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" <4755) horcht; heute sagt er Euch Gott — Vaterland —> K Die am 1. Mai d. Z. fällige Grundsteuer pr. Einheit -Pfennige ist bis zum 1V. Mai dieses Jahres an hiesige Stadtsteuer-Einnahme abzufühm). Zwönitz, am 29. AM 1872. Der S t a d t r a t h. PapSdorf. <4779-80?- " DaS königliche Gerichtsamt daselbst. , Wichmann. Nachdem die Kataster für Aufbringung der KäMMerri-, Schulbau" und Almosen-Anlagen auf das Jahr 1872 aufgestellt worden sind, so liege« dieselben mmmehr von heute an aas hiesiger RmhSe^edltwn M Einsichtnahme der Eontribuentm aus und sind etwaige Reclamationen gegen die in ihnen enthaltenen An sätze binnen 44 Lagen und spätestens bis zum Llb. Mat d. I. bei dem unterzeichneten Stadtmthe anzubringe«. Rach diesem Termine eingehende Reklamationen bleibe» unbeachtet. Elterlein, am 28. AM 1872.Der Stad trat h.In JnterimSverwaltung. E. H. Thierfelder. LokLllvtMLvKaAL Der Tte Termin Grundsteuern pr. Jahr 1872 ist mit 2 Pfennigen von Mr Einheit vom 1. bis LV. M. d. I. e nzuzahlm. Schneeberg, am 20. April 1872. Di- Stadtstaner, «imuakme. Kirste n. 8 « kLaA1 wLvku n Zn Holge «iner Anordnung des K-«Gichm Mnrfkrmm der Justiz Litt vom 1. Mai dieses Jahres ab bet dem unterzeichnete» Gerichtsamte die unter brochene Geschäftszeit wieder -ei», dergestalt, dH die GerichtSstette an Mm Wochentage von Morgens 8 bis Mittags 12 Uhr und von Nachmittags 2 dl« um- 8 Uhr geöffnet ist. Schwarzenberg, de» 48. April 4872. gitimen König, und der König beeilt sich, auf ihren Ruf zu antworten. Ich befehle also, daß die allgemeine Erhebung Spaniens am 21. d. unter dem Rufe: „Nieder mit den Fremden! ES lebe Spanien!" stattstnde. Ich werde einer der Ersten auf dem Ehrenposten sein. Die, welche mir folgen, werden sich um den König und das Vaterland wohlverdient gemacht haben." Die, welche mich be kämpfen, werden allein für das vergossene Blut verantwortlich sein !" Meine Antwort an Se. Majestät verspricht ihm die getreue, sofortige Ausführung sei ner Befehle. Bis heute habt ihr viele Beweise deS Gehorsams und der Dis- ciplin gegeben, im Stillen gelitten und immer dm Unwillen erstickt, welchen ihr bei den Ungesetzlichkeiten, den Tyranneien, den Verfolgungen der Trabanten ei nes fürstlichen Abenteurers erduldet habt, der zm Schande und Demüthigung Spaniens sich nicht gescheut hat, den Thron deS heiligm Ferdinand einzuneh men, indem er die legitimsten Rechte usurpirte und die geheiligsten Principien mit Füßen trat. Ter König hatte euch befohlen, zu warten, und Ihr habt ge horcht; heute sagt er Euch: „Zu den Waffen!" und Ihr eilt um die Fahne: Gott — Vaterland — König, denn sein Wille entspricht dem lebhaftesten Wunsche Eures Herzens. Zu den Waffen also, tapfere und heldenmüthige ' Ravarreser und Bewohner der baskischen Provinzen, und bald werden wir den Sieg erringen, welcher für immer Eure verehrten Fueros, den Frieden, das Glück und die wahre Freiheit unseres Vaterlandes ficherstcllen wird! Es lebe die Religion! ES lebe Spanien! ES lebe Carl VII.! Nieder mit den Fremden! Der Gmeral-Commandant Eustaquiv Diaz de Rada. Man versichert, daß die Zahl der Carlisten sich bereits auf 15,000 Mann belaufe, was jedenfalls übertrieben ist, wenn man hierunter bewaffnete Aisur genten versteht. Die Regierung erweitert jedoch ihre militärischen Vorsichts maßregeln. Der zum Generalissimus ernannte Marschall Serrano soll heute mit 6000 Mann nach Navana aufbrechen. Serrano hat den Bürgerkrieg unter Mina und Espartero mitgemacht, und Miß, daß das langsame Vorgehen, welches damals Earfield anwandte, Zumalacarregut die Zeit gab, seine Banden zu organifiren, die dann sieben Jahre lang widerstanden. Um zu verhindern, daß wieder Sehnliches geschehe, hat Senano die Bildung von Kolonnen ange ordnet, welche die bedrohten Provinzen durchziehen und den Carlisten keinen Augenblick Ruhe lassen sollen. Rußland. Warschau, 23. April. Die Petersburger Blätter berichten wieder von wahrhaft empörenden Steuererecutionen, die neuerdings in mehreren Dörfern d«S Kreises Nowoladoga, im Gouvernement Petersburg, vollzogen worden sind. Der Schauplatz dieser Erecutionen waren 4 Dörfer, in denen sämmkkche Bauern, welche mit ihren Steuern im Rückstand« warm, auf Befehl und in Gegenwart des Jsprawnik (Landrath) Krestowozdwizmöki nach einander über ein Büro Stroh gelegt und so lange mit Ruthen gepeitscht wurden, bis ihre Freunde und Nachbaren Erbarmen hatten und die rückständigen Steuern für sic erlegten Die gemtßhandelnden Bauern haben sich zwar Beschwerde führend an den Gou verneur gewendet, doch wird ihnen dieö wenig nützen. Donaufürstenthümer. Bezüglich der gegen die Juden in ISmail verübten Greuel hat der Kon sul der Vereinigten Staatm zu Bukarest, Hr. Benjamin I. Peirotto, einen Hilferuf der Israeliten zu J-mail versendet, aus dem wir einige Stellen hier folgen lassen: „Wie eine Horde wilder, dem Käfig entsprungener Bestien flog der von Priestern fanatiflrte, bis zum Extreme von nichtswürdigen Jntriguantcn aufgereizte Pöbel durch die Straßen; racheschnaubend, raub- und mordgierig eilten die entfesselten Massen von Haus zu Haus, von Gasse zu Gaffe. Herz- und erbarmungslos schonten ste weder des gebrechlichen Greises, noch deS zittern den WeibeS oder deS KindeS an der Mutter Brust. Ohnmächtig, widerstandloS, wurden unsere Brüder unmenschlich mißhandelt. Weiber und Töchter vor dm Augm der Männer oder Eltern geschändet, die Häuser geplündert, unsere Heilig- thümer attweiht, die Gefetzrollen entwendet; selbst die Todtm au- ihrer Ruhe aufgescheucht und der Friedhof zerstört. Viele sind den empfangenen Wunden erlegen; entehrte Weiber und Mädchen verbergen hungernd und frierend ihre Schande in grabähnlichen Kellern; Kranke liegen in ödm thür-und fensterlosen Baracken ohne Strohmatte, ihre Glieder darauf zu strecken, ohne PM, ihr Haupt darauf zu lege», ohne Lecke, den fiebernden Körper zuzudecken. Hunderte Mißhandelter, bis auf die Kleider beraubt, bleich vor Schreck, irre» Ärgernd TageSgefchLchte. Dranssreikh. Der KrieaSrath, welcher mit der Prüfung der Kapitulationen betraut ist, hat jetzt sein Urtheil über die Affaire von Pfalzburg gefällt. Der Commandant dieser Festung war der Major Taillant (er ist heute Oberstlieutenant). Die Erklärungen desselben — er vertherdigte Pfalzbura vier Monate lang — be- ftiedigtm den KriegSrach vollständig und er drücke ihm.seine Glückwünsche aus. Derselbe that dar, daß seine L^enSmittel und Munitionen zu Ende ge gangen warm, daß er sich aber nur deshalb ergab, weil die Stadt und die Wälle nicht mehr im Stande waren, den feindlichen Wurfgeschossen zu wider stehen, und er von außen keine Hilfe erwarten konnte. Wie ma» jetzt erfährt, hat sich Marschall Bazaine auch nach dem 4. Sep tember 1870, und zwar bis zum Ende der Belagerung von Metz, seinen Gehalt als Senator auSzahlen tafftn. Derselbe ist jcht aufgefordert wordm, diese Summe wieder herauszugcbm. Italien. Der zu Rom in letzter Woche stattzehabte Arbeitercongreß hatte dm Prin cipe von Teano zum Präsidenten, den Senator Rosst und den Deputirten Peri- coli zu Vicepräsidenten ernannt. Die Zahl der Arbeitervereine, welche das Programm des CongresseS angenommen haben, beziffert sich auf 172. Davon warm indessen bis jetzt nur 112 vertreten, und zwar durch 181 Delegirte. Eigcnthümlich ist eS, daß unter diesen gewählten Vertretern der Arbeitervereine sich wenig wirkliche Arbeiter befinden. Die Mehrzahl gehörte dem Bürgerstande und der hohen Aristokratie an, und Wie der Präsident selbst den Titel eines Nr-ncln; nägi, so war auf een Bank« eine Menge von Adligen, Cavaliren, Senatoren und großen Industriellen. Von den römischen Arbettern wußten viele gar nichts von dem Congressr. Die Schriftsetzer haben sogar feierlich ge gen denselben protestirt, weil auf ihm die eigentlichen Arbeiter zu wmig ver treten seien. Und während die katholische Presse den Kongreß als eine gegen die Religion gerichtete Bewegung verdammt, stellt die demokratische ihn als ein Puppenspiel dar, zu welchem die Regierung und ihre Partei die Drähte in Händen hätten. Rom, 27. April. In der heutigen Kammerfitzung theilte Sella eine Depesche Lanza'S aus Neapel folgenden Inhaltes mit: „Die zwei Ortschaften San Sebastiano und Massa die Somma wurden durch die ausströmmde Lava fast ganz zerstört, deren Bevölkerung jedoch gerettet. ES sind viel weniger Opfer zu beklagen, als gestern gemeldet worden; im Ganzen wurden, wie matt versichert, zwölf Personen getödtet Und ebensoviele verwundet. Die Lavamaffen ergießen sich nun mehr auf Ponticellt, Cercola, San Giorgio, Portici, das von der Bevölkerung verlassen wurde, dann auf Torce del Greco Und Rrfina. Für die Bevölkerung dieser Ortschaften ist reichlich voraesorgt worden. Das Auö- strömen der Lava, welches gestern mit der Geschwindigkeit von einem Kilometer per Stunde erfolgte, hat sich feit heute Morgens verlangsamt. Die Detona tionen dauem fort, aber Erdstöße werden nicht verspürt. Det König, die Mi nister und die Municipalität von Neapel haben dem Präfekten bedeutende Geld summen zur Unterstützung der Bevölkerung zur Verfügung gestellt." Die Kam mer hat den Minister aufgefordert, der Bevölkerung mit allen Mittel» zur Hilfe zu kommen. Neapel, 28. April, AbmdS 5 Uhr 30 Minuten. Der Himmel ver dunkelt sich aufs Neue und der Aschenregen hat abermals begonnen. Nach richtm aus mehreren Gemeindm constatiren, daß auch dort Aschenregen fiel, aber bald wieder aufhörte. Derselbe erstreckt sich bis nach Caserta hin. Neapel, 28. April, Nacht- 12 Uhr. Der Aschenregen dauert fort, der Vesuv ist ganz eingehüllt und mit den Augen gar nicht wahrzuuehmm. Da unterirdische Getöse macht sich in einzelnm heftigen Detonationen bemerkbar. Spanien. Der Gmeral Diaz de Rada, ehemaliger General der Isabellinische» Armee, welcher zum Herzog von Madrid (Don Carlo-) übergegangen ist und im Norden Spanien- in feinem Ramm dm Oberbefchl fühtt, hat folgende Proklamation erlassen: „Der König, unser erhabener Herr, hat mir die Ehre erwiesen, am 14. d. M. an wich zu schreiben: „Mein lieber Rada! Der «ttscheidende Augenblick ist gekommen. Lie Spanier von Her- rufen ihr« le-