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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1979
- Erscheinungsdatum
- 1979
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19790000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19790000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1979
-
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- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 23. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 30. März 1
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- Ausgabe Nr. 15, 16. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 20. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 27. April 1
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- Ausgabe Nr. 20, 18. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1
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- Ausgabe Nr. 24, 15. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 29. Juni 1
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- Ausgabe Nr. 28, 13. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 20. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 24. August 1
- Ausgabe Nr. 32, 7. September 1
- Ausgabe Nr. 33, 14. September 1
- Ausgabe Nr. 34, 21. September 1
- Ausgabe Nr. 35, 28. September 1
- Ausgabe Nr. 36, 5. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 37, 12. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 19. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 26. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 2. November 1
- Ausgabe Nr. 41, 9. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 16. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 23. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 30. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 7. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 46, 14. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 47, 21. Dezember 1
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Band
Band 1979
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Böhme, rung der führenden Bolle unserer, vermochten, tief in den Gehalt der Partei an der Universität geprägt. bestimmt, nationalen Tagungen ihres Internationalen Bildungsplanung oder ischen Zentrums für Förderung Hochschul- zu bewälti- damals alle Pädagogischen Fakultät, der heutige Minister für Hoch- und Fachschul druck der großzügigen von Wissenschaft und bildung im Sozialismus, gen hatte, wuchsen wir Als Sekretär des Nationalen Front Kandidat für den tätsrat, der sich Wesens und der Leistungskraft der sozialistischen Universität des Volkes. der UNESCO, Instituts für ihres Europä- Hochschulbil- Restaurant des Schlachthofes vor stellte, mußten wir uns mit offenen und getarnten Feinden unserer Poli tik konsequent und offensiv ausein- andersetzen. Und nach dem konter revolutionären Angriff auf unseren jungen Staat am 17. 6. 1953 formier ten wir uns zu einer Art „Kampf gruppe“. Jene Einheit von Politik und Wissenschaft, die voll unsere Tä- gleichsam in die Front des Klassen kampfes eingereiht, legte termin gemäß sein Staatsexamen in Ge schichte ab. Damals war die Universität eben unmittelbar Feld der Klassenausein andersetzung mit dem politischen Gegner auf allen Gebieten. Die im Auftrage unserer Partei wahrgenommenen staatlichen Funk tionen verstand ich stets als einen politischen Auftrag zur Lösung der der Gesamtuniversität gestellten Auf gaben. Immer dann, wenn wir es Ausschusses der der Fakultät, als damaligen Fakul- sinnigerweise im Prof. Dr, Möhle erinnert sich an seine 30jährige Tätigkeit an der Universität ihm zogen wir Bilanz; was wir in seinem Namen bei unserer Univer sität zur Verbreitung seiner und der Ideen von F. Engels und W. I. Lenin als Grundlagen unserer Gesamtpoli tik und unserer Wissenschaften er reicht hätten. In den ersten Jahren des Beste- hens unserer Republik war auch mein Wirken an der damaligen Päd agogischen Fakultät durch das kon sequente Ringen um die Erfüllung der Aufgaben bei der Festigung der antifaschistisch-demokratischen Ord nung und der Schaffung der Grund lagen des Sozialismus bei der über zeugenden Begründung und Realisie- tigkeit bestimmte und wesen, Gen. Prof. H.-J. „Möhle macht's möglich" Und eingebettet in diesen Prozeß der steten Weiterentwicklung der Republik und unserer Universität, die die grundlegende Umgestaltung von Erziehung und Bildung sowie Forschung und Kaderentwicklung in enger Verbindung mit der Errich tung des Neubaukomplexes, Aus düng, sei es bei Aktivitäten der Wirt schaftskommission der Vereinten Na tionen für Afrika im Bildungsbereich. Das mit UNESCO-Unterstützung von der Sektion Pädagogik der KMU Ende dieses Jahres im Zu sammenhang mit der VII. Zentralen Leistungsschau geplante Symposium, das vor allem Vertreter national be freiter Staaten zusammenführen wird, ist hier ebenfalls zu nennen. Und solidarische Unterstützung für die national befreiten Staaten bedeu tete das Wirken der vom Verfasser geleiteten Expertengruppen, die z. B. die DVR Algerien bei der Vor bereitung und dem Ausbau eines na tionalen Hochschulwesens berieten und praktische Hilfe leisteten. In diesen Tagen vor dem 30. Jah restag unserer DDR ist es unser er klärtes Anliegen, aus den gewonne nen Erkenntnissen und Erfahrungen jene Schlußfolgerungen herzuleiten, die uns in die Lage versetzen, initia tivreich und entschlossen an-die Lö sung der unserer Universität für die weitere Ausgestaltung unserer 'so zialistischen Gesellschaft gestellten, nächsten politischen und wissen schaftlichen Aufgaben heranzugehen. schaftlicher Arbeit, die in Koopera tion mit der T.-G.-Schewtschenko- Universität Kiew erfolgt, und über die hochschulpädagogische Aus- und Weiterbildung des wissenschaft lichen Nachwuchses wirksam ent sprochen werden. Für ein neues Profil des Absolventen Der VIII. Pädagogische Kongreß der DDR, zu dem ich delegiert war, forderte alle seine Teilnehmer zum Überdenken nicht nur des gesell schaftlichen Auftrags unserer Schule, sondern auch des gesamten Bil dungswesens einschließlich seiner Universitäten und Hochschulen in Vorbereitung auf den 30.- Jahrestag der DDR auf. Natürlich standen und stehen dabei für den Pädagogen und ehemaligen Prorektor für Studien angelegenheiten Fragen der Erzie hung und Bildung der Studenten in enger Verbindung zu Forschung und sozialistischer Praxis im Blickpunkt. Das politisch-ideologische und als verantwortliche Leiter. Im Kol lektiv der Kreisleitung der SED, de ren langjähriges Mitglied ich war, im konstruktiven Zusammenwirken mit der Universitätsgewerkschaftslei tung und der FDJ-Kreisleitung, auch gestützt auf Rat und tätige Mitarbeit der Wissenschaftler, Studenten, Ar beiter und Angestellten unserer Uni versität, war der 1. Prorektor um die politische und wissenschaftsstra tegische Qualifizierung seiner Tä tigkeit bemüht. Es fehlte nie an er mutigender, zugleich kritischer Un terstützung, wie sie in der Sinnum- deutung für MMM mit „Möhle macht’s möglich“ und mit dem hel fenden Hinweis auf falschen Lei tungsstil im „Möhlesieren" ihren Ausdruck fand. . Unsere Solidarität i wird gebraucht | Meine besondere Aufmerksamkeit als berufenes Mitglied der UNESCO- Kommission der DDR galt dem wach senden Beitrag zur Erfüllung vor allem der politisch und wissen- ' schaftlich profilierten Resolutionen 1 dieser Weltorganisation, sei es als : Konsultant oder Experte bei inter- tre ren? visog nd 0" 2rg0" uns"" ii n, 0. h cf, ts u er e gud na Ho” .h li isca l 2 * * * * * 8 ‘ stad erc" n 0a iert? itde" ih it de 'S t niv" 5 td r Beschlüsse unserer Partei und Re gierung einzudringen, sie überzeu gend vor allen Universitätsangehöri gen zu erläutern und damit zugleich für ihre Erfüllung zu mobilisieren, konnten wir Fortschritte sichern. So war es zum Beispiel, als die Dele giertenkonferenz der Universitäts parteiorganisation das „Programm zur weiteren sozialistischen Umge staltung der Karl-Marx-Universität“ im Jahr 1958 beschloß, dessen für das Hochschulwesen der DDR rich tungweisende Umsetzung ich als da maliger Prorektor für Studienange legenheiten fördern konnte. Die 550- Jahrfeier der Universität war im folgenden Jahre eine eindrucksvolle internationale Demonstration des fachlich-wissenschaftliche Profil des Absolventen, der mitverantwortlich für die weitere Ausgestaltung unse rer sozialistischen Gesellschaft sich für die Beschleunigung des wissen schaftlich-technischen Fortschritts im künftigen Beruf vorbereitet, war für uns jederzeit bestimmend bei der in haltlichen und methodischen Gestal tung des Lehr- und Studienprozes ses. Zu den vom Genossen Rektor Prof. Dr. L. Rathmann in seinem Artikel „25 Jahre Karl-Marx-Uni versität“ gewürdigten Aktivitäten; wie dem ersten Komplexpraktikum Böhlen 1963 und der ersten Lei stungsschau der Studenten der KMU „Habt Mut zum eigenen Denken“ 1964, konnte damals von mir ein auch die künftige Entwicklung be stimmender Beitrag geleistet wer den. Mit der FDJ-Organisaticn der KMU eng zusammenarbeitend, wur den manche Hemmnisse in den da maligen Instituten unserer Universi tät überwunden. Der immer persön lich vertretenen Anforderung, den Erziehungs- und Ausbildungsprozeß politisch und hochschulpädagogisch verstärkt zu fundieren, kann heute mit der eigenen hochschuldidakti schen Forschungsarbeit zur Entwick lung schöpferischer Studentenpersön lichkeiten in selbständig-wissen sollte in jenen Stunden einen für mich so einprägsamen Ausdruck finden. Der damalige Absolvent der aWenn wir in wenigen Tagen den E Jahrestag der Gründung unserer öpublik begehen, dann auf drei aennien Werden und Wachsen un- E 65 Arbeiter-und-Bauern-Staates EEreinsam zurückblicken, so bedeu- k dieser 7. Oktober 1979 für mich a5"8önlich zugleich Rückblick auf kahre Zugehörigkeit zum großen V lektiv unserer Karl-Marx-Uni- ld sit ät Am 7. Oktober 1949 näm- 2 Wurde der ehemalige Hochbau- erDmerer und Neulehrer an einer ''eiterten Oberschule zum Stu- Unm der Pädagogik, Mathematik e Chemie an der Leipziger Uni- 3) Sität immatrikuliert. Diese i] Jahre, die die zweite Hälfte mei- Hl Lebens ausmachen, sind für IFh jener Zeitabschnitt, in dem ich Fer Auftrage und im Kollektiv unse- N Sozialistischen Einheitspartei uhHtschlands als Student, Assistent 4G Hochschullehrer, an unserer dana mater lipsiensis wirken konnte, Fvon wieder mehr als 15 Jahre als lenrektor für’ Studienangelegenhei- vo-Hnd als 1. Prorektor mit verant- ynrtlichen Aufgaben für die Leitung enerer Universität. Bei dieser gu- 8 Bilanz, die wir gemeinsam als Vehger unserer sozialistischen DDR iiir n können, sind es gar mannig- Re8e. Erinnerungen und Erfahrun- Buedie uns erneut bewußt werden, C denen wir zugleich die Impulse tendie Lösung der vor uns stehen- Beain ihrem Anspruch wachsenden e Hschaftlichen und wissenschaft- acen Aufgaben erhalten. Einige Vh u n uns in unserem Denken kennH andeln zu bestimmenden Er- Nen i issen zusammen. Nur von ih- kann hier die Rede sein. ialog am Grabe von Marx 844 ich die erste Delegation von Unqtonsdirektoren der Mathematik W Maturwissenschaften zum Be- 1970 mittelenglischer Universitäten en eitete, legten wir in London Cv von Karl Marx ein Elu- ssuKebinde nieder. In einer Art mmer Rechenschaftslegung“ vor Es ging immer dann zügig voran, wenn wir die Aufgaben politisch lösten Da muß sich Frau Professor Stationen des Weges von Prof. Dr. Annelore Berger - aufgezeichnet von Dr. Gerda Strauß r Ul Sie Er- w 1966 zum Selbstverständlichkeit. wurde Genossin Prof. Berger läßt keine Möglichkeit ungenutzt, um mit „ihren" Studen- Foto: HFBS/Engel ten ins Gespräch zu kommen. selte is tau' . meist unbestimmt. Der Terminplan ist tagtäglich randvoll, aber die Zeit für Gespräche mit den Studenten läßt sie sich nicht streichen. Sie i stellvertretenden Grundorganisation. ein, sondern vor allem dafür, daß die Mädchen und Frauen die viel fältigen Möglichkeiten, die unsere Gesellschaft für ihre Qualifizierung bietet, erkennen und bewußt nutzen, daß ihnen die dafür erforderlichen Bedingungen in den Arbeitskollek- Annelore Berger geht früh pünkt lich 7.15 Uhr aus dem Haus, wann 30Jqhre DDR-Jahre des Fordern und Förderns von Wissenschaftlerpersönlichkeiten] Sie ge- ist Er- durch Forderung politisches Ver ständnis, die Einstellung zur Ar beit und auch zum Beruf geför dert. Ich lernte, fachliche Arbei ten tatsächlich als gesellschaftli chen Auftrag zu verstehen und sah gesellschaftliche Tätigkeit als einen unabdingbaren notwendi gen Bestandteil des Lebens in meinem Staat an. Doch dann stand die Forderung, nach Beendigung des Studiums wurde wählt, t un r kri- ichtel nach ; im- sich . Sie und Über verschiedene Arten von Forderungen in seinem Leben schreibt Dr. Klaus Scheuch Javon n wir atisd i wir den radh‘ iserer wir kön- ktiod 24 Stunden Bedenkzeit Seit dem 1. September 1976 Genossin Berger Prorektor für Da sie gut lernte, kam sie zur gierten Oberschule, legte 1956 sie es abends wieder tiven geschaffen werden. betritt, ist in Leitungsfunktionen trifft keine Entscheidungen i der .Studentenakte. Ihre Tür ist mer offen für junge Leute, die mit Problemen herumschlagen, versucht zu raten und zu helfen selbst hat das für sich getan. Es ist ihr dabei nichts geschenkt worden, es gehörten Fleiß, Konsequenz und Selbstdisziplin und auch eine Por tion gesunden Ehrgeizes dazu, die Lust und der Mut, sich selbst auszu probieren, herauszufordern und zu beweisen. 1971 promovierte Annelore Berger zum Dr. sc. und wurde im Septem ber als eine der Jüngsten zum Pro fessor mit Lehrstuhl berufen. Als sie auf dem Volkspolizeimeldeamt ihren Personalausweis ändern lassen wollte, belehrte sie die Genossin hinterm Schreibtisch: „Da muß sich die Frau Professor schon selbst herbemühen.“ Annelore Berger blieb hartnäckig stehen, und die Genossin blickte sie ungläubig an. Wieder ein bißchen Besonderheit, ein bißchen Abwei chen von den bisher üblichen Vor stellungen von einer Frau Professor. In Annelore Bergers braunen Augen blitzt der Schalk auf, wenn sie diese Episode erzählt. • en‘ i Ver ■ uni niver önne? ürlid iüssel n eh def UZ edert . Ver Und ch je er Ulf er de ( tärke weis« n def i. wä ■rt id der Parteiarbeit gesammelt. Sekretär der entscheidet ruhig, sachlich und ener gisch. Gerade die Kontakte mit Stu denten, die sie sieh auf vielfältige Weise schafft, indem sie zu ver schiedenen Gesprächsrunden einlädt, machen ihr an ihrer Arbeit beson dere Freude. „Aus solchen Beratun gen komme ich immer voller Ideen für meine Arbeit“, bekennt sie. — Nein, sie bedauert nicht, daß sie Prorektor geworden ist, obwohl sie auch ein wenig persönliches Glück, familiäre Geborgenheit, für ihre ge radlinige berufliche Entwicklung ge geben hat. schon selbst herbemühen“ Ihre eigentlichen Lehrjahre Aber ihre Lehre in der Leitungs arbeit liegt noch auf einer anderen Ebene. Seit 1963 ist Annelore Ber ger Mitglied der SED. Fachliche Ar beit war bei ihr stets mit gesell schaftlicher Aktivität verbunden. Sehr bald hatte sie in der Gemein schaft der Genossen Erfahrungen in Ziehung und Ausbildung. Diese Funk tion stand nicht in ihrem persönli chen Plan, aber es ist nach ihrem bisherigen Entwicklungsweg auch nicht überraschend, daß sie ihr an getragen wurde. Annelore Berger er bat sich 24 Stunden Bedenkzeit. Der Reiz, sich wiederum einer neuen verantwortungsvolleren Aufgabe zu stellen, war stark. Am nächsten Tag hatte sie sich entschieden. „Wenn ihr mir das zutraut und mir helft, will ich mich bemühen, eure Erwar tungen nicht zu enttäuschen.“ Sie hat sie nicht enttäuscht. Wohl gab es einige Skeptiker, die fragten, ob die junge Frau (nicht mal 160 cm groß und keinen Zentner schwer) genü gend Autorität haben und mitunter in einer solchen Funktion notwen dige Härte und Konsequenz aufbrin gen würde. Schließlich war es ja wieder ein bißchen Besonderheit, ein bißchen Abweichen von dem bis her Üblichen. An diese Zweifel will sich heute keiner mehr erinnern. Annelore Berger sagt selbst: „Ich weiß nicht, ob ich diese Aufgabe un ter anderen Bedingungen gepackt hätte. Aber in diesem Kollektiv des Rektors und der Prorektoren habe ich es geschafft. Das erste Jahr war das schwerste. Jedoch die Gewiß heit, sich jederzeit mit erfahrenen Genossen beraten zu können, das Gefühl, daß man in komplizierten Situationen nicht allein gelassen wird, haben mir viel Kraft gegeben. Und eine große Hilfe sind mir die Direktorate für Studienangelegen heiten und für Weiterbildung und die Hauptabteilung Wohnheime.“ Ab: _Derscnuse, egte 17JU das RDitur ab und bewarb sich an der zu leisten, für den man ausgebil det ist, nicht vernachlässigen wollte. Heute, mit etwas Abstand, wird die wechselseitige Befruch tung von Beruf und gesellschaftli cher Tätigkeit sowie Leitungs funktionen erst recht deutlich. So möchte ich die Erfahrungen dieser Jahre, den Kontakt mit Menschen, die mir etwas geben konnten, nicht missen. Zwischen Forderung und För derung bestehen in der deutschen Sprache nur zwei kleine Striche Unterschied, doch das Ver gessen dieser Striche ist nicht nur ein Schreibfehler. Zentrierung von Forderungen auf einzelne, weil das so schön einfach ist, Ein seitigkeit von Forderungen führt letztlich nicht zur Förderung, sondern zur Beförderung in die Mittelmäßigkeit und zur Überfor derung. In der Forderung steckt Förderung, die dialektische Wech selbeziehung zwischen beiden sollte jedoch nicht vergessen werden. 30 Jahre DDR führten zur Schaffung von Bedingungen, die die Entwicklung in allen gesell schaftlichen Bereichen förderten, führte und führt zu konkreten Forderungen an jeden einzelnen von uns. So bin ich ein typisches Kind unseres Staates. Ich habe all diese fördernden Bedingungen ausge nutzt, bin durch Forderung geför dert worden, bin politisch gereift und als Persönlichkeit gewach sen. Diese Zeit bezeichnet Genossin Ber ger selbst als ihre eigentlichen Lehr jahre. Seit 1969 ist sie Mitglied der SED-Kreisleitung und leitete bis 1976 die Frauenkommission. Von 1970 bis heute arbeitet sie in der Frauenkommission der SED-Bezirks leitung mit. Diese Funktionen liegen ihr besonders. Sie setzt sich nicht nur für Kindergarten- und Krippenplätze als erster Arzt hauptamtlich FDJ-Sekretär zu werden. Hier hörte für mich die Selbstverständ lichkeit auf. Viele Diskussionen waren notwendig. Überzeugt hat man mich nicht, eingewilligt habe ich durch die gewachsene Haltung zur Partei Als ich gerade meine Facharztprüfung abgelegt hatte, stellte die Partei die Forderung, als Parteisekretär des Bereiches Medizin zu arbeiten. Die erste Reaktion war — warum immer ich? Es zeugt von dem durch Forderung geförderten Bewußt sein, daß diesmal die Anzahl der Gespräche weitaus geringer war, bis ich zusagte, nicht nur aus Pflichtgefühl, sondern aus inne rer Überzeugung. A li diese Aufgaben stellten keine geringe Belastung dar, da man ja auch den gesell schaftlichen Auftrag, eine best mögliche Arbeit in seinem Beruf S chreib etwas über dich aus Anlaß des 30. Jahrestages! Unangenehm, über sich selbst zu schreiben! Noch dazu aus ei nem solchen Anlaß, wo Dank und Lob denen gehört, die mit Ein satzbereitschaft und Opfermut in den schweren ersten Jahren den Grundstein für unser Heute leg ten. Ich dagegen habe vor 30 Jah ren gerade lesen und rechnen ge lernt, trug stolz zum ersten Mal das blaue Halstuch, weil es etwas Neues war. Schreib über Förderung und Forderung in deiner Entwicklung. Forderung ja, aber Förderung? In den Reden überwiegt das Wort „Förderung“. Konkrete Maßnah men in der Praxis zur Förderung durch Schaffung besonders gün stiger Bedingungen, ohne Abstri che an der Qualität zu machen, stehen jedoch zu den Reden häu fig im Mißverhältnis. hielt Vorlesungen über Methodik des Biologieunterrichts und disku tierte mit den Studenten in den Se minaren auch über die Ergebnisse ihrer Arbeit. Die Aspirantur mußte abgebrochen werden. Annelore Berger wurde 1969 zur Dozentin berufen. In dieser Zeit begann sie auch das Leiten zu lernen, weil sie dem Leiter ihres Arbeitskollektivs, der zugleich Pro rektor für wissenschaftlichen Nach wuchs war, häufig assistieren mußte. fne Schule wartete vergebens tPrei Jahre später war das Staats- Aamen geschafft, und die Schule in Btenberg erwartete die frischgebak- Ee Lehrerin. — Sie wartete ver- Eoens. Annelore Berger sollte die REhschullaufbahn einschlagen. Hödb beschäftigte sich mit der Me- diedk des Biologieunterrichts. Auf 1hFem Gebiet promovierte sie 1965. geldener Zeit stand sie dann doch dnsRentlich vor einer Schulklasse: Eenn Sie wollte in ihrer wissen- sdftlichen Arbeit nicht graue Theo- iehbetreiben, es sollte etwas Nütz- Efe herauskommen — für die Errer in den Schulen, für die Schü- dgbeim Lernen. So probierte sie W Was sie herausgefunden hatte, S"ächst selbst in der Praxis aus. qDabei wuchsen Selbstbewußtsein BEreude an der Forsciungsarbeit. bb28erichtig nahm sie die ihr ge- Jene Habil.-Aspirantur an. Jetzt “ ihre Praxis der Hörsaal. Sie Forderungen sind Vertrauensbeweis D och ist das die alleinige Mög lichkeit der Förderung? Je mehr ich nachdachte, desto mehr schmolz meine Antipathie gegen das Thema. Forderung stellt ja ebenfalls eine Form der Förderung dar. Forderungen sind ein Vertrauensbeweis, es wird Verantwortung übertragen, es werden Möglichkeiten eingeräumt, zu lernen und sich selbst zu be stätigen. Geselischaftliche Funk tionen wie Freundschaftsratsvor sitzender, ZSGL-Sekretär der Oberschule, FDJ-Sekretär mei nes Studienjahres sind wichtige Etappen in meiner Entwicklung. Stolz brachten sie, wenn ich mit reden, eigere Ideen verwirklichen konnte, bei verschiedenen Pro blemen auch Hilflosigkeit. Viel wurde mir geholfen, vieles half mir in der persönlichen Entwick lung und auch in der fachlichen Arbeit. S o wurde durch solche Funk tionen das Parteiergreifen und Handeln für unseren Staat zur Als unsere Republik gegründet Brde, war sie gerade elf Jahre alt. emals ahnte sie noch nicht, wel- dde Möglichkeiten der junge Staat Sa Arbeiter und Bauern auch für 16 ~ das zierliche dunkelhaarige baädchen vom Lande nahe Pirna — sreit halten würde. Eines stand aber immer fest: „Ich werde Lehre- 3“ Sie würde einmal mit einem gtüek Kreide in der Hand an der schwarzen Wandtafel vor #ner Klasse stehen. Daran gab es unerhaupt keinen Zweifel. Zunächst gterscheidet sich der Weg Annelore fefers nicht von dem ihrer Alters- Führten. Sie besuchte acht Jahre Me Grundschule, wurde Junger Pio- tollte in ihrer Freizeit mit der pgeren Schwester und ihren Kundinnen im elterlichen Garten imher, und spielte vor allem das von j. bevorzugte Schulespiel, bei dem äk von den anderen als Autorität .fekannt, immer die Rolle der Leh- Srin übernahm. an und bewarD sicn an aer Larl-Marx-Universität für das sShrerstudium. Naturwissenschaften „‘Iten es sein, sie wählte Biologie/ gDemie. Und hier beginnt eigentlich 6anz unauffällig ein bißchen Beson- bsrheit in ihrer Entwicklung, ein Ushen Abweichen von dem bisher LDlichen; denn die traditionellen Shrerinnenfachrichtungen waren Kßutsch, Sprachen, Musik- und nernsterziehung, Handarbeiten, Tur-
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