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Archivexemplar MITTEILUNGEN DER HOCHSCHULE FÜR MASCHINENBAU KAR L- MARX - STADT 2. Jahr Mai 1959 Die Partei führt im Kampf um die Lösung der ökonomischen Hauptaufgabe Die diesjährige Berlich tswahl Ver ¬ sammlung der Hochschul-Parteiorga- nisation, die am 5. April durch geführt wurde, stand im Zeichen des Kampfes um die Verwirklichung der Beschlüsse des V. Parteitages und der 4. Tagung des ZK der SED. Ausgehend von der machtvollen Ent wicklung des friecHiebenden sozia listischen Weltlagers, das durch den XXI. Parteitag der KPdSU neue ge waltige Perspektiven erhielt, orien tierte der Rechenschaftsbericht der Parteileitung vor allem auf die Lösung der ökonomischen Hauptauf gabe unserer Republik. Die Über legenheit des Sozialismus über den Kapitalismus in Deutschland zu be weisen. erfordert auch von unserer Hochschule den Einsatz aller Kräfte und das Bestreben, höchste wissen schaftliche Ergebnisse zu erzielen.. Der Beitrag, den wir dazu leisten müssen, ist die konsequente Erfül lung unseres Hochschulprogramms und des in diesen Wochen von allen Hochschulangehörigen beratenen Perspektivplanes. Die Tätigkeit aller Grundorgani sationen und Parteigruppen muß auf die Lösung dieser Aufgaben gerichtet sein. Es gilt, alle Mitglieder und Kandidaten durch Verbesserung der politisch-ideologischen Erziehung und durch Schaffung einer- Atmo sphäre der kritischen Auseiander- Setzung zu befähigen, aktiv und vor bildlich mitzuarbeiten. Das Maß un serer Parteiarbeit, — so sagte der 1. Sekretär, Genosse Karl Weinrich, — sollte vor allem das konkrete Ergeb nis im Kampf um die Erfüllung un serer ökonomischen Aufgabe sein. Die Diskussion, an der vornehmlich Wissenschaftler teilnahmen, brachte Viele wertvolle Hinweise und Vor schläge. Schwerpunkte der Aus- sprache bildeten die Weiterentwick lung der Forschung, die Verbesserung der Verbindung von Lehre und Praxis sowie die Aufgaben des Chemieprogramms. Zu Fragen der Forschung sprachen Genosse Prof. Dr. Woschni und Genosse Dipl.-Ing. Piegert. Aus gehend von der Feststellung des Rechenschaftsberichtes, daß die Ver tragsforschung noch -ungenügend und die Komplexforschung bei uns noch fast gar nicht entwickelt ist, machte Genosse Woschni Vorschläge zur Veränderung dieser Lage und wies darauf hin, daß das Prorektorat für Forschung an die Verwirklichung be stimmter Aufgaben bereits- heran gegangen ist. Genosse Woschni unterstrich in seinem Diskussionsbeitrag die Not wendigkeit, zur breiteren Anwen- dung der Methode der Komplex- forsch-ung überzugehen. Das erfordere jedoch, zunächst bestimmte For schungsschwerpunkte festzulegen und Perspektivpläne aufzustellen, auf die dann alle neu hinzukommen den Forschungsaufträge, soweit mög lich, auszurichten wären. Genosse Woschni betonte auch die Bedeu- tu-ng der Forschungsgemeinschaften, die es zu unterstützen gilt, und die Notwendigkeit, die Forschungsarbeit eng mit der Industriepraxis zu ver binden. Genosse Piegert ging davon aus, daß bei der Rekonstruktion der Betriebe die Hilfe aller wissen schaftlichen Institutionen erforder lich ist, und schlug Maßnahmen vor, die eine solche Hilfe seitens un serer Hochschule gewährleisten würden. Um in der Forschung eine engere Verbindung zur Praxis her- zustellen, sollte z. B. die Zusammen- arbeit mit dein Technischen Räten der Betriebe hergestellt werden. Ebenso wie Genosse Prof. Dr. Woschni wies Genosse Piegert auf die Möglichkeit hin, große Belege und Diplomarbeiten in die Forschung einzulbeziehen. Zum Chemieprogramm und dessen Bedeutung für den Maschinenbau sprach Genosse Diplomchemiker Kroll vom Institut für Werkstoff technik. Er zeigte auf, daß dieses Programm auch ein Maschinenbau- Programm ist und forderte von der Hochschulleitung die gründliche Auswertung der Chemiekonferenz. Genosse Kroll wies in seinem Dis kussionsbeitrag vor allem auf drei Schwerpunkte der Entwicklung der chemischen Industrie hin, die auch an unserer Hochschule Veränderun gen in Lehre, Forschung und in der Verbindung mit der Praxis not wendig machen. Diese Schwerpunkte sind: 1. die Entwicklung der Plaste, 2. die Entwicklung der Faserstoffe 3. die Erschließung der Rohstoff quelle Erdöl. An Hand von Beispielen wies Genosse Kroll nach, daß diese Entwicklung der Chemie und der chemischen In dustrie unbedingt vom Maschinen bau zu berücksichtigen ist, so z. B. in bezug auf den Einsatz von Poly plasten, die Konstruktion von Be- und Verarbeitungsmaschinen chemi scher Erzeugnisse usw. Auch der als Gast teilnehmende • Leiter des Instituts für Polygrafische Maschinen, Herr Dipl.-Ing. Adler, gab der Parteiorganisation wertvolle Anregungen zur Auswertung des Chemieprogramms sowie zum Ein satz unserer Absolventen. Mit Recht sagte Herr Dipl.-Ing. Adler, daß man immer mehr daran denken sollte, die jungen Ingenieure nicht nur in den Maschinenbau, sondern auch in andere Zweige der In dustrie zu entsenden, wie z. B. in die Chemiebetriebe und in die Leichtindustrie, wo künftig eben falls Diplomingenieure benötigt würden. Von großer Bedeutung für die im Rahmen des Siebenjahrplanes un serer Republik vorgesethene Entwick lung unserer Hochschule ist u. a. die Einführung des Abendstudiums. Hierüber sprach Genosse Dr. Hof mann, der u. a. ausführte, daß die so zialistische Erziehung nicht mit der allgemeinbildenden Schule aufhören darf, sondern in der Hoch- und Fachschule fortgesetzt werden muß. Das bedeute, — so sagte Genosse Dr. Hofmann, —daß wir neue Formen in der Ausbildung finden müssen. Er nannte dabei zwei Schwerpunkte, auf die unser Augenmerk gerichtet sein muß: 1. Die junge Intelligenz muß so aus- gebildet werden, daß sie Schritt macher der sozialistischen indu striellen Entwicklunig sein kann; 2. Schaffung zusätzlicher Studien möglichkeiten, um den rasch an- wachsenden Bedarf an wissen schaftlichem Nachwuchs decken zu können. Die jetzt in Vorbereitung befindliche Aufnahme des Abendstudiums für Fachschulingenieure werde dabei ein wichtiger Schritt, jedoch nicht das Endziel sein. Der neue sozia listische polytechnische Ausbildungs weg werde unsere Hochschule sehr bald vor die Aufgabe stellen, das “GAGFLDIS-