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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1979
- Erscheinungsdatum
- 1979
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19790000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19790000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1979
-
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- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1
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Band
Band 1979
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Aktion' die Ge in der tive zur faschistischen Geschichts ideologie, die in den Richtlinien für den zukünftigen Geschichtsunter richt ihren konzentrierten Ausdruck findet, gegeben. Das Kapitel IV ist herausragen den Beispielen in der Entwicklung des Geschichtsbildes der KPD ge widmet, wobei die ..Illustrierte Ge schichte der russischen Revolution blick über die Gesamtentwicklung der marxistisch-leninistischen deut schen Geschichtswissenschaft von 1917 bis 1945. Dabei stehen die An eignung des Leninismus, das Stu dium der Geschichte der Bolsche- wiki und die Analyse der Erfah rungen der deutschen Arbeiterbe wegung durch die KPD im Mittel punkt, Ihre geschichtswissenschaft lichen Leistungen werden an den grundlegenden Orientierungen der Komintern gemessen. Am konkre ten Beispiel veranschaulichen Vf. das Ringen der KPD um marxistisch-leninistische Schichtsanalyse. Im Zentrum hen dabei die Vorbereitungen die eine Ge- s Le des dium des Leninismus in verstand. (S. 22) Im Autorreferat griff er schichte der Bolschewiki schlingen sind in den siebziger Jah ren weitergeführt worden, und die oben angeführten Publikationen künden davon, daß sie für die Zeit der Weimarer Republik nahezu ab geschlossen sind. Ordnet man den genannten Themen Dissertationen A und B sowie eine Vielzahl von Aufsätzen zu, so zeigt es sich, daß nahezu alle Arbeiten an der Sek tion Geschichte der Leipziger Uni versität entstanden oder dort zu mindest ihren Ausgang nahmen. Lehrmaterial zur Ausbildung von Diplomlehrern Geschichte. Zur Geschichte der marxistisch- leninistischen deutschen Geschichtswissenschaft (1917—1945), Potsdam 1978. Von einem Autoren kollektiv unter Leitung von W. Berthold; XXVI. Konferenz der Kommission der Historiker der DDR und der UdSSR. Die Große Sozialistische Oktoberrevolution und der revolutionäre Welt prozeß, Bd. 6, Berlin 1978; Thematische Information und Dokumentation, Hrsg, von der Akade mie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED, Reihe B, Heft 15, Der Platz des Studiums der Geschichte der KPdSU in der ideologischen Arbeit der KPD, Berlin 1979; Zur Entwicklung des Geschichtsdenkens und -bildes in der KPD (1917/18-1945/46), Leipzig 1979; Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Heft 3 und 4/1979. 10. Jahrestages der Oktober- und Novemberrevolution. Neben dem Erfassen der jüngsten Geschichte ist auch die Stellung der KPD zu solchen historischen Ereignissen wie dem deutschen Bauernkrieg, der Revolution von 1848/49, der Aufklä rung und der Pariser Kommune behandelt worden. Breiten Raum wird dem Ringen der KPD um eine den inhaltlichen, sondern auch mit theoretisch-methodologischen Pro blemen bekannt gemacht, wobei auf die Besonderheit des For schungsgegenstandes. der sowohl zur Geschichte der Geschichtswis senschaft als auch zur Geschichte der KPD und somit der Komintern gehört, hingewiesen wird. Die Ka pitel II und III geben einen Über- Er stellte in 19 Thesen Fragen des Studiums der Geschichte der Bolschewiki in der revolutionären deutschen Arbeiterbewegung 1919 bis 1933 zur Diskussion. Im ver laufe seiner chronologischen Ab handlung, deren Schwerpunkt auf der Zeit der relativen Stabilisie rung lag, wies der Vf. nach, daß die KPD „das Studium der Ge schichte der Bolschewiki als Stu (S. 4) Der Leser wird nicht nur mit marxistisch-leninistische Alterna- Wesentliche Forschungsergeb nisse zum Gesamtprojekt enthält in komprimierter Form das Lehr material, das einen Schritt bei der Darstellung einer umfassenden Geschichte der Geschichtswissen schaft von den Anfängen des histo rischen Denkens und der Ge schichtsschreibung in den ersten Klassengesellschaften bis zur Ge genwart darstellt, wobei „die Ge schichte der marxistisch-leninisti schen Geschichtswissenschaft Kern, Hauptinhalt und Höhepunkt“ ist. theoretischen Arbeit der KPD 1929 bis 1933 heraus. Ausgehend von der Dialektik zwischen veränderten An forderungen an Strategie und Tak tik und der wachsenden theoreti schen Reife zeigte der Verfasser die neuen Akzente im Geschichts denken der KPD in der Zeit der Weltwirtschaftskrise. Diese Publikationen widerspie geln neben anderen die im Verlauf von fast zwei Jahrzehnten gewach senen Voraussetzungen für eine wissenschaftliche Konferenz, die am 2. und 3. April 1979 an der KMU mit starker internationaler Beteiligung stattfand (Vgl. BzG, H. 4/1979). Der soeben erschienene Protokollband, der bei der Redak tion der WZ Leipzig noch erhält lich ist, verdeutlicht Prinzipien des Herausgebers der von W. Berthold geleiteten Forschungsgruppe: 1. Die enge Verbindung von politi scher Geschichte, Ideologie geschichte und Geschichte des Ge schichtsdenkens. 2. Die Ausdehnung der Untersu chungen über Deutschland hinaus, vor allem auf die CSSR und die VR Polen. 3. Die Einbeziehung von Vertretern anderergesellschaftswissenschaftli- cher Disziplinen (Literatur geschichte. Geschichte der politi schen Ökonomie). Schließlich sei hervorgehoben, daß die Realisierung des For- schungsproiektes auf dem Wege von Qualifizierungsarbeiten er folgte. wobei Themen für Disser tationen A und B sowie Diplom arbeiten. die aufeinander ab gestimmt waren, vergeben wurden. Dagmar Seibt 1917“ und die „Illustrierte Ge schichte der deutschen Revolution“ in eigenständigen Abschnitten ana lysiert werden. Während das Lehrmaterial als Versuch einer Gesamtsicht für die Zeit von 1917/18 bis 1945/46 gewer tet werden kann, wobei die Wei marer Republik im Vergleich zur Zeit der faschistischen Diktatur gründlich erforscht worden ist, ent hält der Bd. 6 des Protokolls der Jubiläumstagung der Historiker kommission UdSSR-DDR Arbeiten von Leipziger Historikern zum Komplex des Roten Oktober unter dem historiographiegeschichtlichen Aspekt. („Zur Erkenntnis der Gro ßen Sozialistischen Oktoberrevolu tion als weltgeschichtlicher Maß stab durch Komintern und KPD“, „Die Große Sozialistische Oktober revolution in der Schulungsarbeit der KPD 1927“, „Die internationali stische Hilfe der sowjetischen Ge schichtswissenschaft bei der For mierung des marxistischen Ge schichtsdenkens im Ausland“). Mit sechs Beiträgen waren Leip ziger Historiker am Kolloquium „Der Platz des Studiums der Ge schichte der KPdSU in der ideolo gischen Arbeit der KPD“ des Lehr stuhls Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED beteiligt, in des sen Verlauf K. Kinner seiner Dis sertation B verteidigte. VStIE Christoph Lichtenberg k larnnte einst auf: „Himmel, 23h mich kein Buch von Bü- X . schreiben." Sein Seufzer BBer um Vorwurf. werden, den Bkoider jener Wissenschaftler 9 mlegen gegenüber erhob, der Bseht der Geschichte der Wis- GBuht! befaßte und demzufolge S äf. vorwiegend auf Bücher Betlendere Druckerzeugnisse als angewiesen war. Auch den- NBSShjeddie sich der Geschichte der Bor .'^Wissenschaft oder der V hagraphiegeschichte verschrie- i W u' blieb er nicht erspart. "8 jäteten z. B. M. O. Neckina HtehaN. Gorodecky, die zu den Wböreden Historikern der UdSSR Ebehth, daß historiographiege- Bs0 iche Forschungen als „Mo- 29g neinung" oder als Entdek- 3, dXerheißungsvoller Lagerstät- kaum ausgebeutet seien“, "34 SSh abzutun versucht worden BBBhnennoch hat sich die Histo- 0 Phiegeschichte auch in der %[“ s selbständige Teildisziplin SX 1 n den letzten zwei Jahr- herausgebildet (W. 33,2 Vgl. BzG, H. 3/1979, S. hen Wert maß der Vizeprä- P önder Historiker-Gesellschaft 89 NE dem Werk von W. Bert- SksMarxistisches Geschichtsbild, B9kbtront und antifaschistisch-de- 2 Stische Revolution“ (1970) zu. rfr Auffassung nach die U N Etappe in der Entwicklung Äip Existisch-leninistischen Hi- "taraphiegeschichte in der DDR ;Pe"nleitete. und er stellte fest: Re Weite Etappe (Mitte der sech- B%e bis Beginn der siebziger 8 Wurde vor allem durch eine BeUsweitende systematische Er- 2 pung des Beitrages der KPD Gensntwicklung des marxistisch- Rokätischen Geschichtsbildes und in Deutschland charakte- Weh Zugleich entstanden erste Bbdhsuchungen über die ge- pkh swissenschaftlichen und ge- • ^Propagandistischen Leistun- r Kommunistischen Interna- \pUnd der Französischen Kom- "nfischen Partei; in Angriff ge- %uen wurden schließlich For- V’ßn über die internationale “ahlung der sowjetischen Ge- k "tswissenschaft..." Diese For- Leipziger historiographie- geschichtliche Forschungen D er Weg unserer Republik war immer auch von Kommentaren und ungebetenen Ratschlägen derer, die uns nichts Gutes wollen, begleitet. Überflüssig zu sagen, daß wir uns solcher Anteilnahme auch zu unse rem Jubiläum „erfreuen“ konnten, wenngleich, wie ich meine, diese aus verständlichen Gründen recht klein laut oder eben ganz dick aufgetra gen war. Diese Zuwendung hatte schon immer unterschiedliche Ge wandet — sie ist döse und giftend, wie etwa von Springer oder „RIAS“, schulterklopfend oft von anderen Medien, auch tiefsinnig meditierend, wie von einer ganzen Gilde soge nannter Deutschlandpolitiker nicht nur der Unionsparteien, oder auch klugschwätzend wie von denjenigen, die sich „DDR-Forscher“ nennen (kürzlich behamptete einer von ihnen in ihrem Zentralblatt „Deutschlandarchiv“ wiederum ein „qualitativ neues Tief“ in der „von krisenhaften Perioden weiß Gott nicht freien Geschichte der DDR“). Ihre Art, mit der Realität der DDR nicht zurecht zu.kommen, war schon immer, eine zählebige Sache und sie ist es auch heute. Unruhe in politischen Kreisen der BRD hat kürzlich eine Umfrage des „Senders Freies Berlin“ unter Ju gendlichen ausgelöst. Befragt nach dem Interesse an der DDR, bezeug ten 10 Prozent von ihnen kein, 51 Prozent ein nur mäßiges Interesse. Der CDU-Sprecher G. Heinrich nannte dieses Ergebnis laut „CDU/ CSU-Pressedienst“ vom 24. 9. „be stürzend“. Dem ist nicht sofort zu widersprechen, wenngleich in einem anderen Sinne als dem von ihm ge machten. Bedeutet es für Heinrich und die Seinen eine Schlappe bei der Festigung des „Gedankens der deut schen Einheit“, um die sich ja gerade seine Partei — mit allem Revanchis mus — bemüht, so ist das Ergebnis aus unserer Sicht wohl eher beun ruhigend. weil es etwas über anti kommunistische Verketzerung der DDR und das DDR-Bild eines Teiles der Jugendlichen aussagt. DDR-Alltag ist „Mangelware" Beim Nachsinnen über die Gründe für die unglaubliche Tatsache kommt Heinrich allerdings zu eini gen Einsichten, die für letzteres spre chen. So stellt er unter anderem fest: Meldungen über den Alltag in der DDR seien in den Massenmedien Mangelware. Ja, natürlich, was erfährt denn der BRD-Bürger aus seiner Zeitung, dem Rundfunk oder Fernsehen über die DDR, was hat er allein in die sem unserem 30. Jahr erfahren? Das läßt sich ziemlich konkret auf zählen: Daß die DDR-Führung Ge setze erläßt, die die Bürger „gän geln“, (Stichworte: Intershop-Wert- Schecks, Durchführungsbestimmung zum Strafrechtsänderungsgesetz); daß „freie Meinungsäußerung unter drückt wird“ (Stichworte: Westli ¬ chen Journalisten seien die Arbeits möglichkeiten „beschnitten“; „kri tisch“ — in Wahrheit verleumde risch — publizierende Schriftsteller der DDR würden „unterdrückt und totgeschwiegen“). Wir kennen die Kampagnen, wir wissen um die Absicht — Verun glimpfung der DDR, Verunsiche rung unserer Bürger. Darüber hin aus ist nicht viel. Kaum etwas über die -Erfolge in der Arbeit, in der Landwirtschaft in sozialer und kultureller Hinsicht. Aber Sen dezeiten in Stunden für Republik flüchtige, die mit tränenunterdrückter Stimme über „finstere Haftzeiten in Staatssicherheitsgefängnissen“ reden dürfen, wie erst unlängst und so un- gemein zufällig unmittelbar vor dem Jahrestag im ZDF. Das ist die Aufbereitung einer psychologischen Atmosphäre, in der sich ein DDR-„Bild" formt. Da glaubt man dann möglicherweise auch die Wertung, die der „RI AS“-Sprecher im Mittagskommentar des 7. Oktober resümierend abgibt (und nimmt es nicht als das. was es ist, ein dut- zendmal verkauftes Manuskript). Nachdem dieser in der Rede Erich Honeckers nicht vier mehr als „mas sive Drohungen gegen die BRD“ entdeckte, folgen allein diese Stereo type antikommunistischer Sprach regelung (die keineswegs, wie aus abendlichen Fernsehkommentaren zu ersehen, nur „RIAS“-Deutsch sind): „Vermeintlicher Arbeiter-und- Bauern-Staat“, „befohlener Jubel“, „von Staatspropagandisten gesteuer ter Jubel“, „nicht die Menschen sind es, das System...“, allein die BRD sei die „freiheitliche Alternative“. Entweder man glaubt das in der BRD, oder man hat es satt. Vielleicht spielen beide Dinge eine Rolle bei der Beurteilung des anfänglich er wähnten Umfrageergebnisses. Im mer mehr Jugendliche finden schließ lich durch persönliche Bekannt schaften mit der DDR, durch die wachsende Ausstrahlung unseres Landes, die aktive Arbeit der Kom munisten im eigenen Land eine andere Beziehung zu den Tatsachen. Das wird aber unterschlaeen. Was wir nicht unterschlagen dürfen, ist die Gefährlichkeit unseres ideologi schen Gegners, die Wirkung, die ein jahrzehntelang erzeugtes Zerrbild haben kann. Freilich, es gab seit 1949, als man der DDR zur Gründung den lächerli chen Satz widmete, daß sie ihr erstes Jahr nicht überstehen würde, eine Entwicklung des DDR-Bildes. Scheuklappen und die Realitäten Das konnte unter dem Druck der Realitäten auch gar nicht anders sein. Dominierten bis 1961 die Schauermärchen von Totalitarismus und Zwangskollektivierung, mußten, als die Erfolge im Aufbau in der DDR auch mit antikommunistischen Scheuklappen nicht mehr übersehen werden konnten, gewisse Realitäten auch in der Berichterstattung an erkannt werden. Erfolge „trotz SED“ hieß es dann. Und nach und nach gewöhnte man sich in den 60er Jahren auch an die offizielle Staatsbezeichnung unserer Republik (bis auf rechteste Organe wie „Welt“ und „Bild“ des Sprin ger-Konzerns, die das bis heute nicht richtig können). Mit der beginnen den Normalisierung der Beziehun gen zwischen den beiden deutschen Staaten im Zuge des Voranschreitens der politischen Entspannung in Eu ropa war vieles, was aus dem kalten Krieg noch gewärtig war — diverse Bundesministerien, aber auch Sen der wie der „Deutschlandfunk“ — zum Anachronismus geworden, der die BRD-Politik unglaubhaft machte und der gegebenen Chance der grö ßeren Völkerverständigung im Wege stand. Aber ehrlich um Entspannung bemühte Kräfte, die diese Ministe rien oder Sender liquidieren woll ten, liefen zumeist ins Leere. Neue Takte im alten Marsch Vielmehr wurde der Apparat der ideologischen Beeinflussung reorga nisiert, den neuen Bedingungen an gepaßt, der Ton änderte sich. Zu gleich wurden die Früchte der Ent spannung, wie die besseren Arbeits bedingungen für Journalisten im an deren Land, in zunehmendem Maße in faule Früchte der Einmischung umfunktioniert, ein Prozeß, der unser Mißtrauen berechtigt förderte. Was wir in der Gegenwart und in diesem Jubiläumsjahr unserer Re publik registrieren, sind verstärkt Züge des kalten Krieges, insbeson dere getragen von den Massenme dien der BRD. Wenn Bundeskanzler Schmidt kürzlich sagte, daß „Bereit schaft zur Realität“ nötig sei, dann gilt das, wie in allen anderen Be reichen, wohl auch und nicht neben sächlich dafür, wie man die DDR sieht oder sehen will. Das ist einzubeziehen in den Zu sammenhang, wenn Erich Honecker Mn seiner Rede am Vorabend des 7. Oktober — auf die Äußerung Schmidts Bezug nehmend — sagte, daß wir aufmerksam alle Schritte der Bundesregierung registrieren, die der weiteren Normalisierung der Beziehungen zwischen den beiden deutschen Staaten dienen. Die ersten Reaktionen von westli cher Seite, insbesondere auch der Massenmedien, auf die Reden E. Honeckers und L. Breshnews und insbesondere auf dessen konkrete Vorschläge für eine Rüstungsbe grenzung in Europa und damit der Stärkung des Vertrauens zwischen den Staaten sind dabei nicht gerade verheißungsvoll. Sofort versucht man, wie die „Welt“ und andere Monopolorgane, das Haar in der Suppe zu finden und das sorgfältig gepflegte Bild von der „Bedrohung aus dem Osten“ zu wahren. Dr. Hans Kubach om Dilemma mit einem ^Ischen PDR-Bild DIE® WELT db UNABHNGICE TAGESZEITUNG FCR DEUTSCHLAND ====== svawww 8-agggg kfurterRundschau Unabhängige Tageszeitung Aus Hochschulen der DDR Gäste aus 27 Ländern bei der ICPC 79 Martin-Luther-Universität:Eine internationale Konferenz zur Che mie des Phosphors fand Ende September unter der Schirmherr- schuft der Internationalen Gesell schaft für reine und angewandte Chemie (I. U. P. A. C.) in Halle statt. An dem wissenschaftlichen Symposium, das von der Sektion Chemie der Universität mit Un terstützung der Akademie der Wissenschaften der DDR und der Chemischen Gesellschaft der DDR durchgeführt wurde, nah men rund 450 Wissenschaftler aus 27 Ländern teil. Die ICPC 79 (International Conference on Phosphorus Chemistry) stellt das erste integrierende Symposium der organischen und anorgani schen PhoSphorchemie nach dem II. Symposium über anorganische Phosphorverbindungen (Prag 1974) und der V. Konferenz über Or ganphosphorchemie (Gdansk 1974) dar. Studenten untersuchten Wasserqualität Wilhelm-Pieck-Universität: Auf schluß über die Nutzbarkeit der Da r ß-zingster Boddenkette für die Fischerei. Landwirtschaft und das Erholungswesen geben Unter suchungen, die von 65 Studen ten und 30 Wissenschaftlern der Sektion Biologie der Universität im Rahmen des zentralen Jugend objektes „Entwicklung der Was sergüte im Darß-Zingster Bodden gewässer“ vorgenommen wurden. Die Ergebnisse des Jugendobjek tes, das u. a. vom Maritimen Observatorium der KMU unter stützt wurde, sollen im Novem ber auf einer DDR-offenen Stu dentenkonferenz veröffentlicht werden. Projekt für neue Hauptstadt Nigerias Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar: An der städtebaulichen Planung und Vor bereitung für den Bau einer neuen Hauptstadt für Nigeria ar beitet seit einem Jahr eine Gruppe von DDR-Experten ge meinsam mit Wissenschaftlern aus Nigeria und Polen. Die zu künftige Einwohnerzahl der auf einem Territorium von 8000 km 3 entstehenden Hauptstadt ist mit 3 Millionen ausgewiesen. Nach dem der Generalplan durch die nigerianische Regierung bestätigt wurde, haben neben der Planung der Infrastruktur, der Wohn gebiete, des Zentrums und der Industriebetriebe erste Bauarbei ten begonnen. Mikrochirurgischer Lehrgang für Urologen Wilhelm-Pieck-Universität: Ein Lehrgang für experimentelle Mi- krochirurgie, der von der Urolo gischen Universitätsklinik des Bereiches Medizin und der Ge sellschaft für Chirurgie und Uro logie der DDR durchgeführt wurde, ging kürzlich in Rostock zu Ende. Der unter der wissen schaftlichen Leitung von Prof. S. Lee (USA) stehende Kursus vermittelte Urologen und Chir- urgen der DDR Erfahrungen zur Verbesserung der experimentellen und klinischen Arbeit auf dem Gebiet der Organtransplantation und der Retransplantation von Geweben (plastische und rekon- struktive Chirurgie). Internationale Konferenz zur Berechnungstheorie Humholdt-Universität: Pro ¬ bleme des Rechnens und der Be rechenbarkeit standen im Mittel punkt der »tägigen internationa len Konferenz „Fundamentals of Computations Theorv“. die Ende September vom Zentralinstitut für Mathematik und Mechanik der Akademie der Wissenschaften der DDR und der Sektion Physik der Humboldt-Universität durch geführt wurde. Die etwa 200 Wis- senschaftler aus zahlreichen Län dern befaßten sich u. a. mit alge braischen und konstruktiven Theorien von Maschinen sowie kategorientheoretischen Metho den der Berechnungstheorie. Ne ben der Erfassung der engen Wechselbeziehungen zwischen Mathematik und Informatik soll die Tagung dazu beitragen, Pro bleme der Hard- und Software- Technologie moderner Rechen anlagen zu lösen.
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