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sauber im Handwerk, geschmackvoll in der Führung. Zu seinen Werken gehören drei Sinfonien, zwei Rhapsodien, zwei sinfonische Dichtungen, Kammermusik und das Oratorium Philatelie.“ Da sich bei Drucklegung des Programms die Partitur des Klavierkonzertes von Absil noch in den Händen des finnischen Gastdirigenten befand, konnte eine Einführung in das Werk leider nicht geschrieben werden. Jean Sibelius: der Nationalkomponist Finnlands, ein Meister, der durch die Kraft der Persönlichkeit und die Größe seiner Musik stets über dem Meinungsstreit des musikalischen Alltags stand, zu Lebzeiten bereits ein anerkannter Meister, ein all seitig verehrter Klassiker, in seiner Heimat wie ein Nationalheld geliebt, aufgeführt in aller Welt, zusammen mit Schostakowitsch und Orff der meistaufgeführte Kom ponist in Amerika. In seinen sieben veröffentlichten Sinfonien, seinen sinfonischen Legenden (Der Schwan von Tuonela) und sinfonischen Gedichten (Finlandia, Tapiola) malt Sibelius episch breit und rhapsodisch schildernd die Geschichte und Landschaft Finnlands, die Heldenlieder und Menschen seiner Heimat. Das sinfonische Gedicht „Finlandia“, eine der populärsten Orchesterschöpfungen des Meisters, ist in der Art einer freien Fantasie komponiert, betont programmatisch, in jedem Takt Ausdrucks- und Stimmungsmusik. Nur ein Mensch, der sich wie Sibelius so eins mit der Landschaft und Natur wußte, konnte eine solche von monu mentalem Pathos, ursprünglicher Vitalität und herb-dunkler Farbigkeit erfüllte Musik schreiben. Finlandia: Ein Loblied auf die Heimat. Eine feierlich-ernste Einleitung spiegelt die dunkle Weite der finnischen Landschaft wider. Die Musik wird bewegter. Marsch rhythmen klingen auf: Pralle Farben, jubelnd-helle Fanfaren. Ein Volksfest umfängt uns mit seinem bunten Glanz. Lyrische Episoden geben reizvolle Kontraste. Sind es Erinnerungen an die schweigenden Wälder und Seen, die den Komponisten nach denklich stimmten ? Der Überschwang der Freude läßt die Stimmungen der Besinn lichkeit vergessen. Hell, frohgestimmt und optimistisch schließt das kurze, wirkungs sichere Werk. C6sar Franck wurde in Lüttich geboren und wuchs in Paris auf. Seine Eltern waren Deutsche. Wenn Franck mit Recht sehr oft als „französischer Brahms“ bezeichnet wird, so erfahren wir damit, daß der Komponist in seinen Werken die Eigenarten der französischen und deutschen Musik miteinander zu verbinden, zu verschmelzen suchte. Es dürfte interessant sein, daß Thomas Mann einmal geäußert hat, er würde wie Cesar Franck geschrieben haben, wenn er Komponist geworden wäre.