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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 4.1960
- Erscheinungsdatum
- 1960
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196000003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19600000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19600000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 4.1960
-
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Band 4.1960
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In der Diskussion reift Klarheit : „Wit kam se als jekeitt j entlassen ..." ! „Müssen Studenten, die natio- ■ ; nalsozialistische Lieder singen, ■ • von der Hochschule verwiesen : ! werden, oder gibt es andere Mit- ■ • tel, sie zur Vernunft zu bringen?“ : ■ Die „Frankfurter Allgemeine" • ; fragt’s und verweist auf das ■ • Exempel, das die Disziplinarlcam- ; i mer der Westberliner Technischen • ; Universität statuierte. Diese war : • zu der Überzeugung gekommen, • ; daß nationalsozialistische Gesin- ■ • nung bei Radaubrüdern des fa- : i schistischen „Bundes nationaler ; ■ Studenten“ auf Mangel an politi- 5 • sehen Kenntnissen beruhe. — Wie : : könne sonst ein Akademiker be- ■ ■ haupten, das „Führerprinzip des ! ! dritten Reiches (habe) im Kern : : den Weg zu einer Gesundung“ ge- ■ ■ zeigt; oder „Deutschland trägt : > nicht die Hauptverantwortung am ; ; Ausbruch des zweiten Weltkrie- ! • ges?“ : Wer sie also nicht hat, die poli- ; • tischen Kenntnisse, wie der ! I zweite Vorsitzende des BNS, der : ; muß sie sich aneignen. Und also ■ ; beschloß die Disziplinarkammer, : 8 den Teufel mit dem Beelzebub : • auszutreioen, und verfügte, der De- • • liquent habe für zwei Semester : ■ sein Fachstudium zu unterbrechen, ■ • habe alle Veranstaltungen des • • Lehrstuhls für neuere Geschichte : : zu besuchen und eine entspre- ■ ■ chende Prüfung abzulegen. Darob ist die „Frankfurter All- : : gemeine“ geradezu entzückt: „Aus • ■ diesem Urteil der Disziplinar- ! S kammer spricht der Glaube der : • Universität an die charakterbil- ■ ■ dende Wirkung wissenschaftlicher : ; Erkenntnisse und die Überzeu- ■ > gung von der vernunftbegabten • ! Menschennatur. Es ist also ein : 5 wahrhaft akademisches Urteil.“ ; • (Getreu dem Grundsatz, daß eine > : Krähe einer anderen kein Auge : 3 aushackt — oder daß ein West- • • berliner Lehrstuhl für neuere Ge- ! : schichte einem (B)NS-Mann nichts : • zuleide tut.) ! Aber da es bekanntlich schwer : ! ist, große Narrheit unter wenig ; • Papier zu verbergen, fühlt sie j : sich ihren Lesern gegenüber ver- : ; pflichtet, die Wirksamkeit dieses ; • „Erziehungsmittels“ für den Fall ! : leise in Zweifel zu ziehen, daß : ■ der Kreis derjenigen, die offener ■ ! als den Militaristen in Bonn lieb : ; ist. die Blutsverwandtschaft des ; • Westzonenstaates mit dem Hitler- ! S reich dokumentieren, größer ; ; werde und nicht nur ein kleiner ; • Klüngel bleibe. ' j Sie haben also Angst, daß dann : ; alle diejenigen, denen immer ; • noch die Wahnsinnsideen des Fa- • S schismus im Kopfe spuken, so : ; eine Lektion zu hören bekämen, ■ • die keinen Vergleich mit einer ! : Lektion über deutsche Geschichte : ; an einem Westberliner Institut ; ; standhalten würde — eine Lek- ! ! tion, die sie von der Bildfläche : ; hinwegfegen würde, sie alle — • • die Militaristen im Bundeskanz- ■ S leramt wie im Kriegsministerium, : ; im Justizapparat wie in den ; ■ reaktionären Studentenorganisa- ■ : tionen. — pp — : An der Lagerwandzeitung ist es angeschlagen, und der Lagerfunk wirbt nachdrücklich dafür: 19.30 Uhr findet an der Freilichtbühne das erste Forum der neuimmatrikulierten Me diziner in Badrina über den Deutsch landplan statt Es spricht: Genosse Rolf Mengel, Parteisekretär der Me dizinischen Fakultät Mit akademischer Verspätung be ginnt es. Ziemlich verstreut sitzen und stehen über 150 Freunde vor der Bühne. „Es kommt mir vor wie im überfüllten Hörsaal“, kommentiert Rolf Mengel. „Die letzten stehen im Hintergrund — bloß im Hörsaal tun sie es nicht freiwillig.“ Da sich nichts rührt, beginnt er zu sprechen. Und das scheint doch interessanter zu sein als erwartet. „Rolf, lauter“, kommt ein Zwischenruf. — „Geht nicht mehr.“ — „Auf gehts", und eine Mas senbewegung nach vorn setzt ein. „Vor euch liegt ein neuer Lebens abschnitt“, sagt Genosse Mengel. „Ihr habt euch als gute Planer erwiesen, als ihr euren Beruf wähltet. Fünf einhalb Jahre Studium liegen vor euch, und ihr habt bestimmt viele gute Vorsätze. Und ihr alle stellt wahrscheinlich die Frage: Wie wird unser Deutschland aussehen, wenn unser Studium beendet ist? Wie geht es weiter? Und da kommen wir auf die Grundfrage: Ihr wollt gute Ärzte werden, deshalb müßt ihr Politiker sein. Ihr wollt die Gesundheit erhal ten, das Leben schützen und entwik- keln. Es geht nicht anders: Ihr müßt euch konsequent auf die Seite derer stellen, die für Frieden und Fort schritt kämpfen, und das sind die Sozialisten. Es gibt viele Fragen. Können wir die Pläne Adenauers und Strauß’ ver hindern? Die Ereignisse nach der Gipfelkonferenz haben bewiesen: Die Entwicklung wird von den Volksmas sen, wird von der Kraft des sozia listischen Lagers bestimmt. In West deutschland kämpft die KPD mit einem klaren Programm und gewinnt immer mehr Einfluß. Aber die rechte SPD-Führung schwenkt auf Ade nauer-Kurs. Um das zu verstehen, müssen wir gründlich die Materia lien des 9. Plenums studieren: Ade nauer kann sich nicht einmal mehr Scheingefechte mit der SPD leisten, so dünn ist die Decke, auf der er steht. Deshalb müssen die Lakaien des Imperialismus in der SPD ihn offen unterstützen.“ Die Freunde sind dem Vortrag mit Interesse gefolgt. Aber eine Diskus sion will zuerst nicht in Gang kom men. Dabei ist in den Arbeitsgruppen manche Frage aufgetaucht. Genosse Hans Wissel berichtet davon und Rolf Rothe, der an eine Diskussion über das Westberlinproblem erinnert. Dann steht ein Freund auf und konkretisiert die Frage, die dabei offenblieb. Genosse Mengel erklärt: Westberlin gehört nach internatio nalem Recht zur DDR. Das wird sichtbar in der Entstehungsgeschichte der Westsektoren. Aber hier zeigt sich auch deutlich der nationale Kompro miß, den wir vorschlagen: Atom kriegsgefahr muß beseitigt werden, über ihr gesellschaftliches System sol len die Westberliner und Westdeut schen selbst entscheiden. Wir werden ihnen beweisen, welches besser ist. „Was können wir tun, um unseren Deutschlandplan zu verwirklichen?“ Mit dieser Frage faßte Genosse Men gel die in vielen Gruppendiskussio nen aufgetretenen Probleme zusam men. „Es geht vor allem um die Er füllung unserer Pläne. Hier in Ba „Lanier, Roli!" kam ein Zwisthenruf Forum über den Deutschlandplan mit Rolf Mengel, Sekretär der Parteileitung der Medizinischen Fakultät drina helfen wir in der Landwirt- schäft. Aber im Studium steht die selbe Aufgabe. Bis 1965 wollen wir 11 000 Ärzte ausbilden. Da darf uns keiner fehlen, der das Studium be gonnen hat. Macht euch nichts vor: Es wird im Studium Momente geben, wo die Knie weich werden, wo man sich treiben läßt. Und da hilft nur eins: Klarheit über die politischen Fragen; wissen, wofür man lernt, Dann erst erreichen wir höchste Lei stungen.“ %ujtfersteiH un) Skizzen6M Unser Lager in Helbra dauerte vier Wochen. Wir haben zuerst eine Woche in der Kupferhütte „August Bebel“ gearbeitet und dann unser künstlerisches Praktikum unter An leitung unseres Dozenten begonnen. Früher wurden die Praktika der Kunsterzieher irgendwo im Thürin ger Wald oder an der Ostsee durch geführt. Jetzt zeichneten wir die Kumpel bei ihrer Arbeit, die Werks anlagen oder machten Skizzen von der nicht reizlosen Umgebung. Diese enge Verbindung zur Arbeiterklasse tragt wesentlich zur Bewußtseinsbil dung der Studenten bei. Ich möchte zunächst einiges von unserer Arbeit in der Hütte berich ten. In dem Werk wird aus dem Mansfelder Kupferschiefer ein Halb fertigprodukt, der sogenannte Kup ferstein mit einem Kupfergehalt von 38 Prozent, geschmolzen. Nach ärztlicher Untersuchung wurde jeder Freund an einen be stimmten Arbeitsplatz gewiesen. So arbeiteten die Mädchen vorwiegend in der Presse, am Möllerband oder sie schaufelten Zuschläge in die so genannten Gondeln. Die Jungen lei steten zumeist schwerere Arbeit, wie zum Beispiel am „Ratter“, wo die Gondeln mit Kupferschiefer und Koks gefüllt und weitertransportiert werden. Schwer war die Arbeit in der Gas wäsche. Der Meister war aber mit der Arbeit der dortigen Freunde (sehr zufrieden und bat sie, noch zwei Tage länger mitzuarbeiten. Auch an den Sonntagen erklärten sich einige Jugendfreunde bereit, noch Sonder schichten zu fahren. Besonders beeindruckt aber waren wir von der Aufgeschlossenheit und Freundlichkeit der Kumpel. Wir haben uns viel mit ihnen unterhal ten, wobei sich die Arbeiter für un ser Studium sehr interessierten. Dieses Interesse verstärkte sich noch, als wir anfingen, im Betrieb zu zeichnen. An Zuschauern und Kri tikern fehlte es nie. Im Speisesaal der Hütte, wo täglich etwa 1000 Ar beiter essen, stellten wir laufend un sere Arbeiten aus. Unsere Direktorin des Instituts, Frau Meyer-Den- n e w i t z, sprach auch mit ihrer Bri gade über das Kunstschaffen der DDR und zeigte dazu einige Bilder. So kann man schon behaupten, daß wir als Kunsterzieher hier in der Hütte dazu beigetragen haben, den Arbeitern die bildende Kunst näher zubringen. Eine Vielzahl der Freunde be suchte die Vorstellungen des Arbei tertheaters der August-Bebel-HÜtte. Die Arbeiterschauspieler führten die Komödie „Die Heirat“ von Tsche chow auf. Wir selbst standen auch in dieser Beziehung nicht zurück. Am 4. August, dem 70. Geburtstag Erich Weinerts, versammelten wir uns im Klubraum, wo einige Freunde Ge dichte von Weinert rezitierten. Ich denke, wir können behaupten, daß das Lager mit Erfolg abgeschlos sen wurde. Es kommt jetzt für uns darauf an, im neuen Studienjahr die Arbeiten unseres Praktikums gut auszuwerten und mit gleichem Schwung im Institut weiterzuarbei ten. Christa Schetter Veröfentticht unter der Lizenz-Nummer 388 B des Presseamtes beim Ministerprä sidenten der DDR. - Erscheint wöchent- lieh. Anschrift der Redaktion: Leipzig C 1, Ritterstraße 26. Telefon 77 71. Sekretariat App. 264. Bankkonto 203 203 hei der Stadt- und Krefssparkasse Leipzig. - Druckt Leipziger Volkszeitung. Leipzig C 1 Peterssteinweg 13. - Bestellungen nimmt „Das isl allerhand von eudi" Lehrerstudenten bewiesen sozialistisches Denken in Burkartshain Der bestimmende Faktor - das sind wir! Schon bei der Vorbereitung unse res Lagere hatten wir uns einen Einblick in die Lage der LPG „Tho mas Müntzer“, Typ III, in Burkarts hain verschafft. Verschiedene Män gel, wie Nichterfüllung der tieri schen Produktion, hatten — wie wir im Lager feststellten — ihre Gründe vor allem in mangelnder Führungs arbeit und fehlender sozialistischer Gemeinschaftsarbeit auf der Basis des sozialistischen Wettbewerbs. Wir stellten uns deshalb das Ziel, unser Lager so durchzuführen, daß auch die LPG größten Nutzen daraus zieht und Mängel überwunden wer den können. Alle gingen mit großem Elan an die Arbeit, darunter selbst die Freunde, die sich noch gern um manche Arbeit drücken. Unsere Einsatzfreudigkeit, ein Re sultat unseres straffen Plans und etlicher Auseinandersetzungen, fiel bald auf. Sie führte zunächst zu der Frage, wieviel wir in der Stunde verdienten. Man wunderte sich dann z. B. an der Dreschmaschine, daß wir die schwere ungewohnte Arbeit ohne Bezahlung machten. „Das ist aber schäwich, daß der Vorstand euch nischt ‘rausgibt!" meinte einer. Vor einem Jahr hätte mancher von uns wahrscheinlich entsagungs voll mit dem Kopf genickt, heute lö ste es eine Diskussion aus, bei der die Skala der Gesichter vom sarka stischen Lächeln bis zum verlegenen Kopfkraulen reichte. „Ja, wenn das so ist, eigentlich allerhand von euch!“ meinte Karl, ein junger Genossen schaftsbauer dann. Darauf unsere Antwort: „Wieso denn, wir sind ja gar nicht so un eigennützig, wir wollen uns ja selbst helfen.“ Manchem LPG-Mitglied wurde es heiß, als wir über die Verbindung von gesellschaftlichem Bewußtsein und ökonomischer Hauptaufgabe sprachen. Oft fanden wir noch nicht den richtigen Ton, die klaren Worte, meist überzeugte jedoch unsere Hal tung bei der Arbeit, die wohl Im Ge gensatz zu dem Bild des Studenten stand, das einige hier noch hatten. Wenn wir heute unser Lager ein schätzen, so müssen wir sagen, es war ein schöner Erfolg, wenn auch nur ein Anfang. Noch immer gab es Ansätze zu Leisetreterei und Zu- rückweichen bei Diskussionen. Aber wir setzten uns mit den Freunden zusammen, diskutierten die Ursa chen und werden gemeinsam diesen Freunden weiterhelfen. Unser sozia listisches Studentenlager war Kampf und doch Erholung, war Nutzen für die Landbevölkerung und auch für uns, denn es machte uns mit den Problemen vertraut, mit denen wir als künftige Lehrer ständig zu kämpfen haben. Das Lager brachte uns auf dem Weg zur sozialistischen Studentengruppe voran und wird auch im kommenden Semester noch richtungweisend sein. Es bewies uns die These: Erhöhte Anforderungen — schnellere und konsequentere Höher entwicklung auch für uns Studenten. Hans-Dieter Hohmann Gruppe I des 2. und 3. Studien jahres Biologie/Chemie (Fortsetzung von Seite 1) Fragen zum internationalen Kräfte verhältnis, zum Deutschlandplan des Volkes und zur Rolle der SPD beant wortet. In seinem Schlußwort hob Genosse Böhme die Verantwortung jedes ein zelnen Studenten für die Lösung der deutschen Frage hervor. Sie sollten fest davon überzeugt sein, daß die Zukunft dem Sozialismus gehört. Als künftige Lehrer genießen sie ein be sonders großes Vertrauen und soll ten deshalb vor allem den gesell schaftlichen Auftrag des Lehrer ¬ berufs vor Augen haben. Große Be geisterung gehört zu diesem Beruf. Wer zünden will, der muß vor allem selbst brennen, und ein Lehrer braucht besonders viel Zündstoff. Er muß fest hinter seinen politischen Anschauungen, fest auf dem Boden des Sozialismus stehen, denn für die Schüler ist ihr Lehrer ein wichtiges Vorbild für ihr ganzes Leben. Begeisterter Beifall dankte ihm, als Genosse Böhme den 400 neuimmatri kulierten Studenten am Schluß beste Wünsche für ihr Studium über mittelte. Vortrag „Über den revolutionären Sprung in der Landwirtschaft“ von Diplom-Philosoph Gerhard Jung in Badrina / Lebhafte Aussprachen in den Gruppen Im April taten die letzten Bauern In der DDR den Schritt in die Genos senschaft. Gerade wir Landwirt schaftsstudenten müssen Klarheit haben über diesen revolutionären Umschwung, der sich in den Dörfern vollzog und noch vollzieht. Von gro ßer Bedeutung war darum der Vor trag des Genossen Diplom-Philosoph Jung für unsere Grundpraktikanten und die Freunde des kombinierten Studiums, die ja noch weniger mit der Gesellschaftswissenschaft ver traut sind, aber auch für die älteren Studienjahre. Der Eintritt in die Genossenschaft war ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zur sozialistischen Landwirt schaft, aber es gibt noch viele Pro bleme. die manchen neugebackenen Genossenschaftsbauern noch hemmen: er hängt an seinem Vieh, am einzel- bäuerlichen Eigentum, er muß erst lernen, gemeinsam zu entscheiden und sich in die Gemeinschaft einzu fügen, und vom Westen her werden alle Anstrengungen gemacht, ihn ge gen den Sozialismus zu beeinflussen. Genosse Jung führte uns noch ein mal die Entwicklung unserer Land wirtschaft von der Bodenreform, der Bildung der MAS und MTS, der Gründung der ersten LPG 1952 bis heute vor Augen. Er zeigte uns, wie das Bündnis der Arbeiter und Bauern sich immer enger gestaltete. Er zeigte uns aber auch die Probleme, mit denen die jungen LPG jetzt ringen und bei deren Lösung auch wir Stu denten jetzt und später helfen, und wobei das wichtigste die sozia listische Erziehung aller Genossen schaftsbauern ist. Darüber haben wir uns auch in den Gruppen unterhalten. Es begann da ¬ mit, daß wir über den Aufruf des Nationalrats zur Erntehilfe sprachen. „Das ist für uns Land Wirtschaftsstu denten doch überhaupt keine Frage“, hieß es in der II/l. „Mich wundert bloß, daß wir nicht jetzt unser Prak tikum machen, wo doch jede Hand gebraucht wird.“ — „Im Praktikum sollen wir ja auch mehr leisten als nur körperliche Arbeit.“ — „Auf je den Fall müssen wir uns vorbereiten, auf Fragen und Unklarheiten in den LPG zu antworten, in denen wir ar beiten — nicht wie es Eberhard ge macht hat“, sagt Klaus. „Was sollte ich anders tun“, ver teidigt sich Eberhard. „400 ha hat die LPG und nicht einmal eine Pick-up- Presse. Da kann ich nur selber mit zufassen. Als die Bauern eintraten, waren die Maschinen versprochen.“ — „Du hättest erklären müssen, daß die Maschinen nicht auf einmal da sind, statt zu schimpfen“, sagt Gerd. Und Hans: „Ist dir denn selber klar, daß die Republik zu diesem Zeit punkt vollgenossenschaftlich werden mußte?“ „Du kannst doch nicht sagen: So wie die Maschinen kommen, bilden wir die LPG“, stellt Walter fest. „Tatsache: Durch Kooperation schafft jeder Betrieb mehr, wird die vorhandene Technik besser genutzt.“ „Ich stelle in den Vordergrund: In den LPG werden sozialistische Men schen erzogen, durch die LPG wird die Einheit des sozialistischen Lagers gefestigt, als Antwort auf die Bonner Aufrüstung war der Eintritt in die LPG notwendig. Aber mußten wir die LPG jetzt schon bilden, um den Sieben jahrplan zu erfüllen?“ Und Manfred zählt eine Reihe Schwächen und Mängel auf, die die Arbeit der LPG behindern. „Deine Einzelbei spiele darfst du nicht verallgemei nern“, hält ihm Hans-Georg ent gegen, und: „Rostock ist das beste Gegenbeispiel, seit der Bezirk voll genossenschaftlich ist, steigt die Marktproduktion“, sagen andere. Und Walter hebt hervor: „Es kommt doch darauf an, alle Genos senschaftsbauern durch Klärung der ideologischen Probleme, durch gedul dige Erziehung zur bewußten Mitar beit in ihrer LPG zu gewinnen. Dann kann der Vorteil der genossenschaft lichen Arbeit am besten genutzt wer den.“ Klaus faßt zusammen: „Das ist doch unsere Aufgabe: die positive Einstellung in den Menschen zu wek- ken, ihre Gedanken nützen und sie fachkundig mit Rat und Tat unter stützen. Daran sollen wir denken, wenn wir Sonnabend und Sonntag in den LPG helfen.“ Ne—er Fü: uie Journalisten eine unentbehrliche Selbstverständlichkeit im Som merlager: das tägliche Zeitungsstudium Fotos: Junggebauer/Nette
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