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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1.1957
- Erscheinungsdatum
- 1957
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-195700006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19570000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19570000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Heft Nr. 1 fehlt. Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1.1957
-
- Ausgabe Nr. 2, 16. April 1
- Ausgabe Nr. 3, 1. Mai 1
- Ausgabe Nr. 4, 15. Mai 1
- Ausgabe Nr. 5, 29. Mai 1
- Ausgabe Nr. 6, 12. Juni 1
- Ausgabe Nr. 7, 26. Juni 1
- Ausgabe Nr. 8, 9. Juli 1
- Ausgabe Nr. 9, 23. Juli 1
- Ausgabe Nr. 10, 6. August 1
- Ausgabe Nr. 11, 21. August 1
- Ausgabe Nr. 12/13, 17. September 1
- Ausgabe Nr. 14, 1. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 15, 15. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 16, 29. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 17, 12. November 1
- Ausgabe Nr. 18, 26. November 1
- Ausgabe Nr. 19, 10. Dezember 1
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Band
Band 1.1957
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) Für eine revolutionäre Literatur ■ o ae . ‘ eg Ceviu „Die Deutschen hatten keine Ahnung davon, daß dieser mehr oder weniger unscheinbare Revolutionär letzten Endes Europa und die ganze Welt erschüttern werde. Lenin plagten weder Zweifel noch Un entschlossenheit. Seine faszinierenden Augen gaben oen Massen neuen Mut; er war der klare Kopf, der wohldurch dachte Prinzipien jeweils der veränder ten Situation anpassen und sie darauf anzuwenden vermochte; sein unbeug samer Wille hielt den einmal für rich tig befundenen Kurs ein ...“ „Mit Lenins Ankunft wurde alles anders. Er erfaßte sofort die Lage. Jetzt galt es, den Kampf gegen den Kapita lismus für die Herrschaft der Arbeiter klasse in Zusammenaroeit mit der armen Bauernschaft zu führen. Die drei Losungen der Bolschewiki wurden: Erstens demokratische Republik, zwei tens Enteignung des Großgrundbesitzes, drittens Achtstundentag für die Arbei ter. Diese Losungen brachten sofort Re alität in den Kampf der Arbeiter und Bauern. Er war nicht mehr ein vages und leeres. Ideal für sie. sondern er be deutete Leben und Hoffnung." „Und so steuerte dieser Eisberg, in dessen Innerem ein Feuer brannte, aut- sein festgesetztes Ziel zu, ruhig und unerschütterlich, gleichsam die Verkör perung eines unausweichlichen Schick- sals." * „Der siebte November wurde als Tag des Aufstandes festgesetzt. An diesem Tag sollte eine Sitzung des Allrussischen Kongresses der Sowjets stattfinden. Le nin legte dieses Datum fest, und seine Gründe hierfür sind interessant. Er soll gesagt haben: ,Der sechste Novem ber ist zu früh, wir müssen eine all russische Basis für den Aufstand ha ben, und am sechsten werden noch nicht sämtliche Kongreßdelegierten eingetrof fen sein. Der achte November dagegen würde zu spät sein. Dann ist der Kon greß in vollem Gange, und einer so großen Körperschaft fällt es schwer, eine schnelle und entscheidende Aktion durchzuführen. Am siebenten müssen wir handeln, an dem Tag, da der Kon greß zusammentritt, so daß wir ihm sagen können: Hier ist die Macht!*“ * „Innerhalb eines Jahres hatte die zweite Revolution den Sieg davonge tragen. Bis jetzt war sie bemerkenswert friedlich verlaufen. Die Uebertragung der Macht fand mit verhältnismäßig geringem Blu tvergi eben statt. Zum erstenmal in der Geschichte waren die Vertreter der ärmsten Klassen, beson ders der Industriearbeiter, die Lenker eines Staates. Aber ihr Erfolg sollte nicht so leicht errungen bleiben. Rings um brauten sich Unwetter zusammen, die mit ungehemmter Gewalt auf sie hereinbrachen. Die Wirtschaft war zusammen gebro chen; Lebensmittel waren knapp, und das Volk hungerte; allenthalben gab es uud clia Oktob Vertreter der alten Ordnung, die dar auf brannten, der Revolution den Todes stoß zu versetzen; der Staatsapparat war kapitalistisch, und die meisten alten Regierungsbeamten weigerten sich, mit der neuen Regierung zusammenzuarbei ten: die Bankiers dachten nicht daran, Geld herauszugeben, sogar das Tele graphenamt wollte keine Telegramme Feshint/ des Friedens Von Erich Weinert Die alte Welt wäre lange Von Beutemachern zerstückt, f Im rauschenden Untergange In Qual und Blut erstickt, Es hätten die Großbrandstifter Schon ihre Lunten in Brand, Es ließen die Völkervergifter Die Pest schon aus der Hand, Es lägen die Leichenheere, Zerfressen und entstellt — Wenn dieses Land nicht wäre, Die mächtige Sowjetwelt! Sie hütet des Friedens Sache Gegen das Räubergezücht; Sie hält in der Welt die Wache, Sie hält das Gleichgewicht. Und sagen die Herren der Nationen: Was will denn die Friedenswelt Mit ihren vielen Kanonen? Die sind doch zum'Schießen bestellt! Dann sagen wir: Demagogen! Ihr hättet schon längst das Land Mit eurem Krieg überzogen Und seine Fahnen verbrannt! Wenn diese Macht nicht wäre, Und stünde nicht auf der Wacht, Ihr hättet schon längst zur Galeere Die ganze Welt gemacht! Und daß der Tag nicht werde, Drohn die Granaten im Lauf. Denn dieses Sechstel der Erde Baut seinen Frieden auf. Als Friedens Waffenschmiede Bleibt es solang in Kraft, Bis einst sein eigener Friede Den Frieden der Welt erschafft! Moskau 1936 befördern. Die Situation war so schwie rig, daß sie selbst dem Tapfersten Angst einflößen kennte.“ „Lenin und seine Kampfgefährten stemmten sich in die Speichen des Ra des. Friede mit Deutschland war ihr obersten Anliegen, und sie trafen so fort Vorbereitungen für einen Waffen stillstand. Die Delegierten beider Län der kamen bei Brest-Litowsk zusam men. Die Deutschen wußten sehr wohl, daß die Bolschewiken über keine kampf fähigen Truppen mehr verfügten, und in ihrem Hochmut und Stolz stellten sie ungeheuerliche und demütigende For derungen, Sosehr die Bolschewiki den Auf der Tagung des (West) Deutschen Germanisten-Verbandes in Marburg wurde am 27. September in mehreren Referaten die „Struktur der modernen Lyrik“ erörtert. In der Diskussion wandte sich der Diskussionsleiter, Prof. Emrich aus Köln, ein namhafter und schätzenswerter Wissenschaftler, gegen die unter anderem im Hauptreferat ver teidigte These, die „moderne Lyrik“ zeige eine „leere Transzendenz“, entleere sich von allen Inhalten und enthumani- siere sich infolgedessen. Er vertrat da gegen die Ansicht, im Endeffekt gehe es bei all diesen lyrischen Gebilden, die in (für uns) kaum nachvollziehbare Bil der zerfallen, gerade um die Humanisie rung. Es handele sich hier gar nicht um ,.1’art pour l’art“, um Kunst um der Kunst willen, sondern um die echte Spiegelung der „modernen Zeitsitua tion“. Es gäbe gar keine „poesie pure“ (reine Dichtung), diese sei vielmehr viel wahrhafter, ja, viel „revolutionärer“ als die „poesie engag" (zweckgebundene, zweckgerichtete Dichtung, zu der vor allem die gesamte sozialistische Litera tur gezählt wird). Am Abend sah ich einen amerika nischen Film, der offenbar als Ventil den Unmut der amerikanischen Oeffent- lichkeit über die MacCarthy-Aussdiüsse abfangen und von ihrer Notwendigkeit überzeugen sollte. Für mich und meinen Kollegen war dies eine unfreiwillige Selbstentlarvung der „freiesten der freien Welten“. Aber auch für den westdeut schen Besucher? Wird die Selbstver ständlichkeit, mi,t der hier der Ver dacht, mit Kommunisten in Beziehung zu stehen, als das Schmählichste er scheint, was einem anständigen Men schen begegnen kann, nicht als schlei chendes Gift ansteckend sein? Tags darauf sahen wir im gleichen Filmtheater einen zweiten amerika- Frieden wollten, wurden sie doch von diesen Bedingungen abgeschreckt, und viele traten für eine Zurückweisung ein. Lenin bestand jedoch auf Frieden um jeden Preis. Es gibt eine Geschichte, wonach Trotzki, det einer der russi schen Delegierten auf der Friedens konferenz war, von den Deutschen ge beten wurde, bei einer Veranstaltung im Abendanzug zu erscheinen. Er war verwirrt; gehörte es sich für einen Ar beiterdelegierten, derart bürgerliche Kleidung zu tragen? Telegraphisch fragte er Lenin um Rat, und Lenin antwortete sofort: ,Wenn es dem Frie den dient, gehen Sie im Unterrock!*“ * „Dieser Brief ist lang geworden. Aber ehe ich ihn beende, muß ich Dir noch mehr über Lenin erzählen. Trotz der Verwundung, die ei bei dem Attentat im August 1918 erlitten hatte, gönnte er sich keine Ruhe. Er bewältigte auch weiterhin ein enormes Arbeitspensum, und im Mai 1922 kam der unvermeid liche Zusammenbruch. Nach einer klei nen Ruhepause war er wieder an der Arbeit, doch nicht mehr lange. 1923 kam ein noch schlimmerer Zusammen bruch, von dem er sich nie wieder er holte, und am. 21. Januar 1924 starb er in der Nähe von Moskau. Viele Tage lang lag er in Moskau aufgebahrt - es war Winter, und sein Körper war mumifiziert worden -, und aus allen Teilen Rußlands, selbst aus den entferntesten sibirischen Steppen, kamen die Vertreter des einfachen Vol kes, Bauern und Arbeiter, Männer, Frauen und Kinder, um ihrem geliebten Genossen Lebewohl zu sagen, jenem Mann, der sie aus der Tiefe gerissen und ihnen den Weg zu einem besseren Leben gewiesen hatte. Es ist noch nicht viele Jahre her. seit Lenin gestorben ist. Aber schon ist er zu einer großen, über seinen Tod hin aus wirkende Gestalt der Geschichte ge worden, nicht nur in seiner Heimat Rußland, sondern auf der ganzen Welt. Immer größer wird er im Laufe der Zeit; er ist aufgenommen worden in den auserwählten Kreis der Unsterb lichen dieser Welt. Aber nicht in Bil dern oder Monumenten lebt er weiter, sondern in dem gewaltigen Werk, das er vollbrachte, und in den Herzen von Millionen und aber Millionen Arbei tern auf der ganzen Welt, denen sein Beispiel neuen Mut und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft gibt. Glaube ja nicht, daß Lenin eine Art seelenlosen Apparates war, der sich nur in seine Arbeit vergrub und an nichts anderes dachte. Wohl war er seiner Ar beit und seiner Lebensmission völlig ergeben und zugleich gänzlich ohne per sönliche Eitelkeit: er war die Verkörpe rung einer Idee. Gleichzeitig aber war er sehr menschlich, mit dem mensch lichsten aller Züge, der Fähigkeit, herz lich zu lachen.“ (Entnommen aus J. Nehru: „Welt geschichtliche Betrachtungen“, Briefe an seine Tochter.) nischen Film, der die Unabhängigkeits bewegung der Philippinen als Räuber unwesen darstellte und mit immer wie derkehrenden Schießereien, Ueberfällen usw. den Zuschauer an blutige Schläch tereien gewöhnt. Es war zum Erbre- dien. Man konnte sich ausmalen, wie von den gleichen Leuten der nationale Befreiungskampf des algerischen, ägyp tischen, vietnamesischen und chine sischen Volkes wahrscheinlich darge boten würde. Noch nie war mir so anschaulich klar geworden wie bei dieser dreifachen Be gegnung mit Extremformen der „abend ländischen Kultur“, daß es notwendig Von Dr. Siegfried Streller Institut für Deutsche Literaturgeschichte ist, um die Kultur zu retten, sic einer humanistischen Politik unterzuordnen. Herr Prof. Emrich würde sich wahr scheinlich dagegen verwahren, mit sol chen Erzeugnissen einer zweckpolitisch gefärbten Vergnügungsindustrie in einem Atem genannt zu werden. Und doch muß man dies tun. Nicht unter dem Aspekt der Qualität und des geistigen Niveaus, wohl aber unter dem der poli tischen Funktion. Es geht hier nicht um Namen und Person, es geht um eine Haltung, wie sie auf jener Tagung fast durchgängig zum Ausdruck kam: Ferne von der Forderung des Tages. Man be schäftigte sich mit demjenigen, was von der Form her mit dem Anspruch des radikal Neuen, des „Modernen“ auftritt und das doch eigentlich gar nicht mehr so neu ist. Man fühlt sich als Elite von Elite angesprochen. Man bleibt in „mit gehender Interpretation“ und überläßt die Masse den Vergiftern. Das soll nicht heißen, daß es in der Bundesrepublick nicht Kräfte gibt, die sich um die Be wahrung des humanen Gehaltes der Li teratur ernstlich bemühen. Prof. Emrich ist gewiß zu diesen zu zählen. Was ist „revolutionär“ in der Lite ratur? Kann man das Zertrümmern ge wohnter Formen, die Auflösung des Satz- und Sprachzusammenhangs, die Montierung von nicht Zusammengehö rigem als revolutionär, als umwälzend bezeichnen? Nur weil es Nachahmer fand, nur weil es ansteckend wirkte? Die Frage so stellen, heißt für uns, sie zu verneinen. Revolutonar ist das, was revolutionierend wirkt, und zwar nicht nur auf den Literaten, sondern auci auf die Leser. Revolutionär ist die Litera- tur, wenn sie den Weg in die Zukunft bereiten hilft, wenn sie die Vorbilder zeigt, die kühn voranschreiten, wenn sie die Hemmnisse aufdeckt, wenn sie die Masken der Feinde dieses Weges durch schaubar macht. Es gibt auch eine Revolution der künstlerischen Formen. Aber diese voll Von der „UZ“ Mit Eisensteins Film „Streik" Und der Pudowkinschen Verfilmung von Gorkis „Mutter“ (1926) wird am 4. November, 20.30 Uhr, im Tageskino „Filmeck“ ein Filmzyklus „Die Kamera half die Welt zu verändern — 40 Jahre revolutionäre Film kunst in der Sowjetunon" veranstaltet von der Hochschulgruppenleitung der FDJ und des Filmklubs eröffnet. Bis. Weihnachten sind folgende Filme geplant: Der Gorki streifen „Meine Universitäten“ (1940), „Ma xims Jugend“ und „Die Wiborger Seite“ (1934 bis 1938), Eisensteins „Oktober“ (1927), „Der letzte Maskenball“ (1934), „Das Ende von St. Petersburg“ (1927) und „Die roten Teufelchen“ (1923). Das traditionelle Herbstvergnügen der HSG findet am Mittwoch, dem 13. Novem ber, im Haus Antifa statt. Beginn 19.30 Uhr. Eintritt: 1,10 DM. Karten bei den Sektio nen oder im Sekretariat Stieglitzstraße 40- Die Philatelisten unserer Universität treffen sich jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat, 18 Uhr, in der Juristenfakutät, Dittrichring, zu gemeinsamer Arbeit. Das Volksinstrumentenorchester des Zen tralen Ensembles der Karl-Marx-Universi- tät sucht: Klarinettisten, Flötisten, Fagot tisten und Schlagzeuger und Bassisten. Proben; Jeden Donnerstag 19-30 Uhr in der Mensa, Peterssteinweg. Die Universitätsschwimmeisterschaften finden am 16. November, 19 Uhr, im West bad statt. Meldungen können bei den Fa kultätssportleitungen und allen AGL er folgen. Ein Festkonzert, veranstaltet von der Hochschulgruppenleitung der DSF, mit Werken von Kabalewski, Prokowjew und Schostakowitsch findet am 5. 11., 19.30 Uhr i n der Kongreßhalle statt. Es spielt das Rundfunk-Symphonie-Orchester unter Lei tung von Generalmusikdirektor Gerhard Wiesenhütter. Prof. Dr. rer. pol. habil. Johannes Schmidt wurde mit Wirkung vom 1. September 1957 zum Professor mit Lehrstuhl für das Fach gebiet Industrieökonomie an der Wirt- schaftswissenschaftl’chen Fakultät der Karl-Marx-Universität ernannt, zieht sich nicht im luftleeren Raum. Sie vollzieht sich in der Auseinandersetzung mit den Problemen, die das Leben in seiner Vielfalt, die in erster Linie der Klassenkampf zwischen der imperiali stischen Bourgeoisie einerseits und dem Proletariat mit seinen Verbündeten an dererseits aufwirft. Was wäre Brechts episches Theater ohne seinen sozialisti schen Inhalt? Was wäre Majakowskis Poesie ohne das flammende, aufrüt- telnde, mitreißende Besingen der Okto berrevolution, deren 40. Jahrestag wir demnächst feiern? Gewiß, es gibt Unter schiede des künstlerischen Vermögens, der Fähigkeit, das Erlebte, Geschaute, Begriffene in die spezifisch lünstle- rische Form umzusetzen. Kuba ist kein Majakowski. Marchwitza kein Scholo chow. Aber Kuba hat mit dem „Gedicht vom Menschen“ Tausende junger Men schen zum Aufbau unserer Republik be geistert und geholfen, sie auf den Weg zu einer sozialistischen Zukunft zu füh ren. Zugegeben, in dieser Dichtung ist vieles noch unbehauen und unausge glichen geblieben. Matte Stellen stehen neben mitreißenden und ergreifenden Partien. Aber Kuba hat uns viel mehr gegeben und ist uns deshalb viel wert voller als der sicherlich formal begabte Gottfried Benn, der in der Bundesrepu blik inzwischen eine Art Klassiker des Modernen geworden ist. Warum aber erschien die revolutio näre Literatur des Proletariats in Deutschland so spät? Weshalb sind ihre Leistungen seit 1945 gemessen an den realen Möglichkeiten so zurückgeblie ben? Solche Fragen zu stellen, ist not wendig. Die Antwort darauf kann je doch nicht richtig gegeben werden, wenn man dabei nicht vom Grundwiderspruch unserer Epoche ausgeht, von dem Gegensatz zwischen dem imperialisti schen und dem sozialistischen Weltlager, und wenn man nicht dabei Partei er greift für diejenigen, die anstatt der Unzulänglichkeit der menschlichen In- dividual-„Existenz in und vor der Welt“ die menschliche Gemeinschaft in ihrer aufbauenden Kraft gestalten. Die Maßstäbe, nach denen wir ein lite- arisches Werk zu beurteilen haben, sind noch nicht fest geprägt. Einfache poli tische Klarheit ohne Berücksichtigung der Spezifik künstlerischer Formen ist ebenso unzulänglich wie bloße ästhe tische Beurteilung. Aber wenn es die Vorzüge abzuwägen gilt, so müssen die inhaltlichen schwerer wiegen, und von ihnen muß ^zuerst—die Rede sein Dae gleiche gilt von den Mängeln. Unsere neue Literatur, die sich zur Methode des sozialistischen Realismus bekennt, hat noch viele Schwächen; Sprechen wir darüber, um sie überwin den zu helfen. Aber tun wir das in dem Bewußtsein ihres Wertes als einer revo lutionären Literatur. Der historische Wert einer literarischen Epoche kann nicht nur nach den überragenden Gip feln bestimmt werden. Ebenso wichtig ist ihre kulturhistorische Fruchtbarkeit, für Sie notiert lieber Verlauf und Ergebnisse der Antarktisexpedition zur Vorbereitung des Internationalen Geophysikalischen Jahres spricht Prof. Dr. Somow am Mittwoch, dem 30. Oktober, 16 Uhr, im Hörsaal des Anatomischen Instituts, Liebigstraße, vor den Angehörigen un serer Universität. Anschließend wird der Expeditionsfilm „Im Lande des ewigen Eises“ gezeigt. „Zum Außenhandel der DDR und zur Abstimmung der Volkswirtschaftspläne im sozialistischen Lager" spricht der Stellver treter des Min stets für Außenhandel und Innerdeutschen Handel, Herr Kerber am 12. November 1957 im Hörsaal 1 des Ge- schwister-Scholl-Hauses, Ritterstraße. Diese Veranstaltung gehört zu einem Vortrags zyklus über Probleme unseres Außenhan dels. Der sowjetische Film „Prolog“ wird am 2. November, 7 Uhr, im „Capitol“ für die Arbeiter und Angestellten der Universität gezeigt. (Staatspolltische Schulung.) Ueber den IV. Weltgewerkschaftskongreß und die Weltgewerkschaf tsbewegung spricht Dr. Rudolf Arzinger am 13. 11., 16.30 Uhr, im Hörsaal I der Juristenfakultät. Zu einer Brecht-Matinee lädt die Studen tenbühne am 8. November in d e unteren Räume des Klubhauses Kalinin ein. Ueber die physikalischen Grundlagen des Weltraumfluges spricht Herr Weber am 5. 11., 19.30 Uhr in der Aula der ABF. Prof. Dr. phil. Ernst Engelberg wurde mit Wirkung vom 1. September zum Pro fessor mit Lehrstuhl für das Fachgebiet Ge schichte des deutschen Volkes an der Phi losophischen Fakultät ernannt. Das Redaktionskollegium Redaktion: Leipzig C1, Ritterstraße 26/11, Ruf 6 43 56, App. 264 — Druckgenehmigung Lp G 699 57 des Rates der Stadt Leipzig—» Druck: LVZ — Erscheinungsweise: vier zehntäglich. Nachdruck nur nach Genehmi gung gestattet.
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