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Zschopau« « Tageblatt und Anzeiger Das., Zschopauer Tageblatt undÄ « zeiger, ev,cheini Werktag «ich L' onail Bezugepreis l.7--RM.Zu>ieU-eb.r!"Plq BeiieUungen werden in u»i. Geichästssi.,vc>ir den Bolen, lowievonallenPostanstallen angenommen Anzeigenpreise: Die 4S nie breite Millimelerzeile 7 Psg.; Ne S. mm breile Mill'melerzeile im Textteil 2ü Pigz Nachlahuafiel L Ziffer- und Nachweisgebühr ^5 Pfg zuzügl. Poru DaS „Zschopauer Tageblali und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntniachungen der Amlshauptmannschaft Flöha und deS StadtratS zu Zschopau bebördlichelseits b-slimmte Blat. und enthalt die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e G. m. b tz.Zschopau Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. 4>; Postscheckkonto: Leipzig Nr»428-s4 - Fernsprecher Nr. 7tL ' Zeitung sür die Orte: KrumhermerSdorf, Waldkirchen, Börnichen, Hohndors, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdors, Scharfenstein, Schlößchen Porschendors D!«n»!l«>b, 19. 1927 SS L2 PesriMWMksli des Führers sür die CmgelW Kirche « Einverufung einer verfasfunggevenden Generaisynode Der Reichsminister sür die kirchlichen Angelegenheiten, Kerrl, hielt am Montag dem Führer Bortrag über die kirchenpolitische Lage. Der Führer gab im Anschluß an den Vortrag folgenden Erlaß heraus: Erlaß des Führers und Reichskanzlers über die Einberufung einer verfassunggebenden General synode der Deutschen Evangelischen Kirche: Nachdem es dem Neichskirchenausschuß nicht gelungen ist, eine Einigung der kirchlichen Gruppe» der Deutschen Evangelische« Kirche herbeizusühreu, soll nunmehr die Kirche in voller Frei he it «ach eigener Bestimmung -es Kircheuvolkes sich selbst die neue Verfassung und damit eine neue Ordnung gebe«. Ich ermächtige daher den Reichs- Minister für die kirchlichen Angelegenheitien, zn diesem Zweck die Wahl einer Generalsynode vorznbe- reiten und die dafür erforderlichen Maßnahme« z« treffe«. * Die Erwartung, daß die Spaltung in der Kirche nach der nationalsozialistischen Revolution einer Befriedung und Einigung Platz machen würde, ist bisher leider ent täuscht worden. Alle Versuche, die Konflikte in der Kirche ;u beseitigen, blieben vergebens, und so hat nun der Führer das entscheidende Wort gesprochen. Der Führer hat verschiedentlich die Unterstützung des StaateS sür die Lösung des Kirchenkonflikts zur Verfügung gestellt. Nach- oem aber auch der Neichskirchenausschuß die ihm gestellte Aufgabe nicht hat lösen können, hat der Führer durch seiuc Anordnung einen neuen Beitrag zur Befriedung Deutsch lands gegeben. Der Führer handelt in dem Bewußtsein, die gefestigte innere Einheit des nationalsozialistischen Deutschlands einsetzen zu können, wenn er nunmehr der Kirche völlige Freiheit für die Gestaltung ihrer Zukunft läßt. In seiner loyalen und toleranten Einstellung lehnt es der Führer ab, sich in die kirchliche Ordnung oder gar in das Bekenntnis der Evangelischen Kirche einzumischen. Der nationalsozialistische Staal überläßt dem Kirchenvolk selbst die Entscheidung, da seine Aufgaben in der Rege lung der weltlichen Dinge liegen. Die oft in der deutschfeindlichen Auslandspresse aus- gestellte Behauptung, der nationalsozialistische Staat gehe mit diktatorischen Mitteln über das kirchliche Leben hin- weg, wird am schlagendsten durch die Verfügung des Führers widerlegt, daß das evangelische Kirchenvolk sich selbst die Ordnung und die Leitung seiner Kirche schaffen soll, die es zu haben wünscht. Der Erlaß widerlegt ferner kie vielfach im Ausland verbreiteten Märchen, daß der Im „Hamburger Fremdenblatt" befaßt sich der Ber-^ liner Vertreter der Zeitung, Halseld, eingehend mit der Tatsache, daß es immer noch Kräfte in der Welt gibt, die den Wiedereintritt Deutschlands in den Kreis der großen Mächte nicht als die nalurgesetzliche Notwendigkeit be greifen wollen, die sie nun einmal ist. Halseld verweist aus die zahlreichen Presselügen und Falschmeldungen, die aus trüben Beweggründen gegen Deutschland in Umlauf gesetzt worden sind. Zu dieser versuchten internationalen Brunnenvergiftung, die nachgerade eine ernste Gefahr für die geordnete Arbeit der Negierungen und für das Zu sammenwirken der Völker geworden ist, Hal Ncichsantzen- minister Freiherr von Ncuralh gegenüber dem Ver treter des Blattes in einer Unterredung erklärt: „Die Erklärungen, die wiederholt von den berufensten Stellen in Deutschland selbst und in anderen Ländern unserer europäischen Zivilisation ergangen sind, stimmen alle in der Ueberzeugung überein, daß nicht der ge- ring sie Anlaß vorliegt, um irgendwelche Gefahren für den Frieden Europas innerhalb dieses Kulturkreises anzunehmett. Gefährlich ist nicht die außenpolitische " n- stellation, die man als weitgehend entspannt bezeich..en darf, sondern lediglich die Kriegspsychose, die systematisch von Leuten geschün wird, bei denen ein Jn- tewsse an einer derartigen Tätigkeit vorliegt. Dieses Leiben, das sich für die breile Oeffentlichkeit »ich! immer sichtbar in einem schallenhasien Halbdunkel vollzieht, stört U.eUich immer wieder das Aufbauwerk, dessen Förderung d'?. vornehmste Pflicht aller verantwortlichen Staats männer ist." Es gehört, wie der Vertreter des Blattes noch einmal rekapituliert, zum Wesen dieser Propaganda, daß sie die venliche Aufrüstung unentwegt als den Urgrund alles Uebels hinzustellen sucht. Dabei verschweigt sie geflisscnt- Berchtesgaden, den 13. Febrnar 1987. Der Führer «nd Reichskanzler gez. Adolf Hitler. nationalsozialistische Staat eine deutsche Einheilskirche schaffen wolle. Dem evangelischen Kirchenvolk selbst wird die Entscheidung in die Hand gegeben. Es soll aus eigenen Kräften den Neuaufbau seiner kirchlichen Ordnung vornehmen, weil der Führer es in seiner loyalen und toleranten Einstellung ablehnt, sich in diese Ordnung oder gar itt dos Bekenntnis der evan gelischen Kirche einzumischen. Die Wahl findet ans kirchlichem Boden statt. Die durch die Entscheidung des Kircheuvolkes berufene General- svnode wird dann der Kirche ihre Versagung geben, und aus Grund Vieser Verfassung wird das evangelische Kirchenvolk dann die Leitung erhalten, die es selbei wünscht. Der Führer Hai durch seinen Erlaß eindeutig zum Ausdruck bringen wollen, daß er es ablchnt, sich in den Streit der verschiedenen kirchlichen Richtungen inner halb der evangelischen Kirche einzumischeu. wobei er sich erneut zum Grundsatz bekenm, daß der Staai sich nur mit weltlichen Dingen zu beschäftigen Hal. Bis zur Neuschaf fung der evangelischen Kirchenordnung werden die bis herigen Organe Weiler tätig sein. Dann aber wird ans Grund der durch den Willen des Kirchenvolkes nengestalte- len Kirchenform eine neue Leitung bestimmt werden. Dem evangelischen Kirchenvolk ist damit die bedeutungsvolle Aufgabe zugefallen, eine neue Zukunft der evangelischen Kirche unter dem Gesichtspunkt friedlichen Aufbaus nud verständigungsbereiler Zusammenarbeit zu gestalten. Der Führer Hal mit seinem Erlaß den Weg hierzu frei gemach!. lich, daß Deutschland sich in fünfzehn langen Jahren mit einer pedantischen Pünktlichkeit dem Zustand völliger Waffenlofigkeit unterwarf. Auch in den Worten des Reichsaußenministers seinem Besucher gegenüber klang die scharfe Kritik an diesem Verhalten an, das schließlich die Rcichsregierung mit der Wiedereinführung der Wehrpflicht f zur Selbsthilfe zwang. Er erklärte dazu: „Selbst die hochherzigen Angebote, die der Führer mit dem ganzen Gewicht seiner Autorität zur Frage der Rüstungsbeschränkung machte, waren zum Scheitern verur teilt, weil die Politik des damaligen französischen Außen ministers sich nicht entschließen konnte, daraus einzugehen. Dies war vor allem das Schicksal des berühmten Memo randums vom März 1V34, in dem sich der Führer Mr. Eden gegenüber bereit erklärte, einer Heereöstärke von 3UU ll»t> Mann seine Zustimmung zu geben. — Aber auch abgesehen von dem unantastbaren Recht, das Dentschland aus den historischen Tatsachen hcrleiten darf, steht das Ausmaß der deutschen Aufrüstung in keinem Verhältnis zur potentiellen Stärke seiner Nachbarn. Diese vergrößert sich bei ihnen um das Gewicht der militärischen Bündnisse, auf die sie sich stützen können. Deutschland muß sich ausschließlich auf seine eigene Kraft oerlassen. Die Nichteinlösung des Deutschland gegebenen Abrüstungsversprechens, das als tragendes Element des Zölkerbundsgedankens zu gelten hatte, zwang die Regie rung Adolf Hitlers, endlich — nach fünfzehn Jahren! - an die eigene Sicherheit des Reiches zu denken. Wer dies als eine Bedrohung anderer Völker hinzustellen sucht, der oerwirn die wahren Zusammenhänge. Gerade der eng lische Steuerzahler betrachtet die steigenden Rüstungsausgaben seiner Negierung nicht mit sonderlichem Wohlwollen. Wenn die britische Regierung fetzt beabsichtig», sich ovm Parlament eine Blankovoumaast für NUstungsMcae im Betrage von fünf Milliarden Mark ausstellen zu lassen, so denken wir nicht daran, ihr das Recht streitig zu machen, über den Umfang ihrer Sicherheit nach Maßgabe ihrer eigenen militärischen Bedürfnisse zu entscheiden. Denselben Grad von Loyalität beanspruchen wir freilich auch für unö Sei der Feststellung unserer VeUeidigungsbedürsnisse." Gegenüber der Tatsache, daß auch der V i e r j a h r e s - plan, der dem Reiche feindlich gesonnenen Propaganda als Beispiel sür die bewußte Vorbereitung des Krieges gedient hat, verwies der Reichsaußenminister im weiteren Verlaufe der Unterredung auf den folgenden Umstand: „Auch England geht nach meiner Kenntnis daran, eine Industrie zur Herstellung künstlichen Benzins aus Kohle aufzubauen. Dabei verfügt es im Gegensatz zu Deutschland über einen sehr großen Teil der Oelvorräte der Welt. Es trifft also bei geringerem Zwang die gleiche Vorsorge wie wir. Ich will gewiß nicht be haupten, daß der Vicrjahresplan eine ideale Lösung der deutschen Wirtschaftsfrayen darstcllt. Auch andere maß- gebende Stellen des Reiches haben stets von neuem be tont, daß sie es vorziehen würden, den deutschen Handel wie früher im ungehinderten und freien Güteraustausch mit den anderen Ländern zu sehen. Die derzeitige Notlage aber zwinat uns zu vorsorglicher Selbsthilfe." Der Reichsaußenminister wird sich demnächst nach Wien begeben. Es lag also nahe, daß ein Teil dec Unterhaltung dem deutsch-österreichischen Verhältnis galt. Der Neichsaußcnminister bemerkte dazu: „Wenn Deutschlands Haltung Oesterreich gegenüber in früheren Jahren in eine Störung des Friedens umge deutet wurde, so vermisse ich seit dem ll. Juli auch nur , eine eiuzige Stimme gerade von dieser Seite, die sich ebr- j lich dazu entschlösse, die Regelung des deutsch-österreichi schen Verhältnisses als einen wesentlichen Beitrag zur Be friedung und Einspannung anzucrkcnnen. Was meine Reise nach Wien angeht, so freue ich mich, c-cn Berliner Besuch des österreichischen Staatssekretärs Tr. Schmidt zu erwidern. Minisicrbegcgnungcn sind keine Seltenheit im Europa der Nachkriegszeit. Häufig fragte sich dir Wett besorgt, auf Kosten welches dritte» Landes mau miteinander beriet. Tas Merkmal meines Wiener Besuches aber besteht darin, daß gegen niemanden irgendwelche Abrcdungcn getroffen werden sollen und miß er seinen einzigen Sinn in der Förderung der Beziehun gen Mischen den beiden deutschen Staaten findet. Schon der jüngst erfolgte Abschluß der ueueu Abkom men über den beiderseitigen Wirtschaftsverkehr war eine wichtige Eiappe auf diesem Wege." Zagd nach rotem Himmeisschreiver Binnen drei Tagen ist wieder ein roter HimmelS- schreibcr über Wien erschienen und hat mit seiner Rauch fahne die Sowjetcmblcmc, Hammer und Sichel, in 3liW Meter Höhe gezeichnet. Ocstcrreichischc Polizciflug^cuge sind sofort alarmiert worden und zur Suche des Svuk- flugzeuges nufgcstiegcn. Ter rote Flieger ist jedoch über die nahe tschechische Grenze entkomme::. Der Flug des bolschewistischen Pcopagandafliegers am Montagvormittag hat, zumal schon am Freitag ein< gleiche Aktion durchgeführt worden war, in Wien stärkstes Aufsehen hervorgernfcn. Nachdem nun neben den zahllosen privaten Beobach tungen auch eine amtliche Darstellnng vorliegt, ergib» sich etwa folgendes Bild: Das geheimnisvolle Flugzeug dürfte bereits um '/rill Uhr über Wien ausgetaucht sein, doch war es infolge Nebels nur für Augenblicke sichtbar. Gegen Iv Uhr lichteten sich die Wolken, und nun sah man, wie der Himmelsschreiber die S o w j e t z e i ch c n S i cb e l und Hammer zuerst über dem Wiener Wald, dann über Schönbrunn und schließlich über dem Zentrum del Stadt mit Rauch in die Luft blies. Bei der Polizeidirektion lief um M.Iö Uhr die erste Meldung ein, die von einem Militärflieger, der sich auf dem Wege nach Graz befand, funkeniclcgraphisch gegeben wurde Daraufhin starteten auf dem Flugplatz in Aspern zwei Militärdoppeldecker, eine Polizeimaschine und zwei Privatflngzeuge. Zuerst zogen sic große Schleifen um das Flugzeug und versuchten dann, an dieses heranzukommen. Trotz aller Manöver gelang es aver nicht, die Kennzeichen der fremden Maschine festznstcllen. Man konnte nm sehen, daß cs sich nm einen kleinen Doppeldecker handelte, der mit einem äußerst starken Motor ansgestattct sein muß und außerordentlich wendig war. Zahlreiche private Bc- obachter hatten die Nationalitätsabzcichen an den Trag flächen sicher erkennen können, so daß feststeht, daß cs ein s o w j c t r u s s i s ch e s Fing zeug war. Keine Gesch siir den Frieden Ein Gespräch mit dem Reichsminister des Ansmärtigen. Nenrath, über dir feindliche Anslavdspropaganda