Suche löschen...
Dresdner Journal : 27.11.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189611271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18961127
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18961127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-11
- Tag 1896-11-27
-
Monat
1896-11
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Journal : 27.11.1896
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2230 überlisten, jedoch vergeblich Da lese ich eine« Tage« in einem Buche von Friedrich Köhler etwa« vom Zahlensinn der Bögel, besonder« der Elster, al« eine« wahren „Adam Riese" unter den Vögeln: Die Elster könne bis drei zählen! Ein Gedanke durchblitzte mein Gehirn! Schnell rufe ich mir drei Förster, lasse jeven sein Gewehr nehmen, nehme auch meine Doppelflinte und nun ging'« hinaus. Sowie die Elstern uns sehen, verschwinden sie in ihrem Versteck Aber wir verstecken uns auch. Dann laste ich von meinen Förstern einen nach dem andern ins Freie treten und in die Oberförsterei zurückkehren Und richtig, es kam fo, wie ich erwartet hatte. Die dummen Vögel kamen vor, nach dem ihre Zahlenreihe zu Ende war — und ich schoß sie!" Bravo, riefen wir, es lebe die Wissenschaft und unser Herr Oberförster! Dieser schmunzelte eine-teil«, andern- teils war er unzufrieden, weil er meinte, daß unser Beifall nur ironisch sei. Er wurde eifrig! „Ja, meine Herren, die Sache mit dem Zahlensinne scheint Ihnen wunderbar, aber sie ist richtig. Nachdem wir die alten Elstern geschossen hatten, machten wir uns daran, ihr fliest zu suchen Wir fanden zwei Junge Sie waren ziemlich flügge und ich nahm sie mit nach Hause, um sie aufzuziehen Eine habe ich großgezogen, die andere ist eingegangen Jene hat uns mit ihrer Zählkunst viel Spaß gemacht, aber weiter als bis drei zu zählen, hat sie nicht gelernt, trotz der vielen Versuche, die wir machten. Das Tier lebte mit meinen drei Ältesten ganz kamerad schaftlich. DaS können Sie sich denken, meine Herren; sie konnte eben die drei behalten ohne Schwierigkeit Als aber unser vierter Junge geboren war, va kam das Un glück. Kaum hatte sie einmal alle vier zusammengesehen, da starrte sie den Jüngsten an, wandte kein Auge von ihm, ja setzte sich ganz ängstlich auf ihre Stange am Fenster. Was soll ich noch weiter sagen — sie wurde tiefsinnig, enthielt sich des Fressens und starb. Die vier war ihr zu schwer." * Den letzten Beförderungen in der Kaiserlichen Marine zufolge ist nunmehr Prinz Adalbert, der dritte Sohn der Kaiserlichen Majestäten, dem Patent nach ältester Unterlieutenant zur See. Sein Diensteintritt in die Marine datiert, laut Kabinettsordre vom 31. Mai 1894, von diesem Tage, das Datum des Patents vom 14 Juli 1894, dem Tage, an welchem er das 10. Lebensjahr vollendete. Als Unterlieutenant eingestellt wurde der Prinz am 24. Juni durch den Kaiser in Kiel in Gegen wart der Kaiserin und einer großen Anzahl von Fürstlich keiten sowie der Spitzen der Marine. Am 13. September 1894 wohnte Prinz Adalbert in der Uniform eines Unter lieutenants zur See auf der Dacht „Hohenzollern" dem Flottermanöver vor Swincmünde bei, und am 21. Juni 1895 timt er seinen ersten offiziellen Dienst als Seeoffizier, indem er als solcher bei der Eröffnung des Kaiser Wilhelm kanals bei der von der 1. Matrosendivision gestellten Ehrenwache eintrat. * Aus San Francisco wird gemeldet, daß ein vr. Benjamin ein lenkbares Luftschiff erfunden haben soll, mit welchem er Fahrten über die Stadt und die Vorstädte unternimmt. Tas Luftschiff erzielt eine Fahr geschwindigkeit von fast einer englischen Meile in der Mi nute. Die Maschine ist 150 Fuß lang. Der Auf- und Niederstieg geht leicht von statten Das Schiff ist aus Metall angefertigt und besitzt zwei Flügel von Segeltuch. Das Steuer ist flügelartig. Der Erfinder hat bisher noch niemandem erlaubt, Einsicht in den Mechanismus zu nehmen * „Mittelfeuer im Ostend-Theater" alarmierte gestern abend um 'tz8 Uhr die Berliner Feuerwehr. In kurzer Zeit waren dreizehn Züge mit ebensoviel Spritzen zur Stelle Es brannte indes nicht das Theater, sondern der Dachstuhl eines größeren Fabrikgebäudes un mittelbar nebenan (Eingang Koppenstraße 31). Das Feuer wurde rasch mit einer Spritze gelöscht und kam über seinen Herd nicht hinaus. Die Vorstellung im Theater wurde nickt gestört. * Wie verschiedene seiner Vorgänger, so hat auch der 96er Rheinwein seinen Namen erhalten, und zwar ist letzterer recht bczeicknend Infolge der vielen Feuchtigkeit, unter der er gezeitigt wurde, erhielt er nach dem „Rhein. Cour" den Namen „Moses", d. h. der aus dem Wasser Gezogene. * Über die Ermordung des Bankiers Wolff- Kohn in Pleß teilt das „Lberschl. Tagebl." noch folgende Einzelheiten mit: Wolff-Kohn, ein 83 Jahre alter Herr, war Inhaber einer Wechselstube, die sehr lebhaft, namentlich von Ausländern, besucht wurde. Rechts vom Hausflur liegen die Wohnzimmer und die Küche, links befindet sich die Wechselstube. In dieser steht hinter dem Wechsel tische ein Sosa und neben diesem ein eiserner Geldschrank, dessen Thür und Tresor der Ermordete, sobald cr im Komptoir war, meistens offen stehen zu lassen pflegte In dem Hause wohnt in der oberen Etage Or. Caro. An dem Tage der der Mordthat sanden in Pleß die Stadtverordnetenwahlen statt; als Wähler der ersten Abteilung erschien mittags Kohn, der als Bürger sich hoher Achtung erfreute, im Wahllokal; er war jahrelang Stadtverordneter und Magi- stratsmitglicd. Nach der Wahl ging Kohn jin seine Wechselstube zurück Seine Wirtschaft wurde von einer Tochter und einer Nichte geführt; außerdem war eine Tochter, die in Berlin verheiratet ist, zu Besuch Die Damen gingen nachmittags einige Visiten macken Als sie abends nach Hause kamen, waren die Fensterläden der Wechselstube nicht zu, nur die Rouleaux verhinderten den Einblick in die Stube. Als Kohn selbst um 8 Uhr nicht in seine Wohnung gekommen war, wurden die Seinen unruhig und schickten nach dem jüdischen Armenverein, der in der Synagoge tagte. Kohn war nicht dort; man wartete noch weiter. Um 4(10 Uhr aber holte man den Schlosser und öffnete das Komptoir. Vor dem Ladentisch, in der Nähe der Thür, lag der alte Herr mit deni Rücken auf der Erde in einer großen Blutlacke; am Halse fand sich eine Stichwunde Daß ein Kampf zwischen Mörder und Opfer stattgesunden haben muß, bewies ein Bündel Barthaare, an dem ein Stück Haut hing Der Schrank stand offen, ebenso der Tresor; beide waren leer. Auf dem Tische und dem Sofa lagen Geldschwingrn und Spar kassenbücher; Effekten, Hypotheken, Tausende an barem Gclde re sind verschwunden. Einige Geldstücke und kleine Federn von einem Hute wurden aufgefnnden. Ein Teil der gestohlenen Wertpapiere ist in dem Pleßschen Park vorgefunden worden * Gestern vormittag gegen '/,4 Uhr ist auf der ein gleisigen Bahnstrecke Plaue-Ilmenau unter dem Gleis ein alter verlassener Bergwerksschacht eingestürzt, wodurch der Güterverkehr auf vorläufig noch unbestimmte Zeit unterbrochen wird. Der Personenverkehr wird durch Umsteigen an der Einbruchsstelle aufrechtcrhalten. Ein Unfall ist nicht vorgekommen * Wie die „Breslauer Morgenzeitung" meldet, hat sich vorgestern abend in Zagorze (Russisch-Polen) ein großes Grubenunglück ereignet. Es wird davon gesprochen, daß 30 Bergleute den Tod gefunden hätten. Nähere "Nachrichten über das Unglück fehlen noch * In der Nacht vom 18. zum 19. Juli d. I« wurde im Domkapitel zu Breslau eingebrochen. Gestern fand daselbst die Gerichtsverhandlung in dieser Angelegenheit statt Vorgeführt wurden al« Thäter die Arbeiter Mar Kult, Wilhelm Nietsche, Bruno Sckuhknecht und Adolf Lehmann Sämtliche Angeklagte befinden sich im Alter von 18 bi« 20Jahren. Da« Gericht verurteilte Kult zu vier Jahren ZUchlhaus, fünf Jahren Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht, Nietsche zu fünf Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust und Schuhknecht zu einem Jahre vier Monaten Gefängnis Der Fall Lehmann wurde vertagt, da noch weitere Zeugen hierzu geladen werden sollen. * In Röhlinghausen bei Bochum wurde in einer Gastwirtschaft ein Dynamitattentat auSgesührt. Drei Personen sind schwer verletzt, das Hau« ist zerstört worden. * Aus Triest meldet man unter dem 26. November: Eine gestern nachmittag entstandene heftige Bora, welche heute noch fortdauert, verursachte zahlreiche kleinere Schiffsunfälle und viele Unfälle am Lande. Der See verkehr ist unterbrochen, der Landverkehr sehr erschwert. * In Catania entdeckte die Polizei eine seit Jahren bestehende Mörderbande, die bereit« eine Reihe von Morden verübt hat Bisher wurden 19 Individuen ver haftet. Bei allen fand man Gewehre, Dolche und be deutende Geldsummen vor. * Aus Warschau wird unter dem 26. November ge meldet: Ein Großfeuer richtete in der Werkstatt der Weichselbahn einen Schaden an, der auf über '/« Million Rubel geschätzt wird. * Aus einem Kolportageroman. . .. Nach oll' der Not war das ererbte, einträgliche Wurstgeschäft die Brille, durch welche Adolf die Welt hinfort in rosig.m Lichte sah * Reeller Ausverkauf. Commis (zum Prinzipal): „Wie soll ich die Blouse, die bisher 4 M kostete, auszeichnen?" — Prinzipal: „Schreiben Sie daran: Früher 6 M, jetzt 4 M!" * Modernes Unglück. (Im Kaffeerestaurant): „Ein armer Kunstmaler, der alles violett sieht, bittet um eine kleine Unterstützung!" * Verdächtige Hausfrau (beim Kaffeekränzchen zu ihrer Nachbarm): „Ist es Ihnen noch nicht ausgefallen, daß die Doktorin immer so pünktlich erscheint und noch niemals gefehlt hat . . . Die Hal sicher kein reines Gewissen!" (Fliegende Blätter.) Statistik und Volkswirtschaft. Verzeichnis der von der Lungenseuche betroffenen Sperrgebiete in Österreich-Ungarn, aus welchen die Einfuhr von Rindvieh auf Grund Art. 5 des Viehseuchen-ÜbereinkommenS vom 6. Dezember 1891 sowie Ziffer 5 des Schlußprotokolles während des Monats Dezember lf. Js. zu untersagen ist. Österreich. Frei. L. Ungarn. Die Komitate: Zölyom (Sohl), Turücz (Thurocz) und Nuojräd. * Der gestrige Ausweis der Reichsbank zeigt eine Zu nahme des Barvorrates um 27 539 000 M (der Meiallvorrat allein ist um 24 874 000 Millionen gestiegen) neben einer Ab nahme des Noienumlauss nm 31 133 000 M, demnach hat sich die Notenreserve von 85 734 000 M. in der Vorwoche auf 144 406 000 M. gehoben Die Anlage in Wechseln hat um io 959 ooo M. im Lombardgejchäfl um 135 000 M abgenommcn, bei den Girokonten endlich ist eine Zunahme um 44 404 000 M zu konstatieren. * In der gestern in Plauen i V abgehaltenen General versammlung der Gardincnsabrik Plauen Aktiengesell schaft wurde die Tagesordnung glatt erledigt und das auS- schcidende Aufsichtsratsmitglicd Hr. Fabiikant Jacoby per Akklamation wieder gewählt Es waren 14 Aktionäre mit 810 Aktien und Stimmen vertreten und wurde die Dividende auf 17 — 170 M pro Aktie festgesetzt, welche Dividende in Dressen bei der Kreditanstalt sür Industrie und Handel zahl bar ist. * SchifsahrtSbericht von Herrmann u. Co, Spedi teure in Hamburg und London In Hamburg vom 25. bis 26. November eingetrossene Seeschiffe: die Dampfer Corsica von Grangemouth, Elve von Amsterdam, Dacia von Rosario, Oldham von GrimSby. Rival von Antwerpen, Bianca von Chili, Munificent von B.rainien, Dartmoor von Virginien, Fallodon Hall vonGalveston. Ferner seewärts gegangen: die ^Dampfer Polycarp nach Nord - Brasilien, Smosund nach Esbjerg, Delos nach dem Schwarzen Meer, Kaiser nach Hartle pool, König nach Ostafrika, Wagrien nach Manchester, Niobe nach Ostasi.n, Warrington nach Grimsby, Pcregrine nach Harwich, Staomvaart nach Rotterdam Hageskaterröer. K. Gemäldegalerie (Zwinger). »Dienstags, Donner-tag», Freitag- 10—3, Sonn- und Feiertags 11—2 frei, Mittwochs, Sonnabends 10—»Uhr 50 Pf.; Montag- 10—2 Uhr 1,50M. K. Kupferstich-Kabinett (Zwinger). Dien-tag-, Donners tags, Freitags 10—», Sonn- und Feiertags 11—2 frei, Mittwochs, Sonnabends 10—S Uhr 50 Pf Montag- ge schlossen. Abonnementskarten jährlich 3 M. K. zool. u. anthrop.-ethnogr Museum (Zwinger). Sonn- und Feiertags, Montags, DonnerStagS 11—1, Mittwoch», Sonnabends 1—S Uhr frei K mineralog.-geolog u. prähistor. Museum (Zwinger). Montags, TienStagS, DonnerStagS, Freitagö9 —1, Mittwoch» 2—4, Sonn- und Feiertags 11—1 Uhr frei K. mathematisch.physikalifcherSalon (Zwinger). Wochen tags (außer Sonnabends; 9 — 12 Uhr 50 Pf. Sonn- und Feiertags geschlossen. K. Grüne- Gewölbe (K. Residenzschloß pt.) Wochentags 10-1 Uhr Führungen von 1—6 Personen9M, jede Per son mehr 1,50 M. Sonn- und Feiertag- geschlossen. K Münz-Kabinett (K. Residenzichloß pt). Dienstags und Freitags von 10—1 Uln sür Studien srei. K. histor. Museum (Rüstkammer) und Gcwehrgaleri« (äobanut-uw I). Wochentags (außer Sonnabends) 10-2 Uhr 50 Pf Sonn- und Feiertags 11—2 Uhr 25 Pf K Porzellan- u. Gefäß-Sammlung (äoNunnvum Ik). Wochentags (außer Sonnabends) 10-2 Uhr 50 Pf. Sonn- und Feiertags 11—2 Uhr 25 Pf. K Skulpturensammlung im Albertinum. Wochentag» von 9-3, Sonn- und Feiertag- 11—2 Uhr frei. Sonn abends geschloffen. K öffentliche Bibliothek (Japan. Palai»). Wochentag» IO 3 Uhr sür Studien frei Führungen von 1—2 Uhr äPerson 50 Pf Bestellkasten in den Buchhandlungen von Arnold und Burdach. Städt. chirurg. Hilfsstelle für Altstadt: Landhausstr. 9 pt. (Anwesenheit der Ärzte tägl. 11 — 12 vorm.) Telegraphische Nachrichten. Berlin, 27. November. Reichstag. Das Haus setzt die zweite Beratung der Novelle zur Strafprozess ordnung fort. Die 88 364 und 366 behandeln die Beweisaufnahme in der Berufungsinstanz. Die Kommission hat die Zulässigkeit der Verlesung der erstinstanzlichen Aussagen auch in den Berufungs verhandlungen vor dem Oberlandesgericht beschlossen. Abg Schmidt-Warburg (Z) beantragt, daß die Protokolle über die Au«sagen erster Instanz ohne Zu stimmung de« Angeklagten und de« Staat«anwalt« vor dem Oberlandesgericht überhaupt nicht, vor den Strafkammern de« Landgerichte« dann nickt verlesen werden dürfen, wenn die Vorladung de« betreffenden Zeugen rechtzeitig bean tragt ist. Dieser Antrag war bereit« von der Kommission in erster und zweiter Lesung vorgenommen, ist aber auf Drängen der Regierung in dritter Lesung gestrichen worden. Redner führt weiter zur Begründung seine« Antrages au«,daß eine solche Durchbrechung de« Prinzip« der Mündlich keit, besonders wezen der Erheblichkeit der in Frafte kom menden Delikte zu verwerfen sei. Im Falle der Ablehnung seine« Antr. ge« beantrage er folgenden Zusatz zu 8 366: Bei den LberlandtSgerichten eine Verlesung dann nicht zu gestalten, wenn die betreffenden Protokolle seiner zeit nicht voigel.sen und genehmigt waren. Geh Rat Lukas empfiehlt die Annahme der KommissionSbeschlüffe. Der Antrag Schmidt erscheine al« eine Überspinnung de« Mündlichkeitsprinzip«; auch der Eventualantrag Schmidt sei nicht zu empfehlen. Abg. v. Buchka (kons ) befür wortet die KommissionSfassunfl im Interesse de« Zu standekommens des Gesetze«. Für den Antrag Schmidt- Warburg (Z.) erklären sich die Abgg. Werner (deutsch- soz Refp), Beckh (frs. Vp.) und vr. v. Cuny (nl), während Geh Nat v. Lenthe bemerkte, in den ß 364 und 366 sei da« Prinzip der Mündlichkeit ganz deutlich ausgesprochen; der Antrag Schmidt gehe aber zu weit und bedeute eine Verschlechterung de« Gesetzt«. Kiel, 27. November. Die Prinzessin Heinrich von Preußen ist heute vormittag von einem Prinzen ent bunden worden. Hamburg, 27. November. Eine von Taufenden besuchte Versammlung der Werftarbeiter beschloß, in den Streik erst dann eiazutreten, wenn die streikende» Schauerleute dazu aufforderten. An den Senat wurde eine Resolution gesandt, in der gegen den Zuzug italienischer Arbeiter Einspruch erhoben wird. Auch der Verein der Maschinisten will morgen darüber Beschluß fasten, ob seine Mitglieder den Generalstreik abwarten, ehe sie die Arbeit niederlegen. Das Gerücht, der englische Arbeiterführer Tom Mann sei in Ham burg verhaftet worden, ist unbegründet. Die Hafen arbeiter in Harburg haben beschlossen, sich dem hiesigen Ausstande anzuschließen. Breslau, 27 November. Wie die „Morgen-Ztg" aus Kattowitz von gestern berichtet, sind bei dem gemeldeten Grubenunglück in Zagorze (Russisch Polen) auf der Grube „Fanny" im Ganzen 28 Bergleute verunglückt. Vier wurden getötet, 24 mehr oder weniger schwer verletzt. Paris, 27. November. Die meisten Blätter er klären die gestrige Ablehnung des Antrages Jourdan auf Verweltlichung der Mädchenschulen für sehr bedeutungsvoll. Die gemäßigten republikanischen Zeitungen beglückwünschen daS Ministerium dazu, daß es dieses Kompromiß mit der Opposition ab gelehnt hat. Die konservativen Blätter erklären die Ablehnung als einen Beweis dafür, daß der Anti- klerikalismus an Zugkraft verloren habe. Paris, 27. November. Der Untersuchungsrichter Poittevin unterzog gestern Abend Arton in Sachen der Panamaangelcgenheit einem längeren Verhöre. Gerüchtweise verlautet, Arton habe schwerwiegende Enthüllungen gemacht und habe die Erlaubnis er halten, photographische Kopien seiner Panamapapiere aus London kommen zu lassen. London, 27. November. Die Abstimmung des hiesigen Teiles des internationalen Vereins der Schiffs-, Dock- und Flußarbeiter ist zu gunsten der Arbeitseinstellung auf den Londoner Docks ausgefallen. Es ist indes ungewiß, ob dieser Beschluß ausgcführt werden wird. Auf den Albert-Docks werden Vorkehr ungen zur Herstellung von Unterkunftsstätten für nichtunionistische Arbeiter durch Aufstellung eisener Baracken getroffen, die bereits bei früheren Ausständen Verwendung fanden. Der „Standard" meldet aus New-Dork, der Jahres bericht des Sekretärs des Kriegsministcriumü werde außer den 12 Millionen Dollars, die jetzt für die Zwecke der Küstenverteidigung verwendet werden sollen, noch weitere 10 Millionen Dollars verlangen. Diese Ausgabe soll dazu dienen, die amerikanischen Küsten selbst für die gewaltigsten feindlichen Flotten unan greifbar zu machen. In der Besprechung eines Artikels der „National- Ztg." in Berlin über die Möglichkeit einer Wieder annäherung zwischen England und Deutschland sagen die „Times": „ES ist kaum nötig, zu sagen, daß wir nicht nur bereit, sondern auch darauf bedacht find, gute Beziehungen mit Deutschland wie mit der ganze» andere» Welt zu unterhalten, und daß die wesentlichen Interessen beider Nationen durchaus miteinander zu vereinbare» find. Während wir zu verteidige» gedenken, was wir für unser eigenes Recht halten, find wir vollkommen bereit, die Rechte anderer zu achten." Londou, 27. November. Rach neuerdings vor liegenden Nachrichten aus Bombay hat die Meuterei unter den Sepoys des 27. Pundjab-JnsanterieregimeotS in Rawalpindi nicht den bedrohlichen Charakter an genommen, deu man zunächst den Ausschreitungen beilegte. ES find nur ungefähr 40 Sepoys an dem Vorkommniffe beteiligt gewesen. Verschiedene find verhaftet worden. A t h e n, 27. November. Die Gasanstalt im Piräus ist durch Überschwemmung unter Wasser gesetzt worden. Die Beleuchtung der Straßen funktioniert infolge dessen nicht. Mehrere Fabriken sind vom Waffer vollständig umgeben. Die Arbeiter feuern Rot- schüfse ab. Mehrere Leichen find ans dem Jliffus geborgen worden. Ein Zug der Peloponnes-Bahn entgleiste. Der Maschinist wurde getötet. Konstantinopel, 27. November. (Meldung de« Wiener K K. KorresvondenzbureauS.) Die Botschafter gaben gestern gemeinschaftlich bei der Pforte die Er klärung ab, daß fie den Standpunkt der Militär attaches bezüglich der teilweisen Einreihung von Aus ländern in die kretenfische Gendarmerie und die Ver wendung fremder Militärs als Kommandanten teilen, und stellten das Verlangen, die Abreise der Kommission zur Reorganisation der Gendarmerie auf Kreta möge am 1. Dezember erfolgen, auch wenn die strittigen Punkte bis dahin unerledigt geblieben seien. Der russische Militärattache erklärte, er werde nicht eher abreisen, als bis alles erledigt sei. Unter den Steckbriefen, die gegen kompromittierte Armenier erlassen worden sind, befindet sich auch einer gegen den srüheren Schuldirektor in Galata, Mostidschjan, der gleichzeitig erster Sekretär des armenischen Patriarchen Jsmirlian gewesen und seit dessen Rücktritt flüchtig ist. GiugesaMes. 8. MäkuM? 8 li-MIu'iirlis mit Holzpflaster, Dampfheizung und guter Beleuchtung, entspricht jetzt allen Anforderungen der Neuzeit. Fahr unterricht unter fachmännischer Leitung zu jeder Zeit. Daselbst große Auswahl der neuesten Fahrräder der Min. Leiäel L UMwsiul. Wafierstilsste. Datum Mslsta» Äser E,r Elste V", L», » »» v«. »>»« Vr»»> »«U «,1M« »eri» Vr»,»»» tu Eentimetrr 26. Nov 27 Nov. — 52 - 54 l» ! 1 -2 -2 - 8 - 11 Rull - 2 — 2 4- 10 - 32 - ,4 - 20 - 22 - 117 - 118 wetevrologische Stativ« zu Dresden, LSstauer Stratze r. 128,4 m über der Ostler, 10,4 m über dem Erdboden r« Staad« Tt«rmo- »«t-r nach 0» vara- »klrr t 0" re- da,t«rt Luas- Vr»» Wind- SUrk «ort «tat» «ad Vt»kvn brr es-rau Allgemeine». 26. Nov « 6 N. 2 « 10 -4.» -0.5 -50 766 4 7«1 1 75S.O 83 71 87 KNK 1 kkk 1 1 -5 0 06 Reis. Wolkenlo». 27. Nov « « ^-5.6 755 5 l-NK 1 Reis. Wolkenlol. verlange-. L S LonüeM W ill?sM-sMo8eM!l- okne ^ener Stiel' kekeens "dM geWeiiMiIen kann. Llkrdenin sünn ^poMen uni! vroßenßeLckäffen. etc^t »6 1 ei Lebi'üljer fsund. ükkLOkss 8su1rnes5tl'g§;e. I»». «n»l. «. «oIILncksr lieöemM» L krakl 7435 » ».
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite