n. Zum gegenwärtigen Stand des pädagogisch-methodischen Ausbildung Die im Bericht an den VI. Parteitag ge troffenen kritischen Feststellungen zur Lehrerausbildung treffen in vollem Um fange auch für die Ausbildung und Erzie hung der Lehrerstudenten an der Karl- Marx-Universität zu. Es gelang in den letzten Jahren, den In halt und die Formen einer Reihe von Lehr veranstaltungen zu verbessern. Durch Ein führung des Studientages in der pädagogi schen Praxis (1. und 2. Semester), durch Intensivierung der schulpraktischen Übun gen und Erweiterung der Unterrichtsprak tika in Stadt- und Landschulen (4. bis 7. Semester) wurden Fortschritte in der praxis bezogenen Ausbildung erzielt. Auch die Be mühungen der FDJ-Organisation, die ge sellschaftliche Tätigkeit der Lehrerstuden ten stärker auf die Unterstützung der so zialistischen Kinderorganisation zu lenken, brachten Erfolge. Die beim Einsatz unserer Absolventen in der Schulpraxis gesammelten Erfahrungen lassen jedoch erkennen, daß die Lehrer studenten der Karl-Marx-Universität in der Vergangenheit nicht genügend auf ihre praktische Tätigkeit vorbereitet wurden. Auch die in letzter Zeit innerhalb der Aus bildung getroffenen Veränderungen ent sprechen noch nicht den Anforderungen der Praxis und sind im Hinblick auf die im Entwurf des neuen Programms der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands aufgezeigte politische, ökonomische und kul turelle Entwicklung des gesellschaftlichen Lebens in unserer Republik unzureichend. Bei einer differenzierten Analyse der Lehrveranstaltungen aller Abteilungen des Instituts für Pädagogik zeigten sich im we sentlichen folgende Mängel: — Die Studenten wurden nicht in genü gendem Maße mit den aktuellen pädagogi schen und schulpolitischen Fragen vertraut gemacht (z. B. Probleme der Erziehung und Bildung an den Tagesschulen; Verbin dung von Allgemeinbildung, polytechnischer Bildung und Berufsausbildung). — Ein Teil der Lehrveranstaltungen gab zu wenig Anleitung für die Bewältigung der schulpraktischen Aufgaben (das trifft vor allem auf Vorlesungen in Allgemeiner Pädagogik und in einzelnen Unterrichts methodiken zu). — Das notwendige Grundwissen sowie die erforderlichen pädagogischen Fähig keiten und Fertigkeiten waren nicht exakt bestimmt. — Den Fragen der Methodik und Organi sation des Erziehungsprozesses wurde zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. — Die Erfahrungen der pädagogischen Neuerer spielten in den Lehrveranstaltun gen nicht die ihnen gebührende Rolle. — Einige Lehrveranstaltungen stellten zu geringe Anforderungen an das selbständige Denken der Studenten, gaben ihnen nicht genügend Gelegenheit zum Anwenden des Wissens und führten sie wenig an päd agogische Probleme heran. — Es gelang noch nicht, die seit Jahren festgestellten Überschneidungen in der Ausbildung zu beseitigen (vor allem Theo rie der Erziehung — Grundlagen des Marxis mus-Leninismus, Didaktik — Methodik, Ge schichte der Erziehung — Grundlagen des Marxismus-Leninismus). — Die Verlagerung des Schwerpunktes von Überblicks- zu Problemvorlesungen erfolgte noch nicht in ausreichendem Maße. — Der Anteil der Seminare und Übungen an der Gesamtheit der pädagogischen Lehr veranstaltungen war zu gering. — Die praktisch-pädagogische Tätigkeit der Studenten konzentrierte sich nicht ge nügend auf die Arbeit an einer Schule, so daß nicht immer die notwendige Kon tinuität dieses Teiles der Ausbildung ge währleistet war. — Die kollektive Arbeit bei der inhalt lichen Gestaltung der Lehrveranstaltungen entspricht noch nicht in vollem Umfange den Prinzipien der sozialistischen Gemein schaftsarbeit. Alle Überlegungen zur Verbesserung der Lehrerausbildung müssen von der Tatsache ausgehen, daß die gesellschaftliche Ent wicklung in unserer Republik der sozia listischen Schule neue Aufgaben stellt. III. Notwendige Veränderungen in der Lehrerausbildung l .Die zentrale Aufgabe in der Arbeit mit den Lehrerstudenten besteht darin, ■ sie zu bewußten und begeisterten Kämpfern für den gesellschaftlichen und schulpolitischen Fortschritt zu erziehen. 1.1 Gründliches Studium des Marxismus- Leninismus und der Beschlüsse der Sozia- listischen Einheitspartei Deutschlands. Alle Lehrveranstaltungen müssen zusammen- Das erfordert: 3