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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 4.1960
- Erscheinungsdatum
- 1960
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196000003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19600000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19600000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 4.1960
-
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Band 4.1960
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UZ-REPORTER UNTERWEGS». •4n Urei WocheHtayen ist Der ^törsaat im ^orf Eine Reportage von der polytechnischen Ausbildung der Lehrerstudenten in der sozialistischen Landwirtschaft Edith J onszta, Gruppe Deutsch/ Musikerzieher: „Wirklich, es gefällt uns hier.“ Im Zimmer des Agronomen, der gerade damit beschäftigt war, eine neue Flurkarte der LPG zu befesti gen, trafen wir zunächst nur sechs oder sieben Praktikanten der In genieurschule für Bauwesen Leipzig — über Grundrisse von Ställen ge beugt und mit dem Zeichenstift in der Hand. Also waren die beiden Studenten der Veterinärmedizin, um derentwillen wir nach Leipnitz im Kreis Grimma gefahren waren, nicht die einzigen Studenten, die hier in einem Sonderpraktikum die neuen Aufgaben der in den letzten Monaten stark angewachsenen LPG vom Typ III meistern helfen. Und daß die beiden Veterinärmediziner eine wert volle praktische Hilfe waren, darüber ließ der Agronom keinen Zweifel. Aber noch als mein Begleiter —Martin Wötzel, Assistent an der Ambula torischen Tierklinik — mit Tierarzt Dr. Stockmann telefonierte, um sich nach dem gegenwärtigen Aufenthalt von Manfred Natschke und Herbert Leder zu erkundigen, kamen sie selbst und konnten uns ausführlicher über ihre Tätigkeit berichten. Wenn auch die ersten Tage zu nächst mit einigen Arbeiten ausge füllt waren, die nicht unbedingt ihren speziellen Aufgaben entsprachen, so waren sie doch auch hier bei der Sache, als es darum ging, die Groß vieheinheiten wertmäßig zu erfassen Und die Flächen auszurechnen; und in den nächsten Tagen, in denen sie mit Dr. Stockmann zusammenzuarbei ten begannen, konnten sie sich über eine umfangreiche fachentsprechende Beschäftigung nicht beklagen. In Leipnitz und in anderen Ortschaften mußten die Voraussetzungen für eine richtige Zusammenstellung der Vieh bestände geschaffen werden. Blut proben mußten gemacht werden, um seuchenhaftem Verkalben vorbeugen zu können; die Schweine der Bauern, die neu in die LPG gekommen wa ren, mußten gegen Rotlauf geimpft und die Rinder auf Tuberkulose untersucht werden. Ob sie auch selbst dabei hätten etwas lernen können? Selbstverständlich — solche Rou tinearbeiten wie Tuberkulinisieren, Impfen und Abnehmen von Blut proben — sei ihnen bei den Hunder ten Tieren in Fleisch und Blut über gegangen, das hatten sie gründlich gelernt. Darüber hinaus habe ihnen Dr. Stockmann an Hand erkrankter Tiere bei allen Gelegenheiten auch gute Hinweise ge geben Wie sie sonst am Leben der LPG teilnahmen? Auf der Mitglie derversammlung haben sie nicht ge schwiegen, als dir Bauern darüber diskutierten, ob e nicht zuviel sei Wenn 12 Prozent der Ackerfläche mit Mais bebaut werden, sondern sie halfen mit, die Zweifler vom Nutzen zu über zeugen. Und als im Vorstand einer die Meinung ver trat, im Offenstall brauche man die Vor der Tuber kulinprobe wird die Hautstärke der Tiere bestimmt. Auf unserem Bild: Herbert Leder. Immer wenn man ein paar Schritte macht, flattern Dutzende von Hühnern auseinander, sie ren nen hastig um eine Regenpfütze, blinzeln mit schiefem Kopf auf den Ruhestörer und beginnen dann wie der hastig, als müßten sie-wichtige Zeit aufholen, in der Erde zu schar ren und zu picken. Ein Mädchen kommt in die weiße Gefiederschar hineingelaufen, eine kleine dunkel äugige Studentin, die aber schon wie eine echte Geflügelzüchterin aussieht. Edith J o n s z t a ist FD J-Gruppenlei terin der Lehrerstudentengruppe Germanisten/Musikerzieher, die seit Ostern drei Tage in der Woche in der LPG Breitenfeld zur polytech nischen Ausbildung weilt. „Wirk lich“, sagt sie lebhaft, und dabei blitzt es in ihrem Gesicht von ehr licher Begeisterung, „wirklich, es gefällt uns hier. Die LPG-Versamm- lung zum Beispiel war große Klasse; so offen haben sich alle die Meinung gesagt, damit es noch schneller vor angeht, das hat uns sehr gut gefal len.“ Die Studenten sind mittwochs, donnerstags und freitags den ganzen Tiere nicht so gut zu pflegen, konn- = ten sie ebenfalls mit ihren Kennt- = nssen helfen, diese falsche Meinung j zu entkräften. Ob sie besondere Aufträge von der = FDJ-Grundeinheit ihrer Fakultät für | das Praktikum mitbekommen hätten, f beispielsweise wie die Landwirt- = schaftsstudenten, die Arbeit der FDJ | in den LPG zu unterstützen und ä Jugendliche für die LPG zu ge- i Winnen? Nein, wahrscheinlich habe sich die : FDJ-Leitung davon leiten lassen, = daß die Studenten nicht in einer be- | stimmten LPG arbeiten würden, | sondern dem Tierarzt beigegeben E sind. (War das wirklich der Grund, ä oder hat sich die FDJ-Leitung im i Gegensatz zum Lehrkörper der Fa- | kultät keine großen Gedanken über 1 den Einsatz gemacht? Die Red.) Aber sei es wie es sei, die beiden | Studenten, wie alle anderen — so j versicherte mir mein Begleiter —, | waren mit Begeisterung bei der | Sache. Auf der Rückfahrt erzählte er : mir noch folgendes Beispiel — auch : eine Dorfgeschichte unserer Tage, j die zugleich eine Studentengeschichte : ist: In der Nachbar-LPG von Leip- : nitz, in Danndorf, waren die Studen- : ten Gräf und Zeidler eingesetzt. Da : nun aber dort nur eine LPG vom f Typ I war, und für einen angehen- : den Tierarzt deshalb unmittelbar in : seinem Fach kein Betätigungsfeld da : war, wollte sie der Bürgermeister : des Ortes, eine rührige Seele, wenig- : stens nicht ganz ohne Beschäftigung : lassen und machte ihnen deshalb den j durchaus gutgemeinten Vorschlag, j als Brandschutzwarte an der Bahn- = strecke ihre vier Wochen Praktikum : zu verbringen. Aber die Studenten : ließen sich diese „Chance“, die ihnen : immerhin 1,05 DM je Stunde (sonn- | tags und nach Feierabend 1,50 DM) | eingebracht hätte, entgehen. Sie : wandten sich an ihre Fakultät mit f der Bitte, sie von diesem ruhigen | Posten fortzunehmen und ihnen rieh- | tige Aufgaben zu übertragen. Jetzt j sind sie bei einem Tierarzt im Kreis j Delitzsch beschäftigt, wo sie ihren | Fähigkeiten entsprechend eingesetzt ä sind. Das spricht für sie, und für alle | spricht es, wenn es unter allen Stu- j denten der Veterinärmedizin, die in 2 den Bezirken Leipzig, Potsdam und | Cottbus für vier Wochen eingesetzt ä waren, kaum einen Versager gegeben | hat. G. L. = Tag in der LPG. In kleine Gruppen aufgeteilt, arbeiten sie im Hühner und Entenstall, im Schweinestall bzw. in der Feldbaubrigade der Ge nossenschaft mit. Sie sind hier — wenn auch nicht luxuriös — unter gebracht und werden voll verpflegt. Auch an der gesellschaftlichen Arbeit nehmen sie Anteil. Weil sie auf der letzten Versammlung noch schüch tern geschwiegen haben („es ging ja um fachliche Probleme“), mußten sie Frau Herber, die sie von der LPG betreut, versprechen, daß sie sich das nächste Mal, zumal es da um Kul turfragen geht, „aktiver einschalten“. Von der DFD-Ortsgruppe sind sie schon für ein Kulturprogramm en gagiert. Edith J o n s z t a entringt sich ein tiefes Stöhnen, als wir sie nach der Verbindung der praktischen Arbeit Heide Haftkowsky, Gruppe Deutsch/Anglisten: „Wir haben auch schon mit der Schule Verbindung aufgenommen. “ mit dem Studium fragen. Da ist sie noch nicht ganz zufrieden. Russisch- Unterricht und ein Seminar über die Probleme des 8. Plenums sollen aber hier draußen durchgeführt werden. Dem Wettbewerb der Lehrerstu denten hat sich die Gruppe ange schlossen, allerdings hat man noch keine konkreten Verpflichtungen übernommen. Herr Richter, wis senschaftlicher Assistent am Institut für Musikerziehung, ist als Betreuer der Studenten mit in Breitenfeld. Er ist noch nicht zufrieden, daß es mit den theoretischen Unterweisungen, die wichtiger Bestandteil des Lehr programms sind, noch nicht so rich tig geklappt hat. Aber diese Mängel werden sicher in den nächsten Tagen überwunden. Ueber den Arbeitseifer und die Begeisterung der Mädchen und Jungen ist er ebenso wie Frau Herber des Lobes voll. Inzwischen sind die Jungen vom „Eiersuchen“ zurückgekommen. Drei Eimer mit Enteneiern bringen sie angeschleppt. „160 Stück“, verkünden sie stolz, aber sie werden natürlich gleich darauf geneckt, daß sie die Hälfte nicht gefunden haben. Sie lassen sich aber nichts gefallen. Fünf Mädchen sorgen für die Schweine Im Schweinestall empfängt uns vergnügtes Grunzen. Aber die Schweine haben ja auch allen Grund, zufrieden zu schmatzen und zu ru moren, werden sie doch von fünf hübschen Mädchen bedient. Ja. so ein „Schwein“ haben die Schweine in Breitenfeld. Die Liebe scheint aber auf Gegenseitigkeit zu beruhen, denn auch den Studentinnen gefällt es sehr gut, es macht ihnen Spaß, hier so selbständig unter Anleitung der „Schweinetante“ Margarete Feldtrapp im Stall herumzuwirt- schäften. „Ich finde unsere polytech nische Ausbildung in der Landwirt schaft sehr gut“, sagt die schwarz haarige Sigrid Lieberwirth, „vor allem deshalb, weil wir hier die Eltern der Kinder kennenlernen, die wir später einmal unterrichten wer den. Wenn wir einmal als Landleh rer arbeiten, werden wir die Kinder viel besser verstehen und selbst mit reden können.“ Und gleich sind wir mitten im Gespräch über Sinn und Nutzen der polytechnischen Ausbil dung und über die Aufgaben und die Verantwortung eines Landlehrers. „Als Musiklehrer kann man be stimmt besonders viel auf dem Lande machen“, meinen die Mädchen. Sie haben sich vorgenommen, einen Talentabend zu veranstalten, zu dem die wenigen Jugendlichen, die es hier gibt, eingeladen werden. Dann dürfen wir uns noch die ganze „Schweinerei“ ansehen, die ohren betäubend quiekenden Ferkel wer den wie Puppen vorgeführt und der Eber respektvoll vorgestellt. Hinter dem Weidezaun „Ihr müßt mir helfen“, sagt Gerald Kindermann zu Heidi Haft kowsky und Dietmar Meier, „die Kuh hier vom hat sich ein Stück Draht zwischen die Klauen ge klemmt.“ Behutsam gehen die Jun gen zuwege, um den Draht zu ent fernen, während Heidi die Kuh an den Hörnern hält und ihr gut zu redet. Die Szene spielt unter offenem Himmel, und zwar auf der Weide der LPG Zschortau. Hier arbeiten Freunde von der Gruppe Germa- nisten/Änglisten. Die einzelnen Ar beitsgruppen haben konkrete Auf gaben übernommen. Die einen küm mern sich um die Verbindung zur FDJ-Dorfgruppe, die anderen sind verantwortlich für die Zusammen arbeit mit der Schule im Ort usw. In der Schule waren sie auch schon hospitieren („Damit wir überhaupt mal wissen, wie es in einer Land schule zugeht.“ — „Na, und wie geht es zu?“ — „Ich fand es sehr inter essant.“). Zur Vorbereitung des 1. Mai wur den mit den Jugendlichen, insbeson dere mit den Schülern der Zschor- tauer Fachschule, Sprechchöre einge übt, man hat sich auch Gedanken gemacht, wie die weitere ökono mische und politische Unterstützung verbessert werden kann. So ist vor gesehen, ein Rübenfeld in die ver antwortliche Obhut der Studenten zu nehmen, weil die LPG nicht ge nügend Arbeitskräfte hat. Die Bewährungsprobe Es wäre aber verfehlt, hier nur diese positiven Bemühungen der Lehrerstudenten anzuführen und an den Problemen vorüberzugehen. Ge nosse Mieth, wissenschaftlicher Assistent bei den Germanisten, der die Gruppe betreut, hat schon seine Sorgen. Da ist die Sache mit der Ein wohnerversammlung. Diese Ver sammlung fand vorigen Freitag statt. Auf der Tagesordnung standen die wichtigen Probleme des 8. Ple nums. Darum war es sehr richtig, an die Studenten heranzutreten, an die ser Versammlung teilzunehmen. Aber die Versammlung fand abends statt, und Freitag nachmittag fahren die Freunde gewöhnlich nach Leip zig. Als der Abend kam, waren 75 Prozent aller Freunde nach Hause gefahren, darunter alle Mädchen. Diese Freunde hatten bei einer wich tigen Bewährungsprobe kapituliert. Die Tatsache, daß die Unterbringung in der LPG mit gewissen Schwierig keiten verbunden ist, führte bei ihnen zu einer Mißstimmung. Im allgemeinen haben jetzt alle ihren Fehler eingesehen, aber Hartmut Nach dem 8. Plenum des ZK der SED haben sich viele Studenten gruppen Gedanken gemacht, was sie zur Unterstützung der sozialistischen Entwicklung in der Landwirtschaft tun könnten. Einige sind zu der guten Entscheidung gekommen, sich bereit zu erklären, nach Beendigung des Studiums auf dem Lande zu ar beiten. Das betrifft nicht nur die zu künftigen Lehrer, sondern auch die Mediziner, Juristen, Journalisten und andere. Manche Freunde jedoch erkennen darin keine Perspektive für sich. Hier nur einige Beispiele von unse rem Besuch bei einigen Gruppen der Lehrerstudenten. In Breitenfeld meinte eine Freundin: „Na ja, für Ruhig regt sich heute noch darüber auf, daß „nicht einmal ein Schrank da ist“ und daß es nachts „durch die kaputte Scheibe zieht“ (was zweifel los zu beheben ist). Aber der sozia listische Student muß sich ja gerade auch dadurch auszeichnen, daß er nicht vor bestehenden Schwierigkei ten zurückschreckt und ihnen zum Trotz sein Bestes gibt. „Insofern ist die polytechnische Ausbildung hier für die Erziehung sehr gut“, sagt Genosse Mieth, „weil ideologische Unklarheiten zutage treten, die sich sonst nicht so leicht gezeigt hätten. So kommen wir mit "der Erziehung von sozialistischen Lehrern besser voran.“ Als wir uns noch mit drei Studen ten der Gruppe unterhalten, stellt sich heraus, daß man allen Grund gehabt hätte, an der Einwohner versammlung über das 8. Plenum teilzunehmen. „Na ja, die ersten Sei ten des Referats von Walter Ulbricht habe ich noch gelesen“, sagt Elli Holz, und Hartmut Ruhig muß zu geben, daß er es sogar nur auf eine ganze Seite gebracht hat. „Aber wir haben ja schon ein paarmal darüber gesprochen“, ist seine Entschuldi gung. Natürlich wird auch noch ein Seminar über diese Probleme statt finden, aber Voraussetzung ist doch ein gründliches Studium. Wie wol len die Freunde aktiver in der LPG Zschortau mithelfen, wenn über die Probleme des 8. Plenums keine Klar heit herrscht? Das gehört in den Gruppenkompaß. Kurs: sozialistischer Lehrer Der Frühlingstag war kühl und windig. Das Wintergetreide wiegte sich auf den grünen Teppichen der großen genossenschaftlichen Felder. Mancherorts wurde schon der Fut terroggen geschnitten. In den Dör fern blühten die Obstbäume, Last autos mit Saatkartoffeln krochen über die Dorfstraßen. Ueberall stand unter dem Ortsschild: „Vollgenos senschaftliches Dorf“. Der Sozialis mus hat mit dem Frühling Einzug gehalten. Und hier sind nun die Lehrerstu denten unserer Universität. Sie müs sen sich hier bewähren, hier den praktischen Sinn für die große Um wälzung, die auf dem Lande vor sich geht, erfassen und selbst aktiv dabei mitwirken. Das ist nützlich für ihren Beruf, das ist nützlich für den Sozialismus. Wir alle aber müssen ihre Probleme heute stärker denn je beachten und uns mitverantwortlich fühlen. Wir wollen in der Universi tätszeitung das Gespräch darüber in Gang bringen, damit einst noch bes sere, dem Sozialismus ergebene Lehrer die Universität, verlassen. Die Studentengruppen aber sollen uns selbst schreiben und ihre Fra gen zur Sprache bringen. K.-H. R. den Anfang ein paar Jahre, aber dann in die Stadt zurück“ oder „Viel leicht in eine Landschule in Groß stadtnähe“. In Zschortau sagte Hartmut Ruhig.- „Wenn wir gehen müssen, gehen wir eben. Wo anders kriegt man ja doch keine Stelle, also sind wir gezwungen, aufs Land zu gehen. Aber gerne ginge ich nicht. Würden Sie etwa gern aufs Land gehen? Eine Angleichung von Stadt und Land wird es niemals geben.“ In Brodau erzählten uns die Freunde von den Historikern/Sla- wisten, daß ein Teil der Gruppe sich bereit erklärt hat, ein Teil aber noch nicht. Eine Freundin vertritt die Meinung: „Wenn ich so lange studiere, will ich mir es einmal in der Stadt schön machen.“ Schreibt eure Ansichten zu diesen Meinungen an die U7! Teilt mit, welche Diskussionen über diese Probleme es in eure» Gruppe gibt! Was meinen die Freunde anderer Fachrichtungen? nniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii uurnrusaursrrmzunnruruszmmawausunauuuunsmnsuususnuasunnuauuunenanusnuuuzunazuupaunuwexenamuussmaevz Routinearbeiten gründlich erlernt Fünf Mädchen der Gruppe Deutsch/Musikerzieher sorgen gemeinsam mit der LPG-Bäuerin Margarete Feldtrupp für ihre kleinen Schützlinge in der LPG Breitenfeld Wir rufen zur Leser diskussion: Sollte man aufs Land gehen?
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