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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 4.1960
- Erscheinungsdatum
- 1960
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196000003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19600000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19600000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 4.1960
-
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Band 4.1960
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Mit scharfen Start in die nächste Etappe des Kompaßwettbewerbes der FDJ! Der 8. Mai, der 15. Jahrestag der Befreiung, an dem zwei unserer Seminargruppen mit dem Titel „Sozialistische Studentgruppe“ ausge zeichnet wurden, war nicht nur festlicher Abschluß einer wichtigen Etappe unseres Wettbewerbes, sondern zugleich Beginn eines neuen Abschnittes beim Kampf um das Karl-Marx-Banner. Macht es den Landwirten nach! Der Kompaßwettbewerb der FDJ hat zu einem großen Aufschwung in allen Grundeinheiten geführt. Ueberall entwickelte sich ein Kampf um hohe Studienleistungen auf der Grundlage konkreter Kompaßver pflichtungen. Die kameradschaftliche Hilfe zwischen einzelnen Freun den, Gruppen und Grundeinheiten begann wirksam zu werden. Seit dem 8. Mai ist die FDJ-Grundeinheit der Landwirtschaftlichen Fakul tät Träger des Karl-Marx-Banners (vom beispielhaften Gipfelgepäck der Landwirte wird auf Seite 3 berichtet). Wer schlägt die Landwirte in der nächsten Etappe des Kompaßwettbewerbes? Unsere Taten ins Gipfelgepäck! Das ist das Motto für die nächste Etappe unseres Kompaßwettbewerbes, die bis zum 16. Juli reidit. Zwischenauswertung ist am 12. Juni, dem „Tag des Lehrers". Vom 6. bis 12. Juni werden wir in allen Gruppen an einem „Tat der Bereitschaft“ Bilanz über die geleistete Arbeit, ins besondere über den Stand der Prüfungsvorbereitungen ziehen. Unsere Hauptaufgaben: I Alle Grundeinheiten organisieren die Vorbereitung und Auswer- ■ tung der Gipfelkonferenz in allen FDJ-Gruppen. Täglich wird über die Probleme der Gipfelkonferenz und des Deutschlandplanes des Vol kes gesprochen. 2 Wir leisten eine wissenschaftliche Arbeit, die höchste Ergebnisse bei »den Prüfungen sichert. Dazu gehört die Festlegung und ständige Kontrolle von persönlichen und Gruppenleistungszielen in den Kom passen, die Orientierung auf Schwerpunkte und die Zusammenarbeit mit dem Lehrkörper. 3 Jeder Student hilft durch persönliche Verpflichtungen bei der Vor- * bereitung des Leipziger Studentensommers und nimmt selbst an ihm teil. » Wir werben junge Werktätige für das Studium an Fach- und Hoch- 4s schulen. Mit Elan wie unsere Friedensfahrer in die nächste Etappe unseres Kompaßwettbewerbes! Richtet euren Kompaß auf die Gipfelkonferenz ein! Unsere Leserdiskussion: Sollte man aufsLandgehen? Auf dem Wege... Eine FDJ-Versammlung in der Gruppe 11'2 der Mediziner miterlebt Wir verurteilen Hartmuts Meinung In einer Vorlesungspause haben wir den Diskussionsaufruf der UZ „Sollte man aufs Land gehen“ vor gelesen und darüber diskutiert. Wir möchten vorausschicken, daß unse rem Entschluß, nach Beendigung des Studiums als Lehrer aufs Land zu gehen, eine längere grundsätzliche Diskussion vorausging. Es war durch aus nicht so, daß alle Freunde so fort die Notwendigkeit dieses Schrit tes einsahen. Auch bei uns wurden in der Aussprache ähnliche Argu mente, wie sie die UZ widerspiegelt, in die Debatte geworfen. Das gründ liche Studium der Materialien des 8. Plenums half, diese Unklarheiten zu beseitigen. Wir empfehlen den Freunden, das Gleiche zu tun und nicht nur die sozialistische Umge staltung des Dorfes in Worten zu begrüßen, sondern durch die Tat selbst mitzuhelfen, daß der Sozialis mus auf dem Lande gefestigt wird. Gerade dabei kommt dem Landleh rer eine große Bedeutung zu, denn ihm obliegt die Ausbildung der zu künftigen Kader unserer sozialisti schen Landwirtschaft. Wir verurteilen deshalb die Mei nung des Studenten Ruhig, der nur gezwungenermaßen aufs Land gehen will. Er sollte sich das nach dem Studium des 8. Plenums noch ein mal gründlich überlegen. Peter Wenzel Im Auftrag der Seminar gruppe II/l Historiker / Germanisten Schlafen die Freunde? Mit Staunen las ich in der UZ vom 4. Mai die Meinung einiger Freunde Zu der Frage, ob man aufs Land gehen sollte, wenn man sein Stu dium beendet hat. Ich studiere Me dizin im 4. Semester und für mich ist es ganz klar, daß ich nach dem Studium als Arzt auf dem Lande tätig sein werde. Wieso sollte es für mich dort keine Perspektive geben? Unsere Bauern haben nun endlich den Hemmschuh des privaten Klein- und Mittelbesit zes, der sie in die Grenzen einer in dividuellen harten Schwerarbeit zwang und ihnen keine Weiterent wicklung mehr gestattete, abgewor fen und sind dabei, ein neues, auf der Gemeinschaftsarbeit beruhendes Leben aufzubauen. Die Arbeiter klasse sieht es als ihre hohe Pflicht an, ihnen dabei zu helfen. Und ich als Arbeiterkind sollte es nicht eben falls als meine Pflicht ansehen? Was ist das für eine Einstellung: eine Angleichung von Stadt und Land wird es nie geben? Schlafen die Freunde, daß sie den frischen Wind, der bei uns in den genossen schaftlichen Dörfern weht, nicht spüren? Wollen die Freunde mit ihrer N sinung unsere Bauern zu ewiger Rückständigkeit verurteilen? Es ist doch gernde das Wichtigste, daß dieser große Unterschied zwi schen Industrie und Landwirtschaft, dieses einseitige Verhältnis verän dert wird. Die Freunde sollten lie ber daran arbeiten, daß auf dem Lande alles das geschaffen wird, was ihnen die Stadt so angenehm macht. Ich werde mit Freuden daran arbeiten, damit in unseren Dörfern ein vorbildliches, sozialistisches Ge sundheitswesen aufgebaut wird. Roselies Heumann Seminar 13 des 2. Studien jahres an der Medizinischen Fakultät „Ich bin nicht abgeneigt“ Mit großer Aufmerksamkeit ver folge ich die sozialistische Umwäl zung in der Landwirtschaft. Auch ich habe mir über die in der letzten „UZ“ aufgeworfene Frage des spä teren Einsatzes auf dem Lande Ge danken gemacht und bin zu folgen dem Ergebnis gekommen: Abgesehen von den Einsätzen, Praktika usw., die ich während meines Studiums in der Landwirtschaft leisten werde, bin ich nicht abgeneigt, nach Ab legung meines Staatsexamens in der Landwirtschaft tätig zu sein. Ent sprechend meiner Kenntnisse werde ich stets mit Verantwortungsbewußt sein an die Aufgaben herangehen, die mir von Partei und Regierung gestellt werden. Christa Göbel, Juristenfakultät Das Studium der Berufstätigen ge währleistet in besonderem Maße, daß eine sozialistische Intelligenz herangebildet wird, die — aus der Arbeiterklasse stammend — eng mit ihr verbunden ist. Von hervorragen der Bedeutung ist das für die Ent wicklung von Wirtschaftskadern, die bereits bei Aufnahme des Studiums tief in der Produktionspraxis ver wurzelt sein sollen. Hieraus ergibt sich die Forderung an die Wirt schaftswissenschaftlichen Fakultäten, sich wesentlich ernster, umfassender und konsequenter des Fernstudiums anzunehmen als bisher, Möglichkei ten der Kombination von Fern- und Direktstudium zu nutzen sowie ein Abendstudium einzurichten. Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät unserer Universität hat sich intensiv mit den Problemen des Abendstudiums beschäftigt und wird es mit Beginn des neuen Studien jahres aufnehmen. Zunächst ist ein verkürztes Studium vorgesehen, das den Zweck hat, hervorragende Ar beiterkader beschleunigt zu qualifi- zieren und zu einem akademischen Abschluß zu bringen. Zweck und Aufgaben des Abend- tudiums können unterschiedlich sein Man kann es zunächst als eine be sondere Organisationsform des Fern studiums für solche Studenten an- sehen, die am Hochschulort oder in dessen unmittelbarer Nähe wohnen und die besser und umfassender be treut werden können als im her- Ein und eine halbe Stunde zwi schen zwei Lehrveranstaltungen ist gewiß keine zu lange Zeit für eine FDJ-Gruppenversammlung, aber da sich niemand ein Blatt vor den Mund nahm, verlief die Diskussion nicht gerade in gemächlichen Bah nen, sondern des öfteren überstürzte sich die Flut und brachte ein Pro blem nach dem anderen an die Oberfläche, zu viele, um sie mit einem Mal klären zu können. Da ging es um die kollektive Ar beit in den Studiengruppen, die sich seit dem Vorphysikum kaum ver bessert hatte; um Horst, der schon zweimal durchs Testat gefallen war, seine Arbeitsmethoden und sein Selbstvertrauen in den Prüfungen; um die griechische Studentin in der Gruppe, mit der die Zusammen arbeit nicht recht klappen wollte und die jetzt lieber ganz allein für sich studieren möchte. Es kam auch ein unerwartetes Problem zu Tage, als eine Freundin mitten in der Auseinandersetzung um das Verhält nis des einzelnen zur Gruppe die Frage stellte: Wir wollen doch eine Gruppe sozialistischer Studenten werden, wie kommt es aber, daß Re nate nicht Mitglied der FDJ ist? Die Tatsache löste einige Ueberraschung aus, obwohl sie eigentlich bekannt war. Zwei Hauptfragen standen aber unzweifelhaft im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen: die konkre ten Ziele für die Prüfungen und die Studiendisziplin, besonders der regelmäßige Vorlesungsbesuch. * Vom Entschluß am Ende des letz ten Semesters ausgehend, eine Gruppe sozialistischer Studenten zu werden, hatte die Gruppenleitung in einem kurzen einleitenden Referat überprüft, wie die Gruppe hilft, die Ueberlegenheit des sozialistischen Gesundheitswesens zu sichern, den Deutschlandplan des Volkes zu un terstützen wie die Entwicklung der sozialistischen Landwirtschaft — vor allem durch maximale Studien leistungen, das heißt: durch beste Ergebnisse bei der Ablegung der Testate und im bevorstehenden Anatomiephysikum. 2,3 bis 2,4 ist das Ziel für .den Gruppendurchschnitt Dahingestellt bleibt aber die Ant wort auf die Frage: Wird das Ziel auch erreicht? Ist es nicht auch Glückssache? Die Gruppenleitung schlug vor: Wir stellen uns alle auch persönlich ein ganz festes Ziel für die Prüfun gen. Manfred, der stellvertretende Gruppenleiter erläuterte seinen eige nen Kompaß — darin steht unter anderem: Im Anatomiephysikum die beste Note, eine Eins. Aber hier prallten die Meinungen aufeinander. Eine Studentin, die zu den besten in der Gruppe gehört, die vielleicht die wenigsten Schwie rigkeiten im Studium hat, nimmt das Wort dagegen: Angenommen, ich verpflichte mich zu einer Zwei und dann geht irgend etwas schief, dann sitze ich da mit meiner Vier und habe zum Schaden noch die öffent liche Blamage. Also: lieber jeder so gut er kann, nach besten Kräften — das sollte in den Kompaß. Das vorläufige Ende der Diskus sion, die sich noch lange über die Frage ausbreitete, ob es mit dem Kampf um höchste meßbare Ziele im Studium ganz anders sei als in der Produktion, war ein Kompro- kömmlichen Fernstudium, eben weil sie die Hochschule leicht erreichen können. Für sie läßt sich die Zahl der Konsultationen und Vorlesungen verstärken und ergänzen, was auch die methodischen Möglichkeiten er weitert und verbessert. Besondere, von den üblichen Aufnahmebedin gungen abweichende Anforderungen an die Bewerber sind bei dieser Form nicht vorzusehen. Eine gegenwärtig noch bedeut samere Aufgabe wird das Abend studium aber dann erfüllen, wenn man es in den Dienst einer kurz fristigen Ausbildung für solche Be- werber stellt, die es verdienen, be sonders gefördert zu werden und bei denen erwartet werden kann, daß sie sich in relativ kurzer Zeit zum Staatsexamen führen lassen. Es wild sich hierbei vor allem um Arbeiter kader handeln, die sich in Produk tionsbrigaden bewährt haben und die sich bereits an Partei- oder Gewerk schaftsschulen theoretische Kennt nisse erworben haben. Zu denken ist dabei auch an hervorragende Absol venten von Fachschulen, an Fach lehrer, an Mitarbeiter wissenschaft licher Institutionen u. a. Dieses Abendstudium wird auch dazu bei- ragen, die Erfahrungen der Werk tätigen beim sozialistischen Aufbau für die Lehrarbeit im Direkt- und Fernstudium auszuwerten. Die Anforderungen bei der Auf nahme der Bewerber werden sich weitgehend mit denen für das Ex- miß. Man einigte sich darauf, daß sich jeder zumindest vornimmt, das Anatomiephysikum zu bestehen. („Das kann wirklich jeder.“) Ein unbefriedigendes Kompromiß. Warum? Weil es zu nichts verpflichtet Denn die Prüfung zu bestehen ist die ungeschriebene Verpflichtung jedes Studenten, dafür ist er Student. Un befriedigend auch, weil damit das Problem nicht gelöst wurde, ob man um hohe meßbare Ziele kämpfen kann oder nicht Es geht doch um den Kampf, um die maximalen An strengungen jedes einzelnen auch über die bisher erprobte und nach gewiesene Leistungsfähigkeit hinaus. Aber hier stehe angeblich als un übersteigbares Hindernis ein Faktor im Wege, der die größten Anstren gungen. die beste Vorbereitung auf die Prüfung, das gründlichste Be herrschen des Stoffes — kurz alles, was sich der Student in mühevoller Arbeit erworben hat einfach zu nichte machen kann — der Glücks faktor. Glück oder Pech in der Prü fung gäben zuweilen größeren Aus schlag als alle redlichen Bemühun gen. Diese Resignation sowie eine Por tion gutgläubiger Hoffnung auf den Glücksfaktor also ist in der Ver pflichtung enthalten, das „Beste zu geben“, „die größtmöglichen An strengungen zu machen.“ Schon daraus wird deutlich: allein die Verpflichtung zu einer konkreten Note befreit von Illusionen und von Furcht, weil sie tatsächlich zu höch sten Leistungen anspornt, weil hier nicht nur auf die Mittelmäßigkeit orientiert wird, weil man sich hier nicht mit dem zufrieden gibt, was man sowieso ohne weiteres leisten kann. Man überlege sich auch, welchen Sinn ohne konkrete Verpflichtungen jedes einzelnen der Gruppendurch schnitt von 2,3 bis 2,4 hätte. Er hängt als frommer Wunsch in der Luft, hat keine reale Grundlage in der Gruppe. All das brachten auch eine Reihe Freunde in der Gruppen versammlung zum Ausdruck. Aber Viele Seminargruppen unserer Uni versität kämpfen um den Titel „Gruppe sozialistischer Studenten“. Alle haben dabei wertvolle Erfahrungen gesam melt. Jetzt ist es notwendig, die sozia listische Zusammenarbeit zwischen den Fakultäten zu verbessern, die Erfah rungen auszutauschen und die besten zu verallgemeinern. Der Leistungsver gleich, der zwischen unserem Seminar 6 und dem Seminar A 6 der Wifa durch geführt wird, dient diesem Ziel. In einer Sitzung der FDJ-Leitungen beider Seminare wurde eine gemein same Gruppenversammlung vorbereitet die den Auftakt unseres Leistungsver gleiches darstellt. Wir gingen davon aus, daß es unsere Pflicht gegenüber unserem Arbeiter-und-Bauern-Staat und der Partei ist, zu erreichen, daß alle Freunde unserer Seminargruppen nach Beendigung des Studiums als hochqualifizierte Staatsfunktionäre ein gesetzt werden können. Das erfordert, unser Studium auf der Grundlage der Parteibeschlüsse zu be treiben und ständige Auseinanderset zungen mit allen Freunden zu führen. In dieser Frage konnte unsere Semi nargruppe den Freunden der Wifa wertvolle Hinweise geben. Es genügt z. B. nicht, die Parteibeschlüsse nhalt- lieh wiedergeben zu können, sondern ternenexamen decken. Die Immatri kulation ist von dem positiven Er gebnis eines Aufnahmegespräches ab hängig zu machen. Dabei ist im In teresse der Bewerber und der erfolg reichen Durchführung des Studiums ein strenger Maßstab anzulegen. Auch wenn die Zahl der Aufzuneh menden klein sein wird, lohnt es sich, diese aufzuspüren, denn mit ihrer Ausbildung wird gewisser maßen ein „überplanmäßiger“ Kader bestand hervorragender Qualität ent wickelt. Der Rat der Wirtschaftswissen schaftlichen Fakultät hat beschlossen, zunächst an die Kurzausbildung her- anzugehen. Mit Beginn des Studien jahres 1960/61 wird je ein zwei jähriger Lehrgang für Industrieöko nomen und für Arbeitsökonomen be ginnen. An den eigentlichen Lehr gang wird sich ein Prüfungsabschnitt von etwa drei Monaten anschließen. Lehrplanvorschläge wurden von den beiden Fachrichtungsinstituten be reits entwickelt und haben weit gehend Zustimmung gefunden. Na türlich zwingt die Kürze der Studien dauer zu einer sehr konzentrierten Lehrarbeit und zu methodisch gut vorbereiteter Stoffvermittlung. Es ist für jedes Lehrfach zu prüfen, welche Typen von Lehrveranstaltungen be sonders geeignet sind, wie sie sich kombinieren lassen, wie der Lehr betrieb im ganzen koordiniert wer den kann und wie sich die bei den Studierenden bereits vorhandenen vorerst konnten sie nicht alle davon überzeugen. * Ein zweites Problem war, wie ge sagt, die Studiendisziplin. Die Ge müter erhitzten sich hier an dem Vorschlag der Gruppenleitung, künf. tig in den Vorlesungen des gesell schaftswissenschaftlichen Grundstu diums die Anwesenheit zu kontrol lieren. Vier Einwände gab es da. Der eine: Das sind ja Grundschulmetho den. Der andere: Achtet mal darauf, wieviel von uns jedesmal in Physik und Physikalischer Chemie fehlen! Entweder kontrollieren wir überall oder gar nicht. Der dritte: Man kann schon einmal fehlen, wenn ein Testat drängt; das kann und wird auch niemand übelnehmen. Der vierte: Von unserer Gruppe waren doch in der letzten Vorlesung im Vergleich zu den anderen Gruppen des Studienjahres die meisten da. (Es stellte sich heraus, daß es 50 Pro zent waren.) Es gab noch viele Für und Wider, die verwickelte Angelegenheit löste sich aber sehr schnell durch die ver blüffend einfache Frage: Ja warum denn eigentlich überhaupt fehlen in der Vorlesung? Aber es scheint, auch darüber wird noch in der Gruppe zu reden sein. * Ein wesentliches Ergebnis der Gruppenversammlung war der Ent schluß: Wir nehmen die Aufforde rung der Gruppe 16 unseres Studien jahres zum Leistungsverglenh an. Allerdings gab es hier zuerst einen kleinen Einwand. Die Gruppe stehe doch in der Ablegung der Testate ziemlich weit hinten, und sie stän den bedeutend besser; sei es da nicht besser, sich mit einem stärkeren Gegner zu messen? Sicher wird dieser Leistungsver gleich auch der Gruppe II/3 ein gan zes Stück weiterhelfen auf dem Weg zur Gruppe sozialistischer Studen ten. Sicher wird er dazu beitragen, eine Atmosphäre zu schaffen, die alle Freunde anspornt, mit größter Stu diendisziplin um höchste meßbare Studienleistungen zu ringen. G. L. wir müssen ihre Bedeutung für den gegenwärtigen Prozeß der Entwicklung in unserer Republik begreifen und sie zur Grundlage der eigenen Arbeit machen. Die beiden Gruppen haben beschlos sen, das 9. Plenum gemeinsam auszu werten. Das Seminar 6 der Juristenfakultät ist davon abgegangen, die Zeitungs schauen als bloßes Aufzählen von Tagesereignissen zu gestalten. Wir dis kutieren über ein aktuelles Problem, indem wir von unseren Kenntnissen des Marxismus-Leninismus ausgehend seine Ursachen, sein Wesen und seine Stellung zu anderen Problemen klären. So sprachen wir z. B. über „Kolonialis mus und Neokolonialismus“, „Ko existenz und Abrüstung“, „Proletari scher Internationalismus“, „Inhalt des nationalen Kompromisses in Deutsch land“. Auf der anderen Seite gab uns das Seminar A 6 der Wifa ein Beispiel für eine gute Verbindung mit einer sozia listischen Brigade der Werktätigen im Kombinat Böhlen. So zeigt sich in Leistungsvergleichen unserer Gruppen, wie wir alle vonein ander lernen können. Annemarie Stuks, Sem. 6 der Juristenfakultät Erfahrungen und Kenntnisse optimal nutzen lassen. Es ist zu beachten, daß das Staatsexamen grundsätzlich dem der bisherigen Studienform ent sprechen muß, also zu einem voll wertigen Diplom zu führen hat. Eine Minderung der Anforderungen würde der guten Sache außerordentlich schädlich sein. Die Lehrveranstaltungen sollen sich auf drei Wochentage erstrecken, nämlich auf Abendunterricht an zwei Wochentagen zu je drei Stun den und auf etwa sechs Stunden Unterricht an Sonnabenden. Außer dem werden vierzehntägige Seminar kurse vorgesehen, die mindestens einmal, evtl, auch zweimal im Jahr stattfinden werden. Noch gibt es eine Fülle von Pro blemen zu lösen. Es bedarf auch noch einer Abstimmung der entwickelten Pläne mit dem Staatssekretariat für Hochschulwesen. Schwierig ist es weiterhin, den Einsatz der besten Lehrkräfte zu sichern. Die Wirt schaftswissenschaftliche Fakultät be trachtet es aber als ehrenvolle Ver pflichtung, den aufgezeigten Weg zu beschreiten und einzuhalten, um da mit für unsere sozialistische Wirt schaft zusätzlich und schnell hervor ragende Kader zu entwickeln, die bereit und fähig sind, selbständig und verantwortungsbewußt auf der Grundlage umfassender Kenntnis der marxistisch - leninistischen Wissen schaft in unseren Betrieben und Ver waltungen zu wirken. Wir werden die Aufgaben des Abendstudiums 1< ien, indem wir in sozialistischer Gemeinschaftsarbeit zwischen allen Instituten an die Pro- bleme herangehen.— Universitätszeitung, 11. 5. 1960, S. 5 Durch Abendstudium zum Diplom Von Prof. Dr. Kresse, Prodekan für Fernstudium der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät Gruppenvergleich zwischen Juristen und Wifa
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