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Wochenblatt für Reichenvmnd, Siegmar, Neustadt, Radenstein und Rottluff. Erscheint jeden Sonnabend nachmittags. Anzeigen werden in der Expedition Meichenbrand, Nevoigtstraße 11), sowie von dm Herren Friseur Weber in Reichenbrand, Kaufmann Emil Winter in Rabenstein und Albin Thiem in Rottluff entgegen- »rnommm und pro Ispaltige Petitzeile mit 15 Pfg. berechnet. Für Inserate größeren Umfangs und bei öfterm Wiederholungen wird entsprechender Rabatt, jedoch nur nach vorheriger Vereinbarung, bewilligt. Anzeigen-Armahme in der Expedition bis spätestens Freitags nachmittags 3 Uhr, bei den Annahmestellen bis nachmittags 2 Uhr. Derslnslnssrate müssen bis Freitags nachmittags 3 Uhr eingegangen sein und können nicht durch Telephon aufgegeben werden. Fernsprecher Amt Siegmar 244. M 8 Sonnabend, den 24. Februar DsutlÄis Männer, äsutscks krauen. Der Weltkrieg ffrängt rur Cntkckeiffung. Unsere keinäe linden ikre ^blickten «ntdüllt. Hir kinff iknen ffankbar, 6ah lie ffie letzte Ula5ks lallen liehen, ffah wir deute Aekr ffenn je willen, ffah wir kür clen Lektanff unseres Vatsrlanffss kämpken, kür ffas ^ein offer Uicktkein von Kaus unff Kerff, von Heib unff iiinff. Jetzt gilt es alle liräkte kür ffies Del einruletzen unff nickts ru unterlallen, was »Niere lirakt in ffem Völkerringsn ru steigern unff ru stärken vermag. Oer Nnkauk von Solfflacken ffurck ffie keicksbank unff ffer Verkauk von Juwelen >Ns neutrale Nuslanff ffurck ffie Oiamantenrsgie gilt ffielem Del. Cr stärkt ffen Solffkckatz ffes keickes. Cr steigert untere wirtkdaktlicds lleiltungs- Migkeit. Lr wirff ffaru beitragen, uns einen ekrenvollen krieffen unff ffen Hieffer- »ukbau ffer rrieffenswirtkdakt ?u sickern. Oas Opker ffer Solff- unff Juwelenabgabs, ru welcker ffie keicksbank auklorffert, Mit — unff ffas sei liier ffen manckerlei kerumlckleickenffen Unrweilslungen gegenüber »usffrücklick kestgeltellt — 7u ffen notwenffigen küktungsarbsiten, »iit ffenen wir gewillt linff, unteren reinffen entgegenrutreten unff unteren kaknen ffen rnfflieg ru wakren. Oas Sekükl ffer Uotwenffigkeit ffieles vpkers erküllt nock nickt alle tirsile unteres Volkes. Uock können wir -war ffavon abkeken, Solfftckmuck unff -gerät aukuruken, ein Koder liunltwert offer — wie alten ffurck Sensrationsn aukbewakrten Vainilien- "iicken unff ffen Trauringen ffer debenffen — ein belonffsrer kuiturkiltoritcksr offer Mcker Hsrt innewodnt, aber kür alles übrige muh auck kier rückkaltlols vpksrkrsuffig- »eit lick in ffes Vaterlanffes Oienlt ltellen. Hie jsffsr ffeutlcke Ulann unff jeffe ffeuttcks brau lick keute, wo es ffen liampk um ffes Oeuttcken Volkes valein gilt, ffrauhsn wie Effnnen lelbltlos unff lelbltverltänfflick in ffie keike ffer liämpler ltellt unff länglt von ^em Hakn gekeilt itt, auk ffen Einzelnen komme es nickt an, lo ilt es auck kier not, jeffes Solffktück, jeffss Zckmuckltück unff Serät, von ffem lick weitkerriglte vpksr- Migkeit 2U trennen vermag, ffen tiampk kür ffas Vaterlanff mitkämpkt. Hir draucken »eihe kerren unff okkens känffe. krauen unff Männer veutlcklanffs! leigt eure OpterbereMckatt. liaht »uck in ffem gelunffen kewuhtleln, ffah ffes veutlcken Volkes sckiosrlte leit von euck verlangt, auck an fflelsr Ztelle eure kille ru lpenffen, nickt wankenff Zacken ffurck Jene, ffenen ffas getorfferte Opksr ru Kock srsckelnt. ^ir braucken euer Opksr! Lerlin, ffen 1. kebruar 1017. Ravenstein, präkiffent ffer keicksbank. Zämtlicke Semeinffelparkallen'linff rur Inempkangnakme von Solfflacken berecktigt ^rff vermitteln ffen kinkauk fferlelben bereitwilliglt. Nachstehende Bekanntmachung wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Die Gemeindevorstände zu Reichenbrand, Siegmar, Neustadt, Rabenstein und Rottluff, am 22. Februar 1917. Mit Ermächtigung des Königlichen stellvertretenden Generalkommandos des XIX. Armeekorps Nrd hiermit für den Bezirk der Amtshauptmannschaft Chemnitz hinsichtlich der Schließung der Theater, »ichtspiechäuser usw., sowie der Festsetzung der Polizeistunde für Gast- und Schankwirtschaften »iw. vorläufig bis auf weiteres folgendes angeordnet: 1. Theater und Lichtspielhäuser, sowie sämtliche Säle und Räume, in denen Versammlungen, Vorträge, musikalische Darbietungen und sonstige Veranstaltungen stattfinden, dürfen an 3 Tagen in der Woche offengehalten werden. An welchen Tagen die Benutzung gestattet ist, setzen die Gemeindebehörden für den Ort fest. Die Schlußzeit für alle diese Veranstaltungen wird durchgängig auf 10 Ahr 15 Min. abends hiermit festgesetzt. 2. Die Polizeistunde wird hiermit für alle Gast-, Speise- und Schankwirtschaften, Kaffeehäuser, Vereins- und Gesellschaftsräume, in denen Speisen und Getränke verabreicht werden, auf 11 Ahr abends festgesetzt. Zuwiderhandlungen werden nach Z 9b des Gesetzes über den Belagerungszustand vom 4. Juni 1851, dem Reichsgesetz vom 11. Dezember 1915 und der Bekanntmachung des Stell vertreters des Reichskanzlers vom 11. Dezember 1916 bestraft. 200 X. X I. Chemnitz, am 20. Februar 1917. Die Königliche Amtshauptmannschaft. Kohlrüben-Abfälle iu Futterzwecken werden abgegeben in der Brauerei Rabenstein (Johs. Esche). Der Gemeindevorstand zu Rabenstein, am 22. Februar 1917. Fundamt Rabenstein. I Gesunde«: 1 Klemmer mit Tasche, 1 Geldtasche. Verlöre«: 1 goldenes Medaillon mit Kette, Geldtasche. Der Gemeindevorstand z« Rabenstein, am 22. Februar 1917. Nachstehende Bekanntmachung wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Die Gemeindcvorstände z« Reicheubränd, Siegmar, Neustadt, Rabenstein und Rottluff, am 21. Februar 1917. Meinhandels-Höchstpreis für Speisekartoffeln im Bezirke der Amtshauptmannschaft Chemnitz. 8 1- Für den Bezirk der Amtshauptmannschaft Chemnitz einschl. Stadt Limbach wird der Höchstpreis für Speisekartoffeln im Kleinhandel bei Abgabe gegen Kartoffelmarken auf festgesetzt. , Pfund Bruchkeile von Pfennigen sind beim Kleinhandelspreis nach oben abzurunden. 8 2. Diese Bekanntmachung tritt sofort in Kraft. Wer ihr zuwiderhandelt, wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 1500 Mark bestraft. Die Bekanntmachung des Kommunalverbandes über Kleinhandelshöchstpreise für Speisekartoffeln vom 1. Oktober 1916 (Chemnitzer Tageblatt Nr. 272) wird hiermit aufgehoben. Chemnitz, am 16. Februar 1917. Nr. 146 a X. V. Der Kommuualverbaud der Amtshauptmannschaft Chemnitz. Bekanntmachung. Nach der Verordnung des Bundesrates vom 30. Januar 1917 ist im Deutschen Reiche bis auf weiteres vierteljährlich eine kleine Viehzählung vorzunehmen.' Für das Königreich Sachsen ist bestimmt worden, daß die erste dieser kleinen Viehzählungen am 1. März 1917 vorzunehmen ist. Sie erstreckt sich auf Pferde, Rinder, Schafe und Schweine und erfolgt mittels Ortsltste. Reichenbrand, Siegmar, Neustadt, Rabeustei« und Rottluff, am 19. Februar 1917. Die Gemeiudevorstände. Schule Reichenbrand. Die Anmeldung der Kinder, die Ostern 1917 schulpflichtig werden, findet im Btbltothekzimmer der hiesigen Schule Donnerstag, den 1. März, nachmittags 4 Ahr für Knabe» und Freitag, den 2. März, nachmittags 4 Ahr für Mädchen statt. Schulpflichtig sind die Kinder, die bis Ostern 1917 das sechste Lebensjahr vollenden, doch können auf besonderen Wunsch auch solche Kinder ausgenommen werden, die bis zum 30. Juni sechs Jahre werden. Vorzulegen ist für Kinder, die hier geboren sind, nur der Impfschein, sür auswärts geborene Impfschein und Geburtsurkunde mit Tanfvermerk. Die Eltern oder die Erzieher haben die Kinder selbst anzumelden, nicht aber Kinder damit zu beauftragen. Reicheubraud, am 21. Februar 1917. Der Schuldirektor. Der Schulvorstand. Siegel. Vogel. Familien-Unterstützung. Die Auszahlung der Reichsunterstützung an die Familien der zum Heeresdienst einberufenen Mannschaften für den Monat März 1917 soll bereits am Mittwoch, den 28. Februar d. I. von vorm. 8—12 Uhr für die Markeninhaber 1—250 und nachm. 2—5 Uhr sür die Markeninhaber 251—500 im hiesigen Rathaus und zwar genau der Markennummer nach erfolgen. Die Auszahlung des Mietzinszuschusses an die Kriegerwitwen erfolgt von nachmittags 5 Uhr ab. Der Gemeindevorstand zu Rabenstein, am 22. Februar 1917. Amtliche Bekanntmachungen in Rottluff. Die Kriegszeit bringt den Erlaß vieler und fast immer dringlicher Anordnungen mit sich. Die Bekanntgabe derselben erfolgt im allgemeinen am Gemeindebrette in der Vorhalle des Ge meindeamtes. Besonders wichtige Sachen werden aber auch im Reichenbrander Wochenblatte und bei Dringlichkeit an den Anschlagtafeln bekannt gemacht. Leider ist wahrzunehmen gewesen, daß den fast immer wichtigen Bekanntmachungen im Reichcn- brander Wochenblatte und an den Plakattafeln oftmals nicht die nötige Beachtung geschenkt wird. Der Einwohnerschaft kann in ihrem eigenen Interesse nur dringend empfohlen werden, die erlassenen amtlichen Bekanntmachungen genau durchzulesen und zu befolgen, insbesondere aber die angeordneten Fristen und Zeiten genau einzuhalten. Gleichzeitig wird die Einwohnerschaft ersucht, ihre Kinder und Pfleglinge darauf aufmerksam zu machen, daß dieselben sich an den Anschlägen der Plakattafeln nicht ver greifen dürfen. Rottluff, am 22. Februar 1917. Der Gemeindevorstand. Wehrturnen in Rottluff! Die der Schule entlassene männliche Jugend, ohne Altersunterschied, wird hierdurch aufgefordert, Freitag, den 2. März d. I, abends punkt Vs» Uhr i« der hiesige« Turnhalle zur Fortsetzung des Wehrturnens zu erscheinen. Rottlnff, den 21. Februar 1917. Der Schulvorstand. Der Sieg der Treue. Roman, von Käte Lubowski. Fortsetzung. INachdruck. verboten. . Unsicher sah Wendebühl in die Dunkelheit hinaus. Er ^nd nichts, was er hier hätte zum Trost sagen können, »»d fühlte doch von dem Grund der Seele den Wunsch ^Porwachsen, irgend welchen Frieden zu spenden. „Haben Sie vielleicht einen Wunsch, eine Besorgung?" Biberstein hob etwas empor. Es war dasselbe, das er Mher mit scheuer Zärtlichkeit gestreichelt hatte, ein drei- mbiges Band. Das Blau und Weiß verschwamm zu einem silbernen dran, aber der Streifen Gold am Ende leuchtete unter seinen Fingern auf. Der stumme Jammer des anderen flog zu Wendebühl hinüber, als er erkannte, daß es das Band seines Korps sei, von dem er in dieser Stunde^ Abschied genommen. „Ich war im Begriff, es einzupacken," sagte Biberstein jetzt tonlos, „es ist mein Rezeptionsband. Ich muß es zurückgeben. — Wollen Sie dafür sorgen, daß es Peterkow morgen früh dem Briefträger übergibt? Da wurde das Harte und Trotzige, das sich Rittmeister Wendebühl als Ehrbegriff aufgebaut hatte, von einem Stärkeren zerbrochen. Er nahm mit festem Druck die beiden jungen, matten Hände in die seinen und suchte die verzweifelten Augen. „Wie es auch auslaufen mag, Biberstein — nachher kommen Sie wieder in mein Haus — an meinen Tisch. Lassen Sie die andern nur reden. Ich und das Kind, wir haben Sie bisher jede Stunde und Minute gebraucht, nach her werden Sie uns vielleicht gebrauchen." Hundekuchen empfiehlt Drogerie Siegmar lM Erich Schuhe.