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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 4.1960
- Erscheinungsdatum
- 1960
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196000003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19600000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19600000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 4.1960
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Band 4.1960
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Lenins Genossenschaftsplan: Wegweiser zum Überfluß Landwirtschaftliche Fakultät hilft, Vorteile der genossenschaftlichen Produktion voll zu nutzen Lenin zn Besud im Sludenlenheim Aus den Erinnerungen von I. Armand Wir erleben die Wochen um Lenins 90. Geburtstag im Zeichen einer schwungvollen revolutionären Ent wicklung auf dem Lande. Heute kann festgestellt werden, daß alle Einzelbauern in der Deutschen De mokratischen Republik den Weg der Genossenschaft beschritten haben und um hohe Leistungen der gesam ten Landwirtschaft ringen. Damit sind wir im Begriff, eine entschei dende Etappe bei der Errichtung des Sozialismus in der DDR abzuschlie ßen. Diese Massenbewegung und die mit ihr verbundene schnelle Steige rung der landwirtschaftlichen Markt produktion ist eine glänzende Bestä tigung der Richtigkeit und Lebens kraft des Leninschen Genossen schaftsplanes. * In der Sowjetunion standen die Arbeiterklasse und ihre kommunisti sche Partei als erste in der Geschichte vor der Aufgabe, den Sozialismus zu errichten. Damit mußte auch die Frage gelöst werden, wie man auf dem Lande angesichts eines festen Bündnisses mit den Klein- und Mit telbauern zum Sozialismus gelangen soll. Wladimir Iljitsch Lenin hat für diese Aufgabe ein ganz exaktes, praktisch und theoretisch begründe tes Programm entwickelt, wobei er sich auf die Ausarbeitungen und Hin weise von Marx und Engels stützte. Es ist unter dem Namen „Leninscher Genossenschaftsplan“ zur Grundkon zeption des sozialistischen Aufbaus auf dem Lande überhaupt geworden und hat prinzipielle internationale Bedeutung und Gültigkeit. Der Leninsche Genossenschaftsplan bezeichnet den freiwilligen Zusam menschluß der Bauern zu Produk tionsgenossenschaften. ihren Ueber- sang zum genossenschaftlich-soziali- 'fischen Eigentum und zur sozialisti schen Großproduktion unter der Führung und der Macht der Arbei- terklasse als den entscheidenden Schritt zum Sozialismus auf dem Lande. Angesichts des Bündnisses der Bauern in die LPG eine neue Bewährungsprobe glänzend bestan den. Worin liegt das „Geheimnis“ dafür, daß in den letzten Wochen alle Bauern den LPG beitraten? Die objektiven Bedingungen dafür waren voll herangereift. „Der Apfel ist reif“, sagten die Bauern in Meck lenburg. Sie meinten damit, daß die Einzelwirtschaften keine nennens werte Steigerung der Produktion mehr ermöglichen, daß die LPG ihre Ueberlegenheit vollständig bewiesen haben, daß ein besseres und kultur volleres Leben nur in der LPG mög- lich ist und daß nicht zuletzt mit dem Uebergang zur LPG ein notwen diger Beitrag zur Stärkung der DDR und Sicherung des Friedens gegen die Bonner Atomrüstung geleistet wird. * Für uns ist das sozialistische Eigen tum nie eine juristische Fiktion ge wesen. Es ist ein gesellschaftlicher Prozeß mit ganz bestimmter politi scher und ökonomischer Bedeutung. Die LPG, die sozialistisches Eigen tum darstellen, gewährleisten auf dem Lande die politische und öko nomische Ueberlegenheit der DDR. Diese Ueberlegenheit hat viele Ele mente. Zu den wichtigsten gehören die hohe Arbeitsproduktivität und Marktproduktion der Genossenschaf ten. Mit den Produktionsgenossen schaften, und nur mit ihnen, ist es möglich, auch in der DDR spätestens 1965 einen Ueberfluß an Lebensmit- teln zu erzielen. Das 8. Plenum hat uns diese Aufgabe gestellt. Kann man der Landwirtschaft ein höheres und menschlicheres Ziel setzen? Es ist zugleich die Verwirklichung des Leninschen Genossenschaftsplanes. Aber dabei ist der Eintritt der Ein zelbauern in die LPG nur die erste Etappe. Jetzt gilt es, die LPG all seitig zu festigen. Genosse Walter Ulbricht sagte auf dem 8. Ple num: „Man muß sich völlig darüber im klaren sein, daß mit der vollstän digen Vergenossenschaftlichung der Landwirtschaft eingerichtet. Es muß ein Anliegen gerade unserer Fakul tät sein, diese Beratungsstelle zu einem wirksamen Instrument zu ent wickeln. Von der Landwirtschaft lichen Fakultät sind über 100 Stu denten auf vier bis fünf Wochen im Einsatz, um die jungen LPG festigen zu helfen. Ihre Freunde in den Se minargruppen fertigen für sie die Vorlesungsnachschriften an und wer den ihnen nach der Rückkehr in je der Weise helfen, den inzwischen ge botenen Lehrstoff zu studieren. Aber es gibt auch eine andere, sehr beachtliche Initiative der Landwirt schaftlichen Fakultät, um das 8. Ple num in der ihm gebührenden Weise und gleichzeitig auf neue Art ver wirklichen zu helfen. Am 11. April beschloß der Rat der Fakultät ein großes komplexes Forschungsvor haben über die Erarbeitung wissen schaftlich begründeter Vorschläge für die Leitung der Produktion der Landwirtschaft im Bezirk Leipzig. Diese kollektive Arbeit erfolgt unter Leitung des Herrn Dekan, National preisträger Prof. Dr. Otto Rosen kranz. Dabei werden nicht nur die Institute der Fakultät, sondern auch andere Fachrichtungen und Studen ten der höheren Studienjahre bzw. Fernstudienmatrikel mitarbeiten. Die Parteiorganisation wird diese um fassende wissenschaftliche Gemein schaftsarbeit mit allen Kräften un terstützen. Das sind einige der Aufgaben, die sich die Landwirtschaftche Fakultät bei der Festigung der sozialistischen Landwirtschaft gestellt hat. Es sind Aufgaben, die dazu beitragen sollen, auch in der DDR in "historisch kür zester Frist einen Ueberfluß an Lebensmitteln zu erzeugen. Damit leisten wir einen Beitrag, um gemäß den Bedingungen in der DDR jenes großartige Programm zu verwirk lichen, das Lenin für den Aufbau des Sozialismus in der Landwirtschaft ausgearbeitet hat. Günter Halbauer 1920/21 hatte ich das Glück, W. I. Lenin oft zu sehen, da er und Na- deshda Konstantinowna Krupskaja nach dem Tode meiner Mutter, meine Schwester, meinen Bruder und mich unter ihre Obhut genommen hatten. In diesen Jahren haben wir oft ge fühlt, wieviel Anteilnahme Wladi. mir Iljitsch seinen Mitmenschen schenkte, wie er ihnen trotz seiner Ueberlastung eine bemerkenswerte Aufmerksamkeit zeigte. Ende Februar 1921 besuchte ich einmal Nadeshda Konstantinowna. Wir saßen in ihrem Zimmer in ihrer Wohnung im Kreml und plauderten, da kam Wladimir Iljitsch herein. An diesem Abend war er sehr lebhaft und lustig, fragte, wie ich lebe und unter welchen Bedingungen die Stu denten leben, ob es warm in den Studentenheimen sei, ob das Essen genüge und wie es mit dem Lernen stehe. Ich versicherte, daß die Bedin gungen in den Heimen gut seien und es den Studenten an nichts fehlen würde. Wladimir Iljitsch hörte mir sehr skeptisch zu und plötzlich schlug er Nadeshda Kon stantinowna vor: fahren wir und sehen roir uns an, wie die Jugend lebt!“ Es war schon elf Uhr abends, aber Nadeshda Konstantinowna stimmte zu. Sie nahmen auch mich mit. Im Auto hörte Wladimir Iljitsch nicht auf, mich zu necken. „Wollen wir sehen, ob Sie die Wahrheit sagen.“ Die Jugend empfing Lenin mit Jubel. Man umringte und begrüßte ihn freudig. Die Ankunft Lenins wurde sofort in den benachbarten Studentenheimen bekannt. Von über all kamen Studenten angelaufen und bildeten um ihn einen engen Kreis. Lenin war sehr lisstig, angeregt und zufrieden über seine Begegnung mit der Jugend. Wladimir Iljitsch be nahm sich so einfach und scherzte mit der Jugend, so daß sofort ein un gezwungenes Gespräch entstand. Man sprach von der Malerei, Literatur, vom Leben und Studium der jungen Studenten — zukünftigen Künstlern. Lenin gefiel sehr der junge Eifer, die Ungezwungenheit und die abso lute Verachtung der Routine, das leidenschaftliche Streben, der Revo lution zu dienen. Aber aus allem, was von der Lenin umringenden Jtigend mit so viel Eifer gesagt wurde, war klar, daß diese jungen Künstler keine festen Ansichten über den richtigen Weg der weiteren Ent wicklung der Kunst besaßen. Lenin stritt, verteidigte die realistische Ma lerei, obwohl es nicht leicht war, zwischen Arbeiterklasse und werk tätigen Bauern kann es überhaupt keinen anderen Weg zur Ueberwin- dung der rückständigen Eigentums verhältnisse auf dem Lande geben. Der Weg über die Genossenschaft ist außerdem der den Bauern verständ liche und für sie am leichtesten gangbare Weg zum Sozialismus. Er kennt drei wesentliche Prinzipien: die Freiwilligkeit, den stufenweisen Uebergang von niederen zu höheren Formen der genossenschaftlichen so zialistischen Arbeit und die nationa len bzw. territorialen Besonderheiten seiner Verwirklichung. Die Partei der Arbeiterklasse in der Deutschen Demokratischen Repu blik hat im Verein mit anderen Kräften, die in der Nationalen Front zusammengeschlossen sind, die Grundlagen des Leninschen Genos senschaftsplanes genau beachtet. Ihre konsequent marxistisch-leninistische Politik auch auf dem Lande hat in diesen Tagen mit dem Masseneintritt Festveranstaltung zu Ehren Lenins Landwirtschaft ganzer Dörfer und Kreise nur die erste Etappe der gro ßen sozialistischen Umwandlung des Dorfes in diesen Gebieten abgeschlos sen wurde.“ (ND, 1. 4. 1960, S. 6). Jetzt kommt es darauf an, die Mög lichkeit einer hohen Agrarproduktion und Agrarkultur, die durch die LPG gegeben ist, zur Wirklichkeit werden zu lassen. Das bedarf genauso der intensiven Anstrengungen, wie wir sie in den letzten Wochen erlebt haben. Jetzt müssen wir den LPG helfen, die sozialistische Arbeitsorga nisation durchzusetzen, die neuesten und besten Methoden in der Feld- und Viehwirtschaft anzuwenden. Audi das ist vor allem eine Arbeit mit den Menschen. Genosse Mewis sgate auf dem 8. Plenum: „Wir blei ben auf dem Lande.“ Damit brachte er zum Ausdruck, daß die Hilfe jetzt nicht nachlassen darf. * An der Karl-Marx-Universität wurde die wissenschaftliche Bera tungsstelle für die sozialistische Auf einer Festveranstaltung zu Ehren des 90. Geburtstages von W. I. Lenin, die der Akademische Senat und die Universitäts-Parteilei tung am 21. April im großen Saal der Ingenieurschule für Post- und Fernmeldewesen durchführten, hob der Rektor unserer Universität, Prof. Dr. Georg Mayer, hervor, daß es ein besonderes Anliegen der Akademiker sein müsse, des 90. Ge burtstages Lenins zu gedenken, weil in Lenin in harmonischer und glücklicher Weise eine Ueberein stimmung einer Vita contemplativa und einer Vita activa zustande ge kommen sei, die Vorbild für jeden Wissenschaftler sein müsse. Prorektor Prof. Dr. Lothar Mosler würdigte in der Festan sprache die Bedeutung des Lenin- schen Werkes. „Wir ehren das Werk W. I. Lenins am besten“, sagte Pro fessor Mosler, „wenn wir nach be sten Kräften — jeder auf seinem Platz — dafür sorgen, daß der Deutschlandplan des Volkes zum zentralen politischen Gespräch wird.“ Der Kampf um seine Ver wirklichung sei die aktuelle Form des Kampfes gegen den westdeut schen Militarismus. Die Festveranstaltung, an der namhafte Wissenschaftler der Uni versität teilnahmen, wurde mit einem den großen Ideen Lenins ge widmeten kulturellen Programm abgeschlossen, an dem das Akade mische Orchester, der Chor des Zentralen FDJ-Ensembles, der Chor der Siawisten/Dolmetscher und Sprecher der Städtischen Bühnen Leipzigs mitwirkten. In diesen Tagen feiern alle friedlie benden Menschen in der Welt den 15. Jahrestag der Beendigung des 2. Weltkrieges und der Befreiung der Völker vom Faschismus. Gerade für das deutsche Volk war der 8. Mai 1945 der Tag der Befreiung von faschisti scher Sklaverei und der Beginn einer neuen Epoche seiner Geschichte. Die Armeen der Antihitlerkoalition, insbe sondere die Sowjetarmee, führten die gesetzmäßige Niederlage des räuberi schen deutschen Imperialismus und Militarismus herbei und ermöglichten damit die freie Entfaltung aller demo kratischen Kräfte des deutschen Volkes. Im Brief des ZK unserer Partei zum 15. Jahrestag der Befreiung Deutsch lands vom Faschismus wird gesagt: „Die Befreiung des deutschen Volkes vom Joch des Hitlerfaschismus, die mit der Zerschmetterung der imperia listischen Hitlerheere durch die ruhm reiche Sowjetarmee möglich gemacht wurde, war die Erfüllung eines jahr zehntelangen heldenhaften Kampfes der deutschen Arbeiterklasse gegen Militarismus und Imperialismus, für nationale Freiheit und sozialen Fort schritt." Die Zerschlagung des deutschen Fa schismus durch die Sowjetunion ent hob die patriotischen und antifaschisti schen Kräfte Deutschlands keinesfalls der Aufgabe, einen neuen, friedlieben den und demokratischen Staat aufzu bauen. Damals stellte die Kommunisti sche Partei Deutschlands mit ihrem Aufruf vom 11. Juni 1945 ein wahrhaft nationales Programm auf, das dem deutschen Volk den Weg zur Ueberwin- dung von Faschismus und Militarismus wies. Die Kommunistische Partei Deutsch lands hatte in der Vergangenheit bereits bewiesen, daß nur sie in der Lage war, die Arbeiterklasse und alle demokrati schen Kräfte im Kampf gegen Krieg und Faschismus erfolgreich zu führen. Sie war im Kampf gegen die Verderber Deutschlands unbeugsam gewesen und hatte die meisten Opfer gebracht. Mehr als 30 000 Mitglieder und Funktionäre der KPD waren als Helden auf dem Schafott, in Kerkern und in Konzen trationslagern gestorben. In den üle- 8. Mai 1945 - Beginn einer nenen Epodhe Oeffentliches Kolloquium der Historiker zum 15. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus galen Widerstandsgruppen in Deutsch land und im Zentrum des Widerstan des gegen den Faschismus, im Natio nalkomitee Freies Deutschland in der Sowjetunion hatten es die Kommuni sten verstanden, sozialdemokratische, christliche und parteilose Arbeiter, Ge werbetreibende, Vertreter der Intelli genz usw. zu einer antifaschistischen Front zu vereinen und ihr Ziel und Richtung zu geben. In diesen Jahren hatte die KPD ihre höchste Bewäh rungsprobe bestanden. Nach 1945 wurde im Osten Deutsch lands die wichtigste Lehre aus der Ver gangenheit gezogen und die Aktions einheit der KPD und SPD hergestellt und im April 1946 eine einheitliche Ar beiterpartei auf marxistisch-leninisti scher Basis, die Sozialistische Einheits partei Deutschlands geschaffen. Dies war nicht nur die größte Errungenschaft der deutschen Arbeiterbewegung, son dern auch die Grundlage aller unserer politischen, wirtschaftlichen und kultu rellen Erfolge. Es nimmt nicht wunder, wenn die westdeutschen Revanchisten und Mili taristen den heroischen antifaschisti schen Widerstandskampf der breiten Volksschichten verfälschen oder am liebsten totschweigen, die Generals opposition des 20. Juli 1944 verherr lichen, die gewaltigen Leistungen der deutschen Antifaschisten beim Aufbau einer neuen demokratischen Ordnung im Osten Deutschlands negieren und vom „Export der Revolution“ seitens der Sowjetunion sprechen. Der Geschichtsklitterung in den West zonen setzen wir die Erforschung und wissenschaftliche Darlegung unserer jüngsten Geschichte entgegen. Im Refe rat der Parteileitung der Historischen Institute auf der öffentlichen Partei versammlung zum 90. Geburtstag W. I. Lenins und 15. Jahrestag der Befreiung Deutschlands vom Faschismus wurde daher mit Recht gefordert; 1. Die Beschlüsse der Partei müssen noch besser studiert und in der wissen schaftlichen Arbeit angewandt werden. 2. Die theoretische Durchdringung des Geschichtsstoffes muß schnellere Fort schritte machen. Die Abteilung Zeit geschichte hat hierbei besonders die Entwicklung der volksdemokratischen Revolution auf dem Gebiete der DDR zu erforschen. 3. Die revolutionären Traditionen des deutschen Volkes sind noch mehr her auszuarbeiten. Es muß klar werden, daß die DDR Erbe und Krönung des mehr als sechzigjährigen Kampfes der deutschen Arbeiterklasse und aller anderen patriotischen Kräfte gegen Im perialismus und Militarismus ist. Von diesen Hinweisen lassen sich auch das Institut für Deutsche Ge schichte und das Institut für Ge schichte der europäischen Volksdemo kratien bei der Durchführung des öffentlichen Kolloquiums leiten, das zum 15. Jahrestag der Befreiung am 7. Mai 1960, 9 Uhr, Peterssteinweg, durchgeführt wird. Aufgabe der Ver anstaltung soll sein, die Ziele der So wjetunion im zweiten Weltkrieg und ihre völkerbefreiende Rolle zu zeigen, den Anteil der deutschen Antifaschisten bei der Niederringung des Faschismus und beim Aufbau einer neuen demo kratischen Ordnung herauszuarbeiten sowie den Beitrag vor allem der tschechoslowakischen und polnischen Widerstandsbewegung zur Zerschlagung Hitlerdeutschlands zu veranschaulichen. Das Einleitungsreferat über die völ kerbefreiende Rolle der Sowjetunion hält Genosse Prof. Dr. S p i r u. Hier wird gezeigt werden, daß das Kriegs ziel der UdSSR nie in der Vernichtung des deutschen Volkes und seiner staat lichen Selbständigkeit bestand, sondern in der Vertreibung der faschistischen Aggressoren vom sowjetischen Territo rium, in der Befreiung der Völker vom Faschismus, in der Vernichtung des fa schistischen deutschen Staatsapparates und darin, den Faschismus mit all sei nen Wurzeln auszurotten, damit dieser gefährlichste Kriegsherd in Europa be seitigt ist. Die Sowjetunion brachte in diesem heldenhaften Kampf die größ ten Opfer. In der Diskussion wird über den entscheidenden Anteil der Sowjet union bei der Potsdamer Friedensrege lung gesprochen werden. Der Beitrag des Genossen Dr. Seifert wird dem Kampf der KPD bei der Lö sung der nationalen Lebensfragen des deutschen Volkes gewidmet sein. In einem anderen Diskussionsbeitrag (Gen. Kalbe) soll die Bedeutung des VII. Weltkongresses der Kommunisti schen Internationale für den Kampf des internationalen Proletariats gegen Krieg und Faschismus und für die Her ausbildung und Entwicklung der volks demokratischen Revolution untersucht werden. Die Bedeutung des National komitees Freies Deutschland (Gen. Dr. Gentzen) und die Rolle der Leip ziger Antifaschisten beim Aufbau der antifaschistisch-demokratischen Selbst verwaltung (Gen. Dr. Krüger) werden der Inhalt zweier weiterer Beiträge sein. Das letzte Thema wird durch den Diskussionsbeitrag des Genossen Otto Werner eine sehr wertvolle Ergänzung erfahren, der nach 1945 als Bezirksbür germeister in Leipzig tätig war. Der Stand der Vorbereitungen auf dieses wichtige Kolloquium zum 15. Jahrestag der Befreiung Deutsch lands vom Faschismus ist noch sehr unterschiedlich. Während einige Bei träge bereits ausgearbeitet vorliegen, sind von anderen bisher nur die Dis positionen angefertigt worden. Die Parteiorganisatoren der beiden Träger institute müssen die Vorbereitung auf das öffentliche Kolloquium stärker kon trollieren, damit es. seiner Bedeutung entsprechend, ein voller Erfolg wird. Claus Remer einige Dutzend Menschen zu über zeugen, die alle sprechen und, auf geregt einander unterbrechend, ihre Meinung behaupten wollten. Wladimir Iljitsch fragte die Ju gendlichen, ob sie die klassische Li teratur kennen. Es stellte sich her aus, daß sie sie sehr schlecht kann ten und viele sie überhaupt als ein Erbe des alten Regimes ablehnten. Lenin sprach mit besonderem Nach druck davon, daß man unbedingt die besten Vertreter der Kultur vor dem Oktober kennen und schätzen muß. Er erzählte, wie er selbst Puschkin liebe und Nekrassow schätze. „Denn durch die Werke Nekrassows wurde eine ganze Generation russischer Revolutionäre erzogen“, sagte Wladi mir Iljitsch. Seinen Standpunkt legte Lenin nicht in Reden und Belehrungen dar, aber im ganzen Gespräch, in seinen Fragen und Bemerkungen bewies er, wie notwendig es ist, sich alles kri tisch anzueignen, was am Erbe der Vergangenheit gut ist und auf dieser Grundlage, aber nicht auf einem lee ren Platz, eine neue sowjetische Kultur aufzubauen. Wladimir Iljitsch fragte die Stu denten über ihr Studium und ihre gesellschaftliche Arbeit aus. Er fragte, ob sie abends lange wach blieben. Es stellte sich heraus, daß sie nicht nur lange wachblieben, sondern Nächte durch über die neue Kunst und über Studienpläne dis kutierten. Wladimir Iljitsch wurde zornig und wusch ihnen den Kopf dafür. „Sie arbeiten viel“, sagte er, „Sie ernähren sich nicht besonders gut und schlafen wenig, so werden Sie schließlich nichts taugen. Sie ver brauchen ihre Kräfte, und das ist ein .staatliches Gut', man muß es scho nen. Ich werde Anweisung geben, daß man in ihrem. Heim das Licht früher ausschaltet.“ Universitätszeitung, 27.4.1960, Seite 3
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