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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 4.1960
- Erscheinungsdatum
- 1960
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196000003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19600000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19600000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 4.1960
-
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- Ausgabe Nr. 2, 13. Januar 1
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Band
Band 4.1960
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Kämpfer gegen Militarismus und Krieg Zum 120. Geburtstag August Bebels am 22. Februar Angesichts der Tatsache, daß auch heute wieder der deutsche Militaris mus Glück und Frieden der Mensch heit bedroht und die Hauptgefahr für die Erhaltung des Friedens dar stellt, ist es nicht nur von rein histo rischem Interesse, sich an den Kampf August Bebels gegen den deutschen Militarismus zu erinnern, sondern von unmittelbarer Aktuali tät, weil diese Aufgabe heute stärker denn je vor der deutschen Arbeiter klasse und allen friedliebenden Men- schen steht. Führer der revolutionären Arbeiterbewegung August Bebel stand seit Ende der 80er Jahre des 19. Jahrhunderts bis zu seinem Tode an der Spitze der deutschen Sozialdemokratie, In sei nem Gedenkartikel zu Bebels Tode schrieb Lenin: „August Bebel, selbst ein Arbeiter, erarbeitete sich in be harrlichem Kampf die sozialistische Weltanschauung, er stellte alle seine reichen Kräfte voll und ganz in den Dienst der Ziele des Sozialismus; jahr zehntelang schritt er Schulter an Schulter mit dem wachsenden und sich entwickelnden deutschen Prole tariat und wurde zum fähigsten Parlamentarier Europas, zum talen tiertesten Organisator und Taktiker, zum einflußreichsten Führer der internationalen, dem Reformismus und dem Opportunismus feindlich gegenüberstehenden Sozialdemokra- tte") Leben und Werk August Bebels wurden bestimmt 1. durch seinen Kampf um eine selb ständige proletarische Partei, die sich auf den Boden des Marxismus stellt; 2. durch den Kampf gegen den preu ßisch-deutschen Obrigkeitsstaat und 3. damit organisch verbunden durch seinen mutigen Kampf gegen Krieg und Militarismus. August Bebel konnte sich dabei auf die Ratschläge und Hilfe von Marx und Engels stützen, die die von ihm und Wilhelm Liebknecht geleitete Partei als „ihre“ Partei betrachteten und enge Verbindung zu den Führern der deutschen Arbeiterbewegung hiel ten. Diese gute Zusammenarbeit wür digte Engels noch wenige Wochen vor seinem Tode, als er in einem Brief an Sorge schrieb: „Bebel ist weitaus der klarste und weitsichtigste Kopf unter ihnen allen; ich korrespondiere seit zirka 15 Jahren regelmäßig mit ihm und wir stimmen fast immer über ein.“ 2 ) An der Seite der Pariser Arbeiter Die von Bebel geleitete deutsche So zialdemokratie führte einen entschie- denen Kampf gegen das preußisch militaristische System. Bereits vor der Reichsgründung trat Bebel im Reichs tag des Norddeutschen Bundes am 30. März 1870 für eine Revision der reaktionären preußischen Militärstraf gesetze und Militärgerichtsbarkeit ein. In der zweiten Phase des Deutsch- Französischen Krieges 1870 bis 1871, als dieser Krieg nach der Niederlage Napoleons III. in einen reaktionären Eroberungskrieg hinüberwuchs, stimm ten Bebel und Liebknecht als Führer der Sozialdemokratie im Reichstag gegen die Bewilligung der Kriegs kredite. Sie forderten den sofortigen Frieden mit der französischen Republik und verurteilten die Annexion von Elsaß- Lothringen. Bebel stellte dem Natio nalismus das Prinzip des proletarischen Internationalismus entgegen, als er den Reichstagsabgeordneten zurief: „. . . Seien Sie fest überzeugt, das ganze europäische Proletariat und alles, was noch ein Gefühl für Freiheit und Un abhängigkeit in der Brust trägt, sieht auf Paris. Wenn auch im Augenblick Paris unterdrückt ist, dann erinnere ich Sie daran, daß der Kampf in Paris nur ein kleines Vorpostengefecht ist, daß die Hauptsache in Europa uns Universitätszeitung, 17. 2, 1960, S. 3 noch bevorsteht und daß, ehe wenige Jahrzehnte vergehen, der Schlachtruf des Pariser Proletariats „Krieg den Palästen, Friede den Hütten, Tod der Not und dem Müßiggänge!“ der Schlachtruf des gesamten europäischen Proletariats werden wird.“ 3 ) Diese mutige Stellungnahme zog Bebel Wut und Haß der Junker und Bourgeois zu. Dessenungeachtet setzte Bebel unerschrocken seinen Kampf fort. „Diesem System keinen Mann und keinen Groschen!“ Bebel brandmarkte in seiner Rede vom 30. Oktober 1889 im Reichstag die Kriegspolitik der herrschenden Klas sen und brachte demgegenüber den Friedenswillen des Volkes zum Aus druck: „Nicht die Völker sind es, die kriegslüstern sind, nicht die Völker sind es. welche die Neigung haben, übereinander herzufallen, die Regie rungen und die herrschenden Klassen sind es, die dieses System der ewigen Beunruhigung hervorgerufen haben und bis heute stützen, weil es ein sehr nötiger Schachzug für ihre ganze innere und auswärtige Politik ist.“ Die herr schenden Klassen sind es, „die es durch die beständigen Kriegs- und Natio nalitätenhetzereien dahin zu bringen suchen, daß die Aufmerksamkeit der Völker von den inneren Angelegen heiten abgezogen wird, damit sie über sehen und nicht erkennen, wie im Innern unterdrückt, benachteiligt und ausgebeutet wird.“ 4 ) „Diesem System keinen Mann und keinen Groschen“ — das war das Leit motiv. nach dem Bebel und die revo lutionäre Sozialdemokratie handelten. Deutlich kam das 1900 in der Ableh nung der Flottenvorlage durch Bebel im Reichstag zum Ausdruck. Er er klärte: „Wir lehnen sie ab, weil diese Vorlagen zur Stärkung eines Systems dienen, das wir bekämpfen, weil sie von einer Regierung gefordert werden, zu der wir kein Vertrauen haben, weil die Mittel für Dinge verwendet wer den, die wir für bessere, nötigere und würdigere Zwecke glauben verwenden zu können, und endlich, weil die Mittel in einer Weise erhoben werden, gegen die wir von unserem Standpunkte aus immer den entschiedensten Protest ein legen werden. Das sind, in Kürze ge sagt, die prinzipiellen Gründe, die meine Partei bisher bestimmt haben, solchen Vorlagen gegnerisch gegenüber zutreten. die auch in Zukunft uns be stimmen werden, die gleiche Stellung einzunehmen.“ 5 ) Gegen Burgfrieden Solange Bebel an der Spitze der Partei . stand, hat die deutsche Sozialdemo kratie in ihrer praktischen Politik kon sequent das Gesamtbudget als auch Wurzeln des Militarismus, die Herr schaft der Monopolisten und Junker beseitigt. Der deutsche Militarismus wurde bei uns ausgerottet. In West deutschland dagegen lebt er. forciert die atomare Aufrüstung und treibt seine giftigen Blüten: Aggressivität, Chauvinismus, Antisemitismus. Unter Führung der Partei der Arbeiter klasse kämpft die Bevölkerung un serer Republik gegen die atomare Aufrüstung Westdeutschlands, für die Bändigung des deutschen Militaris mus. Vor dem ganzen deutschen Volke und besonders vor der Arbei terklasse in Westdeutschland steht die historische Aufgabe, nicht zuzu lassen, daß der westdeutsche Impe rialismus zum dritten Male die Menschheit in einen entsetzlichen Weltkrieg stürzt. Die Gewähr für die Lösung dieser Aufgabe liegt in der Aktionseinheit der Arbeiterklasse, in dem gemein samen Handeln der beiden Arbeiter parteien, der KPD und der SPD, so wie es in dem Beschlußentwurf zur Parteikonferenz der KPD gefordert wird. Davon hängt wesentlich Kraft, Stärke und Erfolg des Kampfes für die Bändigung des deutschen Mili tarismus ab. Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands trägt als einflußreiche Massenpartei eine große Verant wortung für diese Schicksalsfrage der deutschen Nation. Sind aber die rechten sozialdemokratischen Führer gewillt, diese Verantwortung zu er kennen und auf sich zu nehmen, wie es unzweifelhaft im Sinne der Mehr heit der westdeutschen Arbeiter klasse wäre? Rechte SPD-Führer warfen Bebels Grundsätze über Bord Mi /der Annahme des Godesberger Programms hat die SPD ihr Bekennt nis zum Bonner klerikal-militaristi schen Staat abgelegt. Im Grundsatz programm heißt es: „Die Sozial demokratische Partei Deutschlands bekennt sich zur Verteidigung der freiheitlich-demokratischen Grund ordnung. Sie bejaht die Landesver teidigung“, d. h. die Verteidigung des Bonner Unrechtsstaates. Damit ist die SPD-Führung den Kräften, die den Kampf gegen den Militarismus führen, in den Rücken gefallen. Die rechte SPD-Führung be jaht die Landesverteidigung. In der „bundesdeutschen Wirklichkeit“ bedeu tet das aber Unterstützung der ato Einzelvorlagen ab ¬ gelehnt. Als die so zialdemokratische Fraktion in Baden 1910 entgegen den Parteibeschlüssen dem Budget zu stimmte, kam es auf dem Parteitag der SPD 1910 in Magde burg zu heftigen Auseinanderset zungen. Bebel ver urteilte die Haltung der badischen Frak tion und erklärte eindeutig, daß das Paktieren mit der Rechten nur dazu führt, daß die Linke verliert und die Rechte gewinnt. Be sonders wichtig für die richtige Bewer tung Bebels als eines aufrechten und konsequenten Kämpfers Segen .Hoffentlich merkt's keiner!“ deburg getroffene Feststellung: „Wenn 1912 man keinen Groschen!' Jutta Seidel ein europäisches Kriegsgewitter los bricht, dann sollt ihr sehen, was wir erleben und wo wir zu stehen haben. daß, 1914 eine Sicherlich ganz woanders, als jetzt in Baden steht.“ 4 ) Daraus kann man schließen, hätte Bebel den Kriegsausbruch erlebt, er sich eindeutig gegen maren Aufrüstung gegen den Willen der breiten Massen ihrer Mitglieder, die sich in der Vorbereitung des Partei tages klar gegen die Unterstützung der Militaristen ausgesprochen haben. Deutlich zeigt sich hier, daß die SPD-Führer, folgerichtig an den Ver rat der Rechtssozialisten von 1914 an knüpfend, die Grundsätze August Be bels, der alten Sozialdemokratie, längst über Bord geworfen haben. Eines ist aber auch bei der Vorbereitung des Godesberger Parteita.ges klargewor den, daß große Teile der SPD-Mit gliedschaft erkannt haben, daß gerade heute die einzig richtige Losung für eine Arbeiterpartei in Westdeutschland im Kampf gegen die klerikal-mili taristische Diktatur die Bebelsche ist: „Diesem System keinen Mann und Militarismus und Krieg ist die von ihm 1910 in Mag- es gar dazu kommt, daß Bewilligung von Kriegskrediten durch die sozialdemokratische Reichstags fraktion gewandt hätte. Anders hätte er sein ganzes Lebenswerk verleug nen müssen. Diese Konsequenz Bebels wird von den rechtssozialistischen Historikern bis heute verfälscht oder verschwiegen, um den Verrat der rechten sozialdemokratischen Führer von 1914 zu bemänteln. Mit vollem Recht stellte deshalb Wilhelm Pieck fest, daß „Bebel den offenkundigen imperialistischen Kriegsplänen der deutschen Regierung im Jahr 1914 in schärfster Weise entgegengetreten wäre und unter keinen Umständen die internationalen Grundsätze und die revolutionären Traditionen der deut schen Arbeiterklasse verraten hätte, wie es durch die Mehrheit der sozial demokratischen Führer mit der Be willigung der Kriegskredite und der Burgfriedenspolitik geschah.“’) Bebels Vermächtnis von uns erfüllt 1) Lenin: „Ueber Deutschland und die deutsche Arbeiterbewegung“, Dietz Verlag Berlin 1957, S. 279 2) Briefe und Auszüge aus Briefen von Joh. Phil. Becker, Jos. Dietzgen, Friedrich Engels, Karl Marx u. a. an F. A. Sorge u. a.“, Stuttgart 1906, S. 418 f. 3) „Stenographischer Bericht upr die Verhandlungen des Deutschen Reichs tages. I. Legislaturperiode 1871“, Zweiter Band. S. 920/21 4 ) „Stenographischer Bericht über die Verhandlungen des Reichstages, VII. Le gislatur-Periode 1889590". Erster Band. S. 42 Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands führt den Kampf von Wilhelm Liebknecht, August Bebel, Rosa Luxemburg. Karl Liebknecht, Emst Thälmann gegen den deutschen Militarismus mit allen Konsequenzen fort. Unter ihrer Führung wurden auf dem Gebiet unserer Republik die 51 „Stenographischer Bericht über die Verhandlungen des Reichstages, X. Legis laturperiode 1898/1900“, Fünfter Band, S. 4010 . 6) „Protokoll über die Verhandlungen des Parteitages der SPD in Magdeburg, abgehalten in Magdeburg vom 18. bis 24. Sept. 1910“, Berlin 1910. S. 258 7) Wilhelm Pieck: Reden und Aufsätze; Bd. 1 Berlin 1950, S. 440 „Im Smolny“ Gemälde von W, A. Serow 42. Jahrestag der Sowjetarmee Des Friedens Gewähr Von Hauptmann G. Robota Den Jahrestag der Sowjetarmee begehen 1,2 Millionen Angehörige der Sowjetarmee in der Gewiß heit, daß sie in den nächsten Wochen die Uniform mit ihren Zivilanzügen vertauschen werden. Dieser einsei tige Schritt der Sowjetunion — die Reduzierung ihrer Streitkräfte um ein Drittel — ist ein neuer bedeu tender Beitrag zur Entspannung und zur Vorbereitung auf die Gipfel konferenz. Er zeigt zugleich einen Wesens- zug, der für die Sowjetarmee in den 42 Jahren ihres Bestehens oberster Grundsatz war und ist: Die Sowjetarmee ist eine Armee, des Friedens und dient seiner Er haltung. Seit dem Bestehen dieser mächti gen Friedensmacht schreien die Im perialisten und ihr Anhang von ..Be drohung“ durch die Sowjetarmee, von der „roten Gefahr“. Diese Heuchler. Tatsache ist doch, daß es seit der Geburtsstunde der Sowjetmacht die Imperialisten waren, die die SU be drohten und überfielen, und nicht umgekehrt. Das zeigt sich an der Tatsache, daß die Sowjetarmee in den Zeiten, in denen keine unmittel bare Kriegsgefahr bestand, ihre Truppen reduzierte. Die zahlen mäßige Stärke der Sowjetarmee richtete sich immer nach dem Grad der Bedrohung durch die Imperia listen. Nach der Zerschlagung der ausländischen Intervention und die Beendigung des Bürgerkrieges wurde die Sowjetarmee bis auf 586 000 Mann reduziert. Bei Ausbruch des 2. Weltkrieges, als die Gefahr eines Ueberfalls auf die Sowjetunion immer akuter wurde, war sie gezwungen, ihre Truppen stärke zu erhöhen, so daß sie im Jahre 1941 die Stärke von 4 207 000 Mann erreichte. Am Ende des zwei ten Weltkrieges 1945 betrug die Truppenstärke 11 365 000 Mann. Als wahrhafte Volksarmee war es niemals das Ziel der Sowjetarmee, andere Länder zu erobern und fremde Völker zu unterjochen. Des halb hat di» Sowjetarmee auch nach dem heimtückischen Ueberfall durch die Faschisten stets zu unterscheiden gewußt zwischen den deutschen Fa schisten, den deutschen Militaristen und dem deutschen Volk. Wenn man sich zurückerinnert, welche Zerstörungen, Verwüstungen und Schandtaten die Faschisten in der SU angerichtet haben, und wie uns im Gegensatz dazu die Soldaten mit dem roten Stern an der Mütze vom ersten Tag an halfen, unser Leben wieder in Gang zu bringen und das Chaos zu überwinden, so kann man verstehen, welche große Menschlichkeit, welch große poli tisch-ideologische Klarheit in dieser ersten Arbeiter-und-Bauern-Armee herrscht. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Rolle der Sowjetarmee als friedens erhaltender Faktor besonders offen sichtlich. Sie hat einen bedeutenden Anteil daran, daß in den Jahren von 1945 bis heute ein Weltkrieg verhin dert wurde. Dieser Zeitgewinn für die Erhaltung des Friedens war von historischer Bedeutung. Auf dem XX. und XXI. Parteitag konnte verkündet werden, daß es keine schicksalhafte Unvermeidlich keit von Kriegen mehr gibt, daß die Kräfte des Friedens in der Lage sind, einen neuen Weltkrieg ein für allemal zu verhindern. Hinter dieser These steht die mo dernste Armee, die einer Aggression gegen die SU nicht die geringste Chance eines Erfolgs läßt. Es ist nicht zuletzt die Kraft der sowjeti schen Streitkräfte, die die Imperia listen zu einer nüchternen Ein schätzung der politischen Lage und an den Verhandlungstisch zwang. Die Ueberlegenheit der Sowjet armee über die imperialistischen Armeen zeigt sich sowohl in ihrer moralischen Ueberlegenheit, ihrem Ausbildungsstand als auch in der richtigen Ausnutzung der modern sten Kampftechnik. Während die USA in ihrer Stra tegie Air Craift (Strategische Luft waffe) die Hauptkraft ihrer Armee sehen, hat sich die Sowjetunion seit langem auf die Raketenwaffen orientiert. Die USA orientierten sich bei der Raketenentwicklung in der Vergan genheit vorwiegend auf Fernlenik- waffen mit hoher Störanfälligkeit und relativ geringer Geschwindig keit. Die Sowjetunion dagegen ent wickelte vorwiegend ballistische Ra keten auch für lange Strecken. Während noch vor wenigen Jah ren die USA lauthals von ihrer an geblichen „Ueberlegenheit“ schrien, sprechen sie heute sehr schamhaft von einer „Raketenlüeke", die man, verfolgt man die Ankündigungen der Westpresse, in 2. 4, 6, 7, 10 Jah ren überwinden will. Allein die widersprechende Ter minstellung läßt den Schluß zu, daß sie diese „Raketenlücke“ — sprich Ueberlegenheit der Sowjetarmee — nie schließen werden. Die Sowjetunion nutzt die Kraft ihrer Friedensarmee nicht dazu aus, andere Völker zu erpressen. Die So wjetarmee als wirksamer Schutz des sozialistischen Lagers zwingt die Im. perialisten dazu, in ihre Kriegspläne gegen das sozialistische Lager ihren eigenen Untergang einzukalkulie ren. Das ließ einige von ihnen zu nüchternen Ueberlegungen zu gelan gen. Nicht so die westdeutschen Milita risten. In ihrem chronischen Unver mögen, das Kräfteverhältnis real einzuschätzen, der maßlosen Ueber- Schätzung ihrer eigenen Kräfte und ihren unsinnigen Spekulationen wol len sie in einem Blitzkrieg die DDR überrollen und die SU vor voll endete Tatsachen stellen. So unsin nig diese Spekulation auch ist, so gefährlich ist sie. Deshalb müssen wir alle Maßnahmen ergreifen, um gemeinsam mit der Sowjetarmee den westlichsten Vorposten des soziali stischen Lagers vor diesen Wahn sinnsplänen zu schützen. m"-- Fünf Typen von Raketenwaffen zeigte die Sowjetunion bereits im Oktober 1957 zum 40. Jahrestag der Oktoberrevolution. Erst recht ist sie heute in der Lage, einen eventuellen Aggressor auf seinem eigenen Territorium zu ver nichten, Foto: zentralbild,TASS
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