen die Zeit, p 1 ihre Funktionärschulungen, die vor Studienjahresbeginn stattfinden, Egültig vorzubereiten. Im Mittelpunkt der Arbeiten standen in den meisten Sektionen die Ver- erung der gemeinsamen Erziehungsarbeit von Lehrkörper und FDJ, Durchdringung der gesamten Erziehung und Ausbildung mit .dem rxismus-Leninismus, das Verbinden erprobter Teile des WPS zu einem Plexen System, die Durchsetzung konsequent forschungsbezogener Lehre Ähnliches. Dabei zeigte sich in den Gesprächen, daß Vorlauf aus dem Stsangenen Studienjahr sich heute unbedingt bezahlt macht. Wir informieren auf Seite 3 ausführlich über die Vorbereitungen auf das He Studienjahr. Ein Hörsaal, ein Seminarraum, ein Selbststudienkabinett und ein Laborraum werden neben kompletten Unterrichts räumen der anderen Bereiche des einheit lichen sozialistischen Bildungssystem der DDR auf der „interscola 70“ zu sehen sein. In dieser internationalen Branchenausstel lung für Unterrichtsmittel und Schulmöbel ist in diesem Jahr der Bereich Hoch- und Fachschulwesen erstmalig vertreten. Die vier ausgestellten Räume, von Ar beitsgruppen der Friedrich-Schiller-Uni versität Jena, der Technischen Universität Dresden und der Technischen Hochschule Magdeburg konzipiert, verfügen über eine moderne technische Ausstattung für den rationellen Einsatz audiovisueller Lehr- und Lernmittel entsprechend der vorläufi gen Richtlinie des Ministeriums für Hoch- und Fachschulwesen für die Ausstattung der Hochschulen mit technischen Lehr und Lernmitteln bis 1975. Kernstück dieses audio-visuellen Systems ist eine Fernseh anlage, die Hörsaal, Seminarraum, Selbst studienkabinett und Laborraum mitein ander verbindet. Während der Messe werden in Halle 16 der Technischen Messe die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten der audio-visuellen Lehr- und Lernmittel anhand ausgewählter Lehrkomplexe gezeigt. Damit wird den Besuchern — insbesondere den Hoch- und Fachschullehrern und Studenten — an schaulich demonstriert, wie der Bildungs- und Erziehungsprozeß in den Lehrveran staltungen und im Selbststudium durch den komplexen Einsatz audio-visueller Lehr- und Lernmittel effektiv und ratio nell gestaltet werden kann. Vorträge zur didaktisch-methodischen Funktion audio visueller Lehr- und Lernmittel im wissen schaftlich-produktiven Studitm, zur tech nischen Ausstattung der Hoch- und Fach schulen sowie zu den Einsatzmög^chkeiten eines geplanten Lehrmaschinensystems er gänzen die Demonstration. Der Rationalisierung der Ausbildung an Hoch- und Fachschulen sind unter anderem auch Exponate der Elektroindustrie der DDR (Nutzung von EDVA im Lehr- und Lernprozeß) und einiger ausländischer Aussteller gewidmet. Nach Abschluß der offiziellen Herbst messe wird die „interscola 70“ vier Tage lang der hoch- und fachschulpolitischen und didaktisch-methodischen Information HNIVERSITATSZEITUNG 9 ORGAN DER SED-KREISLEITUNG 6 KARL-MARX UNIVERSITÄT Leipzig “ K ■ ( 27. 8. 1970 VV 14, JAHRGANG 5 15 PFENNIG 4 A% i" 0 s‘ 8 2 • f F9 e" n6"4 telkampf Der Wettstreit um den Titel „So- istisches Studentenkollektiv“ hat öen Sektionen der Karl-Marx-Uni- Esität im Studienjahr 1969/70 eine heue Qualität erreicht. Gegenwärtig PeWerben sich rund 200 FDJ-Grup- n - in ihnen sind mehr als 40 Pro- ent aller an der Leipziger Univer- lät immatrikulierten Studenten ‘ereinigt _ um diese Auszeichnung. Lange Gesichter, dürftige Argumentation von rechts Ein bedeutender außenpolitischer Erfolg für den Sozialis mus — das ist die einhellige Meinung auch der Angehörigen unserer Universität zum Vertrag UdSSR—Bundesrepublik. Wenn es noch eines Beweises dafür bedurft hätte, wer hier einen Erfolg errungen hat — Straußens, Barzels, Kiesingers Gesichter, die uns Heinz Grote am Montag vor acht Tagen im „Schwarzen Kanal“ vorführte, und ihr Gestammel ißaren ein eindeutiger. Einig in der Ablehnung jeder, also auch die ser entspannungsfördernden Maßnahme, wußten jene Expo nenten des Rechtskartells in den ersten Tagen nach der Unter zeichnung durchaus nicht, wie sie auftreten, argumentieren, Politik machen sollten, um ihre reaktionären Ziele weiter zuverfolgen und dennoch ihr Gesicht zu bewahren. Es ge lang nicht. Die Straußsche Argumentation ist dürftig, stellten Kolle gen der Fachgruppe Rinderzucht in einer Diskussion über den Vertrag fest. Jawohl. Und mehr noch: Sie ist entlarvend. „Wir vermissen die Gegenleistungen der Sowjetunion“, jam merte der CSU-Chef. Gegenleistungen wofür? Für die An erkennung der europäischen Grenzen durch Bonn? Die Gegenleistung dafür besteht in der Anerkennung der euro päischen Grenzen durch Moskau. Daß die UdSSR dabei im Gegensatz zu Westdeutschland auf kein einziges Prinzip ihrer bisherigen Politik verzichten mußte — und darauf spielt Strauß ja an —, das ist der Lohn für jahrzehntelange Poli tik im Dienste der Völker, im Dienste des Friedens, für rich tige und gute Politik. Was Strauß unfreiwillig bestätigte. Daß die Weltpolitik 25jährige Querelen, Friedensbedrohungen nicht noch honoriert mit irgendwelchen zusätzlichen Preisen, die der andere bezahlt, hätte Strauß oft von uns hören kön nen — jetzt mußte er’s fühlen. Und: „Es bleibt kein Ansatzpunkt für wahrhaft deutsche Politik!“ behauptet Barzel. Warum nicht? Weil die Grenzen anerkannt sind? Das, behindert nur eine einzige Politik: die, die Grenzen ändern will. Und das ist Barzels „deutsche“ Politik! Auf offener Bühne verplaudern sie sich, so sehr ist ihnen der Schock ihrer Niederlage in die Glieder gefahren. Allein — daß er durchschlagend heilsam sei, sollten wir nicht hof- s p • a?