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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 4.1960
- Erscheinungsdatum
- 1960
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196000003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19600000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19600000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
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- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 4.1960
-
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Band 4.1960
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Drehmaschinenwerk schlägt Gildemeister Und wie bereiten wir das 9. Plenum vor? Wir schreiben jetzt Juni, binnen V kurzem wird sich die 9. Plenar tagung des ZK der SED insbesondere mit der Arbeit in den Betrieben des Maschinenbaus beschäftigen, und in Wenigen Wochen ist der Freund schaftsvertrag mit dem VEB Dreh maschinenwerk ein Jahr alt und da mit Zeit für eine Bilanz. Wie gesagt, wir schreiben jetzt Juni, aber sage und schreibe im Fe bruar dieses Jahres tagte bis heute zum letzten Male die für unsere Ar beit im Drehmaschinenwerk verant wortliche Kommission. Seitdem sind dort die einzelnen Institute und Fa kultäten — sofern sie überhaupt ar beiten - ohne Kopf; die rechte Hand Weiß nicht, was die linke tut. Tn dieser Zeit aber fand die Wahl- -•Versammlung der Parteiorgani- sauon im Betrieb statt und faßte wichtige Beschlüsse, es gelang Plan rückstände aufzuholen, das Zentral komitee veröffentlichte einen Brief an die Maschinenbauer, und die Drehmaschinenwerker gingen an die Aufgabe heran, den westdeutschen Maschinenbaubetrieb Gildemeister auf allen Gebieten zu schlagen. Die Arbeiter im Drehmaschinenwerk be gannen den Aufruf zur Einsparung von Material zu diskutieren und sich mit der Kritik der Bezirksdelegier tenkonferenz ernsthaft auseinander zusetzen. Aber nichts tat sich in der Kommission. In dieser Zeit aber fand auch die Delegiertenkonferenz der Partei organisation unserer Universität statt, in deren Rechenschaftsbericht es zu unserer Tätigkeit im Drehmaschinen werk u. a. heißt: „Die zuständige Kommission Industrie beim Senat, die eine ungenügende Arbeit gelei stet hat. muß künftig d^n Aufgaben bei der Planung und Koordinierung der Arbeit zur Erfüllung des Freund schaftsvertrages mit dem VEB Dreh- maschinenwerk besser gerecht wer den.“ W enn heute nur ungenügend diese geforderten konkreten Ergeb nisse auf dem Tisch liegen, dann liegt das wohl nicht zuletzt daran, daß auch diese eindeutige Kritik der De legiertenkonferenz in der Kommis sion keine Resonanz gefunden hat. Man darf nun aber nicht einfach von der Tätigkeit der Kommission auf die Tätigkeit der zahlreichen Wissenschaftler und Studenten schließen, die im Drehmaschinen- Werk zu arbeiten begannen. Zwar wurde ihre Initiative nicht gefördert, aber dennoch gibt es viele verant wortungsbewußte Wissenschaftler Und Studenten sowie Fakultäts- und Institutsleitungen, die sich darum kümmern. Beispielsweise wurde im Betrieb die Arbeit der Medizinischen Fakultät besonders hervorgehoben. Oder nehmen wir z. B. das Philoso ¬ phische Institut. Im Februar hatte es Kritik gegeben an seinem Plan für die Arbeit im Betrieb, weil er nicht viel mehr vorsah, als daß drei Stu denten ihre Jahresarbeit zu Proble men des Betriebes anfertigten. In zwischen aber begann die Arbeit im Betrieb zur Sache des ganzen Insti tuts zu werden. So ist zur Zeit jeden Monat ein Assistent des Instituts mit ganz bestimmten Aufgaben, die er neben seiner körperlichen Arbeit zu erfüllen hat, im Betrieb tätig, und eine größere Gruppe von Studenten aus den verschiedensten Studien jahren hat eine ganze Reihe Auf gaben zu lösen begonnen. So z. B. haben sie sich vorgenommen, bei der Gründung einer FDJ-Gruppe in einer Frauenbrigade zu helfen, sie wollen die Zirkel Junger Sozialisten unter stützen, in der Abteilung Apparate- bau wollen sie in einer Brigade über die Qualifizierung von zwei Kollegen zu Selbstkontrolleuren diskutieren und in einer anderen Brigade der Abteilung geht es um die Einrichtung eines Siebenjahrplanfonds; ein Freund beschäftigt sich speziell mit einer Arbeitsgemeinschaft zwischen Arbeitern und Intelligenz, die einen besonderen Härteofen entwickelt hat. D ie Genossen und Freunde mußten Vzwar inzwischen feststellen, daß sie sich in ihrer Arbeit etwas zer splittert haben — was sich besonders jetzt vor den Semesterferien bemerk bar macht - sie haben sich aber be reits für den Herbst eine gemein same Aufgabe vorgenommen: Sie wollen einen Leistungsvergleich zwi schen all den Brigaden bzw. Abtei lungen organisieren, in denen sie tätig sind, mit dem Ziel, das Zu sammenwirken der einzelnen Be triebsteile zu verbessern. Dazu wür den sie aber gern einige Wirtschafts wissenschaftler und überhaupt einige Angehörige verschiedener anderer Fachrichtungen hinzuziehen. Aber hier liegt ja gerade die Schwierigkeit. Einer der Philosophiestudenten ver anschaulichte, wie das „Zusammen wirken“ jetzt aussieht: Wenn ich in eine Brigade komme, mich als An gehöriger der Karl-Marx-Universität zu erkennen gegeben habe und etwas von ihnen erfahren möchte, dann er halte ich nicht selten die Antwort: Da war doch gerade einer da von euch, der das gleiche wissen wollte ... Und wenn Marianne Scholz, die vom Philosophischen Institut für die Arbeit im Betrieb verantwortliche Assistentin, sagt: „Die Arbeit hat schon früher nicht geklappt, al« die Kommission noch arbeitete“ - dann kann man sich vielleicht ein Bild da von machen, wie es jetzt damit aus sieht, jetzt da die Kommission über haupt nicht arbeitet. W ie nützlich aber das Zusammen wirken ist, das beweist die Tätigkeit der Wissenschaftler, die im Rahmen der zentralen Arbeitsgemein schaft unter der Leitung von Prof. Dr. Thalmann im Drehmaschinen werk tätig war. Aber die Erfolge kann sich hier einzig und allein die Arbeitsgemein schaft zugute rechnen. Im übrigen arbeiten die einzelnen Institute so recht und schlecht auf eigene Faust und nach eigenem Gutdünken, Und ihre Initiative verkümmert angesichts der erstaunlichen Gleichgültigkeit ihres leitenden Gremiums gegenüber dem hartnäckigen Kampf der Arbei ter und der Leitungen im Betrieb um die Erfüllung der Planaufgaben und die tatkräftige Vorbereitung des 9. Plenums. Der von Seiten des Werkes Ver antwortliche für die Verbindung zur Universität — Dipl.-Ing. Pietsch — ist übrigens ebensowenig wie unsere Kommission über das im Bilde, was Angehörige unserer Universität int Betrieb tun, und er beklagte sich mit Recht, daß sich niemand von der Kommission mehr sehen läßt. Bleibt uns nur zu fragen: Wozu nach dem 9. Plenum eine große Selbstkritik? — Lieber heute noch die Fäden in die Hand nehmen! Günter Lippold Höhere Ergebnisse durch ideologische Klarheit Lehren einer Konferenz der Gesellschaftswissenschaftler Von G. Handel, Stellvertreter des Ersten Sekretärs der Universitäts-Parteileitung Seit Jahren fordert unsere Partei die Genossen Gesellschaftswissen schaftler auf, sich einer erstrangigen Aufgabe zuzuwenden: der wissen schaftlichen Verallgemeinerung des Neuen, das sich im Kampf um den Sieg des Sozialismus in unserer Re publik entwickelt. Solche Beiträge der Wissenschaft sind deshalb von so großer Bedeutung, weil sie aus gehend von den praktischen Erfah rungen der Werktätigen, von der marxistisch-leninistischen Theorie und den Beschlüssen von Partei und Regierung den gegenwärtigen Pro zeß der sozialistischen Umwälzung bzw. einzelne seiner Seiten tiefgrün dig und allseitig analysieren und auf dieser Grundlage mit wissenschaft licher Voraussicht Richtungweisendes über die Perspektive aussagen. An ders gesagt: der Gesellschaftswissen schaftler, der auf das engste mit dem Kampf der Arbeiterklasse und der Werktätigen verbunden ist, der sich den Marxismus-Leninismus und seine schöpferische Anwendung und Weiterentwicklung in den Beschlüs sen der Partei gründlich und schöp ferisch zu eigen gemacht hat, ist im stande, das Wesen und die Gesetz mäßigkeit der gegenwärtigen Pro zesse zu erkennen und wissenschaft liche Aussagen darüber zu machen, wie und in welcher Richtung sich die Ereignisse künftig gestalten werden. Gerade darin besteht eine der wich tigsten Funktionen der Gesellschafts wissenschaft zur Unterstützung der Politik von Partei und Regierung. Im Hinblick auf die Lösung der obengenannten Aufgaben sind die Bemühungen der Gesellschaftswis senschaftler auch an unserer Univer sität noch unzureichend. Daher ver dient die Initiative der Forschungs gemeinschaft unter Leitung von Ge nossen Prof. Dr. Thalmann, die sich mit der Problematik der sozialisti schen Brigaden befaßt, besondere Be achtung und Förderung. Auf der Konferenz mit Praktikern am 13. Juni legte sie erste Ergebnisse vor. An Hand der Wechselbeziehun gen zwischen der Leitung im sozia listischen Industriebetrieb und den Brigaden wurde die Weiterentwick lung der sozialistischen Demokratie und die Schädlichkeit von syndikali stischen Tendenzen erläutert. Es war ein erster Auftakt, ein An fang, der hier erfolgte, und der Dank und Anerkennung für viele mühe volle Arbeit verdient. Dennoch blieb manches, was die Teilnehmer unbe friedigt ließ. Auf der Konferenz wurde deutlich, daß die Grundkonzeption der Ge- meinschaft noch Mängel aufwies und ungenügend geklärt worden war. Zentrale Probleme, wie die des de mokratischen Zentralismus, der Ein heit von Politik und Oekonomie so wie der Zusammenhang mit der Lö sung der nationalen Frage u. a. waren nicht gründlich genug erarbei tet und diese Klarheit zur Richt- schnür der gesamten Arbeit genom men worden. Das erklärt sich nicht zuletzt aus Schwächen in der Aus wertung der Klassiker des Marxis- mus-Leninismus und der Parteibe schlüsse. Daher kann nicht nachdrücklich ge nug die allgemeine Erfahrung aus der Gemeinschaftsarbeit der Gesell schaftswissenschaftler unterstrichen werden: Nur mit einer eindeutig um- rissenen marxistisch-leninistischen Konzeption, d. h. mit Klarheit über die ideologisch-politischen Grundfra gen und von da aus über die Gesamt entwicklung der Arbeit kann ein hohes wissenschaftliches Niveau er zielt werden. Eine zweite Lehre der Konferenz ergibt sich daraus, daß die schöpfe rische Verallgemeinerung des Neuen noch zu schwach war. Hier haben wir es zweifellos mit einem verbreitet anzutreffenden Mangel zu tun. Aber die Arbeitsgemeinschaft hat zum Teil enge Verbindung mit den Brigaden, lernte von ihnen, gab praktische Hilfe und verfügt so über Tatsachenmate rial. Warum sollte es nicht möglich sein, auf der Grundlage einer konse quenten und richtigen Konzeption die Dialektik des Lebens - die Ge setzmäßigkeit. Vielfalt. Widersprüch lichkeit und echten Entwicklungspro bleme — konkreter durch die Wissen sschaft widerzuspiegeln? Gerade durch die Verallgemeinerung der Tatsachen, die allseitige Charakteristik des Neuen und die fundierte Auseinan dersetzung mit dem Alten wird der Praxis geholfen, wird die Brigade bewegung gefördert und ein echter Nutzen durch die Arbeit der Wissen schaftler erzielt. Dann wird durch richtige und überzeugende Darstel lung zugleich verändern geholfen. Eine dritte Lehre drängt sich auf, wenn man den Charakter der Ar beitsgemeinschaft betrachtet. Be kanntlich ist sie die erste komplexe Gemeinschaft von Geselischaftswvis- senschaftlern der Karl-Marx-Univer sität, in der Wirtschaftswissenschaft ler, Juristen und Philosophen Zu sammenwirken. Das ist ein beacht licher Fortschritt, der alles bisherige übertrifft. Dabei liegt der große Vor teil auf der Hand, heute von iedem Beteiligten anerkannt. Dennoch >nuH das komplexe Herangehen in weitaus konkreteren Ergebnissen seinen Nie derschlag Anden. Damit hängt zusammen, daß die Arbeitsgemeinschaft sehr darauf be dacht sein muß. die enge Verbindung zur Fachdisziplin nicht zu verlieren. Umgekehrt darf es nicht geduldet werden, wenn Parteileitungen, Par- teigruppen und Räte der betreffen- den Institute und Fakultäten unge nügend die zentrale Gemeinschaft be raten und wirksam unterstützen Ge rade jetzt wird dies dringend nötig, damit bis Ende Juli das Manuskript der geplanten Publikation abgeschlos sen werden kann. Diese drei Lehren der Konferenz hängen eng miteinander zusammen und laufen darauf hinaus: Ein höhe res wissenschaftliches Niveau, eine höhere Qualität in der Arbeit durch Klärung der ideologischen Crundfra- gen und kühne marxistisch-lenini stische Verallgemeinerung des sich entwickelnden Neuen, damit durch echte sozialistische Gemeinschafts arbeit ein wertvoller Beitrag der Wissenschaft für den Sieg des Sozia lismus und die Lösung der nationa len Frage durch Bändigung der deut schen Militaristen geleistet werden kann. Beitrag zur Entlarvung bauernfeindlicher NATO-Politik Arbeitsgemeinschaft zur Agrarpolitik in Westdeutschland nahm ihre Tätigkeit auf Die Delegiertenkonferenz der Par teiorganisation unserer Karl-Marx- Universität beschloß u. a., daß in Leipzig aus Wissenschaftlern ver schiedener Fakultäten eine Arbeits gemeinschaft gebildet wird, die sich mit den Auswirkungen der NATO- Politik auf die westdeutsche Land wirtschaft beschäftigt. Inzwischen hat sich die Arbeitsgemeinschaft kon- stitutiert und mit der Arbeit begon nen. Die Mitglieder der Arbeitsgemein schaft sind ausnahmslos junge Nach wuchswissenschaftler, für die diese Arbeit bei ihrer Dissertation oder Habilitation eine entscheidende Rolle spielt. Es wurde beschlossen, die Kon zeption, die Gliederung und die wich tigsten Abschnitte der einzelnen Ar beiten zu diskutieren. Da die Genos sen nahe beieinanderliegende The men bearbeiten, sind die Vorausset zungen für eine fruchtbare Diskus sion gegeben. Damit wir möglichst bald ein sicht bares Ergebnis unserer gemeinsamen Arbeit vorlegen können, wollen wir bis Jahresende eine Broschüre über die „Stärkung der kapitalistischen Großbetriebe und die Ruinierung der werktätigen Bauern als Ziel der Agrarpolitik der Adenauer-Regie- rung bei der Durchsetzung der aggressiven NATO-Politik auf der Grundlage der Bildung der EWG" erarbeiten, die in der Schriftenreihe der Karl-Marx-Universität zur sozia listischen Landwirtschaft erscheinen soll. Die Konzeption für diese Broschüre Wurde erarbeitet, in der Arbeits gemeinschaft diskutiert und be stätigt. Es liegen genaue Termine für die Fertigstellung der einzelnen Ab schnitte und Unterabschnitte vor. Jedem Genossen ist bekannt, bis wann er seinen Abschnitt zu liefern hat und wann er in der Arbeits gemeinschaft diskutiert wird. In der Broschüre sollen folgende Fragen behandelt werden: i Es wird gezeigt, wie durch die EWG dem aggressiven Pakt system der NATO eine breitere öko nomische Basis gegeben werden soll und wie dadurch die Vormachtstel lung des deutschen Imperialismus in Westeuropa wächst. Die westdeutsche Landwirtschaft wird dadurch den Interessen der NATO untergeordnet. Durch die Bil dung der EWG verschärft sich der Klassenwiderspruch auf dem Lande, besonders infolge der Existenz von Millionen werktätigen Bauern in Westeuropa, deren Ruinierung durch die EWG beschleunigt wird. Es ver schärfen sich jedoch auch die Wider sprüche zwischen den Agrarkapita listen der sechs Länder. 9 Durch die Bildung der EWG f• wird der Prozeß der Konzen tration der Produktion und des Ka pitals in der Landwirtschaft be schleunigt. Dies erfolgt auf dem Wege der Vergrößerung der Boden fläche der Großbetriebe, durch Boden kauf, durch das Pachtsystem, durch das Hypothekensystem und durch die Flurbereinigung. Außerdem er folgt sie durch den wachsenden An teil der Arbeitskräfte, die Entwick lung der Viehwirtschaft und die Mechanisierung. In der Konzen tration kommt die Bereicherung der Großgrundbesitzer zum Ausdruck. Die Adenauer-Regierung forciert diesen Prozeß durch ihre Agrarpoli tik, durch den Grünen Plan, die Preis-, Steuer-, Zoll-, Kredit- und Marktpolitik. A Bei der Bildung der EWG wer- •• den die werktätigen Bauern rui niert, d. h., sie verlieren ihre Wirt schaft und sind gezwungen, ihre Ar beitskraft dem Kapitalisten zu ver kaufen. In der Arbeit werden im einzelnen die verschiedenen Erschei nungsformen dieses Ruinierungs prozesses analysiert. Am deutlichsten kommt er im Rückgang der Zahl der Betriebe der werktätigen Bauern und der Abnahme ihrer Bodenfläche zum Ausdruck. Er zeigt sich jedoch auch in der Landflucht der mithelfenden Familienangehörigen, in der wach senden Nebenarbeit und der zuneh menden Verschuldung. Die Propaganda mit dem „bäuer lichen Familienbetrieb“ ist demago gisch und dient nur der Verschleie rung dieser Prozesse. 4 Im Kampf zur Bändigung 'es • deutschen Militarismus ist die Aktionseinheit der Arbeiterklasse, die Festigung des Bündnisses der Ar beiterklasse mit der werktätigen Bauernschaft und die gemeinsamen Aktionen mit allen anderen anti- militaristischen Kräften von ent scheidender Bedeutung. Damit im Zusammenhang ist die Rolle der Führer des Deutschen Bauernverban des klar herauszuarbeiten, die ver suchen, die Festigung des Bündnisses der Arbeiterklasse mit der werktäti gen Bauernschaft mit allen Mitteln zu behindern. Gleichfalls ist das Ein schwenken der rechten SPD-Führer auf die Linie der Adenauerschen Agrarpolitik zu analysieren und ein zuschätzen. Die KPD ist die wahre Interessen vertreterin der Arbeiterklasse und der werktätigen Bauern in West deutschland. Abschließend wird die Bedeutung der Entwicklung der Landwirtschaft der DDR für die westdeutsche Land- wirtschaft behandelt. Der Sieg der Genossenschaftsbewegung in unserer Republik und die weitere Festigung der LPG macht allen werktätigen Bauern in Westdeutschland deutlich sichtbu* daß es sich im Arbeiter- un ' ern-Staat besser lebt als unter der Knute der westdeutschen Militaristen. Das sind die Fragen, die wir bis Jahresende analysieren und darstel len wollen. Wir wollen damit einen Beitrag für die volle Klarheit über die Entwicklung der westdeutschen Landwirtschaft, vor allem über die Auswirkungen der militaristischen, bauernfeindlichen Agrarpolitik der Bonner Regierung leisten. Um auch unmittelbar den LPG bei der ideologischen Arbeit zu helfen, werden die Mitglieder der Arbeits gemeinschaft im Rahmen der Dorf akademien Vorträge über die west deutsche Landwirtschaft halten. Wir haben noch ein Problem, mit dem wir uns an die Institute wen den, die über die Entwicklung in Westdeutschland arbeiten. Bisher sind Angehörige der Institute für Marxismus-Leninismus, für Agrar ökonomik, für Politische Oekonomie, der Fakultät für Journalistik und der Hochschule für Binnenhandel Mit glied unserer Arbeitsgemeinschaft. Wir würden es sehr begrüßen, wenn auch Genossen und Kollegen des Franz-Mehring-Instituts, des Insti tuts für Arbeitsökonomik und des Instituts für landwirtschaftliche Be triebslehre mitarbeiten würden. Selbstverständlich sind auch Mitglie der anderer Institute aufgerufen, sich an unserer Arbeit zu beteiligen. Die Mitglieder der Arbeitsgemein schaft stellen sich das Ziel, durch eine gründliche Arbeit schnell Ergeb nisse vorzulegen und so die von der Delegiertenkonferenz der Partei organisation der SED an der Karl- Marx-Universität gestellten Auf gaben verwirklichen zu helfen. Dr. Gerhard Müller Universitätszeitung, 22.6.1960, Seite 3
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