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von dem überschwenglichen Glück der jungen Braut leute, Helene erregte Aufsehen in der ganzen Stadt, alle beneideten das schöne junge Paar, das einen langen Brautstand haßte, und der Verlobung bald die Hochzeit folgen lassen wollte. Lori verriet durch kein Wort, daß sie etwas ver nommen hatte von dem Brief, den der Vater ihr vor gelesen. Es wurde immer schlimmer mit ihr, kaum daß sie einige kleine Bissen essen mochte, immer schmäler wurde das rührend schöne Gesichtchen, immer durchsichtiger die Haude, die so ruhig auf der Bett decke lagen. „Wie geht es Dir heute, mein Liebling?" fragte der Vater täglich, ihre Hände so sachte und zärtlich in die seinigen nehmend, als fürchte er, etwas daran zu ver derben. „Fühlst Du Dich nicht ein wenig besser?" Lori schüttelte jedesmal den Kopf. Ein trübes, schmerzliches Lächeln irrte dann wohl um den bleichen Mund, der so selten sprach. Heute, da Lori sich be sonders matt fühlte, fügte sie auf Befragen des Vaters bei: „Besser werde ich mich erst fühlen, wenn — — ich tot bin. Dann komme ich zu meinem lieben Mütterchens das wird ein Wiedersehen geben, Vater, — meinst Du nicht?" Dem Alten purzelten nun wirklich die Thränen über das kummervolle Gesicht herab, er bemühte sich vergebens, sie zurückzuhalten und ein Lächeln zu er- zwingeu. „Du sollst nicht so reden, Lori, Du wirst wieder gesund, Kind, der Arzt meint auch, wenn erst die rauhen Tage überstanden sind, dann geht es schon besser, Du bist ja noch so jung, Du wirst es überwinden." Abermals schüttelte Lori den Kopf. „Bis die Sonne wieder warm scheint, — lebe ich nicht mehr, Vater. Hier — " sie zeigte auf die Gegend des Herzens — „hier tut es so — weh — ich, ich kanus nicht verwinden, es ist zu viel, zu viel." Berneck wehrte den Thränen nicht mehr. „So wolltest Du Deinen alten armen Vater, der nichts mehr hat als Dich, allein auf der Welt zurück- lasseu, Lorchen?" fragte er schluchzend. „Ich werde wohl müssen, —Väterchen, was hilft da das Sträuben?" Es kann nicht sein, — es kann nicht sein!" Rührend war es, als Lori die dünnen, abgemagerten Arme um den Hals des Alten schlang und tröstend sagte: „Gräme Dich nicht so sehr, Väterchen, und denke, daß es Deinem Kinde dann wohl ist; ich erwarte nichts mehr vom Leben, der Tod wird mein Erlöser sein!" „Weißt Du, was ich möchte Vater?" begann Lori nach einer kleinen Pause abermals. „Nun Kind, sprich! Wenn es in meiner Macht steht, dann sollst Du es haben!" (Fortsetzung folgt.) Nachrichten des Kgl. Standesamtes Rabenstein vom bis s. April 1S03. Geburten: Ein Sohn: Dem Fuhrwerksbesitzer Richard Linus Graf in Rabenstein. Eine Tochter: Dem Strumpf wirker Bruno Robert Kämpfe in Rabenstein; hierzu noch ein unehelich geborenes Mädchen in Rottluff. Eheaufgebote: Der Kutscher Oskar Emil Kunze in Chemnitz- Altendorf mit der Strickerin Louise Heleue Müller in Rottluff. ! Keine- SterbefaUe: i Zusammen: 3 Geburten und zwar 1 männl, und 2 weibl. 1 Eheausgebot. — Eheschließungen. — Sterbefälle. Geschäftszeit. Wochentags: 8—12 Uhr Vorm, und 2—6 Uhr nachm. Sonntags: 11—12 Uhr Vorm. nur zur Entgegennahme von Todtgcburtsauzcigen. Nachrichten des K. Standesamtes zu Reichenbrand vom 4. bis S. April ISO». Geburten: Dem Stricker Walther Bruno Tetzner in Reichen brand 1 Sohn; dem Hilfsweichensteller Ernst Emil Krum biegel in Reichenbrand 1 Tochter; dem Fabrikant Hans Walther Semmler in Siegmar 1 Sohu (totgeboren). Aufgebote: Vakat! Eheschtictzungen: Vakat! Sterbefälle: Dem Reisenden Gustav Hermann Zenker in Siegmar 1 Sohn, 2 Monate alt; die Wirtschafterin Mathilde verw. Mettelke geb. Jürka in Siegmar, 64 Jahre alt. Krpeditionszeit des Standesamtes. Wochentags: 8—12 Uhr vorm. und 2—6 Uhr Nachm. Sonn- und Festtags geschlossen. Kirchliche Nachrichten. Parochie Reichenbrand. Am 1. Osterfeiertag den 12. April u. c. Vorm. 1/28 Wr Predigtgottesdienst mit Feier des hl. Abend mahls- Beichte 8 Uhr. — Kollekte für die Sächsische Hauptbibelgesellschaft. Am 2. Osterfeiertag den 13. April n. c. Vorm. t/z9 Uhr Predigtgottesdienst. — Kollekte für die Sächsische Hauptbibelgesellschaft. Parochie Rabenstein. x Am 1. Osterfeiertag den 12. April u. c. Vorm. 8 Uhr Beichte. ^9 Uhr Predigtgottesdienst mit hl. Abendmahl. Kirchenmusik: Halleluja aus: Messias von Händel. Kollekte für die Sächsische Bibelgesellschaft. Am 2. Osterfeiertag den 13. April L. c. Vorm. l/z9 Uhr Predigtgottesdienst. Kollekte für die Sächsische Bibelgesellschaft. klirr ^188^ käusrä vietneli 8 rvk WA l<o8en8cnule 8si nevllslvi- Ueelienung solirls Preise. v. Ob. grossen Vorräte in hochstämmigen unä niedrigen veredelten kosen (nur neuere und dankbare Sorten). 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