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4. In Bausachen wird auf Vorschlag des Bau ausschusses beschlossen, die zukünftige Straßenbreite der Stelzendorferstraße auf 10 m festzusetzen. Vor Bebauung derselben ist von den Grundstücksbesitzern ein Baufluchtlinienplan anfertigen zu lafsen. 5. In Wasserleitungssachen gelangt die vom Er bauer des Wasserwerkes, Herrn Ingenieur Jensen, Freiberg, aufgestellte Abrechnung zur Vorlage. Die selbe ist vom Finanz- und Bauausschuß geprüft worden und wird auf Vorschlag der beiden Ausschüsse beschlossen, die Rechnung anzuerkennen. Zu der vorgenommenen Umzäunung des Hochbehälters wird nachträglich Genehmigung erteilt und der entstandene Aufwand bewilligt. 6. Der von der Königlichen Amtshauptmaunschaft zurückgegebene Nachtrag zum Regulativ über die Er hebung einer Wertzuwachssteuer ist vom Verfassungs ausschuß entsprechend abgeändert worden und wird auf Vorschlag desselben mit der Abänderung einiger Prozentsätze angenommen. 7. Einige weitere Punkte eignen sich nicht zur Veröffentlichung. Merkliches. Waöenstein. Im Laufe dieser morgen beginnenden Woche werden in Rabenstein und Rottluff einige Knaben in allen Häusern umhergehen, um für den Verein für christliche Liebeswerke in Limbach und Umgegend, zu dem auch unser Kirchspiel gehört, Gaben zu erbitten, die noch auf das Jahr 1905 gerechnet werden, aber erst im März 1906 ausgeteilt werden können. Der Verein besteht seit 18 Jahren und hat in dieser Zeit 18168,83 Mark verteilen können, wo von 7147,44 Mk. dem Gustav-Adolf-Verein, 4769,84 Mark der inneren Mission, 4567 Mk. der Heiden- missiou, 790,84 Mk. der Bibelgesellschaft in Dresden, 504,63 Mark Judenmission und 212 Mark dem Gotteskasten zugesprochen worden sind. Zu diesem Verein, der in allen Werken der christlichen Liebes tätigkeit helfend eintreten will, gehören jetzt 16 Ort schaften mit fast 47000 Einwohnern, die für das Jahr 1904 1635,88 Mk. aufgebracht und verteilt haben. Für das Jahr 1905 ist in unseren beiden Gemeinden noch keine Sammlung veranstaltet worden, und es wird jetzt herzlich und eindringlich gebeten, den sammelnden Knaben eine freundliche Gabe mit zugeben. Sie haben ja auch als Bericht über diesen Verein Flugblätter zu verteilen, aber leider sind diesen beiden großen Orten nur 200 Stück dieser Flugblätter zu teil geworden — was ist das unter so viele? Sie reichen ja nicht zur Hälfte zu, und leider sind nicht mehr zu erwarten. Aber hoffentlich tun sich in diesen Wochen viele milde Hände auf und lassen einen Beitrag zu dieser Liebesarbeit in die Kasse des Vereins fallen! Meustadt. Die Rechnungen über die Gemeinde-, Armen- und Feuerlösch-Kaffen sind fertiggestellt und liegen vom 31. Januar bis mit 28. Februar dss. I. in hiesiger Gemeinde-Verwaltung zur Einsicht aller Gemeindemitglieder öffentlich aus. Freigesprochen. Familien-Roman v. Ludw. Nutzer. (Fortsetzung). „O, man kennt das", warf der Oberst init gering schätzigem Achselzucken hin. „Ausfallen muß unter allen Umständen —" „Sie werden im hohen Grade beleidigend, Vater! Ich gestatte niemanden, meine Angabe zu bezweifeln! Wenn ich sage —" „Bitte", unterbrach ihn der Oberst, „auffallen muß unter allen Umständen, daß der Verdacht gerade auf Sie fiel! Die Fama enthält immer ein Körnchen Wahrheit. Es ist doch sehr unwahrscheinlich, daß man jemanden grundlos zum Spieler stempelt!" „Und doch geschah es. Das müßige Gerede dürfte darin seine Erklärung finden, daß ich früher —" „Nun ja — ich möchte mich über diesen Punkt nicht weiter verbreiten. Ich will ja glauben, daß Sie unschuldig sind. So, wie die Verhältnisse aber nun mehr liegen, gibt es nur einen Ausweg, die Kalamität etwas zu mildern, und der ist, daß Sie schleunigst von der Bildfläche verschwinden. Die erforderlichen Mittel -" „Ich werde meine Familie nicht verlassen!" rief Hartfeld heftig. „Würden Sie von meiner Unschuld überzeugt sein, dann könnten Sie mir diesen Rat nicht geben!" „Ueberzeugt bin ich allerdings nicht." „Dann ist das Ihrer unwürdig! Edle Naturen denken nicht gemein!" rief Hartfeld außer sich. Das Gesicht des alten Offiziers wurde aschfahl. Ein paar Momente wogte seine Brust heftig auf und nieder; er rang nach Atem. „Gemein?" keuchte er. „Sie wagen es, das einem Manne zu sagen, der in Ehren —" „Meine Ehre ist makellos wie die Ihre! Kein Wort mehr, Herr — Oberst!" In hoher Aufregung stürmte Hartfeld aus dem Zimmer und eilte den Korridor entlang nach seiner Wohnung. So sehr der unglückliche Manu nach seiner Frau und den Kindern sich gesehnt hatte, in diesem Augenblick waren alle weicheren Regungen in ihm erloschen. Die beiden Kinder saßen spielend auf dem Zimmerboden. Beim Anblicke des Vaters erhoben sie sich schnell, blieben aber, die lange vermißte Er scheinung betrachtend, sprachlos stehen; ihre langen Atemzüge verrieten die innere Bewegung. Marie saß bei seinem Eintritt auf dem Sopha. Sie sprang erschrocken auf, ließ sich aber im nächsten Augenblick wieder nieder und vergrub das Gesicht in den Händen. „Das ist ja ein recht liebenswürdiger Empfang!" begann Hartfeld sarkastisch. Der Klang seiner Stimme brachte Leben in die beiden Kinder. Der erregte Mann fühlte sich plötz lich am Rockschoß erfaßt, und er blickte in das reizende Gesichtchen seiner zweijährigen Irma, die fragend zu ihm emporsah. Im Augenblicke begann sich sein Groll zu mildern; er hob das Kind empor und drückte es kosend an sich. Fortsetzung folgt. Nachrichten des K.Standesamtes zu Reichenbrand vom 3. bis 9. Februar 1906. Geburten: Dem Fabrikarbeiter Paul August Kretzschmar in Reichenbrand 1 Knabe; dem Strumpfwirker Friedrich Max Martin in Siegmar 1 Mädchen; dem Schlosser Georg August Franz Matz in Reichenbrand 1 Knabe. Aufgebote: Der Heizer Emil Josef Hoppe in Mittelfrohna mit Anna Frieda Steinert in Siegmar. Eheschließungen: Der Fleischer Karl Emil Sacher mit Alma Erna Neubauer, beide in Reichenbrand. Sterbefälle: Die Näherin Amalie Ludmilla verw. Lindner geb. Fritzsche in Reichenbrand, 63 Jahre alt; der ledigen Hefterin Johanna Paula Schmidt in Siegmar 1 Tochter, 5 Monate alt; die Rentenempfängerin Auguste Juliane verw. Groß geb. Röder in Rcichcnbrand, 68 Jahre alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes Rabenstein vom S. bis 9. Februar 1906. Geburten: 1 Sohn dem Lackierer Emil Moritz Müller; dem Gutspachter Hermann Richard Günther; 1 Tochter dem Gürtler und Goldarbeitcr Emil Max Klitzsch, hierzu noch ein unehelich geborenes Mädchen, sämtlich in Rabenstein. Eheaufgebote: Der Tischlergehilfe Wilhelm Friedrich Hett in Rottluff mit Anna Lina Arnold in Rabenstein. Eheschließungen: Vakat. Sterbefälle: Der Gymnasiast Curt Edwin Schönherr, 20 Jahre alt; die verwitwete Handschuhnäherin Auguste Wilhel mine Berndt geb. Ludwig, 54 Jahre alt, beide wohnhaft gewesen in Rabenstein. Kirchliche Nachrichten. Parochie Reichenbrand. Am Sonntag Septuagesimae den 11. Februar n. c. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Parochie Rabenstein. Am Sonntag Septuagesimae den 11. Februar u. c. Vorm. ^9 Beichte. 9 Uhr Predigtgottesdienst mit hl. Abendmahl. Eine ZlinWl Gegen gute Belohnung abzugeben i. d. Exped.d. Bl. vesMLbüeker von M. 1,5S an bis M. 1«,— und darüber (Nameneindruck in Gold unentgeltlich). pkolognspkiv-, Vüorlvn-, povsiv- und Kalender ISO« in großer Auswahl von 10 Pfg. an. GtzMMtzW «MAMGW- sowie »SmAivkv Vsnnvvsl-Ki'lillvl von den einfachsten bis zu den feinsten empfiehlt zu äußerst billigsten Preisen Llvmslls Lsduer, KMdWMz, Telephon IS. 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