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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 4.1960
- Erscheinungsdatum
- 1960
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196000003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19600000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19600000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 4.1960
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Band 4.1960
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Gemeinschaftsarbeit auch bei der Entwicklung des wissenschaftlichen Nachwuchses Interview mit Prof. Dr. Gertler, Prorektor für den wissenschaftlichen Nachwuchs, Zum 50. Todestag von EEOWEHET HOCH i Gedenktag der Weltfriedensbewegung / Von Prof. Dr. Emmrich, = Direktor der Medizinischen Klinik Mitglied der Universitäts-Parteileitung Am 21. Mai befaßte sich die Uni versitäts-Parteileitung eingehend mit Fragen der Entwicklung des wissen- schaftlichen Nachwuchses. Wir baten deshalb den Prorektor für den wissenschaftlichen Nachwuchs, Prof. Dr. Gertler, uns seine Mei nung zu dem Stand der Diskussion über die Thesen des Staatssekretariats für das Hoch- und Fachschulwesen zur Entwicklung eines zahlreichen wis senschaftlichen Nachwuchses mit zuteilen und mit welchen Maßnah men die weitere Diskussion zu ver binden ist. Prof. Dr. Gertler beant wortete uns die folgenden Fragen: Frage: Die Thesen des Staatssekre tariats für das Hoch- und Fachschul wesen für die schnelle und plan mäßige Entwicklung eines zahl reichen wissenschaftlichen Nach wuchses an den Universitäten und Hochschulen der DDR haben auch an der Karl-Marx-Universität ein leb haftes Echo gefunden. Wie schätzen Sie den jetzigen Stand der Aus sprachen darüber ein? Antwort: Im Rahmen des Sieben jahrplanes sind der Karl-Marx-Uni versität große Aufgaben gestellt. Diese können nur erfüllt werden, Wenn der gegenwärtige Lehrkörper, der über seine beruflichen Verpflich tungen hinaus durch vielseitige wich tige Arbeiten in Wissenschaft und Praxis für den Aufbau des Sozialis mus tätig ist, bis 1965 etwa ver doppelt sein wird. Das erfordert eine unverzügliche Qualifizierung der Nachwuchswissenschaftler auf fach lichem und gesellschaftswissenschaft lichem Gebiet. Die Aussprachen mit dem wissen schaftlichen Nachwuchs über die Thesen des Staatssekretariats wur den nahezu an allen Instituten und Kliniken unter der Leitung ihrer Di rektoren durchgeführt, an der Medi zinischen Fakultät sind einige Insti tute und Kliniken in die Diskussion eben erst eingetreten. Es sind bereits viele wertvolle Anregungen gegeben und Vorschläge gemacht worden. Darüber hinaus hat die Diskussion eine Atmosphäre der Aufgeschlossen- heit zwischen Professoren, Dozenten und dem wissenschaftlichen Nach wuchs geschaffen, die der weiteren Arbeit zuträglich ist. Die bisherigen Aussprachen lassen die allgemeine Einschätzung zu, daß die Angehörigen des Lehrkörpers und des wissenschaftlichen Nach wuchses erkannt haben, daß mit der Vorlage der Thesen eine Wende in der Entwicklung des wissenschaft lichen Nachwuchses eingetreten ist. Das Aufdecken der wesentlichen Gründe für die Verzögerung des frist- gemäßen Abschlusses der Ausbildung zahlreicher Nachwuchskader, das Aufzeigen neuer Wege und Metho den für die beschlernigte Entwick- lung des wissenschaftlichen Nach wuchses ist eine Ausgangsbasis für die Verbesserung der gesamten Ar beit an den Fakultäten und Institu ten. Denn die Beschleunigung und bessere Planung der Ausbildung der Nachwuchskräfte setzt eine Aende- rung des Arbeitsstiles an den Stätten ihrer Tätigkeit voraus. Bisher wurden allerdings nur an einem Teil der Institute und Klini ken konkrete Maßnahmen zur Ver besserung der Arbeit festgelegt (z. B. an den Instituten für Arbeitsökono mik, für Binnenhandelsökonomik, am Zoologischen Institut, an der Hautklinik). Frage: Welche Möglichkeiten sehen Sie, in den Fakultäten und Instituten zu einer schnelleren Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses, insbesondere in bezug auf den Ab schluß der Dissertationen und Habi litationsschriften zu kommen? Antwort: Es kommt darauf an. alle Reserven in den Instituten und Kli niken aufzudecken. Das trifft vor allem auf die Entwicklung der Ge meinschaftsarbeit zu. An einigen Fakultäten und Instituten hat die Ko ordinierung geplanter oder schon be gonnener wissenschaftlicher Arbeiten zur Gemeinschaftsarbeit geführt, so an der Landwirtschaftlichen Fakultät, an den Instituten für Pädagogik, für allgemeine Geschichte, deutsche Ge schichte, Geschichte der europäischen Volksdemokratien, für Politische Oekonomie. Infolge der gegenseitigen Anregung und Unterstützung der Mitarbeiter werden solche For schungsaufgaben rascher vorwärts gebracht und dienen gleichzeitig der schnelleren Entwicklung des Nach wuchses. Darüber hinaus werden in folge der Inangriffnahme von ver schiedenen Stand- und Blickpunkten die Ergebnisse der in Gemeinschafts arbeit durchgeführten Forschungs vorhaben weit zuverlässiger und er langen eine größere praktische Be deutung. Vorschläge zur Abfassung kollektiver Dissertationen und Habi litationsschriften, wobei der von den einzelnen Mitarbeitern geleistete An ¬ teil meßbar sein muß, sind z. B. von der Juristenfakultät gekommen. Es gibt auch bereits gute Beispiele der kollektiven Entlastung unter den Assistenten, wodurch die Doktoran- den und Habilitanden eine bestimmte Zeit von organisatorischer und Ver waltungsarbeit entlastet werden. Darüberhinausgehende Entlastungen müssen für die weiblichen Nach wuchskräfte, insbesondere für Mütter gefunden werden, damit sie in ihrer wissenschaftlichen Entwicklung nicht Zurückbleiben. Besonders an der Me dizinischen Fakultät rückt durch die große Zahl der Assistentinnen (nahe zu 30 Prozent) das Problem der Frauenförderung in den Vorder grund. Es muß erreicht werden, daß in den nächsten Jahren mehr Frauen in Oberarztstellen einrücken und daß einige dieser Oberärztinnen zur Ha bilitation gebracht werden. Frage: Die Diskussion der Thesen ist noch nicht abgeschlossen. Könnten Sie einige Hinweise geben, was bei der weiteren Diskussion zu beachten ist und welche Schlußfolgerungen un mittelbar zu ziehen sind? Antwort: In allen Instituten und Fakultäten, in denen es noch nicht geschehen ist, ist es erforderlich, kon ¬ krete Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsweise festzulegen. Der im vergangenen Jahr von jedem In stitut erarbeitete Perspektivplan für Lehre und Forschung bildet die Grundlage der Institutsarbeit. Aus ihm müssen sich die individuellen Perspektivpläne der Assistenten und die Kaderentwicklungspläne ableiten. Die Thesendiskussion sollte deshalb in eine Ueberprüfung der individuel len Perspektivpläne einmünden und diese konkretisieren. Unter Zu grundelegung der überprüften indi viduellen Perspektivpläne der Assi stenten und Oberassistenten sind an den Instituten und Kliniken nament liche Kaderentwicklungspläne aufzu stellen, aus denen ersichtlich ist, in welchem Jahr die derzeit tätigen Die Verbindung der Veterinär medizinischen Fakultät mit der sozialistischen Praxis in den MTS- Bereichen Bad Düben und Badrina hat in der vergangenen Zeit neue Formen und neuen Inhalt bekom men. Die ständige Betreuung ver schiedener LPG durch wissenschaft liche Assistenten und Seminargrup pen ist eine Teilverpflichtung im Rahmen des Freundschaftsvertrages, der uns seit fast zwei Jahren mit dem MTS-Bereich Bad Düben in mannigfacher Gestalt verbindet. Von dieser Betreuung sind sieben LPG erfaßt — Krippehna, Schnaditz, Bad Düben, Hohenprießnitz, Glaucha (beide inzwischen vereint), Durch wehna und Kossa (ebenfalls vereint). Zwölf wissenschaftliche Assistenten und elf Seminargruppen erfüllen dort praktische Aufgaben. Hinzu kommt, daß weitere neun Assisten ten mit sechs Seminargruppen in den letzten Wochen und Monaten analoge Betreuerfunktionen in den LPG Badrina, Reibitz, Sausedlitz, Hohenroda und Lukowehna ein schließlich der Nebendörfer über nahmen. Diese Aufgabenstellung er wuchs der Fakultät nach Abschluß des Freundschaftsvertrages zwischen der Karl-Marx-Universität und dem MTS-Bereich Badrina, zu dem letzt genannte LPG gehören. Soweit es organisatorisch möglich war, wurden Seminargruppen eines höheren und eines niedrigeren Stu dienjahres und Assistenten klini scher und theoretischer Fachrichtun gen zu Betreuerkollektiven vereint. Mit der Einrichtung dieses Betreuer Assistenten und Oberassistenten zur Promotion und Habilitation gelangen. Diese Pläne dürften, richtig erarbei tet, zunächst Minimalpläne sein. Sie müssen in den nächsten Studien jahren neu zu uns kommende Kader ebenso berücksichtigen. Der Zweck der Kaderentwicklungs pläne, die vom Rat der Fakultät be stätigt werden, liegt zunächst darin, daß das Staatssekretariat weiß, mit wieviel und mit welchen qualifizier ten Wissenschaftlern es in den näch sten Jahren rechnen kann, um die durch Emeritierung älterer Professo ren freiwerdenden Stellen zu beset zen und die notwendige Erweiterung des Lehrkörpers vorzunehmen. Dabei ist zu bedenken, daß wir an der Karl-Marx-Universität qualifizierte Nachwuchskräfte mit akademischen Bildungsgraden auch für die soziali stische Praxis und für andere Uni versitäten und Hochschulen, an denen entsprechende Kader oder Ausbil dungsmöglichkeiten nicht vorhanden sind, entwickeln müssen. Bei den folgenden Aussprachen über die Thesen sollte zugleich die Frage erörtert werden, wie es sicher zu erreichen ist, daß die aufgestell ten Pläne erfüllt werden. Der Pinn der finanziellen und technischen An forderungen ergänzt diese Pläne zu einem festen Ausbildungsprogramm; nach dem in den Instituten und Kli niken in den nächsten Jahren ge arbeitet werden soll. Erst auf der Grundlage dieses Arbeitsprogramms wird es gelingen, den Selbstlauf in der Qualifizierung unseres Nach wuchses zu überwinden. Bei der großen und vielseitigen Beanspru chung unserer Professoren und In stitutsdirektoren dürfte ein solches Arbeitsprogramm ihnen eine will kommene Hilfe sein, ihren Nach wuchs ordnungsgemäß auszubilden. Insbesondere trifft das für unsere Kliniker zu, deren Assistenten zu sätzlich in die ärztliche Versorgung der Bevölkerung eingeschaltet sind. Die individuellen Perspektivpläne und die Kaderentwicklungspläne dienen dementsprechend weiterhin dem Hochschullehrer als Betreuer des Nachwuchses zur Kontrolle für eine termin- und planmäßige Ausbildung seiner Assistenten, und den Assisten ten zur Selbsterziehung zur Arbeits disziplin. Die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit von Hochschullehrern und Nachwuchswissenschaftlern werden um so besser sein, je mehr die große Bedeutung der Aneignung der marxi stisch-leninistischen Wissenschaft er kannt wird, die unseren Nachwuchs befähigt, nicht nur die allgemeinen Gesetze in Natur, Gesellschaft und im Denken zu verstehen, sondern diese in Lehre und Forschung anzu wenden für den Sieg des Sozialismus und für die Erhaltung des Friedens. dienstes wurden folgende drei Hauptziele verfolgt: 1. Unterstützung der LPG bei der Erfüllung der Planaufgaben, vor allem in der tierischen Produktion durch tierärztliche Beratung im Sinne der präventiven Veterinär medizin, durch politisch-ideologische Einflußnahme und auch durch ma nuelle Leistungen. 2. Heranführung der Studenten schaft an die praktische Problematik des tierärztlichen Berufes in Gegen wart und Zukunft. 3. Neue wissenschaftliche Erkennt nisse in die Praxis zu tragen und von dort Impulse für aktuelle For schungsthemen zu empfangen. Wie wurden die Aufgaben aber erfüllt? Man kann ohne Uebertreibung sagen, daß gute und ausgezeichnete Resultate vorliegen. Die Mehrzahl der Arbeitskollektive hat es verstan den, mit „ihrer“ LPG ständigen Kontakt zu bekommen und dort auf Grund der Leistungen „anerkannt“ zu sein. Die Betätigung in der LPG ist sehr vielgestaltig, wir wollen einige Arbeitsgebiete nennen: Hilfe bei der Erstellung und Erfüllung der Jahresproduktionspläne für Feld und Stall (z. B. Ueberprüfung der Futter bestände und Erarbeitung neuer Fütterungspläne im Januar d. J.), Mitberatung bei der Unterbringung des Genossenschaftsviehs in den vor handenen Ställen und der Projek tierung und Errichtung neuer Stall anlagen unter Beachtung der Seu chenlage (Tbc, Brucellose), Einfüh rung neuer Methoden in der Fütte- Am 21. Mai 1910 beendete Robert Koch sein arbeitsreiches Leben, das ihm große Erfolge und der Medizin einen ungeahnten Fortschritt ge bracht hatte. Wie es in der Wissen schaft so ist, eine Zeit muß für die großen Entdeckungen reif sein, und so waren die Dezennien der Mitte des vergangenen Jahrhunderts reif geworden für die Entdeckung der Mikroorganismen, jener krank- machenden kleinen Lebewesen, wel che Infektionskrankheiten des Men schen hervorrufen. Damit verloren die Infektionskrankheiten und die seit Jahrhunderten so gefürchteten Seuchenzüge ihre Schrecken. Das Neue an der einsetzenden Aera der Bakteriologie war, daß für eine große Gruppe gefährlicher Krank heiten die Ursache gefunden wurde. Wenn damals die Zeit reif war, für die Entdeckung Robert Kochs, so bedeutet das, die Wissenschaft hatte bereits gewisse Wege gebahnt und die Methodik war so weit entwik- kelt, daß sie fruchtbar werden konnte. Vor Robert Koch wirkte Edward Jenner, der die Pocken impfung einführte, wirkte in Frank reich der große Louis Pasteur, hatte 1849 der Arzt Pollander im Blute am Milzbrand verstorbener Tiere ein stäbchenförmiges Gebilde, einen Bazillus, entdeckt. 1839 hatte Lukas Schönlein seine Entdek- kung des Favuserregers bekannt gegeben. 1840 erschienen Jakob Henles „Pathologische Unter suchungen", die eine neue Etappe in der Lehre der Infektionskrankheiten einleiteten. Das Mikroskop eröffnete neue Wege der Forschung. Dann kam Robert Koch. Wie es ge nialen Menschen eigen ist, so er kannte er sehr bald die damalige Problematik der Infektionskrank heiten, und in zäher Kleinarbeit verfolgte er unbeirrbar das Ziel, den Beweis zu liefern, daß die im Mikro skop sichtbaren Milzbrandbazillen bei Tier und Mensch die Infektions krankheit Milzbrand hervorrufen. Seine klassische Beweisführung, 1876 in Cohns „Beiträgen zur Biologie der Pflanzen“ veröffentlicht, erlangte grundsätzliche Bedeutung, sie zeich- rung und Haltung des Viehs (Fütte rungsautomaten, vollmilchsparende Kälberaufzucht) Senkung der Jung viehverluste infolge Aufzuchtkrank heiten (Kälberlähme, Grippe, Gastroenteritis der Ferkel u. a.), manuelle Hilfe bei Stallbauten (z. B. LPG Durchwehna und Glaucha), Einsatz in der Feld arbeit, Erarbeitung von Kursthemen im Rahmen des Grundlagenstudiums u. a. m. Besondere Anerkennung hat die Arbeit und fruchtbare Initiative der Seminargruppe I des 4. Studien jahres unter Leitung des wissen schaftlichen Assistenten Brabant ge funden. Er hat die Erkenntnisse, die er während seines Studiums in der Sowjetunion gewonnen hat, schöpfe risch in Badrina angewandt. Natürlich gab es auch Mängel in der Arbeit. Sie sind zu ersehen aus den Aufgaben, die wir uns zur Ver besserung der Arbeit, besonders mit Beginn des neuen Studienjahres, ge stellt haben. 1. Es muß der Kontakt zwischen den Seminargruppen und den betreuenden Assistenten einerseits und dem Be treuerkollektiv und der LPG anderer seits bestehen. Der Einsatz in der LPG sollte als obligatorischer Bestandteil des Studiums und ehrenvolle Verpflich tung für die Assistentenschaft betrach tet werden. (Die Frage der Erzieher kollektive bleibt hier unberührt, sie wird in anderer Form realisiert wer den. Bestimmte Kliniken und Institute werden für bestimmte Studienjahre verantwortlich sein.) Wege zur Schaf fung dieses Kontaktes sind: Zusam menarbeit mit den LPG-Kadern, dem Vertragstierarzt u. a., Teilnahme an Vorstandssitzungen, Vollversammlun gen, Benennung von festen Verbin- nete den Weg vor zur weiteren Ent deckung spezifischer Krankheits erreger. In rascher Aufeinanderfolge entdeckten Robert Koch, seine Mit arbeiter und Schüler, aber auch an dere Forscher, weitere Krankheits erreger, so daß um die Jahrhundert wende die Aetiologie der meisten bakteriell bedingten Infektions krankheiten abgeklärt war. Die Kenntnis der spezifischen Mikro organismen wurde sehr bald die Grundlage neuer und erfolgreicher Behandlungsverfahreh, vor allem aber einer zielstrebigen Seuchen bekämpfung. Am 24. März 1882 teilte Robert Koch der Berliner Physiologi schen Gesellschaft mit, daß er den Tuberkelbazillus gefunden habe, so daß sich nunmehr auch die Aussicht bot, die Seuche Tuberkulose wirksam zu bekämpfen. Die Lebensarbeit Robert Kochs erschöpfte sich nicht nur in der Entdeckung bakterieller Erreger und dem Ausbau bakteriolo gischer Untersuchungen, er widmete sich selbst auch der Seuchenbekämp fung, vor allem in den tropischen Ländern, er entwickelt Methoden der Desinfektion und suchte nach Möglich keiten der Therapie. Das von ihm isolierte Tuberkulin (1890) hielt aller dings nicht, was er sich davon ver sprach, als Diagnostikum ist es aller dings heute noch wertvoll. Robert Koch wurde 1843 als Sohn eines Obergrubensteigers in Claus thal im Harz geboren. Als begabter Gymnasiast zog er zur Hochschule, studierte zuerst Mathematik, dann Naturwissenschaft und Medizin, wurde Assistent an einem Kranken haus und schließlich des Broterwer bes wegen Landarzt in der Kreis stadt Wollstein. Hier konnte er sich ein eigenes Heim schaffen, hier be gann aber auch seine wissenschaftliche Tätigkeit, die er als krasser Außen seiter um ihrer selbst willen voll brachte. Es war nicht leicht für ihn, seine neuen Erkenntnisse durch zusetzen, wohl halfen ihm Cohn und auch C o h n h e i m , aber Vir chow verhielt sich lange Zeit reser viert. Die Regierung in Berlin berief Koch 1880 als Regierungsrat in das damalige Gesundheitsamt, so daß er seine Studien unter weit besseren Bedingungen fortführen konnte als in Wollstein. 1885 wurde Robert Koch zum Professor der Hygiene und zum Direktor des Hygienischen In stituts an der Berliner Universität ernannt. Im Jahre 1891 übernahm er die Leitung des für ihn errich teten und nach ihm benannten In stituts für Infektionskrankheiten in Berlin, 1904 trat er in den Ruhe stand. Der Name Robert Koch wird mit der Begründung der Bakteriologie für immer verbunden sein, Koch war eine der großen Persönlichkeiten in der Medizin, die unvergessen blei ben. 1905 wurde ihm „als dem her vorragendsten Forscher der Gegen wart“ in Stockholm der Nobelpreis verliehen. Mit großer Dankbarkeit erinnerte sich die Menschheit am 21. Mai 1960 dieses genialen Men schen. dungsleuten der Seminargruppen zu den zuständigen Assistenten usw. 2. Gewährleistung des Sommerein- satzes der Seminargruppen auf ihren LPG durch rechtzeitigen Abschluß von Arbeitsverträgen und, soweit durch führbar, Teilnahme der Assistenten an diesem Einsatz. 3. Konkrete Absprache und Fest legung der Schwerpunktaufgaben auf Grund der örtlichen Besonderheiten jeder LPG wobei Arbeitspläne zu grunde gelegt werden müssen. 4. Sinnvolle Uebereinstimmung im Studium, woraus Bereicherung und Vertiefung des Wissens der Studenten resultiert. Der Assistent sollte ein praxisnaher Pädagoge sein. 5. Unterstützung und Beratung der LPG bei der Durchführung der Emp fehlungen und Beschlüsse des 8. Ple nums der SED (Offenställe, buchten lose Schweinehaltung, Schweinewei den, Erhöhung der Fruchtbarkeit und des Lebensalters der Rinder, erfolg reiche Jungtieraufzucht usw.). 6. Rechenschaftslegung der Betreuer kollektive, Anleitung und Kontrolle der Arbeit in regelmäßigen ein- bis zweimonatigen Intervallen vor dem vom Fakultätsrat für diese Tätigkeit beauftragten Gremium. 7. Im Zusammenhang mit Punkt 6 erwachsen der Ambulatorischen Tier klinik (Direktor Prof. Dr. Neundorf) auch weiterhin große Arbeitskompe tenzen. Sie gilt als Fakultätszentrum für den Einsatz in den Patenschafts bereichen. 8. Die Betreuung der Paten-LPG durch mehrere Fakultäten muß ent scheidend verbessert werden. Das be trifft z. B. die LPG Badrina (Juristen fakultät), die LPG Reibitz (FMI), die LPG Sausedlitz (Philosophische Fukul- tät), die LPG Hohenroda (Wirtschafts wissenschaftliche Fakultät) und die LPG Luckowehna (DSF der Universi tät). Dr. H. Rauch, Wissenschaftlicher Assistent an der Ambulatorischen Tierklinik Universitätszeitung, 26. 5. 1950, S. 3 Einsatz in LPG muß Teil des Studiums sein Erfolge der Veterinärmediziner bei der Betreuung von LPG und eine Reihe neuer Aufgaben
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