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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 4.1960
- Erscheinungsdatum
- 1960
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196000003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19600000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19600000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 4.1960
-
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Band 4.1960
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Erich Weinert und der Bonner Staat Zum 70. Geburtstag des Dichters am 4. August Eridi Weinert mit Walter Ulbridit bei Stalingrac' Erich Weinert, der am 4. August 70 Jahre alt geworden wäre, hat be reits vor zwanzig und dreißig Jah ren den deutschen Militaristen und Faschisten in den Offiziersuniformen, in den Richterroben und im Beam tenrock ihre Niederlage prophezeit, die dann schließlich im Jahre 1945 auch besiegelt wurde. Aber schon 1942 schrieb er War nend: „,Die Hitler kommen und gehen!, Und gehn sie, wird kein Hahn nach ihnen krähn. Doch hütet euch, daß sie nicht wie- derkehren! •. In einem Teil Deutschlands gelang es den Militaristen in Gestalt des USA-Statthalters Adenauer und Konsorten wieder ihr Haupt zu er heben. Und deshalb trift sie mit un verminderter Wucht wie in der Wei marer Republik und der Zeit des Fa schismus Erich Weinerts Vers. Den noch - es ist nicht so, daß wir sei nen Worten heute nichts hinzuzufü gen hätten, denn 1933 oder 1939 ist nicht 1960. Ihre einstige Macht ist dahin, geblieben ist ein morsches Ge bäude. Wenn sie auch noch gefähr lich sind, so würde doch ihr Ver such — einen Krieg vom Zaune zu brechen, ihr Ende bedeuten. „Wenn ihr eines Tages nach Osten marschiert Mit Klang und Oesang, Soldaten, Wer weiß, ob ihr nicht den Mut verliert! Denn der Weg, der euch zur Schlachtbank führt, Der Weg ist lang, Soldaten!“ Das ist die Gewißheit Vom Unter gang des Aggressors, die die Ge schichte dem Dichter einhellig be stätigte. Aber den unbelehrbaren Militaristen, die heute wieder zu diesem Marsch rüsten, deren Marsch routen wir bis Ins einzelne kennen, können Wir sagen, daß ihr Weg ins Verderben heute sehr kurz wäre. (Walter Ulbricht auf einer Presse konferenz in Berlin: „...dann soll ten sie erwögen, daß 25 Raketen aus reichen, um die ganze militärische Aufrüstung Westdeutschlands vom Boden wegzufegen, das heißt, in einer Stunde ist Schluß mit dieser Rüstung.“) „Der Weg nach Moskau und Leningrad Ist euch für immer vermauert. ... und eines Tages fängt der Rückzug an Aus Mangel an Brot und Patronen.“ Dieser Weg ist heute noch viel mehr vermauert als im Jahre 1941. Sie würden heute nicht einmal mehr über die eigene Grenze hinauskrie chen können, es würde kein Stalin grad mehr geben und keinen Rück- zug. Die Folge eines Blitzkriegsver suches wäre nur ein Blitzselbstmord aut dem eigenen Territorium. Doch da sie blind sind, unbelehr bar, werden sie nicht doch einen Konflikt vom Zaune brechen! Wo ist die Kraft, die ihnen die Atomraketen aus den Händen schlägt! „Wenn erst Kraft an Kraft sich zündet Wenn erst Herz an Herzen brennt. Wenn erst Hand an Hand sich findet, Bebt des Ungeists Fundament.“ Aber ist die Arbeiterklasse West deutschlands nicht eingeschläfert durch die rechten SPD-Führer, die wieder den Kampfgeist zügeln mit der gleichen Taktik wie vor 1933, so wie es auch Erich Weinert charakte risiert hat! „...Das ist die Disziplin der alten Garde: Das Banner fällt, wenn nur die Mannen ttehn! Sie werden mit wattierter Hellebarde, Mit einem Trauerflor um die Kokarde Und taktisch vornehm in die Binsen gehn.“ In der Tat ist die Taktik die glei che, nur wurde die Kapitulation an gesichts der tiefen Krise des kleri kal-militaristischen Systems noch offener, noch kniefälliger, so daß kein Raum mehr bleibt zum Manö: verieren. Die Hellebarde ist gant und gar beiseite gelegt, nichts wird der Atomrüstung entgegengesetzt, und auch nichts, wenn die Notstands gesetze durchsetzend „...der deutsche Großpapa aus Eisen Versehentlich an der Verfassung dreht.. Doch die Lage hat sich geändert, gegen den Widerstand der rechten SPD-Führer wird der Kampf orga ¬ nisiert — und vor allem: In uns. in der DDR, haben die demokratischen, antimilitaristischen Kräfte ihre beste Stütze. Und breiter sind die Kreise geworden, die auf der Seite des Frie dens und der Demokratie kämpfen. — In dem Gedicht „Studenten“ schrieb Erich Weinert zu dem Fall Prof. Lessing, der 1926, nachdem er in einem Aufsatz Hindenburg als eine geistige Null entlarvt hatte, seine Vorlesungen in Hannover ein stellen mußte und nach 1933 von den Faschisten ermordet wurde: „Sie pauken so fröhlich auf altes Messing Und halten zu Gott und Reichspräsident Und boykottieren Professor Lessing Und spielen Biertimpel- Parlament.. Heute aber protestieren 250 Düs seldorfer Studenten und zahlreiche Persönlichkeiten Westdeutschlands gegen die Repressalien gegenüber der Atomkriegsgegnerin Frau Prof. Renate Riemeck. Zwar gibt es auch heute einige Lakaien der Milita risten, die an den Universitäten eine „teutsche" Politik machen wol len, doch sie haben keinen leichten Stand. Und auch der SPD-Führung gelang es nicht, den sozialdemokra tischen Studenten ihren verräte rischen Kurs aufzuzwingen. Der SDS genießt immer größere Sympathien, je mehr er sich gegen den Kurs von Adenauer und Wehner wendet, und der Spalterbund SHB ist nur ein klägliches Häuflein. Warum aber stehen dennoch viele abseits Von diesem Kampf und gibt es welche, die ernsthaft glauben, daß Sich die Bundesrepublik verteidigen müsse! „Wahn und Lüge dieser Welt Spein wir aus geschwätzgem Rachen. Was den Herrschenden gefällt, Müssen wir vertausendfachen.“ („Gesang der Rotationsmaschinen“) Diese Lüge ihrer Welt heißt Anti kommunismus. Aber sie vergessen: Mit dem Kommunismus, dem Sozia lismus kann man bald niemand mehr schrecken, er wird immer an ziehender für die Bevölkerung West deutschlands, sie durchschaut immer mehr und mehr das Lügengebäude. Diesen Erkenntnisprozeß aber zu be schleunigen, indem wir den Sieg des Sozialismus vollenden und seine Vorzüge allen sichtbar machen, ist das Vermächtnis Erich Weinerts für uns heute. „Es hätten die Großbrandstifter Schon ihre Lunten in Brand, Es ließen die Völkervergifter Die Pest schon aus der Hand, Es lägen die Leichenheere, Zerfressen und entstellt — Wenn dieses Land nicht wäre, Die mächtige Sowjetwelt!“ Aber an der Stelle, wo früher nur die Sowjetunion den Frieden ver teidigte, steht heute ein mächtiges sozialistisches Lager; aus einem Sechstel der Erde ist ein Viertel ge worden, und dieses Viertel hat heute mehr denn je die Potenzen, mit allen friedliebenden Menschen gemeinsam Treppenhaus und Wohnungen. Gute Stimmung in Bad Saarow Besuch in einem Naturschutzzelt Heute wanderten wir nach Bad Saarow. Dort erledigten wir einige kleine Einkäufe und wollten dann in das Ferienlager zurückgehen. Da sahen wir ein Zelt, und wir waren neugierig. Es war ein Naturschutz zelt. Wir gingen hinein und lernten, was Naturschutz bedeutet. Wir müs sen die Schilder an den Waldrändern beachten, die anzeigen, daß besondere Tiere unter Naturschutz stehen. Einige haben wir uns gemerkt: Uhu, Eule, Salamander, Schlangen, Schmet terlinge (außer Kohlweißling), Maul wurf, Spitzmäuse, Haselmäuse und Fledermäuse. Es gibt auch Pflanzen, die unter Naturschutz stehen. Einige davon sind; Orchideen, Trollblume, Farn und der ganz seltene Gingkobaum, von dem es nur noch zwanzig Stück in Deutschland gibt. Landschaftsschutzgebiete sind reiz volle Gegenden, die zur Erholung der Werktätigen beitragen. Naturschutz gebiete dienen besonders Forschungs- zweckcn und werden durch seltene Tier- und Planzenarten charakteri siert. Besonders interessante Natur schutzdenkmäler sind alte Eichen und Felsgmppen. Uns hat diese Ausstellung gut ge fallen und wir haben viel dabei ge lernt. Gruppe 1 Bootsfahrt nach Saarow-Strand Freitag, der 15. Juli, war ein reg nerischer Tag. Deshalb wurden wir von einer Jungengruppe in den Spei sesaal eingeladen. Dort verbrachten wir die Zeit mit Gesellschaftsspielen. Nach dem Mittagessen waren zwei Stunden Pause geplant. Während der Zeit schrieben wir Briefe nach Hause oder lasen Bücher, die wir uns ausge- liehen hatten. Am Nachmittag än derte sich das Wetter sehr zu unteren Gunsten. Der Himmel klärte sich vollkommen auf und wir konnten unsere Bootsfahrt, die wir am Nach mittag durchführen wollten, und schon fast aufgegeben hatten, doch durchführen. Wir fuhren mit einem Ruderboot bis Saarow-Strand. Dies» Fahrt machte uns besonderen Spaß, weil wir selbst rudern konnten. All wir wieder im Lager anlangten, gin gen wir sofort essen, denn eg waT schon höchste Zeit und wir hatten tüchtigen Hunger. Die Freizeit ver brachten wir mit Ball-, Tischtennis- und Federballspielen. Als die Zeit der Nachtruhe anbrach, sanken wir müdl in unsere Betten. Gruppe 2 Eine neue Wohnung - aber wie? Was man über unsere AWG wissen muß Unsere Stadt gleicht einem Bau platz. Die letzten Trümmer fallen, Häuserlücken, unlängst erst planiert, werden von ratternden Baggern im Handumdrehen ausgehöhlt. Ein Bild, das dem nachdenkenden Men- gehen Freude bereitet und uns alle freudig stimmt. Aber wenn Wir selbst fleißig mit Hand anlegen, kom men wir noch schneller zu einer mo dernen Wohnung. Seit drei Jahren besteht auch an unserer Universität eine AWG. 286 Mitglieder zählte sie zu Jahresbeginn, und die ersten haben bereit» ihr neues Heim bezogen. Aber draußen stehen noch andere, und sie fragen: Wie kann ich Mit- glied werden? Was muß ich leisten, und was muß ich zahlen? Und wann gibt es dann die Wohnung, und vor .allem: Wie wind sie aussehen? Geben Wir Antwort: Jeder kann Mitglied werden, der an unserer Universität beschäf tigt ist — ob Wissenschaftler, Arbei ter oder Angestellter. Er erhält eine Wohnung, die weitgehend seinen Wünschen entspricht: je nach der Größo seiner Familie ein bis drei einhalb Zimmer, jeweils mit Küche, Bad und Korridor. Zunächst meldet sich der Interessierte In einer der Sprechstunden des AWG- Universitätszeitung 3. 8. 1960, S. 6 Vorstandes an, die jeden 1. und 3. Don nerstag des Monats von 16.30 bis 17.30 Uhr im Klubraum der Universitäts bibliothek, Beethovenstraße, abgehal ten werden. Er zahlt zehn DM Beitritts geld und je nach Größe der zukünftigen Wohnung hat er eine bestimmte Anzahl von Genossenschaftsantedlen ZU über nehmen; z. B. sind für eine Einzim merwohnung (mit Küche und Bad) vier Anteile, also 1200 DM zu entrichten, für jedes weitere halbe Zimmer ein Anteil mehr, also z B. für eine 2%-Zimmer- Wohnung (7 Anteile) 2100 DM. für eine 20/--Zimmer-Wohnung (8 Anteile) 2400 DM, Wobei der erste Anteil (also 300 DM) innerhalb des ersten Monats nach dem Beitritt tu zahlen ist, der Rest in Monatsraten, die Sich nach Jem Einkommen des Mitglieds, und falls verheiratet, auch dem seine» Ehegatten richten. Bei einem Gesamteinkommen bis 300 DM sind 20 DM monatlich ab- äugelten, von 300 bis SOO 30 DM, von SOO bis 600 35 DM, von 600 bis 700 40 DM, von 700 bi» 800 60 DM, von «00 bis 900 80 DM, über 900 DM 100 DM. Neben diesem finanziellen Anteil an der Genossenschaft muß jedes Mitglied noch sogenannte „Eigenleistungen" aut- weisen, d. h. nach bestem Vermögen am Bau selbst mithelfen, und zwar je nach Wohnungsgröße 12S bis 550 Stun den: Bei einer 1-Zimmer-Wohnung 125 Stunden, 1‘/-Zimmer-Wohnung 200 Std., 2 Zimmer 300 Std.. 21/ Zimmer 400 Std.. 2’/ Zimmer 500 Std., 3’/ Zim mer 550 std. Von diesen Stunden können, je nach den Erfordernissen der betretenden Baustelle, etwa die Hälfte auch mit je zwei DM äbgezahlt werden (im Höchst- fälle wären also 273 Stunden Arbeit zu leisten und 550 DM Abgeltung zu tab- len). Die Arbeitsstunden für Kleinwoh nung (1 und 1‘/ Zimmer) müssen sogar abgezahlt Werden; Körperbehinderte können Arbeitslejstungen auch für grö ßere Wohnung abgelten. ♦ Jeder arbeitet mit an dem Haus in dem er später velbst wohnen wird. Vorn Ausschachten, der ersten Phase des ganzen Baus, bis zur „Baufeinreinigung" (das ist die fach männische Bezeichnung für die Reini gung der Wohnungen vor dem Ein zug) können sich die Mitglieder fast an jedem Arbeitsgang beteiligen: Sie beräumen den Bauplatz, richten die Baustelle ein, schachten nach der Grobschachtung durch den Bagger das eigentliche Fundament aus, er ledigen den Isolieranstrich und fül len die Erdmassen wieder auf. Auf jeden Fall übernehmen sie z. B. die Stemmarbeiten für elektrische und sanitäre Installation, streichen die Fenster Vor, fahren Schutt ab, pla nieren die Baustelle und säubern zwischendurch und ganz am Schluß Treppenhaus und Wohnungen. ... und ziehen dann ein Ganz so schnell geht das natürlich nicht. Immerhin sind vom Eintritt in die AWG bis zum Einzug reichlich zwei Jahre vergangen. Denn es sind viele, die die Vorteile des genossen schaftlichen Badens erkannt und sich zum Eintritt in die AWG entschlos- sen haben. Und die Reihenfolge des Eintritts entscheidet auch über die Reihenfolge der Wohnungsverteilung — falls nicht Vorgänger aus- oder zurücktreten. Die bisherigen Typen der AWG mit 1-, 172-, 21/2- und 22/3-Zimmer-Woh- nungen werden durch den neuen Typ Q 6 abgelöst, der Wohnungen mit 1, 2, 27j und 3‘/2 Zimmern enthält; daneben wird der Großplattentyp mit 21/1 und 22/2 Zimmern gebaut werden. In unserer Skizze sehen wir den Grundriß einer Wohnung mit 3 % Zimmern, Küche und Bad, kombi niert mit einer Wohnung mit einem Zimmer, Küche und Bad. Als Fort schritt gegenüber dem bisherigen Typ ist — neben neuen konstruktiven Prinzipien — Vor allem die Tatsache zu verzeichnen, daß der größte Woh- nungstyp erweitert wurde zu 3’/ Zim mern. Und die Mieten? Natürlich hat der Genossenschafter mit dem Eintritt in die AWG nicht nur bestimmte Rechte, sondern auch bestimmte Pflichten übernommen: Vor allem ist er nicht Mieter im land läufigen Sinne, sondern hat persön- liehen Anteil am genossenschaftlichen Eigentum. Daß er das — wie es im Statut heißt — „zur Nutzung überlast sene genossenschaftliche Eigentum pfleglich zu behandeln" hat, wird sich für ihn ohnehin von selbst verste hen. So sind also die Mieten erstaun- lieh niedrig. Sie betragen zum Bei spiel bei einer 3%-Zimmer-Wohnuns einschließlich Einbauküche und Ge meinschaftsantenne rund 46 DM, bei zwei Zimmern um 30 DM und bei einer 1-Zimmer-Wohnung etwa 22 DM. Von den 286 Mitgliedern, die am Jahresende 1959 der AWG unserer Universität angehörten, sind 72 mit ihren Angehörigen bereits unter „Dach und Fach“ — sie wohnen in den schmucken Häusern der Koch- Straße und Bernhard-Göring-Straße - und 48 Familien ziehen in Kürze in die neuen Bauten in der Richard- Lehmann-Straße ein. Weitere 182 Fa milien werden in spätestens zwei Jahren ihr neues Heim erhalten, denn 1961 wird der genossenschftliche Bau außerordentlich forciert. Schwer punkt des Programms sind die Per moser- und die Arthur-Hoffmann- Straße, und auch in der Steinstraße wird die AWG der Universität bauen. Josef Kur*
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