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Nr. 101 ' 11 ,72 Uhr. Tcc Lluiinars.Ii ist vvllciiLel. ^rloornpr'ril- leitcr Weinhold har soeben kamvr Möckel einen Wi»l gc- gcben, der sich jetzt »ach einer turzeu üiückjpracbe mit der Kapelle zu scinen Länger» begibt. 11,55 Uhr. Obcrstiirnisülirer Heeger lägt die ko- lonnen ausrichten. (5s loniinr riteivegnng in sie und nach lurzer Zeit ist alles zum ^ahneneinmarsch bereit. 11,.'>7 Uhr lammen die Mahnen in einer lange» Reihe »ach der NeLnerlriönne. Und das 'Bild belvmmt jetzt de» geiriin'chten feierlichen Anstrich. Tie Mahnen rücken aus der Nichtnng der Albertstrafte und von der Lange Lira he aus ein. Tie Uhr zeigt bereits ll,50 Uhr! In Berlin gibt ma» zn dieser Zeit schon eine Reportage iiber de» graften Aufmarsch. 12un Uhr. Ein einstimmiger (5hor von Hendrick Weh- ding „Lchasfendes Ball" leitete die Feierstunde ein. Ons- gruaaenleiter Weinhold eröffnete anschließend gleich die .Kundgebung mit begrünenden Warten. Zunächst gab er seiner Iren de über die grafte Beteiligung Ausdruck uud daulte anschliefteud alle» deueu, die au der Ausgestaltung des vvrlresslich gelungenen Aiaibaums mit gewirkt habe», der mahl ahne Üebertreibu»g als der schönste des ganzen Erzgebirges bezeich»et laerdeu kann. Ta die (Übertragung aus Berlin bereits begonnen hatte, wurde das zunächst ovrgcsehene Programm auf das Ende der Kundgebung verschoben. Tie Uhr zeigte 12,05 Uhr, als die Uebertragung aus Lierlin eingeschaltet wurde. Tie Lpannuug steigerte sich immer mehr. Während der folgenden Minnien erleben alle die An kunft des Führers im Vuslgarteu. Um 12,14 Uhr begann dann Tr. (Goebbels mit seinen Ausführungen. Nachdem er zunächst an den Berlauf des 1. Alai W-'R erinnert hatte, daulte er dem Führer fiir das, was er iu den letzten vier fahren sür Teutschlauö gegeben hatte. Zschopauer Tageblatt uud Anzeiger Tr. Ven bezeichnete iu seiner Ansprache es als größtes Wunder, daß der deutsche Mensch geformt und neu ge schaffen wurde. Uud dann ergriff 12,22 Uhr Adolf Hitler das Wort zn einer ^ständigen Ansprache. In ihr ging er zunächst ans de» Li»» des 1. Mai ei», nm dann über die deutsche Noh- stvsflage zu sprechen uud am Lchlnß seiner Ausführungen mir denen recht deutlich abzurechneu, die die Berdieuste des Nationalsozialismus immer noch ablcugnc». .(kurz nach 1 Uhr wurde der Staatsakt in Berlin niit dein gemeinsamen Gesang der zllativnalhmnnen geschlossen. Ortsgruppeuleiter Weinhold verteilte anschließend die Liegernrknnden des NeichsbernsswetltainpseS sür Io- hanue "B alda u s lWvliensteini, Hertha (Köbel l.Ziruin- hermersdorfl, Edith Winkler lLcharsensteinj, Elfriede Trecke l^ornaui und Elfriede Ehrlich (Zschopauj. Lei der ivar eS dieses Mal nicht möglich, einen Neichssieger nach Zschopau zn betommeu. Ter Trtsgrnppenleiter ermahnte deshalb am Lchlnß seiner Anssührnugcn alle, doch auch im tvmmeudeu Jahre alles einzuselzen, damit Zschopau wieder einen Neichssieger stellen kann. Auf allgemeinen Wunsch wurde dauu nochmals vom KdF.-Chv: mit der Ltädtischeu .Kapelle die „Hnmne der Ar beit" vorgelragen, iiber deren Wirkung und Ausführung wir schon bei der Betrachtung der Freitagveranstaltungcn geuügeud Aufschluß gaben. kurz nach X2 Uhr war dann der Ltaatsakt beendet. Tie Nlänuer und grauen kehrten heim iu ihre Wohnungen. Um 2 Uhr begann auf dem Hindcnburgplalz das Früh- liugsfest, das sich eines sehr guten Besuches erfreute. Der Nachmittag wurde dauu zum Ausruhen benutzt, damit am Abend alles wieder an den Großveranstaltungen der NT.- (^emeinschaft „.(kraft durch Freude" tcilnehmen konnte, die sämtlich unter dem Motto: „Freut Euch deS Lebens" standen. „Freut W Die Zschopauer Großveranstaltungen der Nachdem das Wetter direkt zum Ausgehen lockte, waren die Abendveranstaltungen der NL. - Gemeinschaft „Kraft durch Freude", die sämtlich unter dem Motto „Freut Euch des Lebens" standen, sehr gut besucht. Drangvolle Fülle herrschte überall und das Fehlen geeigneter Säle machte sich wieder einmal mehr in einer unschönen Weise bemerkbar. Die Zschopauer Baumwollspinnerei, die Behörden fBahn, Post und Finanzamts Baumeister Oestreich und das „Zschopauer Tageblatt" feierten den Abschluß des Tages der nationalen Arbeit im „F e l d s ch l ö ß ch e u". Ein bunter Kranz von Darbietungen, geflochten von Theo P l a n t als Ansager, Tenor Dr. Bi e n e ck (beide Opernhaus Ehcmnitzs, der jugendlichen Tänzerin Anneliese Schuster und Hanna Grunert von der Ltaatsvper Dresden sorgten im ersten Teil des Abends durch ihre Darbietungen, die als außer ordentlich hochwertig in künstlerischer Beziehung zu be zeichnen waren, sür Abwechslung. Im zweiten Teil deS Abends sangen dann die Geschwister Fromme znm x-ten Male in Zschopau Lieder der Heimat und der Treue und errangen auch damit wieder einen durchschlagenden Erfolg. Im „Meisterhans" hatten sich die Gefolgschaften von Handwerk und Handel eingesnndeu, die dort dasselbe Pro gramm erlebte» wie die Gefolgschaften der Betriebe im „Feldichlößchen". Jin „G v l d e n e n Lte r n" startete bei sehr gutem Be such vor den Gesvlgschaslsmitgliederu der Auto Union die selbe Großveranstaltung „... und jetzt ist Feierabend", die bereits am Freitag abend den Zschopauer» vvu der NL.- Gemein'chast „kraft durch Freude" vorgeführt worden war mit Heinz Trvl l e, Traude Lteinba ch, Gretl W agnc r, -es Leheis" NS-GemeWast „Kraft durch Freude" den 5 B u r k h ardt s und der Kapelle Heinz F e h r m a n n. Im „L ch ü tz e n h a u S" hatten sich die Gefolgschafts- Mitglieder der Metallindustrie G. m. b. H. versammelt. Bei fröhlichem Lang und Lpiel und später auch Tanz verging hier die Zeit ebenfalls wie im Finge, zumal durch ver schiedene Einlagen der Gefolgschaftsmitglieder die rechte Ltimmuug sehr bald anfgekvmmcn war. In den bis jetzt erwähnten Lokalen fanden nach den Programmen, deren Ausgestaltung die NT.-Gemeinschaft „kraft durch Freude" übernommen hatte, Maientanz statt, zu dem die Ltädtische Kapelle ansspieltc. In „2 l a d t E h e m u i tz" hatten sich schließlich die Mit glieder Ler Ltädtischeu Behörden, des Gaswerkes und der Ttadtgirolafse eiugesnnden. Das ganze Programm bis ge gen X-12 Uhr wurde durch Mitglieder des Bolksmusikkreises uud den Kameraden der Betriebe bestritten, bis dann völlig unerwartet sür viele noch kurz vor Mitternacht die Ge schwister Fromme eintrafen und die Anw-esenden erfreuten. Es war daun ein hübsches Ltück nach Mitternacht ge- wvrden, als auch für den OrtSwart Friedrich von der NT Gemeinschaft „Kraft durch Freude" und dem Tchreiber dieser Zeilen der Feierabend des arbeitsreichen Tages der Arbeit gekommen war. Am Tonntag früh nahm alles wieder seinen gewohnten Lauf. Dio Betriebsführer uud die Gefolgschaften, die am Lonuabend in echter Kameradschaft zusammenstauden, sind wieder ausgenommen vom grauen Alltag. Alle schassen wie der freudig, jeder ans einem Platze, da er weiß, daß auch seine Arbeit geachtet und geschützt wird. Heinz Haberland. Die ZS ersten MimlsozialiWen Mnsterdetriebe Der Führer selbst verlieb ihnen die Auszeichnung Am Tage vor dem Nationalen Feiertag des deutschen Volkes, aber in unmittelbarem und engstem Zusammen hang damit, trat die vor zwei Jahren als eine wichtige Säule im organischen Aufbau des Staates gegründete Ncichsarbcilslammer im festlich geschmückten Saale des ehemaligen Herrenhauses in Berlin zu einer feierlichen Tagung zusammen, die ihre besondere Weihe und hohe Bedeutung dadurch erhielt, daß hier der Führer selbst !iv deutschen Betrieben die Auszeichnung „N a 1 ional- s v z i a l i st i s ch c r M u st c r b c t r i c b" verlieh. Die Feier stand, ihrer Bedeutung entsprechend, in einem ungewöhnlich festlichen Nahmen. Ucbcrans groß war die Zahl der Ehrengäste. Unter ihnen befanden sich die Reichsminister Dr. Goebbels, Dr. Frick, Darre, Kcrrl, Dr. Dorpmüller, Dr. Ohnesorge und Seldtc, die Neichsleiter Dr. Dietrich und Amann, die Staatssekretäre ans sämtlichen Neichsministcricn, fast alle Ncichsstatthaltcr und Gauleiter, die führenden Männer sämtlicher PaNci- gliederungen, hohe Offiziere aller drei Wchrmachtteile, alle Mitglieder des Generalratcs des Vicrjahresplans. Das große Interesse, das vom Auslände der Neuorgani sation des deutschen Arbcits- und Wirtschaftslebens cnt- gegengebracht wird, drückte sich darin aus, daß zwei große Logen von den Mitgliedern des Diplomatischen Korps ungefüllt waren. NeichsorganisationSleiter Dr. Ley begrüßte die Ver sammlung und erinnerte daran, daß, als er vor vier Jahren im Auftrage des Führers die Gewerkschaften und die Arbeitgeberverbände übernahm, nur ein einziges großes Ehaos vorhanden war. Er führte dann u. a. ans: Heute können wir bereits in Deutschland Betriebe zu Musterbetrieben ernennen, d. h. diese Betriebe haben die nationalsozialistischen Forderungen der Betriebsgemcin- schaft: Kameradschast, Fleiß und Leistung, crsüllt. Diese Betriebe habe» gezeigt, daß sic nicht allein ge willt sind, mit dem neuen Deutschland mitzngchen, sondern daß sie cs auch konntcm Es genügt nicht, daß man von der Ucbcrwindnng dcS Klnssenkampfcs rede, sondern man muß die Gemcinschaft exerzieren und zeigen, wie man Bctricbsführcr und Gefolgschaft znsammcubringt. Wir können heule mit Stolz behaupten, daß wir nicht von oben nach unten etwas aufgcbant haben, sondern daß wir in der breiten Masse der schaffenden Menschen den Gedanken der BctricbSgcmcinschaft fest verankert haben und daß cs gelungen ist, den Betrieb zn einer lcbcndigcn Gemeinschaft zu machen. Dr. Leh verwies darauf, was in den vergangenen zier Jahren in Deutschland alles geschaffen wurde, um den Lebensstandard der schaffenden Menschen zu vcrbesser n. Er erinnerte au die Schaffung großer Siedlungen und Heimstätten, die Maß nahmen für die Bcrufscr,Ziehung, das große Werk „Kraft durch Freude", die Torge um die Erhaltung der Volks gesundheit, die vielen Einrichtungen hpgieuischcr Art in den Betrieben und hob besonders die Wichtigkeit des kämpferischen Geistes hervor, der seinen besten Ausdruck in den Wettkämpfen der Betriebe sinder. Ab heute werde, jährlich wiedcrkchrcud, Betrieb mit Betrieb ringen. Da mit erhalte das deutsche Volk ein Fundament, daß noch in tausend Jahren dieselbe Freude an der Arbeit herrsche wie heute. Der Stabsobmauu der NSBO., H upfaucr , verlas anschließend die folgende Liste der dreißig deutschen Be triebe, die vom Führer die Auszeichnung „Nationalsozia listischer Musterbetrieb" erhalten haben, und gab dabei auch die Namen der Bctricbsführcr und Betricbsoblcute bekannt: Oie Lhrentzste der 30 Baden: TlaatlicheS Fernbeiz-, Elektrizität?- und Wasser werk, Karlsruhe. Bäuerische Osimark: Brafillabatfavrik Johann Weiß, Landshut (Bancrm. Berlin: Berliner kinvl-Branerc A. G., Berlin Nenlölln. Fleischermcistcr Pg. Herbert Graebncr, Berlin-Lichterfelde, Schultheiß-Pabenhoicr Brauerei A.-G «Berliner Betriebes NW 40, N Stock L Co., Spiralbohrer- Wcrkzcug- und Maschiucnsabrik, Marienscldc. Düsseldorf: Weberei Becker L Bernhard, Langenfeld (Rheinland), Zwir nerei und Nähsadcnfabrik B. Hooge» L Co., Dülken (Rhein land«. Halle Merseburg: Papier- uud Pappcnfabrik F. M Weber, Weblilz bei Schkeudip. Hamburg: Uhrcu- und Gold- wareubandcl Gerhard Wciupe, Hamburg, Kleiner Bnrstah 2 Hessen Nassau: Deutsche Milchwerle, Zwiugcubcrg cBergstraßei Portland Zemeulwerke A.-G.. Mainz-Weisenau Köln-Aachen: Gcbr. Stollwcrck A. G„ Köln. Magdcbnrg-Auhall: Landwirt- schastlichcr Beiried Schwerdtfeger. Hinzdors, Schmidt L Sohn, Kakao- und Schokoladefabrik, Oschersleben, Paul Liepe L Co., Aulorcparalur Wcrlstaue, Magdeburg. Schönebccker Straße 106 Pommern: Gui Peunckow, Kr. Schlawc iPonnncrnß Sachsen: Helios Wirimaschmenzubehor G. in. b H., Hobcustcin-Ernstthai, Krauß Werke, Badewannen und Hausgeräte, Schwarzenberg «Sachsein, Leipziger Wollkämmerei. Leipzig C 1. Schleswig- Holsiciu: Gebr Niemar. Eisenbeion-. Hoch- und Tiefbau, Neu münster i. Holst. Weser-Ems: Bcuscdcrnsabrik Julius Hüneke, Osnabrück, Gebr. Nielsen, NciSmühlc» und Stärkefabrik, Breme», Teutoburger Margarincsabrik, Hilter. Westfalen- Montag, dcu 3. Mai 1037 Nord: Dz Oetter, Bielefeld Westsalen-Süd: Bochnm-Gctscn- kirchcucr Straßeubalm A.-G., Bochum. Bochumer Verein sür Gußslahlsabrikalioii A.-A., Bochum, Lippstadter Eisen- und Mctallwerkc, G m. b. H„ Lippstadt, Tchlcgcl-Scharpcnsccl- Brauerei A.-G., Bochum. Thüringen: Bcrlin-Suhlcr Wasfen- und Fahrzeugfabrik in der Wilbclm-Gustlofs-Slistung, Suhl. Ansprache des Führers Daraus nahm derF ü hrcr selbst das Wort zu einer Ansprache. In eindrucksvollen Worten sprach der Führer zu den versammelten Männern der deutschen Arbeit über das Wesen der wirtschaftlichen und sozialen Ncuord- n n i! g, die im nationalsozialistischen Deutschland ge gründet ist auf der Einheit und Geschlossenheit des poli tischen Willens, auf der vcrnuuftgcmäßcu Erkcnutnis der ciusachsteu volkswirtschaftlichen Grundsätze, und die ge tragen ist von der Gcsinnungs- und Arbeitsgemeinschaft aller Schassende» in den Betrieben. Der Führer bezeichnete cs als den Sinn der Aus zeichnungen, daß sie der Anregung für immer weitere dienen sollten, bis es einmal mir noch national sozialistische Musterbetriebe iu der deut^ben Wirtschaft gebe. Daraus werde dem deutschen Arbeitgeber ein ebenso großes Glück erwachsen wie dem deutschen Arbeitnehmer, denn beide würden dann erst begreifen, daß sic letzten Endes an einem gewaltigen gemeinsamen Werk arbeiten, jeder nach seiner Fähigkeit, jeder nach seiner Ver- antwortnngsmöglichkeit, nach dem Umsang seines Könnens, seines Wissens und seiner Erfahrung: und sie würden dann immer mehr verstehen, das; letzten Endes ans der gemeinsamen Arbeit aller kommt: das tägliche Brot für die Millioncnmasscn unseres lieben deutschen Volkes. Stabsobmann Hupfauer schloß die feierliche Tagung mit einen: bcgciste^ aufgcnommcncn Sieg Heil auf dcu Führer. Mit dem Gesaug der Natioualhhmucu fand die Tagung ihren Abschluß. Nach Abschluß der feierlichen Sitzung der Ncichs- arbcitskammcr begab sich der Führer zu den in einem anderen Zimmer des ehemaligen Herrenhauses versam melte» Betricbsführcrn und Betriebsoblcuten und über reichte ihnen die für nationalsozialistische Musterbetriebe bestimmten Fahnen der DAF. mit goldenen Fransew und dem goldenen DAF.-Abzeichen. . Neurach nach Rom abgereisi Der Reichsminister des Acußercn, Freiherr von Neurath, hat am Sonutag mit dem fahrplanmäßigen Zug uach München seine Reise nach Rom angetrctcn. In seiner Begleitung befinden sich der Botschaftsrat von Bis marck, die Vortragenden Legationsräle von Kotze und Heimburg sowie der Lcgationssekretär vou Marchthaler. Der Kgl. Italienische Botschafter in Berlin, Attolico, be gleitet den Außenminister auf seiner Reise nach Rom. Angrist ans deutsche Ehre Die Lügcnhctzc des englischen Ncutcrbüros Es ist nachgerade interessant, festznstcllcn, mit welcher Geschäftigkeit sich England für die spanischen Bolschewisten ins Zeug legt. Es sicht ganz so aus, als wollte Loudon den bevorstehenden Fall von Bilbao znm Anlaß für eine Intervention in Spanien nehmen. Vielleicht ist der Prcsse- feldzug gegen die natioualspaniscbcn Armeen der Auftakt dazu. Bedauerlich uur, daß die Methode» uicht sehr fair siud. Dabei legt doch der Engländer bekanntlich so großes Gewicht auf die „Fairneß". Oie Mär vonden deutschen Bombern über Guernica Wie dem aber auch sein sollte, nichts kann die ge radezu unglaubliche Lügeubetze spanischer Blätter über die Brandschatzung der baskischen Stadt G n ernica em- schuldigcn. Es ist ein wirklich starkes Stück, das sich das halbamtliche Nenterbüro geleistet hat, als cs sich von seinem spanischen Korrespondenten mit genauen Einzel heiten nach London melden ließ, daß er bei dem Bomben angriff ans Gnernica folgende Maschinen gezählt habe: 52 schwere Junkers-Bomber, 111 leichtere Heinkel-Bomber nnd 51 Heinkel-Jagdflngzeuge. Damit wollte er beweisen, wie gut er im Bilde ist und daß in der Hauptsache deutsche Flieger au der Beschießung von Gnernica beteiligt gewesen seien. Diese Meldung des Rcuter-Kor- respondcnten ist so albern und dnmm, daß man sich er sparen sollte, darauf einzugchen. Denn der Manu muß sabclhaft zählen können, und außerdem soll er uns ein mal vormachen, wie 214 Flugzeuge auf einem so engen Raum zusammen operieren sollen. Aber er muß ja wis sen, Ivas er seinem Büro anbieten und was dieses scinen Lesern znmutcn kann. Eine lahme Berichtigung Das englische Nachrichtenbüro hat dann Wohl selbst eingesehen, daß es sich mit einer derartigen törichten Nach- richt^ unsterblich blamiert hat. Es hat dann eine Berichti gung gegeben, in der es heißt, daß es sich bei den Flug zeugen nicht um die Zahl der angeblich gesehenen dent- schen Flugzeuge, sondern um die jeweiligen Tvpcn- b c z e i ch n nnge n gehandelt habe. — Abgesehen davon, daß diese Berichtigung für einen Teil der englische» Blätter zu spät kam, kann sie uns nicht über die Tat sache hinwcghelfcn, daß Deutschland, ein europäischer Großstaat, rücksichtslos und brutal dem Lügcufcldzug nn- vcrautworllichcr Elemcntc, die vielleicht von den Bolsche wisten dafür bezahlt werden, ausgesetzt ist. Es handelt sich schließlich hier nicht um Kindcrschcrzc, sondern nm bitterernste Dinge, die von weittragender Bedeutung sind. Derartig unglaubliche Verdächtigungen Deutschlands in der englischen Presse werden das deutsche Volk nicht für England begeistern können. Außerdem verläßt damit Eng land die hohe Warle der Objektivität, auf die cs sich sonst so gerne znrückzicht. Man wird in London nicht ver langen können, daß wir uns heute beschimpfen lassen und morgen eine lahme Berichtigung cntgegcnnehmcn. Die Lüge, so niedrig sic in der Politik überhaupt ist, hat dort ibre letzte Grenze, wo sic die Ehre einer großen Nation an greift. England setzt seinen Nus aufs Spiel Als Erwiderung auf die beispiellose englische Presse- Hetze genügt nns der nochmalige Hinweis aus die Dar stellung des Generals Franco, der mitgcteilt hat, daß an jenem Tage überhaupt keine Flieger wegen des schlechten Wetters hüllen anfstcigcn können und daß Gnernica genau so wie einst Jrun, Toledo und Eiba von bolicke-