Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 22.1978
- Erscheinungsdatum
- 1978
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197800000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19780000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19780000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 22.1978
-
- Ausgabe Nr. 1, 6. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 13. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 20. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 27. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 3. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 10. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 17. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 24. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 3. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 10. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 17. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 24. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 31. März 1
- Ausgabe Nr. 14, 7. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 14. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 21. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 28. April 1
- Ausgabe Nr. 18, 5. Mai 1
- Ausgabe Nr. 19, 12. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 19. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 26. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 2. Juni 1
- Ausgabe Nr. 23, 9. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 16. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 23. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 30. Juni 1
- Ausgabe Nr. 27, 7. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 14. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 21. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 28. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 25. August 1
- Ausgabe Nr. 32, 8. September 1
- Ausgabe Nr. 33, 15. September 1
- Ausgabe Nr. 34, 22. September 1
- Ausgabe Nr. 35, 29. September 1
- Ausgabe Nr. 36, 9. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 37, 13. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 20. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 27. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 3. November 1
- Ausgabe Nr. 41, 10. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 17. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 24. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 45, 8. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 46, 15. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 47, 22. Dezember 1
-
Band
Band 22.1978
-
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
D as Programm der Partei hat un seren Blick auf die kommunisti schen Horizonte der sozialisti schen Praxis unserer Tage gelenkt. Das kommunistische Endziel der Arbeiterbewegung wurde als das Maß bestimmt, an dem wir unser heutiges Tun zu prüfen haben. Da sich dieses Endziel nicht von alleine — planlos, unlustig, unbewußt — aus der Geschichte herauswerkelt, son dern nur durch die planvolle, be wußte und auch freudige Aktion der Menschen ins Leben gesetzt werden kann, war es nur konsequent, daß sofort auch die Frage nach der Qualifikation und Erziehung der Menschen, besonders der jungen, zum und für den Kommunismus auf die Tagesordnung trat, verkürzt: die Aufgabe der kommunistischen Erziehung. Diesen Begriff gebrauchen wir seit 1976 viel häufiger als in frühe ren Jahren, in denen wir ihn nicht selten in weite Fernen abschoben, meinten, es sei noch zu früh, wobei wir vergaßen, daß Lenin ihn schon in Zeiten gebraucht hat, in denen noch nicht einmal klar war, ob die Sowjetmacht den weltkonterrevolu tionären Hexentanz überhaupt über lebt. Für kommunistische Erziehung gibt es offensichtlich kein „zu früh“, sondern eher ein „früh übt sich“. Wir sollten uns daher nicht allzu sehr darüber wundern, daß die hi storische Aufgabe der kommunisti schen Erziehung für viele doch et was plötzlich kam, nun nicht gerade aus heiterem Himmel, aber so schnell eben noch nicht erwartet wurde. Nicht vergessen war dabei auch jene Periode, in der die Bewe gung in einer „sozialistischen For mation“ noch alles bedeutete, das Eine polemische Betrachtung zur kommunistischen Erziehung von Prof. Dr. sc. Dieter Uhlig kommunistische Endziel dagegen nur sehr selten erwähnt wurde. Und dann gab und gibt es noch immer die Frage, ob denn diese Aufgabe unseren sozialistischen Tagen über haupt angemessen sei, wo wir doch noch lange nicht — ideologisch wie theoretisch — all das bewältigt ha ben, was der Sozialismus von uns fordert. Es wurde und wird auch befürchtet (gebrannte Kinder scheu en das Feuer), daß der Begriff „Kommunistische Erziehung“) sehr leicht zum Schlagwort werden kann, das — wie es allen Schlagworten ergeht — einem raschen inflationä ren Verschleiß unterliegt, wenn er ohne Sinn und Verstand gebraucht, auf alle und jede menschlichen Be dürfnisse und Pflichten angewandt wird, d. h. ohne sich genaue Re chenschaft darüber abzulegen, wel chen konkreten Inhalt er für die von uns heute zu lösenden Aufga ben besitzt. Hier nun sollten wir uns davor hüten, solche und andere Fragen mit leichter Handbewegung Vom Tisch zu fegen und wissen, daß die Aufgabe der kommunistischen Er- Ziehung nichts geringeres ausdrückt, als das Endziel der Arbeiterbewe gung auf dem Gebiet des geistigen Lebens der Gesellschaft: die Her ausbildung des Denkens und Füh lens, der Ideologie. Weltanschauung und Moral der kommunistischen Ge ¬ sellschaft, die im 21. Jahrhundert das Antlitz dieses Planeten prägen wird. Damit kann nun freilich nicht früh genug begonnen werden. Be ginnen wir mit kommunistischer Er ziehung zu spät, kann es möglicher weise schon z u spät sein. Ernste Antworten auf die gestellten Fra gen dürfen somit erwartet werden, und leeres Wortgeprassel fürchtende Behutsamkeit im Umgang mit einem großen Begriff ist allemal geboten. Wenn wir über das Verhältnis von sozialistischer und kommunistischer Erziehung, sozialistischem und kom munistischem Bewußtsein debattie ren, ist es zweckmäßig, von unseren Einsichten in die Dialektik vom So zialismus und Kommunismus über haupt auszugehen. Mit den Be schlüssen des VIII. Parteitages ste hen wir ganz auf dem Boden der Theorie von Karl Marx, in der So zialismus und Kommunismus als zwei Phasen einer einheitlichen Ge sellschaftsformation auf gefaßt wer- ■den, me er kommuntstiseh genannt hat, was auf das gesellschaftliche Bewußtsein dieser Formation im gleichen Sinne zutrifft: Es ist kom munistisches Bewußtsein. Sozialismus und Kommunismus sind nicht durch eine chinesische Mauer voneinander getrennt. Sozia listisches und kommunistisches- Be wußtsein ebensowenig. Es gibt das einheitliche gesellschaftliche Be wußtsein der ganzen kommunisti schen Formation, welches verschie dene Entwicklungsphasen und Reife stufen durchläuft, die natürlich soli der Unterscheidung und konkreter Analyse bedürfen, um der Nacht der Gedankenlosigkeit zu entgehen, in der alle Katzen grau sind. Die Folge davon kann die sein, daß geistige Ansprüche einer fernen kommunistischen Zukunft schon in unsere Tage vorgezogen werden, in der die Bedingungen dafür noch fehlen, oder, umgekehrt, die Gefahr, daß kommunistische Aufgaben, die schon heute gestellt werden müssen, in di geschichtliche Unendlichkeit verschoben werden. Wenn Lenin in seiner Analyse diesbezüglicher Marxscher Texte bemerkt, das Wort „Kommunismus“ sei auch auf den Sozialismus. an wendbar, 1 wenn man nicht vergesse, daß es noch kein vollkommener Kommunismus. sei, so heißt das für unseren Zusammenhang im gleichen Sinne, daß das Sozialistische ein noch unvollkommenes kommunisti sches Bewußtsein ist. Lenin weist im selben Kontext darauf hin, daß Marx an Stelle ausgeklügelter Defi nitionen und fruchtloser Wortklau bereien, was Sozialismus und was Kommunismus sei, eine Analyse dessen gibt, was man als Stufen der ökonomischen Reife des Kommunis mus bezeichnen könnte. Dieser Hin weis bedeutet für unseren Zusam menhang: An Stelle ausgeklügelter Definitionen und fruchtloser Wort klaubereien, was sozialistische und kommunistische Erziehung sind, ist eine Analyse des gesellschaftlichen Bewußtseins der kommunistischen Formation gefordert, welches ver schiedene Reifestufen durchläuft. Wenn wir deshalb heute von kom munistischer Erziehung sprechen, so können wir darunter nichts ge ringeres verstehen als die Ausprä gung der geistigen Qualität der ganzen Formation, die mit zwingen der Notwendigkeit freilich schon jetzt in Angriff genommen werden muß. Wir haben bislang die Einheit der beiden Phasen und die ihrem Sein gemäßen Bewußtseinstypen hervor gehoben. Daraus leitet sich freilich nicht das Recht ab, die zwischen ihnen bestehenden fundamentalen Unterschiede 'zu verwischen. Die Strategie unserer Partei ist und bleibt für den Programmzeitraum eine sozialistische. Wenn wir be rücksichtigen, daß die „obere Grenze des entwickelten Sozialismus in der Ausschöpfung aller Möglichkeiten der Warenproduktion, im Absterben der Wertformen, im Übergang zu einer solchen Lage der Dinge be steht. wo die freie Zeit der Gesell schaft zum Maß des gesellschaftli chen Reichtums wird, so haben wir uns auf eine recht lange historische Dauer des Sozialismus einzustellen. Es geht heute und für längere Zeit um die weitere Gestaltung der ent wickelten sozialistischen Gesell schaft und — ihren zehn Wesens merkmalen entsprechend — um die weitere Ausprägung des sozialisti schen Bewußtseins, welches — im Unterschied zum kommunistischen — politischen Charakter trägt. Es geht um die sozialistische Disziplin, die sozialistische Einstellung zur Arbeit und zum Volkseigentum, die sozia listische Gerechtigkeit der Vertei lung, die sozialistische Wehrer ziehung, das sozialistische Staats- und Rechtsbewußtsein. Es geht, mit einem Wort, um die volle Durch setzung des Sozialismus im Fühlen und Denken der Bürger unseres Landes. Jeder übertriebene Ge brauch des Wortes „kommunistisch“ ist darum fehl am Platze, besonders dann, wenn man darunter auch ver steht, daß Studenten pünktlich und regelmäßig zur Vorlesung kommen, bereit sind, den Dozenten anzuhö ren und Bücher zu lesen. Kommunistische Erziehung kann doch wohl nicht darauf festgelegt oder „konkretisiert“ werden, daß es in ihr allein um die Erfüllung normaler staatsbürgerlicher Ver pflichtungen geht. Sie ist vielmehr ein geistiger Vorgriff auf die Zu kunft, und so in der revolutionären Arbeiterbewegung auch immer ver standen worden, noch in der kapi talistischen Zeit. Wir müssen ge rade deshalb nicht im Kaffeesatz raten, wenn wir heute nach den Maßstäben kommunistischer Er ziehung fragen. Sie sind uns vor- gelebt worden von den großen Per sönlichkeiten der deutschen und in ternationalen Arbeiterbewegung, von Marx, Engels und Lenin zuerst. Die se Maßstäbe finden sich in der un bedingten, geradezu rigorosen Un terordnung ihrer glänzenden Bega bungen unter die Interessen des pro letarischen Befreiungskampfes, in ihrer Selbstaufopferung für die Ar beitersache, die "für karrieristisches Schielen nach dem persönlichen Vor teil nur kalte Verachtung übrig hatte. Sie finden sich in ihrer Un bestechlichkeit und Kompromißlo- sigkeit gegen alle Unwahrheit, die sich mit Ekel von jeder Art ideolo gischer Duckmäuserei abwandte. Sie finden sich in ihrer ungeheuren Ar beitsleistung und ihrem weiten kul turhistorischen Horizont, der Schön rednerei und halbgebildete Arroganz nicht zu ertragen vermochte. Sie finden sich in der großen Ein stellung, von ' der Engels gesagt hat: Das Beste sei für die Arbeiterklasse gerade gut genug. Um geringeren Einsatz kann es bei der kommunistischen Erziehung nicht gehen, wenn wir diesem gro ßen Begriff den ihm schuldigen gei stigen Respekt erweisen wollen. Das aber müssen wir. Hervorhebungen: d. Redaktion Auf ein Wort, Genosse Kalinin Was hältst du von Bücher wissen? .,. Genügte es für jeden Men schen, damit er ein Marxist ist, sich mit. den Werken von Marx, Engels, Lenin und Plechanow bekannt zu machen oder sie schlecht und recht zu studieren, dann würden wir na türlich Marxisten backen wie Plin sen ... So wird auch der Marxismus ohne seelische Anteilnahme, ohne schöpferische Tätigkeit, ohne stän dige lebendige Berücksichtigung al les dessen, was ringsum vor sich geht, zu einem Quasimarxismus. Wenn ihr dort, wo ihr arbeiten werdet, das von euch Gelernte scholastisch, schablonenhaft anwen det, dann werdet ihr Handwerker des Leninismus sein. Die Massen werdet ihr nicht mitreißen. Die mar xistische Methode werdet ihr falsch anwenden. Die marxistische Me thode wenden wir richtig an, wenn wir an Hand der Theorie von Marx die konkrete Erscheinung studieren, die wir vor uns haben... Wie war das bei euch, damals? ... Ihr kennt die Geschichte des alten Rußlands gut. Wenn irgend ein Amt reformiert werden sollte, schickte man Menschen ins Aus land. Sie suchten sich dort ein Vor bild, brachten es nach Rußland und wendeten es hier vorsichtig an, um ja nicht vom Liberalismus ange steckt zu werden. Selbst der große Reformator Peter I. entlieh einen bedeutenden Teil seiner Neuerun gen dem Ausland. Wir aber... leider, wüßten nicht, wohin wir fahren sollten ... Somit sind wir die ersten Erbauer des So zialismus. Die Geschichte hat uns diese Ehre zuteil werden lassen. Stellt euch nur vor, was das bedeu tet! Es werden tausend Jahre ver gehen, die Menschheit wird die Geschichte des Sozialismus studie ren und wird dabei entzückt sein und staunen, daß solche einfachen Menschen die ersten Erbauer des Sozialismus waren. Das ist eine ganz große Ehre. Zwar werden wir von dieser Ehre nach tausend Jah ren kaum etwas haben ... Doch der Gedanke daran, daß man an uns einmal um der großen histori schen Heldentat im Interesse der ganzen Menschheit willen denken wird, dieser Gedanke muß uns jetzt inspirieren und begeistern... Wie sollen wir das nun machen? ...In der Agitation und Propa ganda soll man alles Krakeelen ängstlich vermeiden. Die Zeit ist jetzt nicht dazu angetan, dem Audi torium lärmende Reden, Rhetorik und schulmeisterliche Didaktik auf- zutischen. Dergleichen fällt heute nicht auf fruchtbaren Boden ... PARTEILEHRJAHR aktuell Informationen zu Themen des Monats Integration stimuliert Intensivierung umfassend Seminar zum Studium von Grundproblemen der Volks wirtschaft und der sozialistischen ökonomischen Integration I n der Zusammenarbeit der RGW- Länder im Prozeß der sozialisti schen ökonomischen Integration — der planmäßigen Ergänzung und schrittweisen Verflechtung ihrer. Volkswirtschaften — nimmt, das Zu sammenwirken auf dem Gebiet der Planungstätigkeit einen erstrangigen Stellenwert ein. Seit der Annahme des Komplexprogramms 1971 wurde dieser Mechanismus beständig ver vollkommnet und vertieft und weist heute eine neue Qualität auf: Er reicht von der Prognosetätigkeit über die lang- und mittelfristige Planung, die gemeinsame Planung für ausgewählte Erzeugnisse und Erzeugnisarten bis zum Erfahrungs austausch zu den Systemen der Lei tung und Planung. Zur Haupt methode entwickelte sich die Ko ordinierung der Fünfjahrpläne auf bi- und multilateraler Ebene als konkreteste und verbindlichste, weil zugleich überschaubare und gesetz lich verankerte Form. Wie findet dieser Prozeß in der Praxis der Zusammenarbeit seinen Niederschlag? Welche Aufgaben stellt der Fünfjahrplan 1976/80 in dieser Beziehung? 1. In den Fünfjahrplänen der RGW-Länder wird der Intensivie rung als Hauptweg der erweiterten Reproduktion zentrale Bedeutung bei der weiteren Erhöhung der Pro duktivität gesellschaftlicher Arbeit beigemessen. Die Wechselbeziehun gen zwischen der Hauptaufgabe, der sozialistischen Intensivierung und der sozialistischen ökonomischen In tegration nehmen mit der wachsen den ökonomischen und wissenschaft lich-technischen Verflechtung unse rer Staaten rasch zu und ermög lichen die Lösung großer Aufgaben durch gemeinsame Anstrengungen in kürzerer Zeit. Die sozialistische ökonomische Integration beeinflußt die Wirksamkeit aller Intensivie rungsfaktoren der Volkswirtschaft und vergrößert ihre Dimensionen, insbesondere in den Bereichen Wis senschaft und Technik. 2. Die XXIX. Ratstagung des RGW 1975 verabschiedete den er sten gemeinsam erarbeiteten abge stimmten Plan mehrseitiger Inte grationsmaßnahmen der RGW-Län der. Für den Fünfjahrplanzeitraum 1976/80 erfaßt er die wichtigsten, ge meinsam zu realisierenden Vor haben mit einem Volumen von 9 Mrd. transferablen Rubel, deren Verwirklichung entscheidendes Ge wicht für alle Länder der Gemein schaft hat. Neben der gemeinsamen Investitionstätigkeit beim Bau sol cher Objekte, wie des Zellstoff- Zellulosekombinates Ust-Ilim, des Asbestkombinates Kijembai, der Erdgasleitung Orenburg—Westgrenze der UdSSR, des Nickelkombinats in Kuba u. a. durch gemeinsame finan- Thema: Der IX. Parteitag der SED über den Einfluß unserer Wirt schafts- und Sozialpolitik auf den revolutionären Weltprozeß. Die Entfaltung der Vorzüge des Sozialismus durch die ziel strebige Vertiefung der Zusam menarbeit der Länder der sozia listischen Staatengemeinschaft. Schwerpunkte: 1. Der wachsende Einfluß, den die sozialistische Gemeinschaft durch die Verwirklichung der Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik auf den revolutio nären Weltprozeß ausübt. 2. Die Entfaltung der Vorzüge und Triebkräfte des Sozialismus durch die zielstrebige Vertiefung der Zusammenarbeit der Länder der sozialistischen Gemeinschaft und die Verwirklichung der so zialistischen ökonomischen Inte gration. Literatur: W. I. Lenin: Ursprünglicher Entwurf der Thesen zur natio nalen und kolonialen Frage, In: Marx/Engels/Lenin: Über den sozialistischen Aufbau, Berlin 1977.> S." 286—290, oder in: W. I. Lenin: Werke, Bd. 31, S. 133-139. IX. Parteitag der SED, Pro gramm, Berlin 1976, S. 32—34 IX. Parteitag der SED, Bericht, Berlin 1976, S. 11-14, 76-80. Zum 60. Jahrestag der GSOR, Beschluß des ZK der KPdSU vom 31. Januar 1977. In: ND, 4. Februar 1977. zielle und materielle Aktivitäten, umfaßt dieser Plan zahlreiche Auf gaben der wissenschaftlich-techni schen Zusammenarbeit in der Grundlagen- und angewandten For schung, der Spezialisierung und Ko operation der Produktion (so wird der Anteil dieser Erzeugnisse am DDR-Export von 1975 bis 1980 von etwa 20 auf -30 bis 40 Prozent stei gen) sowie der Ausrüstung einer in ternationalen geologischen Expedi tion zur Erkundung von Boden schätzen in der MVR. 3. Der abgestimmte Plan findet seine Konkretisierung und Verbind lichkeit in Form von Planteilen „So zialistische ökonomische Integration“ in den nationalen Plänen der Mehr zahl der RGW-Länder. Sie ver ankern die unmittelbare materielle und finanzielle Beteiligung der ein zelnen Volkswirtschaft zur Ver wirklichung der gemeinsam be schlossenen Aufgaben und sichern die Adressierbarkeit und Verant wortung der beteiligten Kombinate und Betriebe. Während die DDR bei spielsweise 1971/75 für die Investi tionsbeteiligung 3,2 Mrd. Mark ein setzte, wird diese Summe 1976/80 auf 8 Mrd. Mark anwachsen, und dient in erster Linie der langfristi gen Sicherung wichtiger Brenn- und Rohstoffimporte bis weit in die achtziger Jahre hinein. Durch Lie ferungen aus den gemeinsam errich teten Objekten in den kommenden 12 bis 15 Jahren nach Produktions- äufnahme werden damit die heute von uns erbrachten Lieferungen und Leistungen getilgt. Entscheidend für unsere Volkswirtschaft ist dabei ne ben dem finanziellen Umfang vor allem die materielle Seite dieser In vestitionsbeteiligung (welche lei stungsfähigen Maschinen, Ausrü stungen und kompletten Anlagen müssen in welchem Zeitraum ge liefert werden). Nicht zuletzt daraus resultieren hohe, überdurchschnitt liche Wachstumsraten in den Jahren 1976/80 in solchen Ministeriums bereichen wie Schwermaschinen-/ Anlagenbau (139,6 Prozent), Elektro- nik/Elektrotechnik (145,7 Prozent) und Werkzeug-/Verarbeitungs- maschinenbau (156,0 Prozent). 4. Auf der XXX. Tagung des RGW 1976 wurde die Ausarbeitung lang fristiger Zielprogramme für die Zu sammenarbeit in fünf wichtigen Be reichen der Wirtschaft beschlossen, die einen Zeitraum von 15 bis 20 Jahren erfassen. Es handelt sich dabei um die — Zusammenarbeit in der Brenn stoff-, Energie- und Rohstoffwirt schaft, — im Maschinenbau, — in der Produktion von Haupt nahrungsmitteln, — um die Erweiterung der Produk tion und der gegenseitigen Lieferung industrieller Konsumgüter sowie — die Entwicklung des Transport wesens. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei bei- spielsweise die Nutzung der Kern energie und die Spezialisierung/Ko- operation von Kernkraftwerksaus rüstungen ein. Die Rohstoff- und Brennstoffwirt schaft ist zweifellos das bedeutsam ste und strategisch wichtigste Ge biet zur Gewährleistung eines sta bilen Wirtschaftswachstums. Dahin ter verbirgt sich aber nicht nur die weitere Gestaltung von Importen, sondern zugleich die maximale Nut zung der eigenen Ressourcen in den Ländern, die Erhöhung des Aus nutzungsgrades wichtiger Rohstoffe, die Entwicklung rationeller Verfah renslösungen für Aufschluß, Förde rung und Verarbeitung durch wis senschaftlich-technische Zusammen arbeit, konsequente Durchsetzung der Materialökonomie bis hin zur Prüfung von Importmöglichkeiten aus nichtsozialistischen Ländern. Zu berücksichtigen ist bereits heute, daß in den kommenden Jahren die Aufwendungen für die Förderung und den Transport aus den sich im mer weiter in den sibirischen Raum, den hohen Norden mit den Schelf gebieten und fernen Osten der So wjetunion verlagernden Produktions standorten auf ein Mehrfaches der heutigen Kosten steigen werden. Das wirft Fragen der Investitionsbeteili gung in neuen Dimensionen und der langfristigen volkswirtschaftlichen Strukturentwicklung im Rahmen der Pläne auf — unterstreicht aber zugleich das Gewicht volkswirt schaftlicher Intensivierung. Die Vervollkommnung der Pla- hungszusammenarbeit, die Erweite rung ihrer Zeithorizonte und der Verbindlichkeit und Abrechenbar- keit trägt bei zur Interessenüber einstimmung der beteiligten Länder und in Verbindung mit der umfas senderen Ausnutzung des Instrumen tariums der Ware-Geld-Beziehungen den gegenseitigen Vorteil zu sichern und die Effektivität im Interesse des einzelnen Landes wie der Gemein schaft als Ganzes zu erhöhen. Das ist Unterpfand der prinzipiellen Überlegenheit sozialistischer Plan wirtschaft im internationalen Rah men gegenüber Erscheinungen der Rohstoff-, Energie- und Währungs krise des gegenwärtigen Kapitalis mus, die auch unter Bedingungen der kapitalistischen Integration nicht lösbar sind. Dr. G. Gruhle
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)