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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 4.1960
- Erscheinungsdatum
- 1960
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196000003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19600000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19600000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 4.1960
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Band 4.1960
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Die Arbeiterbewegung ist unbesiegbar Zum 70. Jahrestag des Sieges der deutschen Arbeiterklasse über das Sozialistengesetz Am 30. September 1890 fiel nach zwölfjähriger Dauer das berüchtigte Bismarcksche „Sozialistengesetz“. Die deutsche revolutionäre Sozialdemo kratie errang damit einen glänzen den Sieg. 1878 hatte Bismarck, der Vertreter des reaktionären preußi schen Junkertums und der deutschen Großbourgeoisie, das Ausnahme gesetz gegen die Sozialdemokratie verkünden lassen. Die herrschenden Kreise Deutschlands hofften mit die sem Gesetz die sich immer kräftiger entwickelte deutsche sozialdemokra tische Partei und die Gewerkschafts bewegung vernichten zu können. Zuckerbrot und Peitsche verfingen nicht Mit den Mitteln des brutalsten Ter rors (die Partei- und Gewerkschafts organisation der Arbeiterklasse und mehr als 1300 Druckschriften wurden verboten: 900 Ausweisungen erfolgten und Freiheitsstrafen von mehr als 1000 Jahren wurden ver hängt), wie auch teilweise mit dem- agogischen Versprechungen, mit seiner berüchtigten „Zuckerbrot- und Peitschepolitik“ versuchte Bismarck die' revolutionäre deutsche Sozial demokratie vom Weg des konse quenten Klassenkampfes gegen die bestehende Gesellschaftsordnung des deutschen Kaiserreiches abzubringen. Aber die deutsche Arbeiterbewe gung ließ sich nicht vernichten. Zu tief war bereits das Klassenbewußt sein in den deutschen Arbeitern ver wurzelt, daß sie sich ein besseres Leben nur selbst, mit Hilfe ihrer eigenen Organisationen, vor allem ihrer Partei erkämpfen können. Die große Hilfe, die Marx und Engels der deutschen Arbeiterbewe gung in all den vorangegangenen Jahren bei der Entwicklung ihrer selbständigen revolutionären Partei erwiesen hatten, zeitigte ihre Früchte. Wenn auch bei einigen Führern nach dem Verbot der Partei Unsicherheit und Verwirrung auf traten, so waren es die deutschen Arbeiter, die sich sofort für den ille galen Kamnf der Partei einsetzten, so daß Engels 1883 feststellen konnte: s :.. Aber unsere Jungens in Deutschland sind auch wirkliche Prachtkerle, seitdem das Sozialisten gesetz sie von den „jebildeten" Herren befreit hat. die vor 1878 den Versuch machten, die Arbeiter von oben her ab mit ihrer unwissenden Universi tätskonfusion zu schulmeistern ... Das ist eben das Famose bei unseren Beiträge über Lenin in der Wissenschaftlichenzeitschrift der Karl-Marx-Universität Im vierten Heft der Wissenschaft lichen Zeitschrift der Karl-lVIarx- Vniversität Leivrin sind zahlreiche Beiträge veröffentlicht worden, die die Bedeutung der Arbeiten Lenins für die einzelnen Gebiete der Wis senschaft umreißen. Hans H i e b s ch , aus dem Insti tut für Psychologie, schrieb über die Bedeutung der philosophischen Arbeiten W. I. Lenins für die Grund fragen der dialektisch-materialisti schen Psychologie. Gerhard Brehme, aus dem Institut für Staats- und Rechts theorie, behandelte die Bedeutung des Leninschen Werkes „Die prole tarische Revolution und der Renegat Kautsky“ für die Klärung der Machtfrage in der Novemberrevolu tion. Ernst Eichler und Gottfried V hlig veröffentlichten ihr Haupt referat auf der ivissensehältlichen Tagung des Instituts für Pädagogik zum Thema „Lenins Bedeutung für die sozialistische Pädagogik“. Die Diskussionsbeiträge auf dieser Tagung sind ebenfalls in dieser Nummer der Wissenschaftlichen Zeitschrift erschienen, sie behandeln solche Fragen wie, Lenins Prinzipien der kommunistischen Sittlichkeit (Helga Kulak), Lenins Hinweise für die Verwirklichung der Auf gaben der sittlichen Erziehung (Lothar Fischer), die Bedeutung des Werkes W. I. Lenins für die Be gründung des Prinzips der Selbst tätigkeit in der sozialistischen Er ziehung (Lothar Klingberg). Lenin zu den Fragen der Begriffs- und Vrteilsbildung (Friedrich Do nath) und Lenins Forderung, das Lernen mit dem Leben zu verbinden (A. Scheffel). Diese Arbeiten von Wissenschaft lern der Karl-Marx-Universität, aus Anlaß des 90. Geburtstages Lenins geschrieben, sind Beispiele dafür, wie Lenins Werk zu studieren ist und welche Schlußfolgerungen dar aus für die eigene Arbeit auf dem jeweiligen Fachgebiet zu ziehen sind. Den Wissenschaftlern und den Studierenden unserer Universität wird empfohlen, diese Arbeiten zu lesen und zu den aufgeworfenen Problemen Stellung zu nehmen und dazu beizutragen, das Werk Lenins noch besser für unsere wissenschaft liche Arbeit auszuwerten, E.M, Das Institut für Ausländerstudium unserer Universität bekam jetzt einen „Bruder“. 70 afrikanische Gewerkschafter nahmen das Studium der inter nationalen Gewerkschaftsbewegung an dem neugeschaffenen Institut für Ausländerstudium an der Hochschule der Deutschen Gewerkschaften „Fritz Heckert“ in Leipzig auf. Unser Bild zeigt den Vorsitzenden des FDGB, Herbert Warnkef bei der Begrüßung des Kollegen Asante aus Ghana. Foto: lvz (Naumann) In Szeged nahm der Beifall kein Ende Die letzten Tage der Konzerttournee unseres Akademischen Orchesters Die letzten Tage der erfolgreichen Konzerttournee unseres Akademi schen Orchesters durch Bulgarien, Rumänien und Ungarn schildert un ser Berichterstatter Heinrich Leber in dem nachfolgenden Beitrag. solcher Weise begeistert worden zu sein. Jungens, daß die Massen weit bes ser sind, als fast alle Führer: und jetzt, wo das Sozialistengesetz die Massen zwingt die Bewegung selbst zu machen und der Einfluß der Füh rer auf ein Minimum reduziert ist, jetzt ist sie besser als je...“’) Marx und insbesondere Engels waren in dieser schweren Periode die besten Ratgeber der deutschen Arbeiter. Durch ihren Kampf für die Reinheit der proletarischen Partei gegen opportunistische Kräfte zu Be ginn des Sozialistengesetzes (Zirku larbrief gegen das Züricher Drei gestirn 1879). durch ihre Ratschläge für die Organisation und Tätigkeit des illegalen Zentralorgans der Par tei unterstützten sie tatkräftig den opfermütigen Kampf der Arbeiter in Deutschland. Beispiel für die internationale Arbeiterbewegung So festigte sich die Partei unter der Führung von August Bebel im tag- täglichen Kampf gegen das Bis marcksche Polizeiregime und errang von Jahr zu Jahr immer größeren Einfluß unter den Arbeitern. Der Marxismus setzte sich endgültig in der deutschen Arbeiterbewegung durch. Di» Partei verstand es. alte legalen Möglichkeiten (besonders den Reichstap) auszunutzen und mit den verschiedensten illegalen Kampffor men zu verbinden. Damit schuf sie ein leuchtendes Beispiel für die ge samte internationale Arbeiterbewe gung. Nach zwölfjährigem hartem Kampf zog die deutsche Sozialdemokratie; obwohl sie noch verboten war. nach den Februarwahlen 1890 als stärkste Partei in den Reichstag ein. Bis marck mußte gehen, die deutsche Arbeiterbewegung hatte ihn besiegt. „Der . 20. Februar“, schrieb Franz Mehring, „schwemmte dem Haus meier Bismarck den Boden unter den Füßen weg. an dem Tage wo die geächtete und verfemte Sozialdemo kratie einen größeren Heerbann auf bot als irgendeine bürgerliche Par tei. wurde über sein System der Stab gebrochen.“ 2 ) Die Helden dieses stolzen Kampfes waren die Mitglieder und Funktio näre der Partei, die unter den größ ten Schwierigkeiten gearbeitet hat ten. „Die Massen“, stellte Franz Meh ring sehr treffend fest, „waren der Held des proletarischen Heldenzeit alters: gerade darin lag sein» eigen tümliche Größe und Hoheit.“ 3 * s 6 ) * 2 KPD setzte die ruhmreiche Tradition fort Immer wieder versuchte die Re aktion die Arbeiterklasse durch Ter ror zu brechen. Im Kaiserreich, in der Weimarer Republik und in be sonders grausamer Weise während des Faschismus. In den antifaschisti schen Widerstandskämpfern lebte die ruhmreiche Tradition der revo lutionären deutschen Arbeiterbewe gung. auch gegen das Sozialisten gesetz weiter. Ungezählte Mitglieder der Kommunistischen Partei Deutsch lands nahmen den Kampf gegen den Faschismus auf. Von 300 000 Mitglie dern der KPD wurden über 145 000 wegen ihres Kampfes gegen den Faschismus und Krieg eingekerkert oder zur Emigration gezwungen. Un zählige fanden den Tod. Gemeinsam mit den Kommunisten standen die besten Mitglieder der SPD und an dere patriotische Kräfte Seite an Seite im Kampf gegen den Faschis- mus. Sie retteten Ehre und Ansehen der deutschen Nation während der finsteren Jahre der Hitlerherrschaft und kündeten von dem anderen, besseren Deutschland. „Ihr Kampf“ so schrieb unser un vergessener Genosse Wilhelm Pieck, „schuf wesentliche Voraussetzungen für die Einheit der deutschen Arbei terklasse und die Gestaltung der sozialistischen Gesellschaftsordnung in unserer Republik.“ 4 ) Bonner Staat in den Fußtapfen Hitlers Heute tritt der Bonner Staat in 'die Fußtapfen Bismarcks und Hit lers. Auch Adenauer, versucht im Auftrage der westdeutschen kriegs lüsternen Monopole mit allen Mit teln des Terrors gegen die friedlie benden Menschen Westdeutschlands vorzugehen. 1956 wurde die KPD verboten, die konsequenteste Kraft für die Bändigung des westdeutschen Militarismus und die Demokratisie rung der gesellschaftlichen Verhält nisse in Westdeutschland. Diesem Verbot folgten weitere, die sich alle gegen die fortschrittlichen Organisationen richteten. Die Ter rorprozesse in Westdeutschland ge gen Kommunisten und andere fried liebende Menschen häufen sich. Aber es besteht kein Zweifel, daß Ade nauer trotz dieses Terrors die demo kratischen Kräfte nicht vernichten kann. Die demokratischen Kräfte werden über den Militarismus siegen Die Kommunistische Partei Deutsch lands hat in ihrem Beschluß „Die Lage in der Bundesrepublik und der Kampf für Frieden. Demokratie und sozialen Wohlstand“ nicht nur den Parteimitgliedern den Weg gewie sen. sondern gleichzeitig damit eine Grundlage für die Vereinigung aller demokratischen Kräfte zur Bän digung des westdeutschen Militaris mus geschaffen. Die Kommunistische Partei kämpft in der Illegalität unter schwierigen Bedingungen. Aber ihr Kampf wird aktiv von der Bevölkerung und durch das Beispiel der Deutschen Demokratischen Re publik unterstützt. Unser gemein samer Kampf gegen den westdeut schen Militarismus, für die Erhal tung des Friedens und die Demokra tisierung Westdeutschlands wird von Erfolg gekrönt werden, denn die Erfahrungen der Geschichte lehren, daß di» revolutionäre Arbeiterbewe gung. die Trägerin des gesellschaft lichen Fortschritts, nicht aufzu- halten ist und schon gar nicht ver nichtet werden kann. Jutta Seidel •) Marx /Engels /Lenin 7 Stalin: Zur deut ¬ schen Geschichte, Bd. II/2, Berlin 1954, Seite 1297. s ) Franz Mehring: Geschichte der deut schen Sozialdemokratie, Berlin / Stutt gart 1922, IV. Band, Seite 324. 3) Ebenda Seite 327. 6 „Erkämpft das Menschenrecht“, Berlin 1958, Seite 6. Den akustisch ausgezeichneten und dekorativ prächtigen Sofioter Kon zertsaal „Bulgaria“ füllten an unse rem letzten Konzertabend, den wir in Bulgarien gaben, rund 1000 Kon zertbesucher. Unter ihnen befanden sich der Botschafter der DDR in Bulgarien, Rudi Jahn, und der so wjetische Botschafter sowie Marin Goleminow, der Mitschöpfer des bulgarischen symphonischen Werkes i.Ivailo", mit dessen Aufführung un ser Laiensinfonieorchester seinen bulgarischen Gastgebern eine beson dere Freude bereitete. Das Konzert hatte mit einer Glanzleistung durch eine beeindruckende Interpretation des „Concerto Grosso“, Opus 6 Nr. 5 von Georg Friedrich Händel begon nen, mit der das Orchester sofort die Herzen des Sofioter Musikpublikums eroberte, das auch für die anderen Darbietungen mit lang anhaltendem Beifall dankte. Der Komponist bedankt sich Als am Schluß des Konzertes kost bare Blumengeschenke dem Dirigen ten Horst Förster und dem Solisten Josef Schwab überreicht wurden, wollte der Applaus kein Ende neh men. Ebenso große Freude bereite ten dem Akademischen Orchester die anerkennenden Worte des Kompo nisten Marin Goleminow, der sich über das hohe künstlerische Niveau des Laienorchesters lobend aus sprach und versicherte, noch von keinem Laiensinfonieorchester in Tags darauf nahmen wir vom gastfreundlichen Bulgarien Ab schied. Wir waren zu Freunden ge fahren und schieden von Freunden mit der Gewißheit, daß das Akade mische Orchester im Lande Dimi- troffs nicht nur künstlerisch als Laienorchester überzeugt und be standen. sondern auch der deutsch bulgarischen Freundschaft und den weiteren engen kulturellen Bezie hungen unserer befreundeten Völ ker einen Dienst geleistet hat. ... bis das Finale zum zweiten Male erklang Noch war aber damit die Konzert tournee nicht beendet. Unsere Rück reise in die Heimat führte uns zu nächst nach Bukarest, dann über die herrlichen Südkarpaten, vorbei an Sinaia, nach der ungarischen Univer sitätsstadt Szeged und schließlich nach Budapest. Mit den Universitä ten dieser drei Städte waren eben falls Konzerte vereinbart worden. Und wie in Bulgarien wurden die Konzerte in Rumänien und Ungarn wiederum zu großen musikalischen Erlebnissen, die gleichzeitig völker verbindender Kulturaustausch waren. In Szeged und Budapest wurde das Akademische Orchester vom begeisterten Publikum derart gefeiert, daß Horst Förster sowohl in Szeged als auch in Budapest zur Wiederholung des Finale der 5. Sin fonie von Beethoven den Dirigen tenstab erheben mußte. Das war ein Abschluß der Konzertreise durch die befreundeten Länder, wie das Aka demische Orchester ihn sich nicht besser wünschen konnte. Damit fand schließlich auch die intensive künst lerische und politisch-ideologische Vorbereitung auf die Tournee wäh rend des Sommerlagers ihre Aner kennung. Mit Parteiveteranen in der Sowjetunion Genossin Herta Scherf berichtet von einer Reise in das erste Land des Sozialismus Im Sommer wurde mir die Ehre zuteil, mit einer Delegation von Ve teranen unserer Partei zu einem dreiwöchigen Besuch in die Sowjet union zu reisen. Der Delegation ge hörten vorwiegend Genossen an, die sich im härtesten Klassenkampf be währt, die Mordlager und Zuchthäuser der faschistischen Barbarei überlebt hatten und heute wieder in vorderster Linie unseres Kampfes um die Erfül lung der großen politischen Auf gaben der Gegenwart stehen. Die Reiseroute sah den Besuch von Moskau, Tbilissi und Suchumi vor. So groß unsere Erwartungen aus der Kenntnis der gewaltigen Erfolge des Sowjetvolkes und durch die Dar stellung in Literatur, Film und Funk auch waren, die Wirklichkeit übertraf sie bei weitem. Der überwältigende Gesamtein druck von Moskau wird bestimmt durch den Kreml, durch die histori schen Stätten des siegreichen Kamp fes der sowjetischen Arbeiter und Bauern; durch die großen repräsen tativen Gebäude der Staatlichen Mos kauer Lomonossow-Universität, der Theater. Museen, Hotels, besonders jedoch auch durch die modernen viel stöckigen Wohnstätten in unüberseh barer Zahl. Viel zu rasch vergingen die Tage in Moskau. Sie vermittelten unver geßliche Erlebnisse. Eingereiht in der endlosen Schlange der Wartenden, die sich Tag für Tag über den Koten Platz zieht, verharr ten wir gemeinsam mit sowjetischen Menschen und Delegationen und Be- suchern aus allen Ländern der Erde in stillem Gedenken an den Genius der sozialistischen Revolution, dem die Menschheit so unermeßlich viel zu danken hat. Im kraftvollen Vor anschreiten des Sowjetvolkes auf dem Wege zum Kommunismus, wie in der ständig wachsenden Macht des sozialistischen Weltsystems findet Le- nins Vermächtnis, die Sache der Werktätigen zum endgültigen Siege zu führen, seine Verwirklichung. Unsere Delegation legte am Ein gang zum Mausoleum einen Kranz nieder und die Grabstätten der deut schen Genossen Fritz Heckert und Clara Zetkin, die an der Kreml- Mauer an der Seite hervorragender Führer der Arbeiterklasse vieler Länder beigesetzt sind, schmückten wir mit Blumen. Es war uns vergönnt, im großen Hauptgebäude des Kremls Lenins Arbeitszimmer sowie die Räume, die Lenin mit seiner Frau bewohnte, zu besuchen. Wir sahen, wie bescheiden Lenin, der größte Mensch unserer Epoche, gelebt hat. Wir weilten auch im großen Sit zungssaal des Kremls, in dem unter Lenins Leitung täglich die Sitzungen des Rates der Volkskommissare statt fanden. Hier wurden viele der histo rischen Schritte und Maßnahmen zum Aufbau des Sozialismus beraten und beschlossen. Zum ersten Male in der Welt wurde die marxistisch- leninistische Lehre von der Notwen digkeit des Sturzes der Ausbeuter ordnung und der Errichtung der Ar- beiter-und-Bauern-Macht in die Pra xis umgesetzt. Uns wurde geschildert, wie außerordentlich gründlich Lenin die Sitzungen vorbereitete und wie straff er sie leitete, jeder Genosse konnte z. B. nur einmal zu einem Problem sprechen. Ein besonderer Höhepunkt des Aufenthaltes in Moskau war der Empfang unserer Delegation durch das Stadtbezirkskomitee der KPdSU des Moskauer Stalinbezirkes, verbun den mit einem Treffen mit alten Bolschewiki. Unsere Herzen schlugen schneller, als wir -das Gebäude be traten. Herzlich wurden wir im fest lich geschmückten Sitzungssaal be grüßt. 30 alte Bolschewiki, die seit den ersten Stunden im harten Kampf um den Sieg des Sozialismus in vor derster Front standen, waren unsere Gesprächspartner. Im Mittelpunkt der Aussprache standen neben dem Austausch von Kampferfahrungen vor allem die Frage des gegenwärtigen politischen Kampfes; des gemeinsamen Kampfes der Länder des sozialistischen Lagers um den Frieden, des proletarischen Internationalismus, der Einbeziehung aller Bevölkerungsteile in diesen Kampf. Wie gut waren die sowjetischen Genossen über unsere entscheidenden politischen Probleme informiert. Immer wieder wiesen sie auf die Notwendigkeit der Arbeit der Partei. Veteranen mit der Jugend hin, die beginnend in der Familie, im Wohn bereich, in der Schule, in Pionier-, Komsomol, bzw. FDJ-Gruppen not wendig ist, um durch die Vermitt lung der Kampferfahrungen der alten Genossen, die Jugend für den heutigen Kampfzustählen, Jetzt wird ausgewertet Nach der Rückkehr nach Leipzig steht das Akademische Orchester vor zwei wichtigen Aufgaben. Zunächst gilt es, die Erfahrungen hinsichtlich der notwendigen Einheit von poli tisch-ideologischer Klarheit und künstlerischem Niveau für die wei tere Festigung des Kollektivs des Or chesters gründlich auszuwerten. Das Orchester wird nur mit der Arbeits weise, die im Sommerlager begann und während der Tournee ihre ersten Früchte zeigte, seine wichtige Rolle im sozialistischen Kulturleben unserer Universität und darüber hinaus unserer Stadt weiter behaup ten und ausbauen können. Die zweite Aufgabe besteht darin, die Konzertreise nach der Rückkehr nicht als abgeschlossen zu betrach ten. In den Volksrepubliken Bulga rien, Rumänien 'und Ungarn wurden so viele wichtige kulturelle Verbin dungen aufgenommen, die es wert sind, weitergepflegt und aufrecht erhalten zu werden. Der Austausch über Fragen des künstlerischen Laienschaffeps, wie er zum Beispiel vom Leiter eines Schulorchesters in Gabrowo (Bulgarien) oder von den Freunden der Budapester Eötvös- Lorän-Univ ersität angeregt wurde, wird nicht nur unseren Freunden Anregungen geben, sondern vor al lem uns selbst einen Schritt bei der Verwirklichung der sozialistischen Kulturrevolution voranbringen. H. Leber .Universitätszeitung, 12. 10, 1960, S. 5
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