Verwaiste Kinder: schwacher Trost künf’ger Zeiten! Weh seinem Volk, das ihm so theuer war; Für das, als Held, ihm Wonne war zu streiten! Weh uns! nur Gram beut uns die Zukunft dar. Land der Unglücksgeweihten! Weh dir! nur Gram beut dir die Zukunft dar! ^llcestis. Gerecht ist, biedres Volk, dein Schmerz! Thränen der Liebe heischt dein König, der dich liebte; Der treu die Herrscherpflicht, der fromm die Tugend übte. Nur in des Volkes Glüek fand Beglückung sein Herz; Nur in ihm fand ihr Glück seines Herzens Vermählte, Dessen Besitz — Leben ihr war! — Hilfloses Paar, das mein Schooss ihm gebahr. Das, ach so jung, ein Gott schon zu Leidenden zählte! Weh dir! nur Gram beut die Zukunft dir dar! Chor. Land der Unglücksgeweihten! Weh dir! nur Gram beut die Zukunft dir dar. Alcestis. Weh uns! durch dieses Graun der Zeiten Kanu nur der Götter Huld, nur ihre Macht uns leiten!' Nur sie bieten Schutz in Gefahr. Geschick ! bei so trostlosem Harme, Gönne Lindrung meiner Qual! Dass meiner Leiden ohne Zahl 1.. . 5 ' Voll Mitleid ein Gott sich erbarme ! Der Verzweiflung furchtbare Hand Führt den Dolch dieser Todesschmerzen! Ach! nur der Gattin, nur dem Mutterherzen Ist dieser Grad von Qual bekannt. Chor. Unglücklicher Admetos! Unglückliche Alcestis ! O jammervolles Loos! verderbliches Verhängniss ! Geliebtes, allverehrtes Paar! Alcest. Folgt nach mir in den Tempel! An festlichem Altar Bring’ man den Göttern Opfer dar! Des Opfers heil’gen Ort sollen Thränen bethauen! Eine Gattin, die trostlos weint — Eine Mutier mit jammernden Kindern vereint, — Eines Volks inu’rer Kampf mit Angst und Vertrauen; Ach! dieser Anblick lenkt vielleicht Die Gottheit zu mildem Erbarmen Und ihre Huld gewährt uns Armen Der Hoffnung Trost, dass sich ihr Grimm erweicht. Chor. Geschick! du bestrafst uns hart! Nein! noch nie habt ihr, ew’ge Rächer, So grausam euch uns offenbart! Kaum so zornvoll straft ihr Verbrecher!