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Texte der Lieder und Arie 1. Franz Schubert a) An die Musik Du holde Kunst, in wieviel grauen Stunden, Wo mich des Lebens wilder Kreis umstrickt, Hast du mein Herz zu warmer Lieb’ entzünden, Hast mich in eine bess’re Welt entrückt! Oft hat ein Seufzer, deiner Harf’ entflossen, Ein süßer, heiliger Akkord von dir Den Himmel bess’rer Zeiten mir erschlossen, Du holde Kunst, ich danke dir dafür! (Schober) b) Ständchen Leise flehen meine Lieder Durch die Nacht zu dir; In den stillen Hain hernieder, Liebchen, komm zu mir! Flüsternd schlanke Wipfel rauschen In des Mondes Licht, Des Verräters feindlich Lauschen, Fürchte, Holde, nicht. Hörst die Nachtigallen schlagen! Ach! Sie flehen dich, Mit der Töne süßen Klagen Flehen sie für mich. Sie verstehn des Busens Sehnen, Kennen Liebesschmerz, Rühren mit den Silbertönen Jedes weiche Herz. Laß auch dir die Brust bewegen, Liebchen, höre mich, Bebend harr’ ich dir entgegen! Komm, beglücke mich! (Rellstab) c) Die Post Von der Straße her ein Posthorn klingt, Was hat es, daß es so hoch aufspringt, Mein Herz? Die Post bringt keinen Brief für dich, Was drängst du denn so wunderlich, Mein Herz? Nun ja, die Post kommt aus der Stadt, Wo ich ein liebes Liebchen hatt’, Mein Herz? Willst wohl einmal hinübersehn Und fragen, wie es dort mag gehn, Mein Herz? (W. Müller) Hugo Wolf a) Gesang Weylas Johannes I b) Sonett Straft utto großer stmtur rennen, nua.) ote lü fpielertfdje ©eftattung bei etroaß fprööert tRolle ge: ifjm außerorbentllcf). ©egeifterter ©etfatC nac& Je&ent 9lft. ©öfjnt t Beim erfdjeinen am tßult Begrüßt. Un& am ©d enblofe Emotionen für Bie 2>arfteller, für Me Leiter äluffüürung. Söenige ©tunben fpäter aBer Begann Me g ftaßrt. . . Dr. Karl Lai 0ufe preiffer tonale ©ieleß lamt ® u f e fßretffer, ßrfte ©otutön* Ach, könnt’ ich, könn am Seidiger OpernBauä, bie geftern in ber Stow Ihr schönes, liebes, ln einen SananacMnittag gab, für fidj inß Treffen fiifj Den Blick die freund ^ugenb, Sd&önüeit, ©eidjmadt nnb ein überrage) Vielleicht ich möchte genesen! Doch ach, mein Herz, mein Herz kann es nie, Und doch ist’s Wahnsinn, zu hoffen sie, Und um sie schweben gibt Mut und Leben zu weichen nie! Und denn, wie kann ich vergessen sie, Ihr schönes, liebliches Wesen, Den Blick, die freundliche Lippe die? Viel lieber nimmer genesen. (Aus dem 13. Jahrhundert) Du bist Orplid, mein Land! das ferne leuchtet; Vom Meere dampfet dein besonnter Strand den Nebel, so der Götter Wange feuchtet. Uralte Wasser steigen verjüngt um deine Hüften, Kind! Vor deiner Gottheit beugen sich Könige, die deine Wärter sind. (Eduard Mörike) c) Die Botschaft Wehe, Lüftchen, lind und lieblich Um die Wange der Geliebten, Spiele zart mit ihrer Locke, Eile nicht, hinweg zu fliehn! Tut sie dann vielleicht die Frage, Wie es um mich Armen stehe, Sprich: Unendlich war sein Wehe, Höchst bedenklich seine Lage: Aber jetzo kann er hoffen, Wieder herrlich aufzuleben, Denn du, Holde, denkst an ihn. (G. F. Daumer) 3. Richard Sfrauß a) Traum durch die Dämmerung Weite Wiesen im Dämmergrau; Die Sonne verglomm, die Sterne ziehn, Nun geh’ ich zu der schönsten Frau, Weit über Wiesen im Dämmergrau, Tief in den Busch von Jasmin. Durch Dämmergrau in der Liebe Land; Ich gehe nicht schnell, ich eile nicht; Mich zieht ein weiches samtenes Band Durch Dämmergrau in der Liebe Land, In ein blaues, mildes Licht. (Otto Julius Bierbaum) b) Ruhe, meine Seele Nicht ein Lüftchen regt sich leise, Sanft entschlummert ruht der Hain; Durch der Blätter dunkle Hülle Stiehlt sich lichter Sonnenschein. Ruhe, ruhe, meine Seele, Deine Stürme gingen wild, Hast getobt und hast gezittert Wie die Brandung, wenn sie schwillt! Diese Zeiten sind gewaltig, Bringen Herz und Hirn in Not: Ruhe, ruhe, meine Seele, Und vergiß, was dich bedroht! (Heuchelt)