Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 4.1960
- Erscheinungsdatum
- 1960
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196000003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19600000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19600000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 4.1960
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 13. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 21. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 27. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 3. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 10. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 17. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 24. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 23. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 30. März 1
- Ausgabe Nr. 14, 6. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 13. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 20. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 27. April 1
- Ausgabe Nr. 18, 4. Mai 1
- Ausgabe Nr. 19, 11. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 18. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 26. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 2. Juni 1
- Ausgabe Nr. 23, 9. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 15. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 29. Juni 1
- Ausgabe Nr. 27, 6. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 13. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 20. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 3. August 1
- Ausgabe Nr. 32, 10. August 1
- Ausgabe Nr. 33, 17. August 1
- Ausgabe Nr. 34, 24. August 1
- Ausgabe Nr. 35, 1. September 1
- Ausgabe Nr. 36, 8. September 1
- Ausgabe Nr. 37, 15. September 1
- Ausgabe Sonderbeilage [September] -
- Ausgabe Nr. 38, 21. September 1
- Ausgabe Nr. 39, 28. September 1
- Ausgabe Nr. 40, 5. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 12. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42/43, 19. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 44, 26. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 45, 2. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 9. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 16. November 1
- Ausgabe Nr. 48, 23. November 1
- Ausgabe Nr. 49, 30. November 1
- Ausgabe Nr. 50, 7. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 51/52, 14. Dezember 1
-
Band
Band 4.1960
-
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Der Gehilfe seines Führers Prof. Dr. Ernst Forsthoff - damals und heute Apologet des faschistischen Führerstaates und Antisemit Der westdeutsche Professor des • Staats- und Verwaltungsrechts, Ernst Forsthoff, wurde zum Präsiden ten des obersten Verfassungsgerich tes der Republik Zypern berufen. Es ist ein Amt mit außerordentlich weit reichenden Vollmachten; Demokratie und Freiheit, Verfassung und Gesetz, Grundrechte und Leben der Bürger Zyperns sind in die Hand seines In habers gegeben. Der erste Inhaber dieses Amtes wird sogar die Verfah- rungsordnung jenes Gerichtes selbst ausarbeiten müssen, denn außer einigen Artikeln in der Verfassung Zyperns gibt es bislang für die Tä tigkeit jenes Verfassungsgerichtes noch gar keine gesetzlichen Grund lagen. Unsere nationale und inter nationale Verantwortung gebieten, zu prüfen, wer Emst Forsthoff ist. Forsthoffs Aufstieg ist aufs engste I mit dem Hochkommen der hitler faschistischen Diktatur und mit der Zerstörung der Weimarer Republik verbunden. Bereits 1933 ließ er sein Buch „Der totale Staat“ erscheinen —, ein Madiwerk, das der brutalen Nazi diktatur den Weg ebnen half. Forsthoff zeigt sich in dieser Schrift als fanatischer Antisemit. Er bereitet all die unsagbaren Grausamkeiten und Verbrechen 'gegen die Mensch- lichkeit, die das Naziregime im Laufe seiner Existenz verübt hat, intellek tuell vor und versucht, sie im voraus Zu rechtfertigen: „Erst dann, wenn der Jude jeden Ver such seiner Beteiligung an dem geisti gen und politischen Dasein des deut- sehen Volkes aufgegeben und sich ganz auf sein Judentum zurückzichen wird, erst dann wird der Jude aufhören, der Feind zu sein.“ (Der totale Staat, 1934, S. 43.) Forsthoff ist ein schwülstiger An beter seines Führers, des Nazichefs, den er so anhimmelt: „Führertum ist ein Vorgang, der sich in der höchsten, einem Volk zugäng lichen Rangsphäre vollzieht.“ („Von den Aufgaben der Verwaltungswissenschaft“, Deutsches Recht, 1935, Bd. 5. S. 394.) Selbst kriminelle Verbrechen, wie die Mordserien innerhalb der faschi- stischen Führerclique, vollziehen sich für Forsthoff in dieser „höheren Rangsphäre“ und er gewinnt ihnen „staatstheoretische Aspekte“ ab: „Staat und nationalsozialistische Be wegung bilden eine unlösliche, in dem Vorgehen des Führers gegen aufrühre rische SA-Führer besonders augenfällig in die Erscheinung getretene Einheit.“ G„Der totale Staat“, 1934.) * F orsthoff war Hochschullehrer im Nazistaat und erzog die Studenten zu Werkzeugen der Nazis: „Jeder Be amte ... ist ein Gehilfe des Führers“ — dieser Satz, den er in seinem schon zitierten Aufsatz „Von den Aufgaben der Verwaltungswissenschaft“ schrieb, ist sein politisches Credo und kenn zeichnet seine eigene Einstellung und Haltung. Er fühlte sich als Gehilfe des Braunauer» und handelte so. Da hatte irgendjemand* einmal einen leisen Einwand gewagt — Forsthoffs erhobener Zeigefinger wies ihn zurecht: „Wer das behauptet, diskutiert an der Realität des nationalsozialistischen Staa tes ideologisch vorbei und verfehlt die Möglichkeit einer wirklichen wissen schaftlichen Einsicht“ („Führung und Planung“, Deutsches Recht 1937, Bd. 7, S. 48/49). Diesen Satz lese man genau! Denn Forsthoff behauptet rundweg: Wer kein Nazi ist, kann auch kein Wissen schaftler sein! Das braucht keinen Kommentar. Das Naziregime, das alle demokra- • tischen Rechte und Freiheiten zer störte, das die demokratischen Krfte terrorisierte und drangsalierte, das mit dem zweiten Weltkrieg so große Not und großes Elend über die Völ ker Europas brachte — für Forsthoff war es der unüberschreitbare Zenith des 20. Jahrhunderts! Forsthoff spricht von dessen „spezifischer Überlegen heit“ und „beispielhafter Bedeutung für die Staatswirklichkeit des 20. Jahr hunderts“ („Führung und Planung“, 1937). ♦ Rei weitem erschöpfen sich die • Dienste Forsthoffs für die Herren der Monopole und die von diesen an die Macht geschobenen Nazis nicht in dem, was bisher angeführt wurde. Als es den monopolkapitalistischen Ausbeutern und ihrem faschistischen und militaristischen Klüngel beson ders darauf ankam, den bru talen Charakter des Faschistenregime zu verschleiern, den Ausbeutercha rakter des faschistischen Staates zu zudecken und Illusionen von der „Volksgemeinschaft“ zu nähren, brachte Forsthoff ein Buch heraus, in dem er eine „Sozialfunktion“ des NS- Staates erfand und eine Lehre „be gründete“, der zufolge das Haupt anliegen des faschistischen Staates die „Daseinsvorsorge für die Staats genossen“ sei. Der Nazistaat der pro- fitgierigsten Monopolherren und bru talsten Militaristen — nach Forsthoff ist das so etwas wie ein einziges Wohlfahrtsamt, eine Einrichtung der Heilsarmee! Forsthoff hatte beobachtet, was vor ihm andere längst gesehen hatten, nämlich, daß der Staat Wasserwerke, Gasanstalten, Elektrizitätswerke, Ver kehrsmittel u. ä. unterhält. Diese naive Beobachtung nun wird von ihm solange gedreht und gewendet und aufgeblasen, bis eine „Theorie“ daraus geworden ist — eben die Theorie vom faschistischen Staat als dem Instrument der Daseinsvorsorge für seine Bürger. Das heißt wirklic i vor den Monopolherren und Nazi- faschisten platt auf dem Bauch liegen und ihnen die Stiefel zu lechen. Es kennzeichnet übrigens den Nieder gang der deutschen Staatsrechtswis senschaft in der faschistischen Zeit und im heutigen Westdeutschland, daß die Primitivität Anklang fand und Anklang findet. Die Auffassung vom Staat der „Daseinsvorsorge“ setzte sich durch; sie entspricht aufs beste den Verschleierungsinteressen der Monopole - gestern wie heute. D er faschistische Räuberstaat, den Forsthoff so preist, ist inzwischen von den Völkern Europas wegge räumt worden und es ist klar gewor den, daß das 20. Jahrhundert das Jahrhundert des Triumphes des So zialismus ist. Längst ist das sozia listische Lager der dominierende Faktor der Weltpolitik. Die Ge schichte, das Leben selbst haben Herrn Forsthoff korrigiert, der sich eben deshalb gründlich verrechnete, weil er zwar ein Nazi war, aber kein Wissenschaftler. Auch das Ende des zweiten Welt krieges und die Entwicklung der Welt seitdem haben Forsthoff noch nicht belehrt Wir müssen leider fest- stellen, daß Forsthoff der ergebene Diener des Monopolkapitals geblie ben ist, der er stets war. 1949 schrieb er im Vorwort seines „Lehrbuches des Verwaltungsrechts“: „Der Plan des vorliegenden Bandes und die wesentlichen Grundgedanken, nach denen er ausgeführt werden sollte, lagen bereits vor Kriegsausbruch fest. Nahezu die Hälfte des Buches wurde während des Krieges niedergeschrieben. Nach der Kapitulation stellte es sieh heraus, daß an der gesamten Konzep tion nichts geändert zu werden brauchte. Die Notwendigkeit und die Fragestel lung ... waren die gleichen geblieben, so konnte das Buch in dem folgenden Jahre zu Ende geführt werden. Die vor 1945 entstandenen Teile wurden nach träglich der veränderten Gesetzeslage angeglichen." (Forsthoff, Lehrbuch des Verwaltungsrechts, 1. Band, München und Berlin, 1953, S. VII.) Die Konzeption Forsthoffs ist un verändert, wie er selbst sagt. Sein Verwaltungslehrbuch ist somit die Zusammenfassung und Systematisie rung der „Erfahrungen“ der Verwal tung des Nazistaates, d. h. der Aus plünderung der Werktätigen, und sollte ihrer Unterdrückung durch die Staatsmacht der Monopole sowie der „juristischen“ Bemühungen dienen. n ementsprechend ist auch seine • heutige praktische und theore tische Tätigkeit. Als vor einigen Jah ren in Westdeutschland die macht vollen Streikbewegungen einsetzten, und die monopolistischen Herren Westdeutschlands befürchteten, der Bundestag könne den berechtigten Forderungen der Werktätigen nach geben, da war Forsthoff eines der In strumente, mit denen die westdeut schen reaktionären Kreise den Gegen schlag zu führen gedachten. Er ar beitete ein sogenanntes Rechtsgut achten aus, in dem er Streiks, die das Ziel verfolgten, für die Werk tätigen günstigere gesetzliche Rege lungen durchzusetzen, kurzerhand für rechtswidrig erklärt, überhaupt die Mitbestimmung der Werktätigen im Staat ablehnt und er sich dazu ver steigt, zu behaupten, die Arbeiter müßten den Schaden, der den Kapi talisten durch solchen Streik entstan den ist, bezahlen! * Z iehen wir die Bilanz. Der Apologet des faschistischen Führerstaates wird beauftragt, die Freiheit der Bürger Zyperns zu „schützen“. Der Rassenfanatiker soll das Problem des guten Zusammenlebens der etwa 480 000 Griechen und 114 000 Türken auf Zypern lösen helfen. Der Recht- fertiger faschistischer Mörder soll die demokratischen Rechte Zyperns „ver teidigen“. Man könnte die Affäre als einen Treppenwitz der Weltgeschichte auf fassen. Man darf das nicht, denn es ist im wahrsten Sinne des Wortes blutiger Emst. Mit Rechtswissen schaft und Rechtssprechung, mit der Hebung des deutschen Ansehens im Ausland (wie westdeutsche Zeitungen glauben machen wollen) hat die Be nennung Forsthoffs auch nicht das geringste zu tun. Es handelt sich um nichts anderes als um einen Schach zug der Monopolherren. Das Bild ist völlig klar. Forsthoff war ein erge bener Gehilfe seines Führers, ein eifriger Bediensteter der Monopole, die damals in ganz Deutschland und heute noch in Westdeutschland die Machtpositionen haben. Seine Benennung für ein hohes Staatsamt im Ausland muß als ein kolonialistischer Vorstoß des deut schen Imperialismus gewertet wer den, ein Versuch, im Mittelmeerraum Fuß zu fassen. So ist die Benennung Forsthoffs zugleich eine unverschämte Provokation aller demokratischen nationalbewußten Kräfte, ein Schlag gegen das Ansehen unserer Nation, die Festigung der Völkerfreundsciaft und den Frieden. Dozent Dr. Ulrich Krüger, Direktor des Instituts für Staatsrecht Zur Bedeutung des Staatsrates Bei der Beantwortung von Kompetenzfragen von den Grundfragen ausgehen! Bei der Beantwortung solcher Fra gen, wie nach dem Verhältnis zwi schen den vom Staatsrat gefaßten Be schlüssen und den Gesetzen unserer Volkskammer muß man vom Wesen unserer Arbeiter-und-Bauern-Macht ausgehen, in der unter Führung der Arbeiterklasse die politisch-morali sche Einheit unseres Volkes immer festere Gestalt annimmt. Die Volkskammer und der Staats rat sowie alle anderen Staatsorgane haben die Aufgabe, die Politik der Partei der Arbeiterklasse zu ver wirklichen, um bei der Meisterung der objektiv bedingten historischen Aufgabe der Arbeiterklasse und ihrer Verbündeten entscheidend mitzuhel fen. Diese einheitliche Grundlage und Aufgabenstellung läßt keinen „Kom petenzstreit“ zu. Die Volkskammer ist das oberste Organ unseres Arbei ter-und-Bauern-Staates. Der Staats rat ist der Volkskammer gegenüber verantwortlich und rechenschafts pflichtig. Im Staatsrat hat die Volks kammer ein Instrument erhalten, das ihre Schlagkraft erhöht, das ihr bei der Verwirklichung ihrer Aufgaben hilft, das ihr noch besser ermöglicht, die Einheit von Beschlußfassung« Durchführung und Kontrolle herzu stellen. Das geschieht in Verwirklichung der dem Staatsrat vor allem in Ar tikel 106 unserer Verfassung über tragenen Funktionen, insbesondere dadurch, daß er zur Herstellung einer noch strafferen zentralen Lei tung Beschlüsse faßt. Entsprechend dieser Stellung des Staatsrates im System der Arbeiter-und-Bauern- Macht haben die Beschlüsse die gleiche Kraft wie die Gesetze. Auf Grund der einheitlichen Macht der Arbeiter und Bauern gibt es kei nen Widerspruch zwischen verschie denen Organen und ihren Normativ akten, gibt es keinen Widerspruch zwischen Gesetzen und Beschlüssen, sondern sie stehen voll im Einklang miteinander, weil sie alle die gleiche Grundlage haben und dem gleichen Zweck dienen, der bewußten Durch setzung des objektiv gesetzmäßigen Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus. Die nationale Bedeutung des Staatsrates Die nationale Bedeutung der Bil dung des Staatsrates besteht darin, daß mit ihm ein Organ der sozialisti schen Demokratie geschaffen wurde, das die gesellschaftliche und staat liche Ordnung, die Herrschaft der Arbeiterklasse, und damit die Deut sche Demokratische Republik, als die staatliche Basis des Kampfes um die nationale Wiedergeburt Deutschlands als friedliebender demokratischer Staat festigen und weiterentwickeln hilft. Die nationale Bedeutung des Staatsrates kommt darin zum Aus druck. daß sich in seiner Zusammen setzung die Einheit aller in der Nationalen Front des demokratischen Deutschland vereinten patriotischen Kräfte des Volkes widerspiegelt. Wie steht es dagegen mit Bundes präsident und Bundeskanzler unter den Verhältnissen der immer bruta leren und unverhüllten klerikal militaristischen Diktatur in West deutschland? — Der Bundespräsident ist Organ dieser klerikal-militaristi schen Diktatur gegen das Volk. Die Ausübung des Präsidentenamtes wirkte unter Heuß wie unter Lübke stets als Schranke gegen die Durch setzung der Interessen der Nation und des Friedens. Noch mehr trifft dies jedoch auf den Bundeskanzler zu, dem staat lichen Hauptorgan der klerikal-mili taristischen Diktatur. Seine Stellung, bereits durch das Bonner Grund gesetz stark gemacht, konnte im Pro zeß des Wiedererstarkens des deut schen Imperialismus und der Re militarisierung in Westdeutschland, Klare Köpfe für den Kampf um den Sieg des Sozialismus Erfolgreicher Abschluß eines Wochenlehrganges der Universitäts-Parteileitung Etwa 150 Wissenschaftler des In stituts für Marxismus-Leninismus, des Instituts für Philosophie, des Franz-Mehring-Instituts und als Gäste Vertreter des gesellschafts wissenschaftlichen Grundstudiums an der DHfK, der Bauhochschule und der Hochschule für Binnenhan del nahmen in der Zeit vom 12. bis 17. 9. 1960 an einem von der SED- Parteileitung Karl-Marx-Universität durchgeführten Lehrgang teil. Im Mittelpunkt aller Referate und Seminare standen die Probleme des Hauptinhaltes der gegenwärtigen Epoche, der Politik der friedlichen Koexistenz zwischen Staaten mit verschiedenen Gesellschaftsordnun gen, der Notwendigkeit der Bändi gung des Militarismus in West deutschland und des Kampfes um den Sieg des Sozialismus in der DDR. Sie wurden verbunden mit den Erfahrungen und Aufgaben der propagandistischen Arbeit an den verschiedenen Fakultäten. Genosse Wetzel, Sekretär der Bezirksleitung, wies in seiner Lek tion auf dem Lehrgang darauf hin, daß nur höchste Kenntnisse in der Theorie des Marxismus-Leninismus Erfolge der Partei und eine wissen schaftliche Politik garantieren. Das Ziel des Lehrganges bestand darin, die Mitarbeiter der genannten Institute vor Beginn des neuen Stu dienjahres mit den gegenwärtig wichtigsten Problemen der Theorie und Praxis des Kampfes der Arbei terklasse und der gesamten friedlie benden Menschheit vertraut zu machen. Gleichzeitig sollte damit die ideologisch-politische Einheit in der Lehr-, Erziehungs- und Forschungs arbeit zwischen diesen drei Institu ten gefördert werden. Ist es doch ihre Aufgabe, die Lehre des Marxis mus-Leninismus auf der Grundlage der Erkenntnisse der Klassiker wie der Parteibeschlüsse, damit der Er fahrungen der kommunistischen und Arbeiterparteien, lebendig und prin zipientreu, im Kampf gegen un wissenschaftliche, falsche und feind liche Auffassungen zu übermitteln. * Nach sechs Tagen intensiver Ar beit kann festgestellt werden, daß das gesteckte Ziel des Lehrganges voll erreicht wurde. Die Themen waren richtig gewählt, um auf die Schwerpunkte der Arbeit im kom menden Studienjahr zu orientieren. Referate wurden gehalten über die internationale und nationale Lage (Genosse Wetzel), die der In dustrie vom 9. Plenum gestellten Aufgaben (Genosse Arnold, Mit arbeiter der Wirtschaftskommission des Politbüros), die Entwicklung der sozialistischen Landwirtschaft nach, dem 8. Plenum (Genosse Heinze, Sekretär der Bezirksleitung Leipzig), die Aufgaben der Parteiorganisation Karl-Marx-Universität im neuen Studienjahr (Genosse Böhme, Erster Sekretär der Universitäts- Parteileitung), einige Hauptfragen der weiteren ideologisch-politischen Arbeit des gesellschaftswissenschaft lichen Grundstudiums (Genosse Mäder, Abteilung Wissenschaften des ZK) und über Schlußfolgerungen aus der bisherigen Arbeit des Insti tuts für Marxismus-Leninismus für das bevorstehende Studienjahr (Ge nosse Prof. Dr. Beyer, Instituts direktor). Die Referate gaben eine ausgezeichnete Anleitung und Hilfe, ja sie waren, besonders die der Ge- Die Außenpolitik der Deutschen Demokratischen Republik wurzelt in den von der Arbeiterklasse, von allen wahrhaft patriotischen Deutschen und den größten He roen des Geistes unserer Ge schichte stets gepflegten und wei terentwickelten Traditionen ech ten Humanismus, der Menschen liebe und Völkerfreundschaft, in der Tradition der Achtung vor der Menschenwürde, vor der Kultur und Leistung eines jeden anderen Volkes... Indem wir die Lehren aus den beiden Weltkriegen ge zogen haben, sehen wir unsere erste Aufgabe darin, mitzuhelfen, den Krieg aus dem Leben des deutschen Volkes und der Völker zu verbannen. (Aus der Erklärung des Vorsitzenden des Staatsrats, Genossen Walter Ul bricht. vor dem Diplomatischen Korps.) gefördert durch die verräterische Politik der rechten SPD-Führer, immer mehr zur autoritären Kanzler herrschaft ausgebaut werden Dieser Weg wurde unter Bruch des Grund gesetzes durch Geschäftsordnungs tricks geebnet und soll mit dem Ab schluß der Notstandgesetzgebung nunmehr seine Perfektion erhalten. Um so mehr wird der Staatsrat der Deutschen Demokratischen Republik, an Ansehen auch unter den Volks massen in Westdeutschland gewinnen. Dr. I. Schönrath, Dr. Menzel nossen Wetzel, Heinze und Böhme, beispielgebend für die Arbeit eines Propagandisten. * In allen Seminaren gab es leb hafte, offene und ehrliche Diskussio nen über ideologisch-politische Grundfragen und über Mängel der eigenen Arbeit. Neben den guten Er folgen, die z. B. in den verbesserten Prüfungsergebnissen des Grund studiums zum Ausdruck kamen, zeigten sich jedoch auch auf dem Lehrgang einige Schwächen, die es jetzt besonders energisch- zu über winden gilt. Wie der Lehrgangsleiter, Genosse Handel, Stellvertreter, des Ersten Sekretärs der Universi täts-Parteileitung, im Schlußwort hervorhob, laufen sie in der Haupt sache auf zwei Erscheinungen hin aus: Nach wie vor weisen das Studium und die Auswertung der Beschlüsse der Partei und der Regierung der DDR noch ernste Mängel auf. Häu fig werden sie oberflächlich studiert und in ihrem Wesen ungenügend durchdacht. Das Ergebnis ist eine buchstabenmäßige Aneignung der Beschlüsse und ihre subjektive Aus legung. So wurden zum Beispiel in einem Seminar der Abteilung Mar-, xismus-Leninismus an der Medizini schen Fakultät Diskussionen dar-, über geführt, ob die drei Alternativ ven des Deutschlandplanes des Vol- kes drei Möglichkeiten für die Ent-, Wicklung in ganz Deutschland be- inhalten. Einige Genossen beachteten nicht, daß es eben für die Existenz der deutschen Nation und die Lösung der nationalen Frage in Deutschland nur eine einzige Alternative, eine einzige Möglichkeit gibt: Zerschlag gung des westdeutschen Militaris mus, Herstellung demokratischer Verhältnisse in Westdeutschland, nationale Wiedervereinigung über den Weg der Konföderation, wie im Deutschlandplan des Volkes er- läutert und in der Abrüstungsdenk- schrift der Regierung der konkrete nächste Schritt gezeigt wird. Es kommt darauf an, ständig, ent- sprechend den Veränderungen der nationalen und internationalen Lage, die neuen Ergebnisse und Erkennt nisse einfließen zu lassen, z. B. die ständig vor sich gehende Verände rung des Kräfteverhältnisses zu- gunsten des Sozialismus über zeugend durch konkrete Fakten zu beweisen. Für die propagandistische Tätigkeit ist es — wie Genosse Wetzel ausführte — notwendig, den unermeßlichen Reichtum der Leninschen Lehren und zu den Grundgedanken Lenins die Erkennt nisse und Erfahrungen der Bruder- Parteien zu studieren und zu ver breiten. Nachdrücklich brachte das auch Genosse Mäder mit der Fest stellung zum Ausdruck, daß das wis senschaftliche Niveau in der Lehr tätigkeit noch nicht den gegenwärti gen Anforderungen entspricht, in dem fälschlicherweise noch immer manche Genossen meinen, das wis senschaftliche Niveau drücke sich in höchster Abstraktion bei der Dar legung der Probleme aus. Ein anderer, wesentlicher Mangel der Arbeit im Grundstudium besteht gegenwärtig noch darin, daß nicht alle Genossen und Mitarbeiter dieser Institute verantwortungsbewußt und beharrlich den Kampf gegen vor handene Schwächen in der Arbeit führen. Hier gibt es noch zuwenig gründ liche und parteiliche Auseinander setzungen, tritt noch Liberalismus und Versöhnlertum, selbst gegen über eigenen Beschlüssen auf. Wenn in der Leitung des Instituts für Marxismus-Leninismus mit solchen Auseinandersetzungen erfolgreich begonnen wurde, so kommt es jetzt darauf an, sie weiterzuführen und vor allem in die Abteilungen und Fachrichtungen hineinzutragen. An allen drei Instituten muß eine kri tischere Atmosphäre geschaffen wer den. Besonders Genosse Böhme zeigte anschaulich, welche Aufgaben, die vor der Partei an der Universität stehen, von den Genossen zu ihrer eigenen Sache gemacht werden müs sen, damit durch ideologisch-poli tische Klarheit maximale wissen schaftliche Ergebnisse erzielt wer den, durch die wir zur Lösung der ökonomischen Hauptaufgabe bei tragen. Das erfordert höchstes Niveau in Lehre und Forschung, gründliches Studium und Auswer tung der Parteibeschlüsse, ver stärktes Studium der Werke der Klassiker des Marxismus-Leninis mus, parteimäßige Auseinander setzungen und echten wissenschaft- liehen Meinungsstreit, Orientierung auf die ideologisch-politischen Hauptprobleme und enge Verbin dung zur Praxis. Elfriede Heyne, Persönliche Referentin des Prorektors für Marxismus-Leninismus Universitätszeitung, 28, & 1960, S. 5
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)