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f ❖ 4 f ❖ ♦ O! dahin möch‘ ich ziehen, Dahin steht mir mein Sinn, Dahin, wer kann mich führen? Wer weiss den Weg dahin? Kennt ihr das schöne Eiland, Weit, draussen im Meer so wüst. Wo der Morgenröthe Reigen, Und der Sonnen Aufgang ist? Nicht länger tragen kann dies mein zaghaft Herz Die öde Stille — Schrecklicher Ahndung Flüstern hör’ ich aus den Klüften tönen — Deine Gattin bebt, Theurer, komm, sieh ihre Thränen! Theurer Galle, aeh, erscheine, Bringe Ruh’ in dieses Herz, Sieh, wie einsam ich hier weine, Komm und lindre meinen Schmerz! Seht herab, ihr guten Götter, Blickt mit Mitleid auf mich nieder, Ihr gabt mir dies schwache Herz! Doch, zu wem red’ ich? Meine Klagen giebt Echo nur zurück. Er bleibt entfernt, Theseus giebt mir keine Antwort, Kein Lüftchen trägt zu ihm mein Seufzen, mein Rufen! Dort hebt am Seegestade sieh die Klippe zum Himmel, Auf ihrer Spitze entdeck’ ich ihn, wenn ihn die Thaler bergen, Wohl, ich erklimme sie.... Entsetzlich! ihr Götter! was muss ich sehn ! Das ist das Schilf der Griechen — Ha, wie sie eilen! Theseus! — Er unter ihnen! — nein, er vermocht’ es nicht. —. Und doch — ja, er ist es — er fliehet — Er kann mich hier verschmachten lassen! Keine Hoffnung für mich, ich bin Verlohren ! Theseus ! Ach, höre mich! — Alles ist vergebens —• Die Fluthen, die Winde entreissen ihn auf ewig meinen Blicken! Dass mit gerechter Rache dir alle Götter folgten! <) Undank! Mein Leben wagt’ ich, dich zu retten! Und du kannst nun mich verlassen? Und dein Versprechen , und deine heil'gen Schwüre — Wo sind sie? Verräther! kannst du sie vergessen! Wohin mich wenden? Wo Mitleid finden, Da ich’s bei dir nicht fand! Mein Blut erstarret — Mein Fuss, er wankt — Nacht verhüllt mein brechend Auge — Dunkler wird nun die Nacht — Ich bin am Ziele! Nichts kann das Schicksal beugen. Nehmt hin mein junges Leben, Lehrt, Götter, mich vergeben Dem, der dies Herz zerbricht! Oeff'ne die trüben Gründe, Verbirg in deine Schlünde, Da nirgends Trost ich finde, Mich, heil'ges, ew’ges Meer! Ein Satz des OttetÜs^ von Mendelssohn-Bartholdy. (Neu.) Sehnsucht. Lied v. Kuhlau. Gesungen von der Concertgeberinl •oeeoceecee0 •0e•