Volltext Seite (XML)
r- K L'- V s L « <1 G^ Z' «-<» ZflhßMtt CsilltWvllltt Beilü-e;m MoMr rageblatt M Anztiger - « ' ' ' - — . 7. - _ .'_ Nr. 5 Sonnabend, den 30 Januar 1937 «erslmbM Glühe, Eisen, glühe rot! Fran und Kinder wollen Brot. Schlage, Faust, schlag' zu, schlag' zu! Jeder Schlag, mein Hammer du, Schlägt das graue Elend tot. Kalte Not und heißer Stahl. Wundenmal an Wundenmal... Fasse, Zange, fasse zu! Meine gute Zange du, Würge der Erinnrung Qual... Klinge, Niete, klinge du, Klinge, neues Lied, dazu! Hammer, der im Schwünge kreist, Feuer, das zusammenschweißt Alle Brüder! Ich und du! Peter Burlach. ömlMetMm Der Schild -es Glaubens „Vor allem aber ergreifet den Schild des Glau bens, mit welchem ihr auslöschen könnet alle feurigen Pfeile des Bösewichts." Rückschauend blickt das deutsche Volk auf eine vier jährige Entwicklung der nationalsozialistischen Revolution, die unserem politischen und geistigen Leben zu einer un erhörten Zeitenwende geworden ist. Die Kräfte, die bei diesem Umschwung wirksam gewesen sind, waren die Kräfte eines ungeheuer starken Glaubens. Der Kampf des Nationalsozialismus wurde getragen von einer Gott gläubigkeit, die sich zwar nicht in das Dogma eines be stimmten Kirchenglaubens pressen ließ, die aber in ihren letzten Auswirkungen für die Kirche selbst zur Rettung geworden ist. Wo war die Kirche, als der Bolschewismus in Deutsch land sein Haupt immer kühner erhob und alle „feurigen Pfeile des Bösewichts" wider die Menschen schleuderte, um sie gottlos zu machen und so das Werk der Zersetzung vor zutreiben? Diese Frage soll in der Stunde der Rückschau keine Anklage sein, aber sie soll einmal deutlich machen, daß der Nationalsozialismus in seinem Kampfe Schild träger eines echten Glaubens gewesen ist; viele Tausende gläubiger Protestanten und gläubiger Katholiken mar schierten mit den Kolonnen Adolf Hitlers —, daß in diesem Kampfe des Nationalsozialismus sich Gottes Wille offenbarte und keiner zu fürchten hatte, daß er in Glau- bensdingen seiner Kirche gestört werde, sofern die Kirche nicht politisch wurde und die Grenzen ihres Bereiches über schritt. Der Staat schützt die Freiheit des Glaubens und duldet keine Lästerung Gottes. Wenn dieser nationalsozia listische Staat nicht gekommen wäre, hätten die Gottlosen ihre „feurigen Pfeile" ungestraft weiter versenden dürfen, wie jener bolschewistische Künstler, der Christus am Kreuz im Stahlhelm abbildete, wie jene sogenannten „Kinder- freunde", die schon im Kinde jeden Glauben und jede Moral zu untergraben suchten. Ohne den Schild des Glaubens würden auch bei uns heute die Kirchen brennen und die Priester gemordet werden. Darum erkenne jeder die Teufelsfratze des bolschewistischen Bösewichts und ver nehme die Mahnung der heiligen Schrift: „Vor allem aber ergreifet den Schild den Glaubens, mit welchem ihr aus löschen könnet die feurigen Pfeile des Bösewichts." 5. Fortsetzung. Dann verstummte sie und man vernahm Beifall klatschen. Die zweite Nummer folgte, und endlich er schien das Quartett wieder; die Damen hatten gerötete Gesichter und die Herren mischten sich die Stirnen. Zwei Minuten später betraten Harald nnd sein Be gleiter das Podium. Händeklatschen begrüßte sie, das jedoch bald nachließ. Harald verbeugte sich lächelnd. Er sah überall vor sich bekannte Gesichter, erwartungsvoll ihm Angewandt. Da vorn, gleich in der zweiten Reihe neben dem blasierten Gesicht des Staatsanwalts, die Frau, die er vorhin nur flüchtig hatte ansehen können. Sie sollte ja eine durchaus ernst zu nehmende Kri tikerin sein. Es spannte sich etwas in ihm. Vom Flügel her erklangen die Takte des Vorspiels. Hallo! Fast hätte er den Einsatz verpaßt ... Er merkte auch sofort beim Beginn, daß er detonierte. Bei der zweiten Lied strophe hatte er sich und seine Stimme ganz in der Ge walt. Der Beifall nach dem Schluß des Liedes war sehr lebhaft. Es dauerte ziemlich lange, bis cs wieder ruhig im Saale wurde. Die Köpfe bewegten sich, bogen sich zueinander, und das Raunen und Schwatzen verstummte erst, als energischer Protest dagegen laut wurde. Haralds Blick suchte unwillkürlich Marlene Wolter und blieb an ihr haften. Sie saß ruhig und voll Auf merksamkeit da, war ganz liebenswürdige Sachlichkeit — er meinte es zu fühlen. Es war wie ein Kontakt. In ! dieser Empfindung sang er sein zweites Lied und auch ! sein drittes. Die Zuhörer waren begeistert. Er lächelte ein wenig verlegen bei dem Beifallssturm und sah Mar- lene fragend an. Da lächelte sie auch und nickte kaum merklich, und er empfand eine heftig^, Freude. Es half nichts, er mußte noch etwas zugeben und wählte das „Stenermannslied" ans dem „Holländer". „Ach lieber Südwind blas noch mehr..Mit jubeln dem Beifall wurde ihm gedankt. j Endlich betrat er wieder das kleine Zimmer. „Aber ? bitte meine Herrschaften, keine unnötigen Anstrengun gen!" wehrte er den Quartettleuten, die ihm ebenfalls mit sachtem Händeklatschen empfingen. AIS dann der ! junge Cellist, der vor Lampenfieber käsig aussah, mit seinem Instrument und in Begleitung des Herrn i Schumann zum Podium hinaufging, gab eS für Harald