Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1979
- Erscheinungsdatum
- 1979
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19790000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19790000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1979
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 23. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 30. März 1
- Ausgabe Nr. 14, 6. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 16. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 20. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 27. April 1
- Ausgabe Nr. 18, 4. Mai 1
- Ausgabe Nr. 19, 11. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 18. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1
- Ausgabe Nr. 23, 8. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 15. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 29. Juni 1
- Ausgabe Nr. 27, 6. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 13. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 20. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 24. August 1
- Ausgabe Nr. 32, 7. September 1
- Ausgabe Nr. 33, 14. September 1
- Ausgabe Nr. 34, 21. September 1
- Ausgabe Nr. 35, 28. September 1
- Ausgabe Nr. 36, 5. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 37, 12. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 19. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 26. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 2. November 1
- Ausgabe Nr. 41, 9. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 16. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 23. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 30. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 7. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 46, 14. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 47, 21. Dezember 1
-
Band
Band 1979
-
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
jS 28. September 1979 Porträt/Rezension 5 35 !(PX(g ü ' porträt enen ssen- Farb gspy- Bau- «itet titek ralin; und der erlin nun} ivef‘ Ein' rm , in Irm8 mag 1974 oder 1975 gewesen n . als Gertrud Mittelhäuser J 5 Ausland reiste und dort er- Sie schrieb einen Brief, sich ihre Rückkehr aus dem #40 verzögerte, und die Wissen- "Sr und Angestellten der Sek- nPhilosophie/Wissenschaftlicher Manismus machten sich Sor- tum. sie: Würde die Kollegin älein zurechtkommen? Konnte kiht irgend etwas für sie tun? lich, erst einmal einen netten Im Dezember feiert Gertrud Mittelhäu ser ihren 85. Geburtstag. Ein Alter, in dem es ihr keiner verübeln würde, wenn sie es sich zu Hause gemütlich machen würde. Doch das gibt es für sie nicht. Ihre Devise: Nie so alt sein, daß man über zu viel Arbeit stöhnt. Am 1. Okto ber beendet sie, die sich mit 70 noch jung genug fühlte, die russische Sprache zu erlernen, ihr Arbeitsverhältnis an der Sektion Phil./WK. An Ruhe aber denkt sie auch dann noch nicht... Brief schreiben, daß alles zu Hause in Ordnung ginge und ihr die Kol legen die Daumen drücken für die baldige Genesung. Doch als dieser Brief noch unterwegs sein mußte, kam ein zweiter Brief von Gertrud Mittelhäuser. Er enthielt Hinweise, was die Gewerkschaftsarbeit der Sektion anbelangte. Und sie schrieb auch: „Komme bald wieder, kas siere dann selbst!“ Gertrud Mittel häuser war damals bereits über 80 Jahre alt. Sh sage immer: ,Wer rastet, der rostet! ä be ¬ diel'' Fest' Ubfi yche am < rika" Jerd . vo® ang stve” Beste adel’* er, il ud® aptio‘ str‘ Woll' 220 1979 arbeitete sie in der 23. t5 es Uni-Hocnhauses als Se- Ftn für den Lehrstuhl Histori- . "taterialismus. Der 1. Oktober Jahres, ihres 25. Arbeitsjah- j , Cn Erreichen des Rentenalters, hr letzter Arbeitstag sein. „80 i“. li' r pol" Be" iscb isko vo jup§ hänen, allein fertig zu werden. keine andere Wahl, denn n rn Starben, als sie noch ein Bar Und nun arbeitet sie I fast 85 Jahren, obwohl sie But und gerne zu Hause im bequem machen könnte. P8n; „Ich sage immer, wer Od’e r • rostet. Gleichgültig, wie Lebohng man ist, es muß immer hremsp bestimmte Ziele geben.“ lt s Zlele steckte sie sich im be er fangen Zeit ihres Lebens 45 „Weiter. Zuerst begann sie 8 als Erzieherin. Aber als es . War ihr erster Arbeitstag in listigen Sektion, die damals 6h.4m Peterssteinweg unterge- .War. Seit dieser Zeit fühlt esa den Wissenschaftlern und j^llten der Sektion sehr ver- 2; Seit dieser Zeit auch wird SSsshätzt, denn man kennt sie xMichtbewußte und kamerad- iMihe Kollegin, eine Frau, die ifast 85 Jahren jung genug V €n aben gerecht zu dhr Mittelhäuser, geboren am l.h in Altenburg (Thürin- mußte in ihrem Leben frühzei- in diesem Beruf immer schwieriger wurde, eine Stellung zu finden (es war in den 20er Jahren), wechselte sie den Beruf. 1924 absolvierte sie das Staatsexamen als Kranken schwester und arbeitete in verschie denen Kliniken. Etwas zu lernen, sich weiterzubilden, Verantwor tung zu übernehmen, solche Ziele hat Gertrud Mittelhäuser sich Zeit ihres Lebens gesetzt. In den Laza retten, wo sie bis zum Ende des Krieges arbeiten mußte, dachte sie immer häufiger darüber nach, daß Verantwortungsgefühl mehr ist als exakte Erfüllung übertragener Pflichten. Verantwortung überneh men erfordert immer und zuerst, die Frage zu beantworten: Wem nützt es? Und das wiederum hängt mit dem Charakter der gesellschaft lichen Verhältnisse zusammen. Wo hin waren die Soldaten im Lazarett, wohin war Deutschland gekommen mit der gehorsamen „Pflichterfül lung“ gegenüber seinem „Führer“ ? Nach dem Krieg übersiedelte Ger trud Mittelhäuser nach Leipzig. Sie wurde Ambulanzleiterin der Städtischen Frauenklinik von 1952 bis 1954. Hier gab es keine Zweifel bei der Antwort auf die Frage, wem es nützte. Jetzt ging es darum, die Städtische Frauenklinik in der Eitingonstraße aufzubauen, die drin gend für die gesundheitliche Be treuung der Frauen gebraucht wurde. iche‘ DAnstoß gab ein Genosse aus dem Haus tr. 2" ul'* haben. Bis ins hohe Alter arbeitet sie nun schon in der DSF und dem DFD. „Ich wollte mich noch ein bißchen mehr dort nützlich machen, wo es besonders wichtig und nütz lich erschien, für das Neue einzutre ten. Außerdem war ich familiär nicht gebunden, habe keine Kinder. Den Anstoß gab aber eigentlich erst ein Genosse aus meinem Haus, der für die Deutsch-Sowjetische Freund schaft warb“. Sie besuchte also die Abendschule der DSF, Sonderlehr gänge und 1954 die Bezirksschule. Ab 1954 war Gertrud Mittelhäuser tt gsht es um das Wohl aller stäurger. Ihr starkes Engage- 2 n beruflichem Gebiet dehnte Ben auf den gesellschaftlichen aus. Gertrud Mittelhäuser sLShon in der zweiten Hälfte ^baf ns ' als sie 1950 in die Ge- BodtL für Deutsch-Sowjetische BenFEhaft und in den Demokrat Ba Frauenbund Deutschlands Neh Auch damit bekannte sie, Ve gültige Antwort auf ihre an das Leben gefunden zu e , dAntwort war leicht zu ge- b -oe ,v Leb” } demntwort war leicht zu ge- > ud® 4 In der sozialistischen Gesell- dd—daht- . - Gertrud Mittelhäuser wurde anläßlich des Nationalfeiertages der DDR 1977 mit der Verdienstmedaille der DDR ausgezeichnet. M it 70 noch Russisch gelernt Gertrud Mittelhäuser - porträtiert von Karin Baumann hauptamtlich in der DSF als In strukteur tätig. Sie hielt enge Ver bindungen zu Betriebsgruppen der DSF, gestaltete selbst Vortragsrei hen in der Abendschule. Ein beson- ders enges Verhältnis hatte sie zu den Freundinnen des DFD. Als Vor sitzende der DFD-Gruppe ihres Wohnbezirkes trug und trägt sie durch ihren Ideenreichtum und ihre Initiativen viel zur Bereicherung des kulturellen Lebens im Wohnbe zirk bei. Heute zählt ihre DFD- Gruppe 130 Mitglieder. Viele von ihnen waren auch 1956 schon dabei, als sie gemeinsam den Spielpatz in der Max-Planck-Straße aufbauten und anschließend zu einem großen Kinderfest eingeladen hatten. Die Veteranin betont, daß der Kinder spielplatz noch heute existiert. Diese Erfolgserlebnisse, dieses Gebraucht werden ließen Gertrud Mitteihäu- ser nicht müde werden, immer Neues anzupacken. Langeweile — dieses Wort steht nicht in ihrem Wörterbuch. Da wären auch 16 Jahre Chor zu nennen, bis 1970 ist sie ihm treu geblieben. „Das mit dem Chor war sehr gün stig für uns, denn zu den DSF-Ver anstaltungen hatten wir so gleich zeitig die kulturelle Umrahmung. Außerdem kann ich ganz gut rezi tieren!“, berichtete sie, und ein Schmunzeln huscht über ihr rund liches Gesicht mit den blauen Augen. Sie wurde für alle unentbehrlich Diese vitale Frau tat etwas dafür, damit sie nicht rostete. Und so kam es auch, daß sie in ihrem 70. Le bensjahr begann, die russische Sprache zu erlernen. Wieder ein neues Ziel, auf das sie hinarbeitete. Veranlaßt dazu wurde sie durch den Briefwechsel mit einer sowjetischen Krankenschwester: „Jedesmal mußte ich mir die Briefe übersetzen lassen, das war doch zu zeitraubend. Mit der Grammatik kam ich auch ganz gut zurecht, schwerer war es, sich die Vokabeln zu merken. Aber: Gertrud Mittelhäuser korrespondiert seitdem in russisch. Es scheint nichts gegeben zu ha ben, womit sie nicht fertig wurde Ohne sie war und ist die Entwicklung der Leipziger Alma mater undenkbar. Hunderte Arbeiter und Angestellte sorg ten und sorgen für die Bedingungen, unter denen Erziehung, Ausbildung und Forschung erst möglich werden. Stellver- tretend sollen in der UZ einige vorge stellt werden. Die Porträts entstanden als Jugendobjekt von Studenten der Sektion Journalistik. Sie wurden auf der Leistungsschau ‘78 prämiiert und sollen später in Buchform veröffentlicht werden. oder wovor sie sich fürchtete. Als Stadtbezirksabgeordnete des. Stadt bezirkes Mitte vertrat sie in den 50er Jahren und Anfang der 60er Jahre die Interessen der Bürger ihres Wahlbezirkes. Sie arbeitete in der Kommission Gesundheits- und Sozialwesen. Frau Mittelhäuser er zählt: „Wir waren drei Frauen, und das in einer Zeit, wo vorwiegend Männer als Volksvertreter tätig wa ren. Es war nicht leicht, sich durch zusetzen. Trotzdem schafften wir viel. Wir halfen, dafür zu sorgen, daß in der Tschaikowski-Straße die Kinderkrippe aufgebaut wurde, ebenso das Pflegeheim in der da maligen Wiesenstraße; haben uns um Kindergärten gekümmert und gute Verbindung zum Pflegeheim in der Waldstraße gehalten.“ Es war typisch für sie, daß sie das, was sie anfing, auch, zu Ende führte. Keine Arbeit blieb liegen. So war es immer, und so ist es heute noch. 1963 begann sie an der heutigen Sektion Philosophie/WK am Peters steinweg als Schreibkraft, war lange Zeit für das Vervielfältigen von Arbeiten verantwortlich, später dann Sachbearbeiterin in der Abtei lung Erziehung, Aus- und Weiter bildung. Ihre ausgeprägte Selbständigkeit und Zuverlässigkieit machten sie rasch für die Wissenschaftler und Studenten unentbehrlich. „Gertrud Mittelhäuser ist für viele Vorbild“, sagt Prof. Dr. Werner Müller, Lei ter des Lehrstuhls Historischer Ma terialismus, über seine Sekretärin. „Ich arbeite schon viele Jahre mit ihr zusammen und bin immer wie der erstaunt über die Kraft, die in ihr steckt. Sie ist ein Beispiel an Pflichterfüllung. Die Kollegin ist uns sehr ans Herz gewachsen, und viele kommen zu ihr, wenn es ein Problem gibt. Gertrud Mittelhäuser interessiert sich auch sehr für un sere Forschungstätigkeit, sie denkt mit, schreibt nicht nur ab. Und sie schreibt für ihr Leben gern. Wenn’s rund geht mit der Arbeit, dann ist das für sie das Größte. Was sagt die 84jährige Sekretärin? „Ich schreibe alles, was so anfällt für meinen Lehrbereich'. Und wenn mal ein anderer kommt und ich habe halbwegs Zeit, dann schlage ich es auch nicht ab.“ Die Arbeit geht ihr vor, wie oft hat sie schon eine Stunde mehr drangehängt, weil sich die Schreibarbeiten häuf ten. In ihrer .freien Zeit besucht sie häufig ihre Großnichte, der sie elf Jahre lang die Mutter ersetzte. Frau Mittelhäuser war damals schon an die Siebzig, als sie die Großnichte zu sich nahm. Inzwischen ist diese erwachsen, hat geheiratet. Was sie sagt, hat Hand und Fuß Auch die Veteranin steht noch immer mitten im Leben. Woher sie die Energie nimmt? So recht findet sich da keine präzise Antwort. Und sicher kommen Spannkraft und Optimismus nicht allein daher, daß sie ihrer Gymnastik treu geblieben ist, oder weil sie sich auch hin und wieder eine kosmetische Behandlung leistet. Nein, das alles macht nicht jung. Eher schon sind es die Aufga ben, die Ziele, die sie sich immer wieder aufs neue steckt. Und um diese zu erreichen, muß man sich jung und schwungvoll erhalten, Gertrud Mittelhäuser rühmt sich nicht ihrer, Leistungen, aber sie will auch spüren, daß ihre Arbeit anerkannt wird. Sie war Hauptkas sierer des FDGB und der DSF für die gesamte Sektion. Das Geld stimmte stets'auf Heller und Pfen nig. Sie arbeitete im Sektionsvorstand der DSF, war Mitglied der DSF- Kreisrevissionskommission, arbeitet noch jetzt aktiv im DFD-Vorstand des Wohnbezirks. Immer sagt sie das, was sie denkt, und es hat Hand und Fuß. weil sie viel von konstruk tiver Kritik hält, aber nichts für Nörgelei übrig hat. Prof. Müller: „Denen, die sich nicht richtig ver halten, bläst sie den Marsch, egal, ob Professor oder Student.“ Ger trud Mittelhäuser sagt dazu ohne alle Umschweife: „Ich schätze Ka meradschaftlichkeit, Offenheit, und ich kann nicht leiden, wenn jemand nicht ehrlich ist oder unhöflich. Das paßt nicht zum Sozialismus. Und was nicht dazu paßt, muß kri tisiert werden.“ Besonders eng fühlt sich Gertrud Mittelhäuser mit den Studenten und Absolventen verbunden. Viele, die früher als Studenten zu ihr kamen, sind heute Dozenten. Auszeichnungen für vorbildliche berufliche und gesellschaftliche Tä tigkeit hat Gertrud Mittelhäuser schon oft erhalten. Doch am 4. Ok tober 1977 wurde sie besonders ge ehrt. Sie erhielt die Verdienst medaille der DDR. Und jeder, der sie kannte, war der Meinung, daß niemand so sehr diese Auszeichnung verdient hätte wie Gertrud Mittel häuser. Doch das war für sie kein Anlaß, sich zur Ruhe zu setzen. „Zu Hause würde ich es nie den ganzen Tag aushalten. Ich brauche das hier alles, das Auf und Ab, die Leute, die Arbeit.“ Ein ganz persönliches Lebensziel von ihr wäre hier noch nachzutra gen: Gertrud Mittelhäuser kann sich nämlich nie so recht in die Lage von Leuten versetzen, die manchmal über zu viel Arbeit kla gen. Das Lebensziel der 84jährigen: Nie so alt sein, daß man über zu viel Arbeit stöhnt. I- 9 r I- zt I) >! e iS !S it e e e z, e 1- it s it s n 9 s r Nach ersten Ansätzen Ende der dahller und Anfang der 60er Uonre und einer längeren Stagna- u «riebt die FDJ-Hochschulge- Schreibung etwa seit 1971 Reh spürbaren Aufschwung. Eine • "6 Von Diplomarbeiten sowie Indn der Karl-Marx-Universität de darüber hinaus eine Chronik dv EDJ-Kreisorganisation — legen pugn Zeugnis ab. Wichtige Im- de, gingen von der „Geschichte 2 A.DJ. Chronik“ (1. Aufl. 1976, GieAufl. 1978) aus, in der freilich \ r wicklung der FDJ im Hoch- Beb; r chschulwesen kaum ihren e“ hrenden Platz fand. Der Lei- shiCer Forschungsgruppe „Ge- Senshte der Jugendbewegung“, ben Prof. K.-H. Jahnke (Rostock), de erkte zum erreichten Stand tett, ^-^Geschichtsschreibung hoeend, daß viele gute Ergebnisse Dubj.2u selten aufgearbeitet und Behtumswirksam werden: „Es br doch auch darum, handhab- ad Publikationen zu schaffen Un nicht, nur die Geschichte der Aunin dicke Bände mit kleiner l5548e zu verbannen.“ (Forum 8/ 8. 8) V, Rlngan eben diesen Überlegungen Bun. offenbar Wilhelmus/Leddin GureDie von ihnen erarbeitete und den Rektor der Ernst-Mo- benArndt-Universiät herausgege- 86 -Geschichte der FDJ-Hoch- Hr srupPe Hans Beimler" ist Re lebendig und übersichtlich Ch neben. h sieben Kapiteln werden unter Bezugnahme auf zahlreiche archi varische Quellen wesentliche Zu sammenhänge und interessante Tatsachen dargestellt, die der Ent wicklung der FDJ-Hochschul- gruppe von ihrer Gründung bis 1978 das Gepräge gaben. Die Lei stungen der Organisation in der politisch-weltanschaulichen Erzie hung und Bildung finden dabei ebenso ihre Würdigung wie ihr Einsatz im Fachstudium, in der Praxis, im geistig-kulturellen und im sportlichen Leben der Universi tät. Verdiente Hochschulangehö rige werden — oftmals unter Hin weis auf ihre gegenwärtige Tätig keit — erwähnt. Die Autoren scheuen sich nicht, „heiße Eisen“ anzupacken, weisen auch auf weiße Flecken in der FDJ-Geschichts- schreibung der eigenen Einrich tung hin. Zur Entwicklung des Zugehörig keitsgefühls neuimmatrikulierter Ein Werk, das es verdient, in hoher Auflage zu erscheinen und Nachahmung zu finden Bemerkungen zu Wilheimus, W./G. Leddin, Geschichte der FDJ* Hochschulgruppe „Hans Beimler“ der Ernst-Moritz-Arndt-Uni- versität, Greifswald 1979, 109 S. Studenten zu ihrer FDJ-Organisa- tion und ihres Stolzes auf diese — und damit ihrer Bereitschaft, durch eigene Leistungen bei der weiteren Verbesserung der FDJ-Arbeit und der Studienergebnisse mitzuwir ken — trägt besonders die Dar stellung solcher interessanter Be gebenheiten wie die Vorgeschichte der Verleihung des Namens „Hans Beimler“ an die FDJ-GO bei. Auch deshalb finden wir es be dauerlich, daß in keiner Weise an die Vorläufer der FDJ, an die Ju gendbewegung einer traditionsrei chen Hochschuleinrichtung wie die Ernst-Mori tz-Universi tat ange ¬ knüpft wird. Es ist legitim, daß sich Wilhel mus/Leddin in ihrem kurzen Ab riß auf die Geschichte der FDJ- Organisation im engeren Sinne konzentrieren und die allgemeine Geschichte ihrer Universität im wesentlichen mittelbar nachzeich- der nen. Unabgängig davon weist ihre Arbeit mit aller Deutlichkeit auf ein Problem hin, das sich generell der FDJ-Hochschulgeschichts- schreibung stellt: die Erarbeitung eines ausgewogenen Verhältnisses von Allgemeinem zum Besonderen in der FDJ-Geschichte. Die FDJ als Kampfreserve der Partei im Einsatz für die Entwick lung unserer sozialistischen Gesell schaft begreifen, das heißt, konse quent von der Geschichte der SED und der DDR im allgemeinen wie der Geschichte der Hochschulpoli tik der Partei und der Universitäts- geschichle im besonderen als dem tragenden Fundament der FDJ- Hochschulgeschichtsschreibung im einzelnen auszugehen. Das gilt so wohl für die objektive Realität des historischen Prozesses wie auch konzeptionell für seine Erfassung. Nur in dieser Einordnung wird spezifische und unverzicht ¬ bare Beitrag der Jugendorganisa tion richtig erfaßt und voll sicht bar. Weil in der vorliegenden Ar beit diese Relationen nicht immer hinreichend in die inhaltliche Orientierung eingeflossen sind, entsteht der Eindruck einer gewis sen Verselbständigung, einer Her auslösung der Entwicklung der FDJ- Hochschulgruppe aus der gesamt gesellschaftlichen Entwicklung, . so sehr auch einzelne wesentliche Ereignisse Berücksichtigung fan den. Überbetont wird z. B. die Rolle der FDJ bei der Einführung des marxistisch-leninistischen Grundlagenstudiums — das dafür entscheidende 4. Plenum des Zen tralkomitees (Januar 1951) findet in diesem Zusammenhang keine Er wähnung (S. 19); auch verschie dene Formulierungen, die das Ver hältnis Partei — FDJ bezeichnen, lassen Mißdeutungen zu (z. B. S. 41, 60, 92). Geschichte der FDJ im Hoch schulbereich ist auch die Ge schichte der Entwicklung eines neuen Verhältnisses von Hoch schullehrern und Studenten. Im Kontext der seit Anfang der 70er Jahre wieder begonnenen systema tischen universitäts- und hoch- schulgesichtlichen Forschungen kommt u. E. auch nach dieser Seite hin der FDJ-Geschichtsschreibung eine wichtige Rolle zu. Nicht zu letzt in dieser Beziehung manife stierte sich der revolutionäre Auf trag der FDJ bei der Demokrati sierung des Hochschulwesens, wies sich die Jugendorganisation als die nächst der Partei wichtigste vor wärtstreibende Organisation bei der Umgestaltung der Universitä ten und Hochschulen aus. Es gilt, die Entwicklung der FDJ-Hoch- schulgruppen in ihrer ganzen Dy namik und Komplexität zu analy sieren und darzustellen. Die Arbeit von Wilhelmus/Led din stellt eine Pioniertat dar, die es verdiente, in hoher Auflage zu erscheinen und Nachahmung zu finden. Arbeiten zur Geschichte von FDJ-Hochschulgruppen be fruchten, sofern sie publiziert wer den können, nicht nur die hoch schulgeschichtliche Forschungen; sie helfen auch Lücken in der allge meinen Geschichtsschreibung der Jugendorganisation schließen, die in der „Geschichte der Freien Deutschen Jugend. Chronik“ deut lich wurden. Dr. Uwe Feige Prof. Dr. Gottfried Handel
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)