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Ouvertüre und Introduction der Oper: W. Teil, v. Rossini. Die Solo-Parthien haben Dem. Grabau, Dem. Anschütz, die Herren Schmidt, Blume, Kressner und Bode. Teil, Hedwig, Gemmy, Fischer, Chor. Wie mild erglüht die Maiensonne, Begrüsset sie mit Jubelklang; Wie füllt der junge Tag mit Wonne, Ertöne froher Morgensang, Von unsern Bergen halle wieder, Erschalle Berg und Thal entlang! Quartett. Fischer. O komm, mein süsses Leben, Die Stunden schnell entschweben, Mit wonnesel’gem Beben Ersehnet dich die Brust! Es fliegt der Kahn vom Strande, Komm, Lieb’, zum Zauberlande, Dort blüht dem Herzensbande Ein Himmel süsser Lust. Teil. Er singt in Wonnefreude, Ich bin des Grames Beute, Ha, meinem tiefen Leide, Ihm bricht das Sehweizerherz; Weh meinem Vaterlande! Schwer lasten Sklavenbande, Der Schweizer, der Verkannte, Erliegt dem tiefen Schmerz! Fischer. Die Berge rund erglühen. Die Roscnwolkcn ziehen, Die Blumen neu erblühen, Komm, Liebchen, komm mit mir! Dir, See, darf ich’s wohl wagen, Mein stilles Leid zu klagen, Wirst meine Seufzer tragen Zum fernen Lieb, zu ihr! Hedwig, Gemmy. Er strebt mit keckem Sinne, In süssem Traum der Minne, Nach Licbessoldgewinne Und träumet nur von ihr; Doch naht der Stürme Brausen, Gefahren ihn umgrausen, Weh, armer Schiffer, dir! ■ *133 Chor. Der Heerden froh Geläute Ertönt von Berg und Thal, Sie ziehen auf die Weide In fröhlich bunter Zahl; Auf unsern stillen Matten, Wo Lieb’ und Lust sich galten, In unsrer Haine Schatten, Da wohnt das wahre Glück! Chor. Heil, Heil dem edlen Greise, Heil, biedrer Melchthal, dir! Hedwig. Das frohe Hirtenfest, nach alter Väterweise, Weiht, heut vereint zum Glück, des Gaues lugendzier. Arnold. Weh’ mir, ach zum Glück? Mich flieht der Seelenfrieden! Hedwig. O segne sie! M elchthal. Wie, ich? Hedwig. . Dir Alle huld’gen wir.