Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 6.1962
- Erscheinungsdatum
- 1962
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196200007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19620000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19620000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust. Heft 9-10 in falscher Reihenfolge eingebunden, fehlerhaft gezählt.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 6.1962
-
- Ausgabe Nr. 1, 4. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 11. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 18. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 25. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 1. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 8. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 15. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 22. Februar 1
- Ausgabe Nr. [10], 8. März 1
- Ausgabe Nr. [9], 1. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 15. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 29. März 1
- Ausgabe Nr. 14, 5. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 12. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 19. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 26. April -
- Ausgabe Nr. 18, 3. Mai 1
- Ausgabe Nr. 19, 10. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 17. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 24. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1
- Ausgabe Nr. 23, 7. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 14. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 21. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 28. Juni 1
- Ausgabe Nr. 27, 5. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 12. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 19. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 28. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 2. August 1
- Ausgabe Nr. 32, 9. August 1
- Ausgabe Nr. 33, 16. August 1
- Ausgabe Nr. 34, 23. August 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. August 1
- Ausgabe Nr. 36, 6. September 1
- Ausgabe Nr. 37, 13. September 1
- Ausgabe Nr. 38, 20. September 1
- Ausgabe Nr. 39, 27. September 1
- Ausgabe Nr. 40, 4. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 11. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 18. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 43, 25. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 8. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 15. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 24. November 1
- Ausgabe Nr. 48/49, 29. November 1
- Ausgabe Nr. 50, 6. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 51/52, 13. Dezember 1
-
Band
Band 6.1962
-
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
noen Ideologische Aufrüstung mit der Kunsf Westdeutsche Kunsterziehung im Fahrwasser des Antikommunismus Erstmalig in größerem Maßstab wurde 1957 in der Hochburg des Neofaschismus, des Militarismus und des reaktionären Junkertums, in Schleswig-Holstein, ein Landeswettbewerb „Der deutsche Osten in der bildnerischen Erziehung“ gestartet, an dem 75 000 (!) Schüler teilnehmen muß ten. Nicht modernistisch-abstrakt, sondern sehr gegenständlich Obwohl parallel zu den verschiedenen Abarten der westlichen modernistischen Kunst auch innerhalb der westdeutschen Kunstpädagogik formalistisch-dekadente Tendenzen mit autorativem Anspruch im mer stärker in den Vordergrund treten und vom offiziellen westlichen Fachorgan propagiert werden, sind alle Arbeiten die ses Wettbewerbes eindeutig und gegen ständlich-konkret in der Form! Die modernistische Kunst mit ihrem kos mopolitischen Charakter erwies sich hier als impotent, da mit diesem Wettbewerb eine direkte und unmittelbare, auch lenk bare politische Massenwirkung ausgeübt werden soll. Entsprechend der Zielstellung dieses Wettbewerbes wurde skrupellos auf bereits bewährte Beispiele aus der faschi len sind mit ihren Hetzparolen anschau licher Ausdruck der reaktionären Entwick lung des westdeutschen Schulwesens. Zum Teil gleichen sie aufs Haar entsprechenden Produkten der faschistischen Kunstpäd agogik, zum Teil aber übertreffen sie diese an reaktionärem Gehalt! Da wird in einer Nacherzählung mit dem bezeichnenden Thema „Ein SA-Mann erzählt vom Fackel zug durch das Brandenburger Tor bei Hit lers Machtübernahme am 30. Januar 1933“ der Tag der faschistischen Machtüber nahme verherrlicht. Geschmückt wird das Ganze mit einer faschistischen Haken kreuzfahne und brennenden Fackeln. Die Wiedervereinigung wird im Zeichen des faschistischen Pleitegeiers vollzogen usw.! Die Tatsache, daß diese so offensichtlich neofaschistischen und revanchistischen Er zeugnisse tage- und wochenlang ausgestellt werden konnten, ohne daß ein Massenpro test von selten der Elternschaft einsetzte, ohne daß man ihre Urheber zur Verant wortung gezogen hat, ist ein sehr ernst zu nehmendes Zeichen für den Grad der Fa schisierung des westdeutschen öffentlichen Lebens und der Verblendung vieler Teile der westdeutschen Bevölkerung durch das „Gespenst des Kommunismus“. Im Gegenteil, diese Machwerke miß brauchter Kinder werden von den Kultur ämtern ausgestellt und prämiert, u. a. vom sozialdemokratisch geleiteten Kulturamt in Celle, aus dessen Ausstellung die hier abgebildeten Arbeiten stammen. Die Verantwortung der westdeutschen Kunsterzieher Wenn westdeutsche Pädagogen und Kunsterzieher mit dem Hinweis auf die anarchische „Vielfalt“ der kunstpädagogi schen Auffassungen und Richtungen als einen Ausdruck des angeblich neutralen und unpolitischen Charakters der westdeut- schen Kunstpädagogik und der westlichen Freiheit überhaupt, die so offensichtlichen revanchistischen und neofaschistischen Er scheinungen als „Pannen“ und „Gedanken losigkeit einzelner“ bezeichnen (so z. B. an läßlich einer gesamtdeutschen Ostertagung in Leipzig 1962), so dient eine solche Hal tung allein den Bonner Ultras! Diese These von dem angeblich neutralen apolitischen Charakter der westdeutschen Kunstpädagogik im besonderen war und ist doch nur der Deckmantel, unter dem die direkte und unmittelbare Einbeziehung der westdeutschen Pädagogik in die ideologi sche und militärische Aufrüstung Bonns einbezogen wird. Die vordringliche Aufgabe aller huma nistisch gesinnten oppositionellen Kräfte in der westdeutschen Pädagogik besteht heute doch darin, endlich den Nebel des Antikommunismus zu durchstoßen, eine klare politische Sicht zu gewinnen dafür, wo der Feind der deutschen Kultur und Wissenschaft steht und gegen diesen Feind, den deutschen Faschismus und Mi litarismus, aktiv und vereint zu kämpfen, das heißt, von einem Humanismus platoni scher Art zu einem Humanismus der Tat überzugehen! Das wäre ein erster, aber notwendiger Anfang und eine Voraussetzung zu gemein samer Arbeit für die Entwicklung einer humanistischen nationalen deutschen Kunstpädagogik. Die Auseinanderset zung mit dem antihuma- nen Wesen des Militaris mus und Faschismus nimmt daher in den ver schiedensten Formen im Unterricht unserer Schu len einen nicht geringen Raum ein. Erziehung der Schüler zum Haß gegen Militarismus und Fa schismus einerseits, zur Verbundenheit und Liebe zu allen friedliebenden Kräften andererseits, ist ei mnes der Hauptanliegen unserer kunstpädagogi schen Arbeit, das ihr menschliche Substanz und echte formbildende Im- Pulse gibt. Daß man in West- deutschland dagegen auch auf dem Gebiet der Kunstpädagogik nicht gewillt war, aus den alten Fehlern zu lernerr, geht bereits aus der Tatsache hervor, daß in der führenden westdeut schen Fachzeitschrift in der Vergangenheit und auch in der Gegenwart an keiner Stelle auch nicht der geringste Versuch ge macht worden ist, sich mit dem deutschen Faschismus und Militarismus kritisch aus- Sinanderzusetzen, geschweige denn, sich Von den neuen Formen des Militarismus und Faschismus in Westdeutschland zu distanzieren. Im Gegenteil, es werden sol che Auffassungen veröffentlicht: , »Es war uns klar, daß nicht .Aufklärung' Uber das. was geschehen war. Schutz und u amm bot (wir lehnen zum Beispiel den Be- such von KZ-Filmen und dergleichen mit Schülern ab, ein Besuch der schon damals ähnlich dringlich wie heute angeboten wurde. Von ebenso wohlmeinenden wie typisch ahnungslosen Leuten), sondern nur die Durch bildung des ganzen Menschen - sein Den- Ken, Fühlen und Wollen - mit Ehrfurchts- Eräften." („Kunst und Jugend“. Heft 4. 1960. seite 155). Sowohl in der westdeutschen Fachzeit schrift als auch in der kunstpädagogischen Literatur wird die Zeit zwischen 1933 und 1945 geflissentlich übersehen, als ob es Siese nie gegeben hätte. Das hat natürlich Methode und wird von den reaktionären Kräften gefördert, da sie andernfalls sich selbst und ihre antihumanen Ziele entlar- Ven würden. So müssen wir heute leider feststellen, daß - von wenigen Ausnahmen abgesehen, deren Opposition unterdrückt wird — die Westdeutschen Kunsterzieher, insgesamt beurteilt, nicht aus der Vergangenheit ge- ernt haben. Sie haben dem wiedererstehen den Geist des Revanchismus, Militarismus Und Faschismus kein eindeutiges Nein ent- fegengesetzt, sondern viele Kunstpäd- agogen sind vielmehr wiederum bereit, un ter der Fahne des Antikommunismus mit dem Feind jeder Kultur, dem Militarismus und Faschismus, in dieser oder jener Form, mittelbar oder unmittelbar, eine Verbin dung einzugehen, um die „abendländische Freiheit" zu retten. Überblicken wir die kunstpädagogische Entwicklung der letz ten Jahre In Westdeutschland in dieser Hinsicht, so ist das Ergebnis alarmierend! „Gen Ostland .. Heute spielt die westdeutsche Kunst erziehung, sowohl was den Umfang als a uch die propagandistische Wirkung be trifft, geradezu eine dominierende Rolle im Rahmen der Ostkunde in den west deutschen Schulen und darüber hinaus in der westdeutschen Öffentlichkeit als will kommenes Propagandamittel in den Hän den der Revanchisten. Das große Interesse, das die Ostkunde- experten und die verschiedenen revanchi- Veröffentlicht unter der Lizenz-Nr 65 des Rates des Bezirkes Uetpzig - Erscheint wöchentlich - Anschrift der Redaktion: Leipzig C 1. Ritter- straöe 26. Fernruf 71 71. Sekretartat Apparat 264, Bankkonto 513 808 bei der Stadt- und Krelsspar- kasse Leipzig - Druck LVZ-Druskeret "Hermann Duncker“, m 18 138. Leipzig C 1. Peter sstetn: weg 19 - Bestellungen ntmmt 1oftes Pestamt entgegen Universitätszeitung, Nr. 28, 12. 7. 1962, S. 5 Wenn im nationalen Dokument sinnge mäß festgestellt wird, daß alles das, was es in der deutschen Geschichte an Fortschritt lichem und Humanem gegeben hat, in der DDR bewahrt, fortgeführt und weiterent wickelt wird, hingegen alles das, was es in der deutschen Geschichte an Rückschritt- lichem und Unmenschlichem gegeben hat. in der westdeutschen Bundesrepublik kon- Serviert und belebt wird, dann trifft dies in einem nicht geringen Maße auch für einen so speziellen Bereich wie den der deutschen Kunstpädagogik zu. Nach dem faschistischen Zusammenbruch dand auch die Kunstpädagogik — im We sten wie im Osten unseres Vaterlandes — vor einer ernsten Aufgabe. Damals galt cs, den Faschismus und Militarismus als den Todfeind des deutschen Volkes zu ent larven und für alle Zeiten in Deutschland auszurotten, um so die wichtigsten Vor aussetzungen zu schaffen auch für eine neue Kunstpädagogik, in der alle echten humanistischen Werte der Tradition ihre Fortführung, Vertiefung und Erweiterung erfahren. Wir können heute mit Recht sagen, daß diese schwierige, historisch so bedeutungs volle Aufgabe in der DDR grundsätzlich gelöst worden ist. Die Kunstpädagogik im ersten deutschen Arbeiter-und-Bauern- Staat konnte sich deshalb zu einer huma nistischen Kunstpädagogik entwickeln, Weil hier, wie im gesamten gesellschaft- lichen Leben, die Konsequenzen aus der Vergangenheit gezogen wurden. Unsere kunstpädagogische Entwicklung lebt von der ständigen kritischen Auseinanderset- zung mit allem Überleb- 1®, Antihumanen und der Pflege des Fortschritt lichen, Neuen, Humanen, das vor allem durch die Arbeiterklasse verkör pert wird. Von Günther Berger stischen Verbände besonders dem Fach Kunsterziehung entgegenbringen, liegt in der Spezifik des Faches -selbst begründet. Bietet die Kunsterziehung doch den Revan chisten in den beiden Hauptbereichen des Faches, in der bildnerisch-praktischen Tä tigkeit und in der Kunstbetrachtung, viele Möglichkeiten, unter Mißbrauch des stark emotionalen Charakters des Faches bei spielsweise die Heimatgefühle der Umsied ler wachzuhalten, unter dem Vorwand der Pflege deutscher Kultur und Kunst in den ehemaligen deutschen Ostgebieten und in der DDR (!) revanchistische und chauvi nistische Regungen im Schüler zu entwik- keln, Gefühle des Hasses und der Feind schaft gegenüber der DDR und ihren so zialistischen Bruderstaaten hochzuzüchten. Nicht zuletzt aber wurde das Fach für die Durchsetzung des Ostkundeprinzips be sonders deshalb so bedeutsam, weil der konkret-bildhafte Charakter der bildne rischen Ergebnisse, insbesondere die sug gestiven bildnerischen Möglichkeiten des Plakates, starke nachhaltige Wirkungen auf den Betrachter auszulösen vermögen. Daher wurden in wachsendem Maße von westdeutschen Schulbehörden, Bonner Dienststellen und verschiedenen Organisa tionen Ostkunde-Wettbewerbe und -Aus stellungen in den Schulen, Dörfern und Städten, auf revanchistischen Treffen der sogenannten Landsmannschaften mehr oder weniger groß aufgezogen und zum Teil finanziell unterstützt. stischen Kunstpädagogik zurückgegriffen. Das wird beim Studium der Textbeiträge dieses Sonderheftes noch deutlicher. Im Vorwort, das vom Kultusminister Schleswig-Holsteins, Edo Osterloh, stammt, heißt es: Vorbild in der faschistischen Kunstpädagogik „Möge das vorliegende Heft ... die Be handlung des deutschen Ostens fest im Schul leben verankern helfen und zu seinem Teil beitragen, in uns allen das Gewissen für die Aufgabe der Zukunft wachzuhalte n.“ Im Februarheft 1936 der faschistischen „Kunst und Jugend“ findet sich folgender Beitrag zu einer „grenz- und auslands- deutschen Ausstellung“: „Die Pflege des Auslandsdeutschtums war ein stets bevorzugtes Betätigungsfeld der Schule, das auch vor dem Umbruch in den dazu geeigneten Fächern besonders einge baut war. Konnte man doch mit dieser schicksalsschweren Materie das deutsche Gewissen in der Schü lerschaft wachhalten und an sporne n.“ In zwei Grundsatzartikeln des Sonder heftes des BDK — aus der Feder des Vor sitzenden des offiziellen westdeutschen Fachverbandes der Kunsterzieher, Dr. Soika, und des Ehrenvorsitzenden dieser Organisation, Betzler, wird versucht — programmatisch für die gesamte westdeut sche Kunstpädagogik —, Ziel und Inhalt der Ostkunde im Fach Kunsterziehung mit der faschistischen Abendlandthese, der Volk-ohne-Raum-Theorie, des Antikom munismus und Chauvinismus ideologisch zu fundieren. Unter anderem wird durch ständige Be tonung der Vorrangstellung der deutschen Kultur innerhalb der „gesamteuropäischen Kulturentwicklung“ die Forderung nach Unterstützung der aggressiven Ostpolitik Bonns durch die Länder des kapitalisti- sehen Europas abzuleiten und zu begrün den versucht. So heißt es in dem Sonder heft: „Es kommt heute darauf an, den deutschen Raum als einen unveräußerlichen Bestand des Abendlandes zu sehen, nicht nur von uns aus, auch von den Nachbarn im Süden, We sten und Norden, die mit seiner Existenz un lösbar verbunden sind.“ (Sonderheft 3) Mit der klerikal-faschistischen Abend landthese blasen sowohl Soika als auch Betzler in das Horn des Antikommunis mus, indem sie, z. T. auch versteckt, dem „christlichen Abendland“ den „militanten Kommunismus" und der „christlich-abend ländischen Kultur“ die Lüge von der „bolschewistischen Unkultur“ gegenüber stellen. Ihr Ziel ist, solche Kunsterzieher, die noch an das Ideal reiner humanistischer Erziehung glauben, vom Hauptfeind jeder humanistischen Bildung, dem deutschen Militarismus und Faschismus, abzulenken und mit Hilfe der so verblendeten Lehrer die westdeutsche Jugend wiederum mit fa schistischer Rassenlehre. Chauvinismus, nationaler Überheblichkeit und Antikom munismus zu infizieren und zum Haß ge gen die sozialistischen Länder zu erziehen. Das ist der Grundtenor des Sonderhef tes „Der deutsche Osten in der bildneri schen Erziehung“ und das ist auch — wie zahlreiche Tatsachen beweisen — die Grundtendenz in der westdeutschen Kunst pädagogik von heute! In Fortsetzung des schleswig-holsteini schen Modellfalles wurde vom westdeut schen offiziellen Kunsterzieherverband und dem berüchtigten „Kuratorium Unteilba res Deutschland“ 1960 ein sogenannter „Deutschlandwettbewerb“ durchgeführt, bei dem es sich nicht mehr um einen eng- begrenzten kunstpädagogischen Schulwett bewerb, sondern um einen umfassenden Versuch handelt, die gesamte westdeutsche Kunstpädagogik und bildende Kunst In die ideologische Aufrüstung einzubeziehen und die Ergebnisse als revanchistisches Propagandamaterial auch im westlichen kapitalistischen Ausland einzusetzen. Wiedervereinigung im Zeichen des Pleitegeiers Vorliegende Arbeiten dieses Wettbe werbs auf Grund-, Ober- und Berufsschu- Ein feiner „freier Demokrat** Prof. Dr. Erich Schwinge als Parteipolitiker — ganz rechts Nicht nur als Hochschullehrer und Sachverständiger zur Entlastung von SS-Verbrechern hat sich Schwinge nach 1945 für die Militaristen exponiert, sondern auch als Parteipolitiker ficht er auf der äußersten Rechten. Davon zeugt unter anderem seine Rede' auf dem Landesparteitag Hessen der FDP 1957, auszugsweise abgedruckt in der hessi schen FDP-Zeitung „Deutscher Kurier“ vom 17. Mai 1957, in der das FDP-Lan- desvorstandsmitglied Prof. Dr.Schwinge ausführte: „Schon seit längerer Zeit können wir die Beobachtung machen, daß die Lan desführung der SPD mehr und mehr in linksradikales Fahrwasser gerät und in ihr marxistische und klassenkämpfe rische Elemente den Ton angeben. Eine Verstärkung dieser Richtung im kom menden Bundestag müßten wir als außerordentlich bedrohlich empfinden; eine Zusammenarbeit mit solchen Kräf ten wäre schwer vorstellbar.“ Wenn er im nächsten Satz fortfährt: „Ich glaube, daß das in erster Linie auf das Konto von Georg August Zinn kommt . . .“ (SPD-Ministerpräsident des Landes Hessen) und wenn er in diesem Zusammenhang von der ton angebenden Rolle spricht, „die seit lan gem und ständig mehr linksradikale Marxisten in der hessischen SPD spie len“, dann kann man etwa ermessen, wie sehr rechts Schwinge steh. Als Beispiel dafür, daß Hessen „mehr und mehr zum Tummelplatz extrem linksradikaler Sozialdemokraten gewor den“ ist, bringt Schwinge die Besetzung des Postens des hessischen General staatsanwaltes: „Da es sich hierbei um eine politische Stelle handelt, war die hessische Regie rung nicht gehindert, sie mit einem An gehörigen der SPD zu besetzen. Geeig nete Kräfte waren hierzulande vorhan den. Statt nun diesen Weg zü gehen und das Amt einem hessischen Beamten zu übertragen, holte man den politisch radikalsten Mann nach Hessen, der in der Bundesrepublik überhaupt zu fin den war, nämlich den Braunschweiger Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, der in der SPD auf dem äußersten linken Flügel steht.“ Schwinge gefällt es nicht, daß Bauer das Verbrechen als eine Art sozialer Er krankung darstellt und deshalb nichts von der abschreckenden Wirkung der Strafgewalt hält, der Schwinge dagegen — wie bereits an zahlreichen Beispielen nachgewiesen — die entscheidende Be deutung, besonders in Gestalt von To- desurteilen beimißt. Also alles, was in geringster Weise von der Linie der Militaristen abweicht oder auch nur den Geruch dieser Ab weichung hat, verleumdet, beschimpft Schwinge als linksradikal, linksmarxi- stisch, klassenkämpferisch. Das ist der „freie Demokrat“ Prof. Dr. Schwinge! ■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■ Neuer Stern am USA-Dichterhimmel ist ein sogenannter Combuter vom Typ RPC 4000, ein Elektronengehirn. Wie die „Süd deutsche Zeitung“ berichtet, litt dieser Computer „nicht minder an den Tücken der Zivilisation“ wie andere supermoderne amerikanische Lyriker. Als überzeugende Beispiele der Dichtkunst des Elektronen hirns werden unter anderem die inhalts schweren Verse angeführt: „Mein Korken zieher gleicht einem Hurrikan. Die Nackte unter der Lampe ist leerer Wahn.“ Dichter, mich nicht ganz verdamme ob des erschreckenden Effekts; der Apfel fällt nicht weit vom Stamme, das ist die Tücke des Objekts. „Touristen-Universität“ Starke Einwände gegen die vom West berliner Senat aus frontstadtpolitischen Gründen betriebene, weit über die Kapa zität hinausgehende Aufnahme von Stu denten an der Dahiemer Universität hat der Rektor dieser Hochschule, Prof. Heinitz, erhoben. Die Universität würde durch die aus Prestigegründen hochgeschraubten Pläne des Senats zu einer „Massen- und Touristenuniversität degradiert“. Die Ar beitsmöglichkeiten für die Studenten in Instituten und Seminaren seien bereits jetzt völlig unbefriedigend. SDS-Protest gegen Sperrung der Bundesjugendplan-Mittel Der Bundesvorstand des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) hat da gegen protestiert, daß das Bonner Innen ministerium dem SDS im Rechnungsjahr 1962 erneut Mittel aus dem Bundesjugend plan gesperrt hat mit der Begründung, der SDB biete „nicht die Gewähr, daß die be antragten Mittel im Sinne der Ziele des Bundesjugendplanes verwendet werden.“ In seinem Protest prangert der SDS diese Praxis schärfstens als „Ermessungsmiß- brauch“ und „Verletzung des Gleichheits grundsatzes“ an. Das Bundesinnenmini sterium habe sich mit dieser Begründung die einseitige Stellungnahme der rechten SPD-Führung zu eigen gemacht. Max Born: Allgemeine Abrüstung dringendstes Problem der Menschheit Das dringendste Problem der Menschheit ist nach Ansicht von Nobelpreisträger Prof. Max Born die allgemeine kontrollierte Ab rüstung. Der weltbekannte westdeutsche Physiker äußerte sich zu dieser Frage in der „Literaturnaja Gaseta“. Prof. Max Born meinte, daß sich das fehlende gegen seitige Verständnis, hervorgerufen durch die verschiedenen Ideologien, als störend beim Abschluß eines Abrüstungsabkom mens auswirken kann. „Doch ich glaube, daß die Widersprüche zwischen den so zialen Ideen des Ostens und der Auffas sung von der Freiheit der Persönlichkeit, die im Westen vertreten wird, kein Hin dernis für eine Abrüstung sein dürften.“ Japanische Wissenschaftler gegen Hochschulpolitik der Regierung Der Rat der Universität Kyoto protestierte im Namen von 150 Professoren und wis senschaftlichen Mitarbeitern dieser älte sten Hochschule Japans gegen die Pläne der Regierung, die Hochschulen unter Kon trolle zu stellen. Die Wissenschaftler wandten sich außerdem entschieden gegen alle Versuche, die wissenschaftliche For schung und den Unterricht an den Univer sitäten einzuschränken. MARGI NALIEN Tücke des Objekts Das ist das Werk neofaschistischer Kunsterziehung in Westdeutschland: Verleumderische Plakate verhetzter Schulkinder. fakten
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)