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JAHRESBERICHT der Orchesterschule der Sächsischen Staatskapelle e.V. I. Vorsitzender: Generalmusikdirektor Dr. Karl Böhm — Zehntes Schuljahr (1. Oktober 1932 bis 30. September 1933) Schülerzahl: Bei Eröffnung der Anstalt — Herbst 1923 — etwa 50, Ende September 1933 etwa 200 (einschl. der Abteilungen Opernschule und Dresdener Seminar). Schülerorchester: Etwa 100 Mitglieder. Wöchentlich zweimal je zwei Unterrichtsstunden auf der Probebühne der Staatsoper (Leitung: Operndirektor Hermann Kutzschbach). Vergünstigungen: Da die Anstalt im Sinne der Satzung des eingetragenen Vereins Orchesterschule als rein gemeinnütziges Unternehmen gegründet wurde, ist das Direktorium nach Kräften bemüht, begabten und minderbemittelten Schülern wirtschaftliche Vergünstigungen zu gewähren, für die aber ein mindestens anderthalbjähriger Besuch der Anstalt Vorbedingung ist. Das Direktorium setzt sich wie folgt zusammen- Operndirektor Hermann Kutzschbach, Kammervirtuos Hermann Götze, Hofrat Otto Schambach, Kammervirtuos Joseph Lederer, Professor Rudolf Bärtich, Direktorial* Assistent: Kammermusiker Arthur Tr ober. Die Sprechstunden des Direktoriums finden im Geschäftszimmer der Anstalt (Blochmannstraße 2, II, Fernruf 32228) statt, und zwar Montags und Donnerstags von 4 bis 6 Uhr. Im Lehrkörper sind folgende Änderungen eingetreten: Abgang durch Tod: Musikdirektor Arthur Eloyer. Abgang durch Wegzug: Konzertmeister Francis Koene, Pianist Herbert Trantow. Neu eingetreten als Lehrer für Klavier: Johannes Sch neider*Marfels, Erich Winkler. Instrumentenbestand: 3 Flügel (Blüthner, Feurich, Rönisch), 3 Klaviere (Blüthner, Förster, Urbas* Reißhauer), 1 Harfe, 8 Bratschen, 2 Celli, 6 Bässe, 5 Flöten, 6 Oboen, 5 Klarinetten, 5 Fagotte, 6 Waldhörner, 5 Trompeten, 4 Posaunen, 1 Tuba, 2 Paar Pauken, 1 Paar Cinellen, 1 Glockenspiel, Schlagzeug (1 große Trommel, 1 kleine Trommel, 1 Tambourin, 1 Tamtam, 1 Becken, 1 Triangel). Bibliothek: 128 Werke, darunter 53 Orchesterwerke. Abteilung Opernschule: Leitung: Kammersänger Dr. Waldemar Staegemann. Musikalische Ein* studierung: Kapellmeister Ernst Hintze. Abteilung »Dresdener Seminar des Reichsverbandes Deutscher Tonkünstler und Musik* lehrer e.V., Geschäftsstelle Orchesterschule«. Unter dem Vorsitz von Kurt Schubert (Professor an der staatlichen Akademie für Kirchen* und Schulmusik in Berlin) fanden Pfingsten 1933 wieder Reifeprüfungen statt. Von den 8 zugelassenen Kandidaten bestanden 2 Damen und 1 Herr die Prüfung. 4 Damen mußten sich einer Nachprüfung in einem Einzelfach unterziehen. Dem Seminar ist eine Ubungsschule angegliedert, die vier Klassen mit insgesamt 20 Kindern umfaßt. Die Leitung liegt in den Händen von Landeskirchenmusikdirektor Stier und Frau Suse Tr ober. Der Unterricht, der sich auf Theorie, Gehörbildung und praktisches Musizieren am Instrument er* streckt, wird von den Seminaristen erteilt. Die künstlerische und geschäftliche Leitung: Dresden, den 15. Oktober 1933. H. Kutzschbach O. Schambach