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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 4.1960
- Erscheinungsdatum
- 1960
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196000003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19600000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19600000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 4.1960
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Band 4.1960
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Sozialismus usahtl die großen Jradilionen Um die Schwierigkeiten zu überwinden Im Dienste des Humanismus Aus dem Vortrag „Humanismus und Wissenschaft“ von Prof. Dr. Kurt Hager zu Beginn der Jubiläumsveranstaltungen der Humboldt-Universität Wenn heute in der westlichen Welt Zweifel an dem humanistischen Sinn der Wissenschaft auftauchen, so liegt die Schuld, meine ich, nicht bei der Wissenschaft,, sondern bei den über lebten gesellschaftlichen Verhältnis sen, die dazu führen, daß die Errun genschaften der Wissenschaft für die aggressiven politischen und militäri schen Ziele des Imperialismus nutz bar gemacht werden. Die Problem stellungen und die Aufgaben der Forschung werden in eine einseitige, antihumanistische Richtung gedrängt, da die Finanzierung der Wissenschaft in den kapitalistischen Ländern weit gehend in den Händen der Monopole und militärischer Stellen liegt. Daraus erwachsen der Gesellschaft und der Wissenschaft selbst große Gefahren. Die Philosophie von Jas pers, die den Angriff auf die huma nistischen Traditionen der Naturwis senschaft unterstützt, der Wissen schaft jeden humanistischen Sinn ab streitet und die Möglichkeit eines wissenschaftlichen Weltbildes leug net, ist unter diesen Umständen selbstredend nicht als das Hirnge spinst eines Stubengelehrten zu be werten. Sie ist vielmehr die ideolo gische Rechtfertigung für die zuneh mende Unterwerfung großer Teile der Naturwissenschaften unter die Interessen des antihumanen Imperia lismus und Militarismus. Sie ist die schuldhafte Begleitmusik für die Hilfsstellung, die Philosophen, So ziologen, Historiker und andere Gei steswissenschaftler der westlichen Welt durch die Verbreitung des Anti kommunismus und sonstiger unwis senschaftlicher Theorien den Kräften der toten Vergangenheit geben. Die Lage der Naturwissenschaft wäre verhängnisvoll, wenn es nur Subjektivismus und Skeptizismus gäbe und die Angriffe auf die huma nistischen Grundlagen der Wissen schaft Gehör fänden. Doch wird die Zahl der Wissenschaftler immer grö ßer, die erkennen, daß sie mitverant wortlich sind für das Schicksal der Menschheit. In einem Vortrag über „Berliner Kernchemie, einst und heute“ sagte K. E. Z i m e n , nachdem er sich gegen die antihumanistischen Kritiker der Wissenschaft gewandt hatte: „Der Durchbruch der wissenschaft lichen Denkweise sowohl in der Na tur- wie Humanforschung gibt uns die Hoffnung, daß sich diese Denk weise langsam, aber sicher und be sonders unter dem Zwang, den die Drohung des alle vernichtenden Atomkrieges ausmacht, auch bei der Behandlung und Lösung der Pro bleme des menschlichen Zusammen lebens durchsetzt, wozu uns Niels Bohr, Otto Hahn und viele andere mit ihnen immer wieder mahnen ... Wir. Menschen haben den Schlüssel, die rationelle und die wissenschaft liche Methode in der Hand, um die Entwicklung in die Richtung einer höheren Menschlichkeit zu lenken; wir müssen nur auch die Einsicht und den Willen haben, ihn mit diesem ethischen Ziel vor Augen zu benut zen." Vom Sinn des Humanismus Getragen von dieser hohen sitt lichen Verpflichtung haben die Wis senschaftler der sozialistischen Län der und viele Wissenschaftler aus den kapitalistischen und den anti imperialistischen Staaten, unter ih nen auch Max von Laue, Otto Hahn und andere deutsche Professoren, ihre Stimme erhoben, um vor den Ge fahren des Wettrüstens mit atomaren Waffen zu warnen und die totale Ab rüstung zu verlangen. Es liegt im Sinne der humanisti schen Traditionen der Wissenschaft, wenn wir die Wissenschaftler West- deutschlands aufrufen, alles zu tun, um die forcierte Ausrüstung der Bundeswehr mit atomaren Waffen, Raketen und anderen Massenvernich tungsmitteln zu verhindern urd die allgemeine und vollständige Ab rüstung in Deutschland durchzuset zen. Es ist notwendig, alles zu tun, um den Ungeist des Revanchismus und Antikommunismus, den irratio nalen und antihumanistischen Ten denzen entgegenzuwirken, die als Bestandteile der psychologischen Kriegführung das geistige Leben in Westdeutschland vergiften und eine echte wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der Geisteswissenschaf ten außerordentlich erschweren. Der Kampf für den Frieden ist die höchste sittliche Pflicht und wich tigste humanistische Aufgabe der Wissenschaft. Dank der Existenz des sozialistischen Weltsystems und zahl reicher am Frieden interessierter Länder, dank der mächtigen Frie densbewegung in aller Welt bestehen heute reale Möglichkeiten zur Ver hinderung eines Atomkrieges und zur Sicherung des Friedens. Die von Kant entwickelte humanistische Friedens idee ist heute zu einem mächtigen Faktor des Weltgeschehens, des Han delns der Völker geworden, und die Wissenschaft kann viel dazu beitra gen, daß sie sich endgültig durchsetzt. Dabei tragen die Wissenschaftler in beiden deutschen Staaten eine beson dere Verantwortung. Entgegen der Ansicht von Professor Hahn, Heidel berg, meinen wir, daß zwischen den Wissenschaftlern der Deutschen Demokratischen Republik und den Wissenschaftlern der Bundesrepublik in vielen Grundfragen der nationalen Entwicklung Übereinstimmung be steht und daß es im Sinne des Huma nismus und einer friedlichen Zukunft unseres Volkes liegt, eine Verständi gung über die gemeinsamen Auf gaben herbeizuführen. Gemeinsamkeiten der Wissenschaftler Erstens haben wir ein gemein sames Interesse an der Sicherung des Friedens, an der allgemeinen und vollständigen Abrüstung in Deutsch land und an einer Anwendung der Ergebnisse der Wissenschaft zu aus schließlich friedlichen humanistischen Zwecken, wie dies bereits im Mani fest der 18 westdeutschen Atomphy siker gefordert wurde. Zweitens stimmen die meisten Wissenschaftler Westdeutschlands und der DDR wohl darin überein, daß die Wissenschaft sich für die Be seitigung der Überreste des zweiten Weltkrieges und für einen Friedens vertrag, der die friedliche, demokra tische Wiedervereinigung vorbereitet, einsetzen muß. Drittens besteht Übereinstim mung, daß die Wissenschaft nur in der Atmosphäre des Friedens gedei hen und ohne regen Erfahrungsaus- tausch und eine fruchtbare Zusam menarbeit nicht vorwärtskommen kann. . Deshalb verurteilen wir auch die Bemühungen der herrschenden Kreise in Bonn und in einigen NATO-Ländern, die wissenschaft lichen Kontakte mit der DDR zu er schweren und zu unterbinden. Wenn westdeutschen Wissenschaftlern der Besuch der Jubiläumsfeierlichkeiten der Humboldt-Universität unmöglich gemacht wurde, so ist dies eine tref fende Illustration zum Thema „freie Welt“ und zugleich ein Beweis, daß bestimmte aggressive Kräfte in Westdeutschland die friedliche Zu sammenarbeit und Verständigung der Wissenschaftler beider deutscher Staaten fürchten. Polnischer Professor zu Gast Prof. Dr. Iwinski, Dekan der Fa kultät für Binnenhandelsökonomik und Warenkunde und Leiter des Lehrstuhls für Warenkunde der In dustrie der ökonomischen Hochschule Lodz, stattete der Abteilung Techno logie und Warenkunde der Wirt schaftswissenschaftlichen Fakultät einen Besuch ab Universitätszeitung, 16. 11. 1960, S. 8 *9909993 Links: In der Aus stellung „Hum boldt-Universität in Vergangenheit und Gegenwart“ — Rechts: Aufmerk same Teilnehmer am Symposium zu Fragen Latein amerikas — Prof. Dr. A. C. Taylor, London (links), und Prof. William At kinson, Glasgow (Mitte). Gemeinsames Streben Die Wissenschaft in der DDR und die Jubiläumsfeierlichkeiten der Humboldt-Universität im Urteil ihrer Gäste Prof. Dr. Stanfield, USA, in einem Fernsehgespräch: „Ich bewundere den weisen Standpunkt, den Ihr junger Staat zur hohen Kultur ihres Volkes einnimmt, die glückliche Einheit von Tradition und Änderung, die bei ihnen erreicht ist.“ Prof. Dr. Thomas Travnicek, Dekan der Medizinischen Fakultät der Karls-Universität Prag zum Sympo sium „Lehre und Erziehung“ an der Charit: „Hier wurden sehr wichtige Beschlüsse gefaßt und Anregungen gegeben, die sicher von den Hoch schulpädagogen der DDR, insbeson dere der medizinischen Fachrichtun- gen, beachtet werden. Uns gefiel die offene Diskussion der Probleme, die aus der Notwendigkeit erwachsen sind, die medizinische Ausbildung in allen ihren Teilen den Anforderun gen des sozialistischen Gesundheits wesens anzupassen.“ Der Dekan von Canterbury, Hew lett Johnson, auf der Internationalen Konferenz „Frieden, Demokratie und Freiheit“: „Die DDR ist die Bastion im Kampf um Frieden, Freiheit und Demokratie, die Hoffnung von Millio nen friedliebender Menschen in Westeuropa. Die militaristischen Kräfte in Westdeutschland dagegen sind der Alpdruck aller friedlieben den Menschen.“ In einem Interview äußerte der Dekan: „Man hat in un serem Lande sehr wenig Vorstellun gen. wie die Universität hier ist, was hier getrieben wird, und welche Pläne bestehen. Aus diesem Grunde war ich gern bereit, wichtige Arbeit und auch Vergnügungen beiseite zu legen. Hier habe ich wichtigere Ar beit und größere Vergnügen gefun- Prof. Dr. Louis Frühling aus Stras bourg, der an dem Symposium „Phi losophische Probleme der Medizin“ teilzunehmen beabsichtigte, übermit- , telte durch eine Rede auf Tonband den Teilnehmern am Symposium seine Grüße: „Leider wurde es uns französischen Universitätsangehöri gen unmöglich gemacht, nach Berlin zu kommen, um an den Feierlichkei ten der Humboldt-Universität teilzu nehmen. Um so mehr drängt es mich, auf diesem Wege Ihnen meine Grüße zu senden und Ihnen alle meine be sten Wünsche auszusprechen für das 150. Jubiläum. Ihrem Symposium wünsche ich den besten Erfolg. Ich hoffe, daß unsere Zusammenarbeit sich immer enger gestalten wird und daß unser gemeinsames Streben nach Humanismus und Frieden immer erfolgreicher sein wird.“ Prof. Dr. Pasierbinski, Dekan der Pädagogischen Fakultät der Univer sität Warschau, zur Pädagogischen Konferenz der Humboldt-Universi tät: „Ich habe den Eindruck, daß alle Referate sehr gründlich vorbereitet wurden und daß die Thematik sehr vielseitig ist. Alles ist dem einen Ziel untergeordnet: der humanisti schen Erziehung der jungen Men schen.“ Prof. Dr. Schmetterer, Hamburg, Teilnehmer am Mathematischen Symposium: „Es ist sicher, daß die Wissenschaft im allgemeinen und die Mathematik im besonderen mehr und mehr den Charakter einer völkerver bindenden Disziplin bekommt. Ich glaube, daß das Symposium in die sem Sinne seinen Zweck auch erfüllt hat.“ Prof. Dr. Stephan Cole Kl eene, Wisconsin (USA), Teilnehmer am Mathematischen Symposium, gab un serem Korrespondenten Jürgen Kramp folgendes Interview: Frage: Herr Professor, dürfen wir Sie bitten, uns zu sagen, welchen Eindruck Sie vom Mathematischen Symposium haben? Antwort: Als ich die Einladung der Humboldt-Universität bekam, hatte ich Bedenken, nach Berlin zu kommen. Es gab große praktische Schwierigkeiten an meiner Universi tät, da eine längere Reise längeres Fehlen mit sich bringt. Aber der Weg wurde gefunden und alle Schwierigkeiten überwunden. Wenn ich aber offen sprechen darf, gibt es auch andere, unsichtbare Schwierig- keiten. Ich möchte betonen, ich habe diese Schwierigkeiten nicht gemacht, und man kann uns Wissenschaftler persönlich nicht dafür verantwort lich machen. Daraus ergibt sich die Frage, sollen solche Schwierigkeiten in der Welt der fruchtbaren und wis senschaftlichen Zusammenarbeit im Wege stehen? Nach meiner Meinung nein. Deshalb bin ich hier, und ich meine, das ist gut so; denn das Mathematische Symposium war sehr erfolgreich, und das kann ich beson ders von meinem speziellen Fach gebiet, der Mathematischen Logik sagen. Die Vorträge und Diskussio nen waren für mich sehr anregend, und ich möchte der Humboldt-Uni versität und dem Direktor des Ma thematischen Instituts für die Durch führung dieses Symposiums danken. Frage: Während des Mathema tischen Symposiums fand eine Ge denkfeier für Isai Schur statt, an der Sie teilgenommen haben. Herr Pro fessor, sind Sie der Meinung, daß das Leben und Werk dieses großen deut schen Mathematikers heute an der Humboldt-Universität fortgesetzt wird? Antwort: Ich möchte das be jahen. Wenn ich das Mathematische Symposium als Grundlage nehme und da wieder speziell mein Gebiet, die Mathematische Logik, kann ich versichern, daß die Mathematiker der Humboldt-Universität sehr er folgreich arbeiten und auch voran kommen. Dieses wissenschaftliche Arbeiten ist die Fortsetzung der Tra ditionen des großen Mathematikers, Ich bin der Meinung, daß die Wis senschaftler eine sehr gute Arbeit leisten, was sich auch in den letzten Tagen widerspiegelte. Ich kann sagen, daß ich glücklich bin, hier in Berlin zu sein. Ich habe hier auch die Möglichkeit gehabt, viele Men schen aus allen Teilen der Welt ken nenzulernen, und wir haben sehr rege Diskussionen geführt. Das Ma thematische Symposium hat für mich nicht nur augenblicklich einen Ge winn, sondern ich hoffe, daß dieses erfolgreiche Symposium ein gutes Vorzeichen für die zukünftige wis senschaftliche Zusammenarbeit ist. Ehrendoktor für Prof. Dr. Treibs Die Ehrendoktorwürde verlieh die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät der Berliner Humboldt- Universität u. a. dem Direktor des Instituts für Organische Chemie der Karl-Marx-Universität, dem Hervor ragenden Wissenschaftler des Volkes und -Nationalpreisträger Prof. Dr. Wilhelm Treibs. Alle Schranken fielen Aus dem Geschichtsbuch der Berliner Humboldt-Universität (II) Eine große Hilfe für die demokra tische Umgestaltung der Universität, zu gleich beredter Ausdruck dieser Umge staltung selbst, nämlich die Brechung des reaktionären Bildungsprivilegs der herrschenden Klasse, war die Einrich tung einer Vorstudienanstalt, die die Aufgabe hatte, jungen Menschen, die in der Vergangenheit vom Besuch der Ober- und Mittelschulen ausgeschlossen waren, behilflich zu sein, die Hochschul reife zu erlangen. Gleichzeitig wurden auch durch die großzügige Gewährung von Stipendien die materiellen Voraussetzungen für das Studium von Arbeiter- und Bauern kindern geschaffen. Von rund insgesamt 4312 Studenten der Berliner Universi tät waren 499 oder 11.7 Prozent Arbei ter- und Bauernkinder, 'während be reits 1950 ihre Zahl 2392 oder 32 Prozent der gesamten Studentenschaft betrug. Schon im Herbst 1947 waren aus sie ben Fakultäten mit 26 Fachschaften und 182 Dozenten elf Fakultäten mit 38 Fachschaften und 387 Dozenten gewor den. * Genauso wie Berlin und durch die Gründung des westdeutschen Separat staates ganz Deutschland gespalten wurde, versuchten dieselben Kräfte durch die Gründung der Dahiemer Uni versität. in Westberlin auch die Hum boldt-Universität zu spalten. Dabei eigneten sie sich wider Gesetz unter Mißachtung der getroffenen internatio nalen Vereinbarungen, Gebäude und Einrichtung der Humboldt-Universität an. Die mit amerikanischen Geldern errichtete Dahiemer Universität wurde zu einem Zentrum des kalten Krieges. * Die Studenten und der Lehrkörper der Humboldt-Universität realisierten in dieser Zeit einen alten Wunsch, eine alte Forderung der Volksmassen und ejnen Traum der demokratischen Kräfte: Die Universität öffnete allen begabten Menschen ihre Tore. Sie ent wickelte sich mehr und mehr zu einer wahren Bildungsstätte des Volkes, wor an den Professoren Brugsch, Friedrich. Erhard.Schmidt, S t r o u x und R o m p e hervorragender Anteil zukommt. * Die Gründung der Deutschen Demo kratischen Republik leitete auch für die Humboldt-Universität eine neue Etappe in ihrer Entwicklung ein. Unter Füh rung der Arbeiterklasse wurde 1951 eine Reform des Hochschulwesens der ge samten DDR durchgeführt, die ein be deutender Bestandteil der Schaffung der Grundlagen des Sozialismus in der Deutschen Demokratischen Republik wurde. Das Wesentliche dieser Reform besteht darin, daß dem Marxismus- Leninismus. erstmalig die gebührende Rolle im Leben der Universität ge sichert wurde. Indem die Universität am Aufbau der Grundlagen des Sozialismus telnahm, an der 'Umgestaltung der Gesellschaft mitwirkte, veränderte sie sich selbst, wurde sie Produkt und Instrument der sozialistischen Umgestaltung. In den vergangenen Jahren erschienen eine Reihe bedeutender wissenschaft ¬ licher Arbeiten auf gesellschaftswissen schaftlichem Gebiet. So unter anderem „Jesuiten, Gott Materie“ von Prof. Dr. Klaus. „Theorie und Praxis des Neo liberalismus“ von Prof. Dr. Nau mann. „Lehrbuch des Strafrechts all gemeiner Teil“ von Prof. Dr. Geräts, gemeinsam mit den Professoren Renneberg und Lekschas und das „Lehrbuch für Industrieökonomie“ von Prof. Dr. Arnold. Es zeigte sich an der Humboldt-Uni versität in den vergangenen Jahren ein großer Aufschwung auch in der natur wissenschaftlichen Forschung. In die sem Zusammenhang sind zu nennen die Arbeiten der Medizinischen Kliniken auf dem Gebiet der Kardiologie, das Lehrbuch der Kardiologie von Prof. Dr. Brugsch, der Hämatologische Atlas von Dr. Stobbe, die Entwicklung der Routinediagnostik auf dem Gebiet der Angiokardiographie durch Dr. Porst mann, die Untersuchungen der Augen klinik unter Leitung von Prof. Dr. Velhagen: an der Mathematisch-Na turwissenschaftlichen Fakultät die Kata lyseforschung durch Prof. Dr. Rien- ä c k e r , die Darstellung neuer Sensi bilisatoren und Farbstoffe für die Film industrie durch das II. Chemische Insti tut unter Leitung von Prof. Dr. Neun- hoeffer, die Untersuchungen über photochemische Redoxvorgänge. ihre thermodynamischen und kinetischen Zusammenhänge und ihre mögliche An wendbarkeit für die technische Photo synthese im Physikalisch-Chemischen Institut unter Leitung von Prof. Dr. Haveman u. a.
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