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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 4.1960
- Erscheinungsdatum
- 1960
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196000003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19600000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19600000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Bandzählung
- Nr. 30, 27. Juli
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 4.1960
-
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Band 4.1960
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SDS contra redhle SPD-Führung Warum der SPD-Partei vorstand dem SDS jegliche Unterstützung entzogen hat Mit der offenen Zustimmung zu der Atomkriegspolitik der westdeut schen Militaristen und der davon un trennbaren Notstandspolitik gehen die rechten Führer der SPD auch immer schärfer gegen die Kräfte vor, die sich in der Partei dem selbst mörderischen Kurs entgegensetzen. Besonders deutlich bekommt das jetzt der „Sozialistische (West)deutsche Studentenbund“ (SDS) zu spüren. Im SDS waren die Stim men immer lauter geworden, die eine klare Ablehnung der Adenauerschen Kriegspolitik und eine Verständigung mit der DDR forderten. So hatten die Mitglieder des SDS im Mai 1959 beim Frankfurter „Kongreß für Demokra tie, gegen Militarismus und Restau ration“, vom Deutschlandplan der SPD ausgehend, im wesentlichen drei Forderungen gestellt: • Die Anerkennung der Oder-Neiße- Grenze • Die Verweigerung des Wehrdien stes aus politischen Gründen und die Verweigerung der Mitarbeit am Auf bau der Bonner Armee • Die Aufnahme von Verhandlun gen mit der Regierung der DDR so wie die Pflege von Kontakten zu In stitutionen der DDR Aber diese Auslegung des Deutsch landplanes der SPD war ein Strich durch die Rechnung der rechten Füh rer, für die der ganze Plan lediglich ein Betrugsmanöver gegenüber den eine nationale Politik fordernden Mitgliedern war. Deshalb begannen die rechten Führer ein Kesseltreiben gegen den SDS, seine Mitglieder und Funktionäre. Wen nimmt es dabei Wunder, daß dem SDS vorgeworfen wurde, „kommunistisch unterwan dert“ zu sein? Spalterorganisation SHB verfing nicht Zwar setzte der Parteivorstand durch, daß der neue SDS-Vorstand die Gruppe um die Hamburger Stu dentenzeitung „konkret“ ausschloß, aber im übrigen konnte er die tiefen Widersprüche nicht überwinden. So forderten die rechten sozialdemokra tischen Führer, daß der SDS der in Westberlin organisierten Ausstellung „Ungesühnte Nazijustiz“ seine Unter- sützung versage und damit der Pra xis der Blutrichter zustimme. Diese Forderung wurde vom SDS abge lehnt. Das offene Einschwenken der Wehner, Mommer, Erler. von Knoeringen und der anderen rechten Führer auf den Adenauer-Kriegskurs stieß auf den entschiedenen Wider stand der SDS-Mitglieder. Der Parteivorstand der SPD griff daraufhin zu einer anderen Taktik. Durch rechte Elemente versuchte er den SDS zu spalten, gründete den „Soziademokratischen Hochschul- bund“ (SHB) und rief die sozialdemo kratischen Studenten auf, sich diesem anzuschließen. Offenkundig erwarteten die rech ten Führer, die Mehrzahl der Mit glieder des SDS zum SHB herüber zuziehen und den SDS selbst in die Knie zu zwingen. Die Rechnung war aber ohne den Wirt, in diesem Falle ohne die Mitglieder des SDS und den mit ihm sympathisierenden Studen ten gemacht. Bei den Wahlen zum Studentenparlament der Hamburger Universität errang er zum Beispiel einen eindeutigen Erfolg. Alle zehn aufgestellten Kandidaten des SDS wurden gewählt. Wachsender Widerstand gegen Atomkriegspolitik Zugleich zeigte sich an anderen westdeutschen Universitäten und Hochschulen, daß der Kreis der Stu denten ständig wächst, die die Poli tik der Adenauer und Strauß ableh nen. Die Studenten der Pädagogi schen Akademie Wuppertal setzten sich mit Sitzstreiks im Wuppertal und vor dem Kultusministerium in Düsseldorf gegen die Maßregelung ihrer Professorin Dr. Renate Riemeck zur Wehr. Die Studenten der Tech nischen Hochschule Aachen beschlos sen Kontakte mit Universitäten der DDR aufzunehmen. Das sind Schritte auf dem Wege der Verständigung, und das bedeutet Maßnahmen gegen die verständi gungsfeindliche und auf einen neuen Krieg hinzielende Politik von Ade nauer und seinen Schildknappen in der SPD-Führung. Um dieser um sich greifenden Er kenntnis der großen Gefahr für den Frieden und die Existenz der deut schen Nation unter Teilen der west deutschen Studentenschaft entgegen zuwirken und weiteren Protestaktio nen vorzubeugen, griff jetzt der Par teivorstand der SPD zu anderen Methoden, setzt den SDS unter Drude, indem er ihm in der vergan genen Woche sämtliche materielle Unterstützung sperrte. Das erfolgte, nachdem es durch die Gründung des SHB nicht gelungen war, die Positio nen des SDS zu erschüttern. „Der Spiegel“, dies sattsam bekannte Hamburger Blatt, plaudert darüber am 29. Juni aus, daß die Schwächung des SDS nicht gelang, obwohl „Knoeringen an allen größeren west deutschen Hochschulen einen Ver trauensmann der Partei“, wohl bes ser gesagt der rechten Führer, „mit der Gründung einer SHB-Gruppe“ beauftragte, „damit sich die dürftige Mitgliederzahl des SHB — etwa 200 Studenten — durch den Übertritt .gutwilliger' SDS-Leute alsbald er höhen und sich der Rechtsdrall-Bund zu einer attraktiven und lebensfähi gen SPD-Burschenschaft auswachsen kann.“ Konsequentes Auftreten stärkt die eigenen Positionen „Der Spiegel“ weiß ferner zu berich ten', daß nach der Spaltung zum SDS mehr neue Mitglieder gestoßen, als jemals zum SHB abgewandert sind. Darin liegt eine wichtige Lehre, nicht nur für den SDS: Das Auftreten gegen die Adenauerpolitik schwächt nicht, wie die rechten Führer gern behaupten, sondern stärkt die eige nen Positionen. Umgekehrt schwächt jedes Eingehen auf den Adenauer- kurs die eigenen Positionen. Im offe nen Brief des ZK der SED an die Mitglieder, Funktionäre und Freunde der SPD heißt es dazu: „Die Kapitu lation der rechten Führer vor Ade nauer und den Seinen kann also höchstens dazu führen, daß der ver derbliche Einfluß des klerikal-milita ristischen Regimes noch schwerer auf den Volksmassen lastet.“ Jetzt wußte sich also der SPD- Parteivorstand keinen anderen Rat mehr, als dem SDS jede weitere Un terstützung zu versagen. Sicher wird das noch nicht der letzte Schritt sein. Der SPD-Funktionär Harry Liehr deutete dies bereits in einer Ver sammlung des SDS in Westberlin an und sagte, „daß man ... eines Tages erklären wird, die SDS-Mitglied- schaft sei unvereinbar mit der Mit gliedschaft in der SPD.“ Sicher sind die Pläne der Wehner, Mommer, von Knoeringen usw. noch weitergehend. Die Unterstützung Adenauers ist ihnen sicher, um auch mit Polizei und Justiz gegen die un bequeme Opposition des SDS gegen ihren Kriegs- und Notstandskurs vor zugehen. Die Mitglieder und Funktionäre des SDS werden diese Auseinander setzung dann bestehen, wenn sie kon sequent gegen die verbrecherische Politik der Adenauer-CDU, die jetzt auch offiziell von der rechten SPD- Führung verfochten wird, auftreten. Der vom ZK unserer Partei entwik- kelte Deutschlandplan des Volkes zeigt den Weg, wie durch ein großes nationales Kompromiß der deutsche Militarismus gebändigt werden kann. Heute ist offensichtlich, daß dies nicht mit, sondern gegen die rechten Führer der SPD geschehen muß, die den Militarismus in Westdeutschland retten wollen. Daher hat der Brief des Zentralkomitees der SED auch für die SDS-Mitglieder so große Be deutung. Das Wachsen der Mitgliederzah len des SDS in den letzten Wochen zeigt, welchen Aufschwung der SDS erst recht bei einer in allen Fragen konsequenten Haltung erleben würde. Aber nicht nur dies, er würde auch die Unterstützung der west deutschen Werktätigen, der Gewerk schafter und nicht zuletzt der sozial demokratischen Arbeiter erhalten. Den Beweis dafür erbrachte die SPD-Ortsorganisation von Marburg, die sich mit den vier gemaßregelten SDS-Mitgliedern solidarisch erklärte. Der Deutschlandplan des Volkes muß Grundlage des gemeinsamen Kampfes sein Ein konsequenter Kampf gegen Adenauer und seine rechten Paladine in der SPD bedeutet aber auch, mit uns gemeinsam zu kämpfen. Die im Deutschlandplan des Volkes entwik- kelten Gemeinsamkeiten der deut schen Arbeiter in der DDR und in Westdeutschland schließen auch die Gemeinsamkeiten der deutschen Stu denten ein, denen der Frieden und das Wohlergehen der deutschen Na tion am Herzen liegen. Deshalb wer ben wir jede Möglichkeit nutzen, um mit Vertretern westdeutscher Hoch schulen ins aufrichtige Gespräch über die Lebensfragen unserer Nation zu kommen. Unsere Solidarität gehört den sich gegen die Gefahr eines neuen Krieges auflehnenden Studen ten in Westdeutschland. Das Beispiel unserer Republik zeigt, wo für.den Frieden und nicht für den Krieg ge arbeitet wird, dort sind auch alle Be dingungen für die Entwicklung einer wahrhaft humanistischen Wissen schaft vorhanden. Walter Sandring Mit Auszeichnung hat der nigerianische wissenschaftliche Assistent an der Abteilung Afrikanistik des Orientalischen Instituts, Modilim Achufusi, am 15. 7. 1960 die Thesen zu seiner Dissertation: „Die Zerstörung des Sokoto reiches durch die europäischen Kolonialmächte“ verteidigt. Seine Promotion ist u. a. ein Beweis für die vielfältige Hilfe des afrikanischen Befreiungs kampfes durch die Deutsche Demokratische Republik. Modilim Achufusi wird seine Kenntnisse in dem am 1. Oktober 1960 unabhängig werdenden Nigeria zum Nutzen seines Volkes anwenden. Wir wünschen ihm für seine weitere Arbeit viel Erfolg. Unser Bild zeigt Dr. Achufusi, Prof. Dr. Markov. Dr. Bütt ner (von rechts nach links). Foto: Strobel Hochschulwoche der Lehrer Eine neue Form der Lehrerweiterbildung an der Karl-Marx-Universität Vom 11. 7. bis 16. 7. 1960 fand die Hochschulwoche der Karl-Marx-Uni versität für Lehrer der sozialistischen Oberschule statt, zu der der Zentrale Fachrichtungsrat für die Ausbildung und Erziehung sozialistischer Lehrer, das Institut für Pädagogik und das Bezirkskabinett Leipzig eingeladen hatten. Über 250 Lehrer aus der ge samten Republik versammelten sich, um sich eine Woche lang gemeinsam pädagogisch und fachlich weiterzubil den. Der Direktor des Instituts für Päd agogik, Prof. Hugo Müller, bezeich nete bei der Eröffnung die Hoch- schulwoche als eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen der Karl- Marx-Universität und der sozialisti schen Schule und sprach die Gewiß heit aus, daß diese Hochschulwoche alljährlich während der Sommer ferien zu einer festen Einrichtung werden wird. Der Prorektor für Studienange legenheiten und Leiter des Zentralen Fachrichtungsrates für Lehrerbil dung, Dr. Möhle, 'überbrachte die Grüße des Rektors und des Akademi schen Senats. Schon die rege Diskussion zum er sten Vortrag „Fragen der Erziehung zur sozialistischen Arbeits- und Lern moral“, in dem Prof. Müller erste Ergebnisse der Arbeit des Pädagogi schen Forschungszentrums Leipzig darlegte, zeigte, daß wir damit ein zentrales Problem der Schule aufge griffen hatten. Prof. Müller ging von dem Charak ter der Arbeit unter sozialistischen Verhältnissen aus und legte in einem Abriß die Aufgaben der Erziehung zur sozialistischen Arbeits- und Lernmoral in den einzelnen Alters stufen vom Kindergarten bis zur Oberstufe dar. Mit diesem Überblick wurde eine bis dahin vorhandene Lücke in der pädagogischen Theorie geschlossen. Im zweiten Teil seines Vortrags wies er nach, daß die Erziehung zur Arbeits- und Lernmoral abhängig ist von der methodischen Arbeit des Lehrers, von seiner Einstellung zu den Kindern und von seiner Tätig keit als Klassenleiter. Am zweiten Tag sprach Prof. Eichler über klerikale Einflüsse auf das westdeutsche Bildungswesen. Dieser Vortrag hatte deshalb beson ders aktuelle Bedeutung, weil die Gefährlichkeit der aggressiven N ATO-Politik des westdeutschen klerikal-militaristischen Obrigkeits staates auch im Bildungswesen zum Ausdruck kommt. Der Nachweis des verhängnisvollen Einflusses und der Bildungsfeind lichkeit des reaktionären, politischen Klerikalismus gegenüber den Volks massen führte Prof. Eichler an Bei spielen Zum Erziehungs- und Bil- dungsinhalt,. zur Schulorganisation und zur Ausbildung der Volksschul- lehrer Westdeutschlands. So bewies er an Hand von Ausschnitten aus Lehrbüchern sowie offiziellen An weisungen und Dokumenten die Durchdringung des Bildungsinhaltes aller Fächer, auch der naturwissen schaftlichen, mit klerikaler, d. h. fa schistischer, revanchistischer, aggres siver Ideologie. Der Nachmittag des zweiten Ta ges stand für Besichtigungen der Akademieinstitute, der Landwirt- schaftsausstellung und der Deutschen Bücherei zur Verfügung. Vom Mittwoch bis zum Sonnabend wurden Vorträge und Seminare über fachliche und methodische Probleme gehalten. Elfriede Opitz Dr. Lothar Fischer Zur Vorbereitung der Parteischulung 1960/61 (I) Wir studieren die Lehre vom Sozialismus und Kommunismus Der interessanteste Abschnitt des Lehrbuches „Grundlagen des Marxismus-Leninismus“ — Hauptgegenstand der Schulungs arbeit im kommenden Studienjahr Es ist jetzt fast auf den Tag ein halbes Jahr her, daß wir Genossen O. W. Kuusinen in unserer Mitte be grüßen konnten: Am 1. Februar die ses Jahres sprach er, als Mitglied des Präsidiums des ZK der KPdSU die DDR besuchend, vor Vertretern der Intelligenz unserer Stadt über das Thema „Wissenschaftliche Voraus sicht in der Theorie des Marxismus- Leninismus und einige Perspektiven der Entwicklung der Demokratie und des Sozialismus“. Allen Anwesenden - unter ihnen solche hervorragenden Persönlichkeiten wie Prof. Dr. Gu stav Hertz und Prof. Dr. Theodor Frings — übermittelte diese Veran staltung vor allem die feste, wissen schaftlich begründete Zuversicht der Marxisten - Leninisten in den Sieg der Sache des Fortschritts und der Volksmassen, in den Triumph des Sozialismus und Kommunismus in Unserem Jahrhundert Mit großer Spannung erwarteten seither Wissenschaftler wie Studen ten der Karl-Marx-Universität das Erscheinen des unter Redaktion von Genossen Kuusinen herausgegebenen neuen Lehrbuches „Grundlagen des Marxismus-Leninismus“ in deutscher Sprache. Inzwischen ist das Buch da, und Politbüro und Sekretariat des Zen tralkomitees der SED haben beschlos sen, daß die Parteischulung 1960/61 auf der Grundlage des neuen Lehr buches gestaltet wird. Auch in der Schulungsarbeit der Gewerkschaft und der FDJ und nicht zuletzt im Grundstudium sowie in den Spezial seminaren der höheren Studienjahre und auf Tagungen und Kolloquien gesellschaftswissenschaflicher Diszi. plinen soll im nächsten Studienjahr auf der Grundlage des Lehrbuches gearbeitet werden. Dabei werden wir uns auf den fünften, den zweifellos für uns inter essantesten Abschnitt des Lehrbuches konzentrieren, der auf etwa 300 Sei ten die Lehre vom Sozialismus und Kommunismus behandelt. Es stehen also Fragen zur Debatte wie die For men des Übergangs zur sozialisti schen Revolution und die Gesetz mäßigkeit des Sieges des Sozialismus, die Bedeutung des Sieges des Sozia lismus in der DDR für die Sicherung des Friedens und die Lösung der na tionalen Frage in Deutschland, die Diktatur des Proletariats und die proletarische Demokratie, die Rolle der Arbeiter-und-Bauern-Macht im Kampf um den Sieg des Sozialismus in der DDR, der Gegensatz zwischen der Entwicklung der sozialistischen Demokratie in der DDR und der poli tischen Reaktion im Ergebnis der atomaren Aufrüstung in Westdeutsch land, die Aufgaben der Übergangs periode vom Kapitalismus zum So zialismus, die Grundzüge der soziali stischen Produktionsweise, das sozial politische und kulturelle Antlitz der sozialistischen Gesellschaft, das sozia listische Weltsytem u. a. Studium und Dikussion dieser Pro blematik versprechen außerordent lich befruchtend auf die Bewußtseins bildung und die praktische Arbeit zu wirken. Die ersten Zirkel der Genos sen Wissenschaftler über das Lehr buch haben diese Erwartung bereits bestätigt. So konnten an der Land wirtschaftlichen Fakultät auf Grund der Diskussionen im Zirkel zum Stu dium des Lehrbuches falsche Auffas sungen über die führende Rolle der Partei der Arbeiterklasse beim Auf bau der sozialistischen Gesellschafts ordnung überwunden werden. Ange fangen bei der Parteileitung griff stärker die Erkenntnis Platz, daß die Rolle der marxistisch-leninistischen Partei der Arbeiterklasse nach dem Sieg der proletarischen Revolution gesetzmäßig ständig wichtiger wird und daß dementsprechend die Pflich ten der SED-Grundorganisationen bei der Führung der Werktätigen ständig wachsen. Für unsere Genos sen an der Medizinischen Fakultät war (und ist) — um ein weiteres Bei spiel zu nennen — von besonderem Interesse, was im Lehrbuch zur syste matischen und offensiven Überzeu gungsarbeit ausgeführt wird. Manche neigen dazu, den mit dieser Arbeit verbundenen Mühen auszuweichen. Die gründliche Durcharbeitung der Lehrbuch-Kapitel über unsere sozia listische Gesellschaftsordnung läßt sie erkennen, daß die proletarische Demokratie die immer stärkere Ein beziehung der Werktätigen in die Diskussion aller wichtigen Fragen, die systematische Überzeugungsarbeit der Partei der Arbeiterklasse und je des einzelnen Parteimitgliedes unter den Werktätigen voraussetzt. — In anderen Zirkeln, z. B. am Dolmet scher-Institut, ergaben sich an Hand der Aussprachen über die Vorgänge im internationalen Maßstab auf Grund der Darlegungen im Lehrbuch klärende Auseinandersetzungen über die Rolle der Volksmassen in der Gegenwart. Solche falsche Auffassun gen, in den Kämpfen der Süd koreaner, Türken, Japaner gegen die USA - Kriegspaktregierungen nur „Palastrevolten“ zu sehen, wurden überwunden. So wie in diesen ersten Zirkeln gilt es im kommenden Parteilehrjahr, das im Oktober eröffnet wird, überall das Studium des Lehrbuches „Grundlagen des Marxismus-Leninismus" zum Ausgangspunkt gründlicher und schöpferischer wissenschaftlicher Be schäftigung mit den theoretischen Grundlagen und den praktischen Fragen unseres sozialistischen Um wälzungsprozesses zu machen. So wird die Parteischulung zur Waffe gegen Kleingläubigkeit, Zurück weichen und nicht begründetes, sub jektivistisches Vorgehen, zur Waffe für die höchste Geschlossenheit und Aktivität der Mitglieder und Kandi daten der SED und ihrer Mitstreiter in FDJ und Gewerkschaft im Kampf für die Verwirklichung der vom Zen tralkomitee der SED beschlossenen marxistisch-leninistischen Politik. Das ist von größter Bedeutung für die weitere Entwicklung in Deutsch land — für den weiteren Vormarsch zum Sieg des Sozialismus in der DDR und für den Kampf um die Bänct- gung des westdeutschen Militarismus. Denn je fester das Fundament mar xistisch-leninistischer Erkenntnis in immer breiteren Teilen der Bevölke rung, desto eher werden die Revanchepropaganda und die verlo gene Wirtschaftsdemagogie, mit de nen die Bonner Militaristen ihre Atomkriegsvorbereitung begleiten, unwirksam gemacht. Von seiner 9. Tagung aus rief das Zentralkomitee der SED in seiner Entschließung zu den Ergebnissen der Bukarester Beratung der Vertreter der kommunistischen und Arbeiter parteien, insbesondere „angesichts des offenen Verrats der rechten Führer der SPD an den Interessen der Ar beiterklasse und der deutschen Na tion, angesichts ihrer programma tischen Preisgabe des Sozialismus“ die Mitglieder der SED auf, „die un sterbliche Lehre des Marxismus- Leninismus noch tiefer in die Massen zu tragen und beharrlich für die Reinheit der marxistisch - leni nistischen Theorie, gegen alle und jede Spielart des Revisionismus, des Dogmatismus und Sektierertums zu kämpfen" Tragen wir alle dazu bei, das Studium des Lehrbuches „Grundlagen des Marxismus-Leni nismus“ in diesem Sinne zum Erfolg zu führen! Klaus Höpcke, Stellvertreter des Ersten Sekretärs der Universitäts-Parteileitung Universitätszeitung, 87. 7, 1960. S. 5
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