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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 4.1960
- Erscheinungsdatum
- 1960
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196000003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19600000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19600000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 4.1960
-
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Band 4.1960
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Gemeinsam schlagen wir die kalten Krieger! Die Urteilsfähigkeit und der Gipfel | „Nee, nee", hatte Ottokar zu Willi gesagt. „Es war nicht ganz richtig, daß Chruschtschow in Pari 3 nicht verhandelt hat.“ „Aber Ottokar!" hatte Willi er- • Widert, „du stellst ja die Dinge auf den Kopf und bist doch sonst nicht plemplem. Die Amis sind doch Völ kerrechtsbrecher Ottokar war nicht für Belehrun gen. „Wer sagt denn, daß ich diese Gau ner in Schutz nehme. Aber in Mos kau können sie sich's doch leisten, großzügig zu sein. Schließlich stand der Gipfel auf dem Spiel." Willi wiegte den Kopf. „Auf dem Spiel stand was anderes, der Friede." Ottokar blieb abwehrend; „In mei ner Urteilsfähigkeit laß ich mich nicht beirren." „Aeh", sagte Willi, „du hast fiese Laune. Bis heute abend!“ — Willi ging abends oft zu Ottokar fernsehen. „Mann“, begann Ottokar schon an der Tür, „du kommst mich wohl wei. te r bequatschen?" „Ich will nur deine Laune bes sern“, lächelte Willi verbindlich. „Die ist noch böser als heute mor gen." „Was du nicht alles merkst“, grollte Ottokar. „Aber es stimmt. O dieses Luder — Schluß ist jetzt! Schluß!" „Was?“ rief Willi optimistisch, „endlich?! Schluß mit ihr —?" „Mit Clothilde, jawohl!“ donnerte Ottokar. „Schluß. Ende. Ofen aus. Sense. Basta!!“ Wie kam’s denn nun?“ forschte Willi. „Es war ja auch Zeit." „Oh!“ Rhythmisches Stöhnen der Entrüstung machten Ottokar die Worte schwer. „Es reicht mir mit der Dame!“ Willi sah auf ein Papier in Otto kars Händen. „Sie hat wohl geschrie. ben?" „Quatsch!“ schrie Ottokar. „Ich! Aeh — natürlich hat sie. Aber ich habe geantwortet. Grober Keil auf dicken Hund - oder wie das heißt. Zuhören!" Diese Donnerstimme ließ Willi er geben in die Sofaecke sinken. „Werte Clothilde". begann Ottokar, „womit von ,lieber Clothilde' nicht mehr die Rede sein kann und wird. Es ist ein Ungeheuerliches, daß ich ein Ungeheuer zu lieben glaubte. Ich habe Ihnen verziehen, bis ich schwarz wurde, in der trüben Hoff nung, auf Besserung Deinerseits. Was nichts war! Nachdem Du mit Erwin, Hugo, Georg sowie mit zwei mir unbekannten Herren mich be kannte Male betrogen hast, haben Sie mich einen Streitsüchtigen ge nannt. Weil ich das übelnahm. Du hast mich immer wieder Süßer und dear Friend genannt, zoas aber we nig ist, wenn di e Treue mehr theo retisch bleibt. Du weißt auch, daß Du zweimal meine Brieftasche für Deine gehalten hast, was ich Dir nachsah; denn Du sagtest, die Freundschaft muß so sein. Aber es ist unheimlich, wenn man soviel nachsehen muß, daß man überhaupt nichts mehr sieht, wenn man mal i n der Brieftasche nachsehen will. Es ist auch herausgekommen, daß Du mich vor anderen schlechtgemacht hast, da ich doch die personifizierte Geduld bin, aber Du hast daraus einen Weihnachtsmann und Arm leuchter gemacht. Au s mir! Nun verleumden Sie mich dahin, daß ich unser Verhältnis gesprengt hätte. Pfui! Wenn ich von unserer Verlobung Abstand genommen habe, dann war das, weil es schlimmer wurde. Mit Dir! Denn Du bist ver kommen, Hast einen gemeinen Ne benbuhler außer mir gehabt Eigent lich ein Nebenwühler. Denn als Du mich neulich auf dem Balkon ver strickt hattest, hat der nebenan meinen Schrank durchwühlt, und D;i weißt, wo die Diamantnadel jetzt ist, während ich es nicht wußte. Denn Du bist Komplicin. Und bei so was darf man keine Geduld haben, son dern muß sich entfernen. Und man ist das auch seiner Familie schuldig, wenn man das alles weiß. Und auch wegen der Selbstachtung. Diese kann ich verständlicherweise Ihnen nicht mehr entgegenbringen und verab schiede mich ohne besondere Grüße." Ottokar hob den Kopf „Unter schrift, Punkt," Und lauernd zu Willi gewandt: „Na, ist ^ as nicht ein Man neswerk?“ Willi hob die Schultern. Räus perte sich. „Hm“. „Was?" kollerte Ottokar. „Immerhin, immerhin“, sagte Willi langsam, ..warst du es, der die Ver lobung sabotiert hat.“ Ottokar kam hoch, als hätte ein Schlagbolzen sein Sitzfleisch ermun tert. „Wohl meschugge! Kerl - wie?“ „Na ja“, sagte Willi unnachgiebig. „Ich schuldig?“ unterbrach ihn Ottokar wild, „das ist ja — die Höhe! Das ist ja einfach der Gipfel!!“ „Eben“, meinte Willi. „Genau das! Und alles eine Frage der Urteils fähigkeit.“ Dixi Eisenhower: „So, die Tür ist vor läufig zu! — und daran schuld sind die Sowjets. War um lassen sie sich auch nicht von uns ausspionieren und provozieren!" * (Aus „Leipziger Volkszeitung“) Mit Chrusehisdow siegte in Paris das Völkerrecl Von Prof. Dr. Rudolf Arzinger, Direktor des Instituts für Staats- und Rechtstheorie (Fortsetzung von Seite 1) gen an dieser unerhörten Provoka tion bestraft. Wir begrüßen Sie, sehr verehrter Ministerpräsident, recht herzlich auf dem Boden der Deutschen Demokra tischen Republik, dem ersten deut schen Friedensstaat. Wir versichern Ihnen, daß wir un sere ganze Kraft für die Sicherung des Friedens in Deutschland und in der Welt sowie für den Sieg des So zialismus in der Deutschen Demokra tischen Republik einsetzen werden. Es lebe die deutsch-sowjetische Freundschaft! Diese Erklärung wurde u. a. unter zeichnet von Prof. Dr. Uebermuth, Dr. Kothe, Dr. Springer, sowie 208 Teilnehmern an der genannten Vor tragsreihe, die am 19. Mai eröffnet wurde. Haltung Chruschtschows beweist: UdSSR will reale Ver handlungsbedingungen Seit den gestrigen Abendstunden (17. Mai) ist der Weltöffentlichkeit bekannt, daß die USA an ihrer Poli tik des kalten Krieges, der Provoka tion und der Spionage auch in Zu kunft festhalten wollen. Die regie renden Kreise der USA bestätigen damit, daß alle ihre bisherigen Frie densbeteuerungen nichts weiter als Heuchelei waren, um gegenüber der Bevölkerung Amerikas und auch der Menschen der ganzen Welt ihre frie densfeindliche Politik zu tarnen. Die Haltung N. S. Chruschtschows ist ein Beweis dafür, daß die So wjetunion daran interessiert ist, reale Bedingungen für Verhandlun gen zu schallen, die die Erhaltung des Friedens in der Welt garantieren. Wir fordern darum von den USA, daß sie in Zukunft alle Provokatio nen unterlassen und dazu beitragen, daß die Gipfelkonferenz bald statt- finden kann und zu solchen Ergeb nissen führt, die die Erhaltung des Friedens in der Welt sichern. Die Wissenschaftler, Arbeiter. An gestellten und Studenten des Physi kalischen Instituts Die einzige Politik, die den Frieden erhalten kann An den Genossen N. S. Chrusehtschow Wir irakischen Studenten der Gruppe 26 des Instituts für Auslän derstudium der Karl-Marx-Universi tät Leipzig versichern Ihnen, ver ehrter Genosse Chruschtschow, daß wir im Kampf für den Frieden und für die Wahrung des Völkerrechts solidarisch an Ihrer Seite stehen. Darum verurteilen wir jede Befür wortung der Spionage und des kalten Krieges und begrüßen begeistert Ihre ehrliche Politik der Abrüstung und der Verhinderung eines Atom krieges, die einzige Politik, die der Welt den Frieden erhalten kann. Für die Erlangung dieses hohen Zieles wünschen wir Ihnen vollen Erfolg! Gruppe 26 der Studenten des Instituts für Ausländerstudium Universität Leipzig, wenden uns hiermit gegen den von der USA aus geführten Spionageflug über sowje tischem Territorium. Wir sind ent rüstet über die Haltung Eisenhowers, der erklärt hat, daß derartige Spio nageakte weiterhin Bestandteil der amerikanischen Politik bleiben wer den. Durch dieses provokatorische Auftreten Eisenhowers in Paris ist der Beginn der Gipfelkonferenz tor pediert worden. Unter einer Atmosphäre der Heu chelei und Unaufrichtigkeit, wie sie durch die USA hervorgerufen wurde, sind Verhandlungen zum gegenwär tigen Zeitpunkt von vornherein zum Scheitern verurteilt. Daher begrüßen wir erfreut das entschiedene Auftre ten Chruschtschows und unterstützen seine gerechte Forderung: Die USA müssen sich öffentlich entschuldigen, die Verantwortlichen bestrafen und versichern, daß Spionageflüge nie wieder durchgeführt werden. Kumpel erhöhen Arbeitsproduk tivität— Studenten kämpfen um gute Prüfungsergebnisse Anläßlich der Unterzeichnung eines Freundschaftsvertrages zwi schen den Arbeitern zweier Briga den des Braunkohlenwerkes „Otto Grotewohl" in Böhlen und Studen ten der Seminargruppe A 6 der Wirtschaftswissenschaftlichen Fa kultät der Karl-Marx-Universität Leipzig nahmen Arbeiter und Stu denten zur Haltung N. S. Chru schtschows in Paris Stellung. Ueber- einstimmend verurteilten sie darin die unerhörten Provokationen der Amerikaner über sowjetischem Ho heitsgebiet und die Ankündigung der Fortsetzung dieser aggresssiven Handlungen, die ein Zustandekom men der von allen friedliebenden Menschen der Welt ersehnten Gip felkonferenz verhinderten. Gleichzeitig danken wir jedoch dem sowjetischen Ministerpräsiden ten für seine Standfestigkeit, die ganz im Sinne unserer Interessen war. Den Feinden des Friedens wer den wir Studenten und Arbeiter je doch auf sozialistische Weise ant worten. Wir Arbeiter der sozialisti schen Gleisbaubrigaden Kellner und Athner im Braunkohlenkombinat in Böhlen dadurch, daß wir die Ar beitsproduktivität steigern und die Selbstkosten senken, und wir Stu denten der Wifa dadurch, daß wir gute Prüfungsergebnisse erzielen und eine rege gesellschaftliche Ar beit entfalten wollen. Das Eindringen amerikanischer Spionageflugzeuge in den Luftraum der UdSSR und insbesondere auch die offiziellen provokatorischen Er klärungen des amerikanischen Staats oberhauptes und Regierungschefs so wie seines Außenministers, in denen derartige Flüge und auch ihre Fort setzung prinzipiell als legitime Aktio nen deklariert wurden, haben in aller Schärfe die Frage nach der Be deutung des Völkerrechts für die ge genwärtigen internationalen Bezie hungen aufgeworfen. Diese Handlun gen der USA stellen einen unerhör ten ■Angriff auf das Völkerrecht, auf die Grundprinzipien der friedlichen internationalen Beziehungen dar. Die Völker selbst hatten im Kampf gegen die faschistischen Aggressoren während des zweiten Weltkrieges er kannt, daß die Entwicklung der Na tionen und die Entfaltung aller ihrer schöpferischen Kräfte in der Zukunft nur gesichert sein würden, wenn der Frieden auf der Grundlage der natio nalen Selbstbestimmung zum ober sten Gesetz der internatio nalen Beziehungen erhoben würde. Gestützt auf die führende Rolle der Sowjetunion setzten sie diese ihre Er kenntnisse, die auf der wachsenden Einsicht in das Wesen des imperia listischen Krieges beruhten, in den Prinzipien der Antihitlerkoalition, insbesondere in der Charta der Ver einten Nationen, durch. Entsprechend den Lebensinteressen der Völker bezeichnet die Charta der Vereinten Nationen den „Grundsatz der Gleichheit der Souveränität aller ihrer Mitglieder“ (Art. 2, Ziff. 1) als Grundlage der gesamten Tätigkeit der Organisation und zugleich als Grundlage der zwischenstaatlichen Beziehungen überhaupt. Sie erklärt darüber hinaus, daß sich alle Staaten „in ihren internationalen Beziehun gen der Gewaltandrohung oder Ge waltanwendung, die gegen die terri toriale Unverletzlichkeit oder politi sche Unabhängigkeit irgendeines Staates gerichtet“ sind, zu enthalten haben (Art. 2, Ziff. 4). Auf der Grundlage des neuen Kräfteverhältnisses, das sich seit der Oktoberrevolution und insbesondere während des zweiten Weltkrieges herausgebildet hatte, ging die Charta der Vereinten Nationen davon aus, daß die internationalen Beziehungen der gegenwärtigen Epoche friedliche Beziehungen sein müssen und daß solche friedlichen Beziehungen nur möglich sind, wenn sie unter Aus schluß jeder Gewaltanwendung auf der souveränen Gleichheit der Staa ten beruhen. Diese neue Qualität des Völkerrechts entsprach nicht den Ab sichten der herrschenden Kreise der imperialistischen Staaten, doch sie wurde von den Völkern im Kampf gegen die Kräfte des Krieges errun gen, und die Völker selbst müssen deshalb auch ständig die Verwirk lichung dieser Prinzipien sichern. Spionageflüge sind Akte der Aggression, die völkerrechtlich zum schwersten Verbrechen gegen die Menschheit erklärt ist. Kein Flugzeug darf in den Luftraum eines Staates einfliegen, wenn nicht eine entspre chende Erlaubnis des betreffenden Staates vorliegt. Auch die USA selbst üben auf der Grundlage dieses Prin zips ihre territoriale Souveränität, ihre Gebietshoheit, in ihrem Luft raum aus. Es ist seit Jahrzehnten allgemein anerkannt, daß ein Staat, der als erster Gewalthandlungen ge gen einen anderen begeht, als Ag gressor handelt und daß zu solchen Gewalthandlungen insbesondere auch das Eindringen von Luftstreitkräften in den Luftraum eines'anderen Staa tes ohne Erlaubnis der Regierung des letzteren gehört. Die USA ge standen nicht nur diese aggressiven Handlungen ein, sondern verkünde ten offiziell, derartige Flüge seien rechtmäßig und könnten deshalb auch grundsätzlich je nach Ermessen der amerikanischen Regierung fort gesetzt werden. Damit setzten sie den zahlreichen Völkerrechtsverletzun gen, die imperialistische Regierungen in der Vergangenheit begingen, inso fern die Krone auf, als sie zynisch die Verletzung des Völkerrechts als den obersten Grundsatz der inter nationalen Beziehungen der Gegen wart deklarierten. Diese Zielsetzung ihrer provokatorischen Erklärungen bekräftigten sie bekanntlich dadurch, daß sie ablehnten, die elementarste und schwächste Form der Sanktion für ein völkerrechtliches Delikt vor zunehmen, die nach allgemein aner- kantem Völkerrecht in der Gewäh rung moralischer Genugtuung be steht. Unter solchen Bedingungen waren Verhandlungen nicht möglich, weil von vornherein feststand, daß sie kein positives Ergebnis haben könn ten. Welches Ergebnis hätten etwa Besprechungen über die Entwicklung friedlicher Ost-West-Kontakte haben sollen, wenn nicht alle Partner sich gemeinsam auf den Standpunkt stell ten, daß Grundlage dieser Kontakte die Prinzipien der Charta der Ver einten Nationen sein müßten, wenn vielmehr eine Seite ausdrücklich er klärte, Grundlage dieser „Kontakte“ müßten auch in Zukunft an Stelle der souveränen Gleichheit der Staa ten die Grundsätze der aggressiven NATO-Strategie sein? Mit dem Be streben, Genossen Chruschtschow in die Teilnahme an Verhandlungen unter derartigen Bedingungen hin- neinzumanövrieren, wollten die völ kerrechtsfeindlichen Kräfte noch mehr erreichen. Sie bezweckten, daß sich der Sowjetstaat, der seit dem er sten Tag seines Bestehens — begin nend mit dem Dekret über den Frie den — konsequent die Prinzipien der friedlichen Koexistenz, die Prinzipien der friedlichen internationalen Zu sammenarbeit, der nationalen Selbst bestimmung, der staatlichen Souve ränität und der territorialen Integri tät verfochten und damit immer den Völkern den Weg zur Sicherung des Friedens gewiesen hatte, unter die imperialistische Negation aller dieser den Lebensinteressen der Völker ent- sprechenden Grundsatz beugen sollte. Chruschtschow zerschlug dieses Komplott. Er zeigte den Völkern, daß eines der wesentlichen Hindernisse für weitere Fortschritte bei der inter nationalen Entspannung in der Völ kerrechtsfeindlichkeit einflußreicher imperialistischer Kreise besteht und daß es die Sache der Völker selbst ist, die Grundsätze des Völkerrechts und damit den Frieden gegen die Politik der aggressiven Kräfte durch- zusetzen. Damit handelte er im Sinn der von den Völkern erkämpften Prinzipien der Charta der Vereinten Nationen und leistete einen hervor ragenden Beitrag zu ihrer Verwirk- licliung. Pausengespräch im VEB Triumphator Mölkau Arbeiter und Studenten diskutieren gemeinsam In einer Atmosphäre der Heuchelei kann man nicht verhandeln Wir, die Seminargruppe II 3 des Slavischen Institutes der Karl-Marx- Nägel zum Sarg des Krieges (Fortsetzung von Seit e 1) gruppe 5 der Fakultät für Journa listik die Erreichung eines Gruppen zieles von 2,07 ijn Staatsexamen als ihren Beitrag zur Sicherung des Friedens ansehen, weisen sie damit der ganzen Universität den Weg. Schon heute hat sich Eisenhower die Sympathien seines Volkes und vieler bedeutender Politiker des We sten® verscherzt, schon heute fürch tet Adenauer, das Schicksal Ly Sing mans teilen zu müssen, wenn er feststellt, auf einer sehr dünnen Decke zu stehen. Mit unserer Hilfe aber wird es ihnen ganz und gar vergehen, mit der Kriegsfackel zu fuchteln. Frühstückspause in den Montage abteilungen des VEB Triumphator Mölkau. Der gleichmäßige Ton sur render Maschinen und der helle Klang, der entsteht, wenn Metall auf Metall stößt, sind verklungen. Statt dessen erheben sich auf der einen Seite der Werkhalle lebhafte Frauenstimmen. Voller Empörung diskutieren die Brigaden Weber und Baer mit uns zwei Studentinnen das Scheitern der Gipfelkonferenz. Wir gehören der Seminargruppe 9 der Fakultät für Journalistik an. Das Triumphatorwerk ist unser Paten betrieb und vierteljährlich geben Wir hier die Betriebszeitung, unsere „Kurbel“ heraus: Gestern hatten wir die letzte Ausgabe in die Abteilun gen getragen und da begannen sofort Gespräche über die mit vielen Hoff nungen erwarteten und nun durch die Haltung der Westmächte ver eitelten Verhandlungen der großen Vier. Nun sitzen und stehen wir im Kreis, sprechen uns aus. Den Spio nageüberfall des USA- Flugzeuges auf die Sowjetunion verurteilt eine jede von «ns. Wenn Nikita Chru schtschow fordert, daß die amerika nische Regierung künftig solche Flüge nicht mehr befürwortet und durchführt, so ist das recht und bil lig. Eines aber sehen einige noch nicht: die ungeheure Gefahr, die sich hinter der Haltung der West mächte verbirgt, indem solche Aktio nen für unerläßlich erklärt werden. Wie sollte man über Abrüstung und Frieden verhandeln, wenn man zur gleichen Zeit jegliches Völker recht verletzt und Provokationen startet, die einen Krieg auslösen können? Das alles legen wir dar und doch haben wir noch nicht alle überzeugt. Die Hoffnung und der Wunsch auf einen Friedensvertrag haften in den Arbeiterinnen so stark, waren für sie so eng mit dem Gipfel treffen verknüpft, daß sie enttäuscht erst um neues Hoffen kämpfen. Wieso eigentlich sind die Vertreter der Westmächte zur Konferenz ge fahren, wenn sie von ihren Stör manöver nicht Abstand nehmen? Von dieser Frage kommen wir auf die richtige Antwort. Die Kraft und den Willen ihrer Völker können sie nicht übergehen, die Menschen überall auf der Erde wollen Frieden. Und von ihnen werden auch weitere Impulse für die Lösung der brennenden Fra gen ausgehen, denn die Schuldigen haben sich ihnen erneut deutlich kennbar gemacht. Di e Frühstückspause ist beendet, nicht aber die Diskussion. Darum werden wir in den kommenden Tagen alle gründlich die Zeitung stu dieren und dann gemeinsam darüber sprechen. Wir Arbeiterinnen und Stu dentinnen sind uns einig: In einigen der nächsten Pausen treffen wir uns wieder. Irmgard Thümmel Veröffentlicht unter der Lizenz-Nummer 388 B des Presseamtes beim Ministerprä sidenten der DDR. — Erscheint wöchent lich, Anschrift der Redaktion: Leipzig C 1, Ritterstraße 26, Telefon 77 71. Sekretariat App. 264. Bankkonto 203 203 bei der Stadt- und Kreissparkasse Leipzig. - Druck: Leipziger Volkszeitung, Leipzig C 1; Peterssteinweg 19. — Bestellungen nimmt jedes Postamt entgegen. Universitätszeitung, 26. 5. 1960, S. 3
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