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Nach dem mitreißenden Elan der „Siebenten“ erscheint uns die „Achte“ wie ein glückhaftes Verweilen, wie eine Erfüllung lang ersehnter Wünsche. Heiterkeit, Humor, Glück und Kraft vereinen sich zu einem strahlenden und ungetrübten Akkord, zu einem Bekenntnis zum Leben! Tänzerisch bewegt, oft an die Ländlerrhythmen der Dorfmusik erinnernd, erklingt der erste Satz, dem — wie schon in der „Siebenten“ — statt eines langsamen Satzes ein Allegretto folgt. Die Beifügung „scherzando“ ist von größter Wichtig keit, denn ein Scherzlied auf den Erfinder des Metronoms, auf den Mechaniker Mälzel, bildet das Urbild des Themas, das von einem den gesamten Satz durch ziehenden Sechzehntelrhythmus begleitet wird. Wer wollte dabei an die Musik des 20. Jahrhunderts denken? — „Tempo di Menuetto“ lesen wir als Bezeichnung des 8. Satzes, der in seinem klangschwelgerischen Trio schon auf Franz Schubert hinweist. Frohsinn, Jubel, Tanz und Begeisterung klingen im Finale der „Achten“ zusammen und ergeben einen mitreißenden Grundklang des Optimistischen. Berlioz schreibt in seinen Betrachtungen zur 8. Sinfonie von der „funkelnden Lebhaftigkeit“ des Finalsatzes, von den „glänzend und verschwenderisch ent wickelten Themen“ Beethovens. Auch dieser Satz ist ein „Lied an die Freude“, und so verkörpert sich im Ablauf der achten Sinfonie der Grundgedanke der Beethovenschen Sinfonik, die Idee des „Durch Nacht zum Licht“, die über die Jahrzehnte hinweg bis in unsere Zeit hinein die Menschen angesprochen, bewegt und begeistert hat. Literaturhinweise: Bekker. Ludwig van Beethoven • Schönewolf, Beethoven in der Zeitenwende Textliche Mitarbeit: Gottfried Schmiedel Vorankündigungen: Mittwoch, 20. April: 9.Philharmonisches Konzert Donnerstag, 21. April: Außerordentliches Konzert mit Prof. Navarra, Paris 21.und 22.Mai: Beethoven-Tschaikowskij-Zyklus, 10. Abend Mittwoch, 25.Mai: 10. Philharmonisches Konzert