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werd«« in uns. GeschastSst.,von den Boten, s-roievonallenPostanstal,-nangenommen Wochenblatt f ü k A V ch 0 V » U « « d UMAeSeNd Da» „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich. Monatl.BezugSpreis t.loRM. Zustellgeb. 20 Psg. Bestellungen Anze,genpreise: Di« 4« mm breite Millimeterzeile 7 Psg.; di« 93 mm breite Millimcterzeil« im TerNeil 25 Psg,; Rachlaßstafsel Ü Zister- uud NachweiSgebühr 25 Psg. zuzllgl. Port» Mopauer« Tageblatt und Anzeiger Da» .«ichovauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Berössentlichuag der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Flöha und de» StadtratS zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt «ü> enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau -Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G. m, b. H.Zschopau Gemeindegirokonto-. Zschopau Nr. e; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42884-, Fernsprecher Rr. 71L ZeNung sür di« Ort«: Krumhermersdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndors, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Gcharsenstein, Schlößchen Porschendorf n». 17» Da»r»»»««»tag, dm» 29. Jul! 1927 198. Güngerfest i« Breslau MW les L MMW« SSMtaser — Gauleiter SbMiWrit Wagner öder die MW »er »Mm Liedes Nachdem im Laufe des Mittwoch Sonderzug hinter Eonderzug in Breslau einlicf und alle die Sänger aus Deutschlands Gauen und aus der Ferne heranbrachten, begann am Abend das l2. Deutsche Sängerbundesfcst mit einer machtvollen Veranstaltung in der Jahrhundert« Halle. Da die Karten für diese Eröffnungsveran staltung schon längst ausverkauft waren, mußte eine Parallelkundgebung im benachbarten Messehof abgehaltcn werden, der weit über ><>>>00 Menschen faßt. In der allen Oderstadt herrscht ein fröhliches und bunies Bild. Mit Jubel werden die Gäste überall begrüßt. Namentlich die Deutschen, die von jenseits der Grenze kommen, sind voll des Lobes über die Begrüßung, die ihnen in der Heimat zuteil wird. Alle, ob sie einzeln kommen oder in Sonverzügen oder in Autos, werden sofort in die Obhut der vielen Helfer genommen, die die Gäste zu ihren Quartieren bringen, sei es in die Massen« auartiere der Breslauer Schulen oder in die Bürger- auarticre, in denen SUMM Glückliche Unterkunft finden. Bielfach sind die Sangesbrüder in der heimatlichen Tracht erschienen und haben eine eigene Kapelle mit gebracht, die sie mit Musik durch die Stadt geleitet. Auf der Friesenwiese sind die Vorbereitungen zu dem Höhepunkt des Sängersestes, der Deutschen Weihe stunde am Sonnabend abgeschlossen. 40 000 Sänger werden am Wochenende dort aufmarschieren und vor über 400 ooo Hörern singen. Um eine Verständigung zwischen den räumlich ziemlich weit voneinander entfernten Sängerscharen und eine gute Uebertragung zu gewähr leisten, ist ein Netz von 130 Lautsprechern errichtet worden, für deren Aufstellung der Reichsautozug Deutsch land eingesetzt wurde. Oer Zührerrat des Deutschen Sängerbundes bei Gauleiter Wagner Am Mittwochmittag fand im Oberpräsidium ein Emp fang des Führerrates des Deutschen Sängerbundes, der 22 Gausängerführer aus dem In. und Auslande und des örtlichen Festausschusses durch den Gauleiter Oberpräsi- denten Wagner statt, an dem auch der Geschäftsführer der Neichslulturkammer, Neichskultursenator Jhlert, teilnahm. Gauleiter Josef Wagner hieß die Erschienenen im Süd ostgau des Deutschen Reiches auf das herzlichste will kommen. Für Schlesien, so hob der Gauleiter hervor, be deute das große Sängertreffen sehr viel. Gerade die Gäste aus dem Auslande wüßten, welch gewaltiges Gefühl, welch gewaltige Kraft in dem Bewußtsein liege, mit den Ange hörigen des gleichen Blutes zu einem großen Bekennt nis d e s g e in e i n s a m e n V o l k s t u m s znsammcnzn- treffen. Schlesien sei stolz darauf, den Nahmen für diese große Veranstaltung abzugcbcn, die ein Bekenntnis aller Deutschen zu ihrem Liede sei. Tenn dasdeutscheLied habe von jeher, oft unbewußt, das Bindeglieddcut scher M e n s ch e u gebildet. Der Bundesführer des Deut schen Sängerbundes, Oberbürgermeister Meister (Herne), dankte dem Obcrpräsidcnten für die Unterstützung, die er und alle seine Mitarbeiter dem Deutschen Sängerbund gewährt haben. Im Zusammenhang mit dem 12. Deutschen Sänger- bnndcsfcst fand in Breslau am Mittwoch der 32. Or dentliche Sängcrtag statt, der im Sitzungssaal des Bres lauer Rathauses die Sängergauführer des In- und Aus landes vereinte. Bundcöführcr Meister begrüßte vor allem die ausländischen Sängcrführer und gedachte vor Eintritt in die Tagesordnung der seit dem letzten Sängertag in Hamburg verstorbenen Mitglieder, des Führers des Tän- gcrgaues Schwaben, des Leiters des Sängerbnndesfestcs in Wien und zweier verdienter Altmeister des deutschen Liedes. Bei Erledigung der geschäftlichen Tagesordnung gab der Bundesschatzmeister Kenntnis von der Schaffung zweier Stiftungen, von denen die eine dem Ausbau des deutschen Sängermuseums und die an dere der Altersversorgung der Bundesbeamten dienen soll. Beiden Stiftungen aus Anlaß des 75jährigcn Be stehens des Deutschen Sängerbundes wurde zugestimmt, aikßcrdcm einer Umlage, die für die alle fünf Jahre statt- sindeuden Sängerbundesfeste einen Fonds schaffen soll. Neven vem Bundesgeschäftsführer erstatteten auch der Obmann des Musikbcirates und der Leiter der Auslands zentrale des Deutschen Sängerbundes ihre Geschäftsbe richte. Letzterer bob hervor, daß in diesem Jahr gleich zeitig mit dem Deutschen Sängerbund auch der Steierer Sängerbund seine 75-Jahr-Fcier begehe. Gauleiter und Oberpräsident Wagner sprach zu den Sängergauführern des Deutschen Sängerbundes aus der ganzen Welt über den Sendung des deutschen Lie des: er unterstrich, daß nur derjenige, der in sein eignes Volkstum wirklich tief und echt wurzele, überhaupt in der Laae sein werde, das rechte Verständnis für anderes I Volkstum zu finden. Das 12. Deutsche Sängerbundesfcst werde und solle eine ganz große Sammlung der Kraft deutscher Kultur, deutschen Lebens und deutscher Art sein, und alle Teilnehmer dieses Festes sollen Künder sein von dem Eindruck einer wirklich großen deutschen Volksge meinschaft und deutschen Volkstums. Bundesführer Meister teilte mit, daß der näch ste Sängertag 1938 am Wochenende nach Pfingsten im Zusammenhang mit dem Gansängertag des Saarge bietes in Saarbrücken stattfinden werde. Mit einem Dank an den Führer für die dem Deutschen Sängerbund gespendete Fahnenmedaille, womit zum erstenmal ein deutsches Staatsoberhaupt dem Deutschen Sängerbund ein persönliches Geschenk überreicht habe, schloß Bundes führer Meister den 32. Deutschen Sängertag mit dem Sieg-Heil auf den Führer und Vaterland. Die feierliche Eröffnung In der vollkommen neugestaltcten Jahrhunderihalle, die bereits am Nachmittag den Anziehungspunkt aller sangesfreudigen Breslauer und der schon aus dem Reich eingetroffencn Sängergäste bildete, nahm am Mittwoch abend das 12. Deutsche Sängerbundesfcst, das erste im Zeichen des sieghaften Hakenkreuzes, das darüber hin aus noch durch die gleichzeitige Feier des 75jährigen Be stehens des Deutschen Sängerbundes ausgezeichnet ist, feinen Anfang. Das einheitliche Schwarz der Sänger, die Kopf an Kopf die erheblich erweiterte, von der Orgel gekrönte Tri büne füllten, hob sich eindrucksvoll gegen das bunte Bild der mit Trachtengruppen reich durchsetzten Masse der Zu hörer ab. Als einzigen Schmuck wies der Kuppelbau ne ben den die riesenhaften Betonpfeiler verhüllenden Fah nen des Reiches die von der Gegenorgel herabwallende Fahne des deutschen Sängerbundes auf. Zahlreiche Ver treter der Bewegung und des Staates, der Wehrmacht und des kulturellen Lebens in Schlesien hatten sich mit den vielen Tausenden von Volksgenossen eingefunden. Nachdem der Gauleiter und Oberpräsident StaatS? rat Wagner mit den Mitgliedern des Führerrates und des Festausschusses eingetroffen war. nahm das 12. Deutsche Sängerbundesfest seinen Anfang. Von Herz- lichem Beifall begrüßt, bestieg kurz nach 20 Uhr der Fest dirigent Hermann Behr das hoch in den Raum hin- einragcnde Tirigentenpult und gab das Zeichen zum Beginn des Festes. »t 28 Sonderzüge eingetroffen Am Mittwoch trafen 26 Sonderzüge mit über 23 000 Sängern ein. Neben zahlreichen Zügen aus dem Reich und der Freien Stadt Danzig trafen am Nachmittag noch Sonderzüge aus Wien und Salzburg ein. Beim Eintreffen auf dem Bahnhof und bei der Fahrt durch die Stadt wurden die Sangesbrüder aus dem In- und Aus land überall begeistert begrüßt. . 288 Preffeoertreter anwesend ' Der feierlichen Eröffnung des Sängerbundesfestes ging ein Empfang der rund 200 Pressevertreter des Jn- und Auslandes voraus. Gauleiter und Oberpräsident Staatsrat Wagner betonte, daß das Deutsche Sängerbundesfest zunächst ein mal der sinnfällige Ausdruck der Pflege deutscher Kultur und deutschen Liedgutes sei, und zwar nicht nur in den. Grenzen unseres Deutschen Reiches sondern allüberall,, wo deutsche Menschen wohnen. Den machtvollen Beginn der Feier gab das Konzert für Orgel und Orchester in A-dur von Georg Friedrich Händel, gespielt vom Oberorganist Johannes Piersig auf der mächtigen neuen Jahrhunderthallen-Orgel im Zu sammenwirken mit der schlesischen Philharmonie. Nicht weniger eindrucksvoll und die hohe Kunst deutschen Män nergesanges eindringlich bezeugend klang Schuberts Hhmne für zwei Männerchöre und für Blasorchester I durch die weite Halle. j MM SiiM MsWMlt Der Vorsitzende des Festausschusses, Studienrat Fuchs, erklärte anschließend das 12. Deutsche Sänger- bundesfest für eröffnet. Er betonte die Freude der deutschen Sänger, daß sie als erste in die Breslauer Jahrhunderthalle nach ihrer inneren Erneuerung Einzug halten durften, um das zwölfte Fest des weltumspan nenden Deutschen Sängerbundes zu eröffnen. Mit dank barer Ergebenheit mit dem Gelöbnis treuer Gefolgschaft fühlten sich die deutschen Sänger im Geist mit dem Füh rer verbunden. In Dankbarkeit grüßten sie den Reichs- Minister Tr. Goebbels, den Schirmherr» des Sänger bundesfestes. Studienrat Fuchs begrüßte die Vertreter der Bewegung und der Behörden sowie der Wirtschaft und der Presse. Nach einem besonderen Grußwort an die 13V 000 in Breslau versammelten deutschen Sänger schloß der Red ner; mögen die Lieder deutscher Sänger in Breslau i» diese» Tagen znm Aethcr cmporstcigcn, Hinströmen über Berge »nd Meere und künden allen denen auf dem wei te» Erdenrund, die da hören von dem hohen vaterlän dischen kulturellen nnd künstlerischen Streben detttschcr Sänger in Breslau. Darum töne fort in ewigen Klängen das deutsche Lied; Grüß Gott mit Hellem Klang, Heil deutschem Wort und Sang! Die Grüße der Reichsmusikkammer und der angc- schlossencn Verbände übermittelte Präsidialrat Jhlert, der im besonderen die auslandsdeutschcn Sänger will kommenhieß. „Wie geloben in dieser Stunde, so führte er aus, daß wir der deutschen Kultur ein klin gendes Denkmal für alle Zeiten setzen wollen und geloben, daß dieses klingende Denkmal die Kraft und Stärke des deutschen Volkstums in sich vereint, um nicht eher zu ruhen, bis deutsches Lied, deutsches Volkstum eins geworden sind mit dem ganzen deutschen Volk* Drei Männerchöre, Peter Cornelius' „Der alte Sol- dat" nach Worten des schlesischen Romantikers Josef Freiherr von Eichendorff und Hugo Kauns „Feuer spruch", bildeten die nächsten Bausteine dieses klingenden Denkmals deutscher Kultur. Gauleiter und Oberpräsident Wagner hieß die Teilnehmer des 12. Deutschen Sängcrbundcsfcstes als Hoheitsträger in Schlesien auf das herzlichste willkom men und bekundete unter dem Beifall aller Teilnehmer die Freude ganz Schlesiens über die Abhaltung des 12. Deutschen Sängcrbnndesfcstcs in Breslau. Weun das deutsche Volk in den letzten Jahren ernster und härter ge ¬ worden sei und deshalb in seiner gesamten politischen Haltung praktischer und nüchterner, so dürften auf der anderen Seite die reichen Kräfte des deutschen Gemütes und des deutschen Herzens nicht verkannt werden, die in der deutschen Kunst und am sichersten in der deutschen Musik sinnfälligen Ausdruck fänden. Der Gauleiter be zeichnete das 12. Deutsche Sängerbundesfest als das große Familienfest der deutschen Seele und des deutschen Ge mütes. Dem Sängerbund gab er die Verpflichtung auf, zu seinem Teil dafür zu sorgen, daß die Kräfte des deut schen Liedgutes Mitschwingen in der gewaltigen Urkraft, die das deutsche Volk hcrausgeführt hat zu einem neuen Reich und zn einer großen Zukunft. Drei Lieder, die wiederum starken Beifall auslöstcn und Gerhard Rößners „Deutschland — Vaterland" lei teten über zn dem Sieg-Heil auf den Führer, den deut schen Liedern und dem Sängergruß, mit dem die verhei ßungsvolle Eröffnung des 12. Deutschen Sängerbundes- festes ausklang. Verschärfte Lage in Rardirlaad 24 Zollhäuser zerstört Neber die schweren Unruhen an der Grenze zwischen! dem Irischen Freistaat und Nordirland werden weitere' Einzelheiten bekannt; es wurden 24 Zollpostenhäusev durch Explosion oder Feuer durch organisierte und be-! waffnete Gruppen zerstört. In Elonticrim setzten Bewaffnete die Zollbarackew kn Brand. In Newrv hielten mehrere Leute eine Poli-j zeipairouille mit einem Maschinengewehr in Schach; siei zwangen die Polizisten, die Polizeistation mit Benzin zu! übergießen und in Brand zu setzen. Auch in Clones wur-z den mehrere Zollbaracken zerstört. Die Eisenbahnbiücke bei Faughart, über die die wichtigste Eisenbahnverbin dung von Dublin nach Belfast führt, wurde durch eins Mine teilweise zerstört. Wie jetzt bekannt wird, wurde die Regierung von Ulster schon in der vergangenen Woche unterrichtet, daß anläßlich des Königsbesuches Unruhen geplant seien. Die Behörden hatten zahlreiche Ver haftungen von verdächtigten Personen vorgenommen und weitgehende Vorsichtsmaßnahmen für den königlichen Be such ergriffen. 4000 Mitglieder der nordirischen Sonder polizei wurden aus allen Landesteilen nach Belfast her beigeholt, durch diese Maßnahme die Grenze teilweise entblößt, so daß die Anschläge erfolgreich durchgeführt werden kannten.