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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 4.1960
- Erscheinungsdatum
- 1960
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196000003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19600000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19600000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 4.1960
-
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Band 4.1960
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von Frau Proi. "temem Gemeinsamer Kampf gegen militarislischen Ungeist Professor Levin L. Schücking (Farchant bei Garmisch-Partenkir chen): Unter ähnlichen Umständen wurde ich durch Hitlers Gau leiter Mutschmann von der Leipziger Universität entfernt. Der Sitzstreik der 250 Wuppertaler Studenten gegen die Verweisung von Frau Professor Renate Riemeck aus dem Prüfungsamt auf Grund ihres demokratischen, antimilitaristischen Auftretens war nur der Anfang einer Protestwelle. Besonders nachdem bekannt wurde, daß als ihr Nachfolger der Agent des Gehlen-Spionagedienstes Studienrat Dr. Kurt Klein in das Prüfungsamt berufen wurde und nachdem die CDU das Kesseltreiben gegen die Professorin fortzusetzen begann mit dem Ziel, ihr den Lehrauftrag an der Pädagogischen Akademie zu entziehen, verstärkten sich die Proteste der demokratischen Öffentlichkeit. Einen Protestbrief an das Kultusministerium von Nordrhein-Westfalen schrieb der 82jährige Professor Levin L. Schücking. Er erinnert in seinem Brief daran, daß er in der Nazizeit von Hitlers Gauleiter in Sachsen, Mutschmann, unter ähnlichen Umständen von der Leipziger Universität entfernt worden ist. Die damaligen Methoden hätten eine starke Ähnlich keit mit denen der Maßregelung von Frau Professor Riemeck. Zehn Marburger Professoren haben bei Kultusminister Schütz entschieden gegen die Willkürmaßnahmen protestiert, u. a. Prof. Dr. Max Graf zu Solms, Prof. Dr. Erich Hückel, Prof. Dr. Walcher, Prof. Dr. Düker, Prof. Dr. Jo hannes Klein, Prof. Dr. Maus, Prof. Dr. Hermann und Prof. Dr. Abendroth. Tatsächlich glauben die Studenten, daß die Freiheit der Gesinnung in Gefahr ist, hier hat die „Deutsche Zeitung und Wirtschaftszeitung“ durchaus recht, aber das glauben sie mit gutem Grund und nicht etwa unter dem Einfluß ihrer Pro fessorin. Sie kennen das Kessel treiben gegen die Atomkriegsgeg ner Prof. Hagemann und Prof. Wegener und sagen deshalb: Jetzt Schluß damit! w Die Studenten 8 protestierten nicht etwa, weil sie be- 88 fürchteten, sie könnten nun in diesen N Fächern nicht mehr angemessen geprüft werden. Offenbar unter dem Einfluß von ^Frau Riemeck glauben sie, die Freiheit der Gesinnung sei in Gefahr. Professor NRiemeck darf zwar denken, was sie will; ^aber sie darf als Beamtin nicht tun, was Mit ihnen allen sympathisierend fordern auch zahlreiche Wissen schaftler und Studenten unserer Uni versität die Rehabilitierung von Frau Prof. Riemeck und protestieren ge gen die antidemokratischen Machen schaften. 22 Angehörige der Institute für an- organische und organische Chemie schrieben an den Rektor der Pädago gischen Akademie Wuppertal: Die Wissenschaftler der Chemi- sehen Institute der Karl-Marx-Uni- Versität Leipzig protestieren aufs energischste gegen die Maßregelung von Frau Prof. Riemeck. Das Auf treten gegen die Atomaufrüstung in der Bundesrepublik ist eine nationale Tat zur Erhaltung des Friedens. Wir fordern die Rehabilitierung von Frau Prof. Riemeck. * In einem Protestschreiben an die Landesregierung Nordrhein-West falen erklären die Angehörigen des Physikalisch-Chemischen Instituts: Wir Wissenschaftler, Arbeiter und Angestellten des Physikalisch-Che mischen Instituts der Karl-Marx-Uni versität Leipzig haben mit Ent rüstung von der Maßregelung von Frau Prof. Riemeck durch den der zeitigen nordrhein-westfälischen Kul tusminister Schütz Kenntnis erhal ten. Wir sehen in dieser Maßnahme einen Schritt zur weiteren Faschisie rung Westdeutschlands. Wir fordern, daß eine sp^verdienst volle Hochschullehrerinün Frie- denskämpferin wie Frau Prof. Rie- meck unverzüglich wieder in ihre Vollen Rechte eingesetzt wird. Das brachten die Wuppertaler Stu denten auf ihren Pläkaten zum Ausdruck: „Beamtengehorsam hat seine Grenzen!“ — „Ist Demokratie schon wieder ein Wagnis?“ — „Art. 3 GG: Niemand darf wegen seiner politischen Anschauung be nachteiligt werden“ — „Studenten fordern Rehabilitierung von Frau Professor Riemeck“. Sie wiesen damit den Angriff des CDV-Mi- nisters Schütz auf die demokra tischen Grundfreiheiten gebührend zurück. Ihrem mutigen Beispiel folgten zahlreiche bekannte Wis senschaftler. Foto: Zentralbild „Ist Demokratie schton wieder ein Wagnis?“ Almosen und 100 Millionen oder: Kapilalisüsdie „Großzügigkeit“ Unter der Überschrift „Universitä ten am Ende ihrer Geduld“ spricht die Münchener „Süddeutsche Zei tung“ von einer bitteren Klage, die die Professoren der westdeutschen Hochschulen über Industriemanager und Finanzminister führen- Und zwar nicht irgendwelche Professoren, son dern: „Durch den Mund ihrer Spre cher, den scheidenden Präsidenten der Rektorenkonferenz Rektor Jahr reiß (Köln), seinen Nachfolger Rektor Leußink (TH Karlsruhe) und den Generalsekretär der Organisation, Jürgen Fischer, ließen die Universi täten kürzlich in einer Diskussion mit Journalisten... wissen, wer die Ausgebeuteten dabei sind: Die Pro fessoren und ihre Bildungstempel. Sie fühlen sich herabgewürdigt von der Forderung der Gesellschaft, ihre Anstalten unter Einsatz geringster Mittel in Schnellpressen zur Herstel lung geistiger Facharbeiter zu ver wandeln.“ Und die Magnifizenzen resignieren: „Welche Macht können die Wähler stimmen von 500 Hochschulprofes soren ausüben, auch wenn sie sieh zunächst zur Erfüllung der finanziel len Forderungen mit einigen zehn tausend Studenten verbünden?“ Aber sie erwägen, sie hoffen, sie stel len Pläne auf. Doch: „Diese Rech nung ist natürlich ohne den Finanz minister gemacht.“ — Deshalb findet Professor Jahrreiß scharfe Worte und wird ganz deutlich: „Solange der Staat nicht die Rangordnung der Ausgaben ändert und uns nur den Rest zuweist, wird es bei der bis herigen Kleckerei bleiben. Man muß mal woanders den Riemen enger schnallen. Bei der Bundeswehr und beim Straßenbau zeigen sich Defekte schon nach zwei oder drei Jahren. Bei uns erst in der nächsten Füh rungsschicht. Deshalb neigen die kurzsichtigen Politiker zu dem Glau ben, es werde schon gehen.“ — So also ist die finanzielle Lage der west deutschen Wissenschaft. * Kurze Zeit darauf ging durch die Westzmenpresse groß hervorgehoben und huldreich gewürdigt die Nach richt: „Unter dem Namen ,Fritz- Thyssen-Stiftung' ist jetzt die größte private Stiftung der Nachkriegszeit ins Leben gerufen worden ... Nomi nalwert von 100 Mill. D-Mark..." Man staunte in der Westpresse, man „mußte die Meldung zweimal lesen“, tim es zu glauben, man be geisterte sich schließlich an der Stif tung von wahrhaft „amerikanischer Größenordnurig“. Und man lobte das kapitalistische Wirtschafssystem, das Voraussetzung ist für die Ansamm lung persönlicher Vermögen und da mit solche Stiftungen gestatte. Wahr lich — ein feiner und bewährter Trick: Erst weggenommen, dann einen Bruchteil zurückgegeben, und sofort herrscht doppelte Freude und großes Lob für den „Spender“, Aber wir werden sogleich sehen, daß es hier um mehr geht als um heuchlerische kapitalistische „Groß zügigkeit" und „Unergennützigkeit". Dazu muß man noch folgendes wis sen: Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung ist kein anderer als Robert Pferdmenges, und kein ande rer als der Bonner Kanzler hat die Stiftung wesentlich gefördert. Und schließlich: Der rührige Stifter verband für die deutsche Wissen schaft hat im vergangenen Jahr ganze 20 Mill. D-Mark aus der west deutschen Wirtschaft zusammen tragen können. — Der Anreiz müsse zu gering gewesen sein, kommen tiert der „Tagesspiegel“, und lüftet da mit unfreiwillig ein wenig das Ge heimnis. Es ist also nicht „der Stolz auf den Familiennamen“, der zu der Spende anregte, sondern ein ganz handfester Grund. Nämlich der An reiz, die Wissenschaft unter Aus nutzung ihrer finanziellen Notlage (siehe oben) fest in die Hand zu be kommen und unmittelbar zu lenken. So lohnen sich natürlich 100 Millio nen D-Mark- Aber Gnade dieser Wissenschaft unter diesen „gesegneten“ Verhält nissen des imperialistischen Kapita lismus! Entweder sie darbt oder sie ist in der Abhängigkeit der Monopole t -Id Kapitalistischer Studentensommer SMMMIIIIIIIIw N PREISFRAGE fürs Arbeitsamt: Wie bekommt man einen Mann,, N der von Zahnmedizin etwas versteht, einen Führerschein besitzt,/ N Verkaufstalent hat, Schreibmaschine schreiben kann und ab sofort^ M drei Monate lang zur Verfügung steht? Ein solches Universalgenie^ M suchte nämlich neulich eine Firma, die eine neue Zahnbohr- imaschine an Zahnärzte verkaufen wollte und dazu einen geeig-i Esten Vertreter brauchte. Sie fand ihn — zwar nicht durch eini rbeitsamt, sondern durch die studentische Stellenvermittlung.^ suwswwwsWIWIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIINN Mit einem Wort: Kapitalistischer Studentensommer — keine Erho lung, kein vielseitiges kulturelles und sportliches Leben in der Ge meinschaft, weil ein bißchen Geld fehlt. Deshalb müssen viele west deutsche Studenten nicht nur dar auf verzichten, einmal auszuspan nen, sondern sie müssen auch noch alles machen, wozu man sie braucht. N4tudenten machen so ziemlich alles, N9 wofür ob Geld gibt - N» Weit mehr als die Hälfte aller Stu- identen haben während der drei Mo-» inate dauernden Semesterferien irgend-» »einen „Job" N N viele benötigen das Geld für ihrN »Studium | Der Frieden will erkämpft sein Die Kräfte des Sozialismus, der Demokratie und des Friedens gewinnen zunehmendes Übergewicht Wieder einmal hat die Sowjet union mit Nachdruck ihre Stimme er hoben, um vor der Gefahr eines neuen Krieges zu warnen. Trotz mehrerer Beschlüsse der Vereinten Nationen denken die belgischen Im perialisten nicht daran, ihre Truppen aus dem Kongo endlich zurückzu ziehen und das Morden an Kongo lesen einzustellen. Die Befehlshaber der UNO-Streitkräfte, statt die Bel gier und deren Marionette Tshombe zurückzuweisen, unterstützen das schmutzige imperialistische Spiel, Doch die Zeit, in der die Imperia listen solche Pläne durchsetzen konn ten, ist für immer vorbei. Die So wjetunion hat die belgischen Inter venten und alle Kolonialmächte auf gefordert, unverzüglich das gefähr liche Spiel zu beenden, sämtliche Truppen aus dem Kongo zurück zuziehen und jeglichen Versuch der Weiteren Einmischung zu unterlas sen. Diese klare und unmißverständ liche Sprache, diktiert von dem In-' teresse des Friedens, gestützt auf die zunehmende Stärke des sozialisti schen Lagers, wird ihre Wirkung nicht verfehlen. Das ist zugleich eine Antwort auf die Frage, die von einigen Studenten der Arbeiter-und-Bauern-Fakultät kam, ob es notwendig gewesen sei, so entschieden von seifen der Sowjet union und der anderen sozialisti schen Länder aufzutreten, wie es mit Abschuß der USA-Spionageflugzeuge, der Warnung vor einer Aggression gegen die Republik Kuba und der Zurückweisung der Interventen im Kongo geschehen ist. Einer solchen Frage liegt eine Verniedlichung der großen Gefahr zugrunde, die uns auch heute noch von den Imperiali ¬ sten droht, obwohl die reale Mög lichkeit besteht, Kriege für immer aus dem Leben der Menschheit zu bannen. Unsere gegenwärtige Epoche ist ge kennzeichnet durch den Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus und die Hauptrichtung der inter nationalen Entwicklung ist das Wachstum der Kräfte des Sozialis mus, der Demokratie und ides Frie dens und ihr zunehmendes Über gewicht über die Kräfte des Imperia lismus und des Krieges, wie es er neut auf der Bukarester Beratung und in der Entschließung der 9. Ta gung des ZK der SED dazu fest gestellt wird. Die Stärke und Ge schlossenheit des sozialistischen La gers und das Wachstum der friedlie benden und demokratischen Kräfte in der ganzen Welt ist die Ursache, warum wir so entschieden auftreten können und die von den imperialisti schen Kriegstreibern noch aus gehende Gefahr der Grund, warum wir es tun müssen. Denken wir nur an das Bestehen der aggressiven Militärpakte NATO und SEATO und die Ausrüstung der ihnen unterstellten Truppen mit Atomwaffen. Denken wir an die Hunderte von Militärstützpunkten rund um die Sowjetunion, an die ständig steigenden Rüstungsausgaben der imperialistischen Staaten, an die abrüstungsfeindliche Haltung der Westmächte in Genf und nicht zu letzt an die in der kürzlich statt gefundenen Pressekonferenz durch den Genossen Walter Ulbricht ent hüllten weiteren Einzelheiten über die Bonner Blitzkriegspläne gegen die DDR und das sozialistische La ger. Den imperialistischen Staaten ist die Existenz des sozialistischen La gers ein Dom im Auge und statt Koexistenz möchten sie durch Krieg wieder eine Alleinexistenz kapitali stischer Staaten herbeiführen. Es bedarf keiner Erläuterung, wie diese Politik enden würde: Mit der ver nichtenden Niederlage der Aggresso ren. Daß sich das Rad der Geschichte nicht zurückdrehen läßt, hat bereits die Zerschlagung des Faschismus im zweiten Weltkrieg bewiesen. Die Kriegsvorbereitungen der Im perialisten zeigen, daß wir von ihnen keine freiwillige Aufgabe ihrer Ag gressionspläne erwarten dürfen. Im Gegenteil: Wie der deutsche Impe rialismus vor dem ersten und zwei ten Weltkrieg zeichnen sich auch heute die aggressiven Kräfte dadurch aus, daß sie das internationale Kräfteverhältnis völlig verkennen. Jüngste Beweise dafür sind die un erhörten Flugzeug-Provokationen der USA gegen die Sowjetunion vom 1. Mai und 1. Juli, die anmaßende Haltung Eisenhowers in Paris, als er versuchte, die Sowjetunion unter Druck zu setzen und die Politik des kalten Krieges zur Grundlage der internationalen Beziehungen zu ma chen. Auch eine Äußerung des stell vertretenden amerikanischen Außen ministers Dillon, der im vergangenen Jahr zynisch erklärte, er begreife nicht, was Koexistenz eigentlich sei, atmet den Geist des kalten Krieges. Nun, die Völker werden sie ihm schon begreiflich machen. Sie wer den ihm begreiflich machen, daß heute alle Staaten, unabhängig von ihrer Gesellschaftsordnung, verpflich tet sind, untereinander iriedliche Be ziehungen zu unterhalten und sich in ihrer Außenpolitik von der Anerken nung der friedlichen Koexistenz lei ten zu lassen. So fordern es die Völ ker, so stimmt es überein mit dem geltenden Völkerrecht. Um friedliche Beziehungen durch zusetzen, bedarf es noch großer An strengungen, denn die friedliche Ko existenz vollzieht sich nicht im Selbstlauf, sondern muß ständig er kämpft werden. Wie dieser Kampf geführt werden muß, lehrt die Er fahrung: Je entschiedener die Kräfte des Friedens auftreten, desto größer sind die Chancen für die Sicherung des Friedens. Die konsequente Hal tung der Sowjetunion und des ge samten sozialistischen Lagens, der Abschuß der Spionageflugzeuge und die Solidarität mit dem um seine Freiheit vom amerikanischen Impe rialismus kämpfenden Kuba sind Maßnahmen, die dazu dienen, die wahnwitzigen Atomkrieger zu zü geln. Ein Schlag gegen die imperia listische Kriegspolitik, für die Erhal tung des Friedens ist auch der Volkskampf in Südkorea, der Türkei, Japan oder Italien, die wachsende Protestbewegung in England oder der Widerstand gegen die Atom kriegspolitik der Bonner Machthaber. Dieser weltumspannende Kampf gegen den Krieg widerspiegelt nicht nur dag ständig wachsende Bewußt sein der Völker über die wirklichen Kriegstreiber, sondern auch ihren festen Willen, die verbrecherischen Pläne der Imperialisten zu durch kreuzen. Er beweist, daß die Völker sich niemals mehr für die egoisti schen Profitinteressen imperialisti scher Monopole und ihrer Regierun gen mißbrauchen lassen werden. Eine große Verantwortung für den Frieden trägt das deutsche Volk, da von seinem Boden aus die Völker der Welt 1 zweimal in unermeßliches Unglück gestürzt wurden. Heute er heben die Kriegsverbrecher von ge stern wieder ihr Haupt, um ein drit tes Mal, diesmal mit Atomwaffen, die Welt mit Krieg zu überziehen. Gegen diese verbrecherischen Pläne bedarf es eines beharrlichen, uner müdlichen Kampfe» des ganzen Vol kes, der in den vielfältigsten Formen geführt wird. Ob die Entlarvung der Kriegsvorbereitungen, ob unsere Werktätigen hervorragende Leistun gen in Industrie und Landwirtschaft vollbringen, ob die westdeutsche Be völkerung in Demonstrationen und Streiks gegen die volksfeindliche Adenauer-Politik protestiert — alle Aktionen sind Gewichte auf der Waagschale des Friedens. Wann sich die Waage endgültig auf die Seite de» Friedens neigt, hängt von den Leistungen und der Einsatzbereit schaft eines jeden einzelnen ab. Elfriede Sahre Universitätszeitung 8. 8. 1960, S. 5
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