Volltext Seite (XML)
BESCHLUSS zur Führung des sozialistischen Wettbewerbs 1989 (Fortsetzung von Seite 3) | V Höhere Qualität und Wirksamkeit der medizinischen Versorgung Die Realisierung der Beschlüsse des XI. Parteitages der SED zur Ent wicklung der medizinischen Betreu ung erfordert die Erhöhung der Qualität und die Verbesserung der Effektivität der Arbeitsprozesse als Schwerpunktaufgaben. Mit besonde rer Verantwortung sind die spe zialisierten und hochspezialisierten Betreuungsleistungen zu erfüllen. Deshalb sind die interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Kliniken und Institute des Bereiches Medizin wei ter zu verbessern und die bestehen den Kooperationsbeziehungen mit den Partnern im territorialen Ge sundheitswesen des Bezirkes und insbesondere mit der Stadt Leipzig zu festigen und zu erweitern. Wir verpflichten uns, nachfolgend genannte spezifische Aufgaben in hoher Qualität zu erfüllen: — 740 maschinengestützte Opera tionen am Herzen durchzuführen. Die entsprechenden Leistungen der präoperativen Diagnostik und der postoperativen Betreuung sind durch die Klinik für Innere Medizin und die Klinik für Kindermedizin zu erbringen. — 750 neurochirurgische Operatio nen — 4000 chronische Hämodialysen — 35 Knochenmarktransplantatio nen — 430 Gelenkersatzoperationen — 6000 Computertomographien — Gewährleistung der stationären Betreuung von mindestens 38 760 Bürgern und über 812 600 ambu lante Behandlungen. Damit wird ein Belegungsgrad der durchschnitt lichen Bettenkapazität von 79,5 Pro zent erreicht. — Wirkungsvollere Durchsetzung des Hygieneregimes am Bereich Me dizin durch • Anleitung und Kontrollen der be auftragten Ärzte der Kliniken und Institute; • planmäßige Eigenkontrollen am Bereich Medizin auf den Gebieten Infektionsschutz, Lebensmittel- und Ernährungshygiene sowie Umwelt hygiene. — Vorbeugender Gesundheitsschutz. Aufklärung zur gesunden Lebens weise, Propagierung von gezielten Vorsorgeuntersuchungen, Senkung des Krankenstandes, Teilnahme an der jährlichen Grippeschutzimp fung. — Besondere Förderung zur Erfül lung interdisziplinärer Aufgaben am Bereich Medizin erhalten: • das Herzzentrum • das Gastroenterologische Zen trum • das Zentrum für Kindermedizin • die Knochenmarktransplantatio nen • die Onkologische Arbeitsgemein schaft • die Arbeitsgruppe Geburtshilfe und Neonatologie. — Wir orientieren, unter Beachtung der personellen Bedingungen vor al lem auf eine maximale Auslastung der Arbeitszeit und gleichzeitig auf den ökonomischen Einsatz der Ver brauchsmaterialien und aller ande ren Mittel. V. Effektivität bei Nutzung der Fonds und der Entwicklung derArbeits-, Studien- und Lebensbedingungen Bei de,, rationellen Nutzung der Fonds werden alle Anstrengungen unternommen, um hohe Leistungen bei der Wartung, Instandhaltung, In standsetzung und Modernisierung der Gebäude und baulichen Anla- gen der Geräte, Ausrüstungen und Arbeitsmittel sowie bei allen Inve stitionen durch Rationalisierung der Arbeit und einen effektiven Einsatz der verfügbaren materiellen, perso nellen und finanziellen Fonds zu er reichen. Wir verpflichten uns zur termin- und qualitätsgerechten Realisierung folgender Vorhaben: — die Fertigstellung des Technikum Analytikum sowie dessen Inbetrieb nahme durch die Sektion Chemie, Physik und das Direktorat Wissen schaftlicher Gerätebau — die Weiterführung folgender Inve- stitions- und Rekonstruktionsmaß nahmen • Computergesteuertes Bestrah lungssystem LUE-R 20 • Zentrale Speisenversorgung Be reich Medizin • Rekonstruktion des Komplexes Kinderklinik als Bestandteil des Aufbaus eines kindermedizinischen Zentrums • Rekonstruktion der Augenklinik • die Inbetriebnahme des Rechners EC 1057 • Wärmeversorgung Carl-Ludwig- Institut — Die Fortführung des Dachsanie rungsprogrammes, insbesondere • Abschluß der Dach- und Fas sadeninstandsetzung Talstraße 35 und Linnestraße (1. Bauabschnitt, Seitenflügel) und Orthopädische Kli nik, Komplex Karl-Marx-Platz • Abschluß der Fassadeninstandset zung am Gebäude der Sektion Bio wissenschaften • Weiterführung der Rekonstruk tion im Ferienobjekt Antonshöhe — die Rekonstruktion von 28 Räu men im Internat „Jenny Marx“ bis zur Frühjahrsmesse 1989 und Wei terführung der Sanitärrekonstruk tion Straße des 18. Oktober und Ta rostraße — die Sicherung der Arbeitsfähig keit hochspezialisierter Gerätetech nik in der medizinischen Betreuung durch eine ständige Wartung und schnell wirksam werdende Wert erhaltung — die Wiederinbetriebnahme des re konstruierten Gebäudeteils der Sek tion Stomatologie — Rekonstruktion der Kohleversor gungsanlage des Kesselhauses Medi zin Schwerpunkte in der „Volkswirt schaftlichen Masseninitiative“ sind: — Ausgestaltung der Arbeits-, Stu dien- und Patientenräume — Durchsetzung der Sauberkeit in den Einrichtungen — Pflege der Grünanlagen und Öffentlichkeitszonen. VI. Beitrag der KMU für die Stadt und den Bezirk Leipzig In Wahrnehmung der gemeinsa- die Wirksamkeit des wissenschaftli- men Verantwortung für die Ent- chen Potentials der KMU optimal Wicklung des Territoriums sowie auf die Erfordernisse der gesell- der Karl-Marx-Universität werden schaftlichen Entwicklung des Be ¬ zirkes und der Stadt Leipzig ausge richtet sowie die Ressourcen des Territoriums zur Erfüllung der Auf gaben der KMU genutzt. Die Aktivi täten der KMU sind unser Beitrag zur würdigen Vorbereitung der 825- Jahr-Feier der Stadt Leipzig und des Messejubiläums. In diesem Sinne werden die im Koordinie rungsvertrag zwischen dem Rat des Bezirkes, dem Rat der Stadt Leipzig und der KMU bis zum Jahre 1990 festgelegten Maßnahmen termin- und qualitätsgerecht realisiert. Wir verpflichten uns über die Ak tivitäten in Aus- und Weiterbil dung, Forschungskooperation und medizinischer Betreuung ausgewie senen Verpflichtungen hinaus: — 22 Jugendforscherkollektive ar beiten gemeinsam mit Betrieben und Einrichtungen des Territoriums an der Lösung von Planschwerpunk ten; * — Wissenschaftler der naturwissen schaftlichen Sektionen und der Sek tion Kultur- und Kunstwissenschaf ten unterstützen die Spezialschulen in Leipzig und Markkleeberg; — einen „Tag der offenen Hoch schultür“ zur Studienberatung durchzuführen; — für etwa 35 Betriebe und Einrich tungen 400 Studenten als Helfer in Pionierferienlagern zur Verfügung zu stellen; — das Veteranenkolleg 1988/89 nach dem festgelegten Programm für das Studienjahr durchzuführen; — das Abendkursprogramm für Stu denten und Bürger des Territoriums durch die Sektionen und Einrich- tungen auszugestalten; — die kulturell-künstlerischen An rechtszyklen zu sichern; — die Veranstaltungen des Poe tischen Theaters „Louis Fürnberg“, des Akademischen Orchesters, des Universitätschores und des Ensem bles „Solidarität“ sowie anderer volkskünstlerischer Gruppen wei terzuführen; — die Ausstellungen im Ausstel lungszentrum Goethestraße und im Hörsaalgebäude fortzusetzen; - den KMU-Marathonlauf 1989 durchzuführen; — zur Mitarbeit an der Durchfüh rung de- Leipziger Messen, insbeson dere ..Ausländertreff“, Pressezen trum und „Messe-Tourist“; — zur Produktion von Schülerspei sen für zwei Schulen; — zur Produktion und Bereitstel lung von täglich etwa 1000 Portio nen vollwertige warme Hauptmahl zeit für etwa 50 Betriebe; — zur Bewirtschaftung von sechs Kinderkrippen und zwei Kindergär ten. VII. Zur Organisierung und Führung des sozialistischen Wettbewerbs Rektor und Kreisvorstand der Ge werkschaft Wissenschaft nehmen Einfluß, daß in allen Sektionen, In stituten, Kliniken und Einrichtun gen bis Jahresbeginn 1989 zu Ehren des 40. Jahrestages der Gründung der DDR die Wettbewerbsbe schlüsse erarbeitet und von den ge werkschaftlichen Mitglieder- bzw. Vertrauensleutevollversammlungen beschlossen werden. Bei der Ausarbeitung der Wett bewerbsbeschlüsse der Grundorga nisationen und AGL ist zu beach ten, daß vorrangig auch jene Auf gaben bestimmt werden, die sich für die Mitwirkung der Gewerk schaft bei der Verwirklichung der Koordinierungs- und Leistungsver träge mit den Hauptpraxispartnern ergeben. Der Kampf der 548 Arbeits kollektive um den Ehrentitel „Kol lektiv der sozialistischen Arbeit“ ist ein motivierendes Element im so zialistischen Wettbewerb. Mit den Titelverteidigungen 1988, die bis Ende Januar 1989 abzuschließen sind, ist zu sichern, daß jedes Kol lektiv für das . Planjahr 1989 eine konkrete W ettbewerbsverpf lichtung und einen niveauvollen Kultur- und Bildungsplan beschließt. Die 283 Kollektive, die zugleich um den Ehrennamen „Kollektiv der DSF“ kämpfen, rechnen ihre Aktivi täten zur weiteren Ausprägung der Freundschaft und Zusammenarbeit mit der Sowjetunion im Rahmen der Verteidigung des Ehrentitels „Kollektiv der sozialistischen Ar beit“ ab. Alle gesellschaftlichen Kräfte verstärken ihre Anstrengun gen um weitere Kollektive für den Kampf um den Ehrennamen „Kol lektiv der DSF“ zu gewinnen. Die zuständigen staatlichen Leiter sichern in Zusammenarbeit mit den Gewerkschaftsleitungen, daß kon krete Leistungsvergleiche organi siert und die Erfahrungen der Be sten verallgemeinert und zum Maß stab der Arbeit für alle werden. Zu fördern sind die bewährten Wettbewerbsmethoden, wie die Ar beit nach aufgeschlüsselten persön lichen und kollektiven Plänen bzw. Verpflichtungen. Von besonderer Be deutung ist hierbei eine qualifizier tere Ausgestaltung der Pflichten hefte entsprechend den höheren An forderungen aus der Wissenschafts- Industrie-Kooperation. Rektor und Kreisvorstand der Gewerkschaft Wissenschaft nehmen weiterhin ak tiven Einfluß auf die Fortführung des Komplexwettbewerbs zur Reali sierung des Investitionsobjektes Technikum-Analytikum. Der Berufs wettbewerb der Lehrlinge ist auf der Grundlage des Aufrufes zur Führung des sozialistischen Berufs wettbewerbes 1988/89 an der KMU (UZ vom 20. 10. 1988) als Bestand teil des sozialistischen Wettbewer bes zu organisieren und zu führen. Entsprechend den Leninschen Wettbewerbsprinzipien sind die Ab rechnung und die öffentliche Aus wertung der Ergebnisse im soziali stischen Wettbewerb durch die Ge werkschaftsleitungen zu organisie ren. Die monatliche Beitragsserie in der UZ „Mein Wort zum Wettbe werb“ ist dafür weiter auszugestal ten und zu nutzen. Ein fester Be standteil der Wettbewerbspro gramme aller Kollektive ist die Vor bereitung und Durchführung des „Universitätssubbotniks“ der KMU im Mai 1989. Zu Ehren des 40. Jahrestages der Gründung der DDR wird am 29. 9. 1989 durch den Rektor in Zusam menwirken mit dem Kreisvorstand der Gewerkschaft Wissenschaft, der Kreisleitung der FDJ, dem Kreis vorstand der DSF und KDT an der KMU eine Neuererkonferenz durch geführt. Anläßlich des 1. Mai 1989 und des 40. Jahrestages der Gründung der DDR werden Rektor und Kreisvor stand der Gewerkschaft Wissen schaft die durch Leistungsverglei che innerhalb der Wettbewerbsgrup pen ermittelten Besten auf Univer sitätsebene auszeichnen. Für besonders hervorragende Lei stungen wird zum 40. Jahrestag der Gründung der DDR die Wander fahne verliehen. Jeweils nach den zentralen Auszeichnungsveranstal tungen des Rektors und des Kreis vorstandes der Gewerkschaft Wis senschaft sind die Wettbewerbser gebnisse und -erfahrungen durch die Prorektoren und den Verwal tungsdirektor in den jeweiligen Wettbewerbsgruppen differenziert mit den staatlichen Leitern im Bei sein der BGL-Vorsitzenden aus zuwerten. Mindestens zweimal jährlich sind die Wettbewerbsergebnisse und -er fahrungen besonders auch der Kol lektive, die im Kampf um den Eh rentitel „Kollektiv der sozialisti schen Arbeit“ stehen, in den staatli chen und gewerkschaftlichen Lei tungsorganen auszuwerten. Die For men der Stimulierung von hohen Ar beitsleistungen zur Erreichung des erforderlichen Leistungszuwachses sind in den Struktureinheiten noch zielgerichteter an die Erfüllung der Wettbewerbsschwerpunkte zu bin den. Neue Ideen bei Gestaltung der Lehre, Erziehung und Forschung sind gefragt Wie an der Sektion ML der sozialistische Wettbewerb genutzt wird, um ein höheres Niveau in der Arbeit zu erreichen I m Wettbewerbsjahr 1988 haben die Angehörigen unserer Sek tion ihre Anstrengungen ver stärkt. .um zur Schaffung des auf dem XI Parteitag geforderten Bildungs- und Erziehungsvor laufs besonders in weltanschau licher und politischer Hinsicht beizutragen. Dabei wurde die Wettbewerbsführung vor allem darauf gerichtet, ein noch höhe res Niveau bei der Umsetzung des neuen Lehrprogramms für das marxistisch-leninistische Grundlagenstudium und der Orientierungen der II. Wissen schaftlich-methodischen Kon ferenz des MLG zu erreichen. Die Erfüllung der Aufgaben, die gegenwärtig und künftig an uns gestellt werden, ist. nicht ein fach. Veraltete Methoden der Vermittlung des Marxismus- Leninismus müssen aufgegeben werden. Bewährtes gilt es bei zubehalten. neue Ideen sind lehr konzeptionell zu entwickeln, um den Bedürfnissen unserer Stu denten und den Anforderungen an unsere Absolventen gerecht zu werden. Dabei wurden einige gute Ergebnisse erzielt. In allen unseren Lehrberei chen wurden in der lehrkon zeptionellen Arbeit inhaltliche und methodische Leitlinien ent wickelt, kam es unseren Kollegen besonders darauf an. bei der Um setzung des neuen Lehrpro gramms eine engere Verbindung von Theorie und Praxis, von Wis senschaft und Politik, eine hö here weltanschauliche und poli tische Ausstrahlungskraft bei un seren Studenten zu erreichen. Spezialkurse zu weltanschauli chen Fragen der Natur-, Gesell- Schafts- und Humanwissenschaf ten, zu ethischen, ästhetischen, atheistischen u. a. Themen wur den neu eingeführt bzw. konzi piert. Verstärkte Aufmerksam keit wurde auf die Entwicklung der wissenschaftlich selbständi gen Arbeit der Studenten, auf die Bestenförderung und auf die Gestaltung der Lehre im MLG als ein von den Lehrkräften ge leiteter eigenständiger Erkennt nisprozeß der Studenten gerich tet. Unsere Bemühungen kommen sicherlich noch unterschiedlich bei den Studenten an, aber Fort schritte gibt es zweifelsohne bei der Mehrheit unserer Kollektive. Die Erarbeitung und die Reali sierung von längerfristigen Drei ervereinbarungen zwischen unse ren Lehrbereichen, den imma trikulierenden Sektionen und ih ren FD J-Organisationen und de ren jährliche Konkretisierung in Maßnahmeplänen der Zusam menarbeit haben sich bisher gut bewährt. Die Verbindung fachli cher, weltanschaulicher und poli tischer Bildung, die Orientierung der weltanschaulichen Bildung und Erziehung auf die künftige Praxis unserer Studenten wur den stabiler. Gegenüber den vorhergehen der. Jahren wurde ein beträcht- licher Fortschritt bei der Qualifi zierung besonders bei der Gra duierung zur Promotion A und B erzielt So standen beispielsweise acht Abschlüsse der Promotion (Fortsetzung auf Seite 5) PARTEILEHRJAHR AKTUELL • PARTEILEHR SEMINAR zur Politischen Ökonomie des Sozialismus und der ökonomischen Strategie der SED Es geht nicht allein um die Anwendung dieser oder jener Schlüsseltechnologie THEMA 4: Der XI. Parteitag über die Erhöhung der ökonomi schen Wirksamkeit von Wissenschaft und Technik. Die Aufga ben zur Steigerung der Arbeitsproduktivität, zur höheren Ver edlung, zur Senkung des spezifischen Produktionsverbrauchs und zur Nutzung der eingesparten Ressourcen als Quellen für ein hohes Wachstum des Nationaleinkommens. Die Beschleunigung des wissen schaftlich-technischen Fortschritts und die damit verbundene Entwick lung und Anwendung moderner Schlüsseltechnologien schafft eine Vielzahl von neuen Ausgangs punkten für die Leistungssteigerung unserer Volkswirtschaft. Durch die direkte technologische Anwendung von Erkenntnissen der Grundla genforschung erfahren Struktur, Dy namik und Innovation der Produk- tivkraftentwicklung ein bisher nicht gekanntes Entwicklungstempo. Durch die unmittelbare Verbindung von Stoff- und Energieumwand lungsprozessen gestaltet sich die Technologie im Zusammenhang mit zweckverbundener Informationstech nik immer mehr zur entscheidenden Kategorie für die revolutionäre Um gestaltung der Produktionsprozesse. Neue technische Systemgestaltung und fortgeschrittene Prozeßlösun- qen werden unmittelbar über die Technologie praxiswirksam und zum Ausgangspunkt der Anwendung von Schlüsseltechnologien. Durch eine höhere Wirksamkeit von Wissenschaft und Technik gebt es vor allem darum, wichtige Vor aussetzungen für eine dauerhafte Gestaltung der intensiv erweiterten Reproduktion zu schaffen. Dazu ist es erforderlich, vor allem solche In tensivierungsquellen für die Effek- tivitätsentwicklung wirksam zu ma chen, deren ökonomisches Potential praktisch unbegrenzt reproduziert werden kann. Dabei gilt es, recht zeitig die Entwicklungstendenzen für die volle Nutzung der mit neuer Technikqualität verbundenen Mög lichkeiten zu ziehen. Im Zusammen hang mit der Realisierung dieser Anforderungen, als einer der Schwerpunkte unserer ökono mischen Strategie gehören der ra tionelle Einsatz der Energieträger, Rohstoffe und Materialien sowie ihr jeweils sparsamer Verbrauch mit zu den volkswirtschaftlich bestimmen den Intensivierungsfaktoren. Das stabile und dynamische Lei stungswachstum unserer Volkswirt schaft ist auch künftig mit einem sinkenden spezifischen Aufwand an Roh- und Werkstoffen sowie Ener gieträgern zu sichern. Dabei sind alle Leistungsziele zur Verbesserung der Material- und Energieökonomie durch anspruchsvolle und konkrete wissenschaftlich-technische Maß nahmen voll zu untersetzen. Einen besonderen Stellenwert nimmt in diesem Zusammenhang die Auswirkung der Veredlungstech nik auf Qualität, Struktur und Funk tion der Arbeitsgegenstände ein. Be sonders charakteristisch sind dafür neue Werkstoffe und Werkstotf- kombinationen. Ihre Gebrauchs eigenschaften werden durch die Hö herveredlung wesentlich erhöht. Als Folge entsprechen sie höheren An sprüchen hinsichtlich Reinheit, Fe stigkeit, Hitzebeständigkeit, Ver schleißfestigkeit und anderen Werkstoffeigenschaften. Der Kern der Höherveredlung hat immer seine entscheidende Ausgangsbasis in der Nutzung qualifizierter Arbeit, d. h. in der Fähigkeit der konkreten Arbeit, Material und Energie mit ho her ökonomischer Wirksamkeit in Er zeugnisse, die hohen Gebrauchs wert aufweisen, umzuwandeln. Je mehr qualifizierte Arbeit in der ver gegenständlichten Arbeit enthalten ist und je mehr wissenschaftlich- technische Erkenntnisse in ökono misch wirkungsvoller Weise ihren Gebrauchswert bestimmen und je intensiver durch kluge Organisation die Arbeitsprozesse rationeller und produktiver gestaltet werden, um so rascher wachsen Quantität und Qualität der Erzeugnisse (2). Uber die Biotechnologie hat sich eine weitere qualitativ neue Schlüs seltechnologie herausgebildet. Ihre Anwendung für die Entwicklung und Produktion hochwirksamer Dia- gnostika und Pharmaka, dem Ein satz von Enzymen zur Qualitäts- und Effektivitätserhöhung in der Pro duktion von Lebensmitteln sowie die Nutzung ihrer Wirkprinzipien zur Leistungssteigerung in der Pflan zen- und Tierproduktion ist von größter volkswirtschaftlicher Bedeu tung. Das gleiche gilt für ihre An wendung bei der Höherveredlang einheimischer Rohstoffe und die Ge winnung von Werkstoffen aus Ab produkten einschließlich der Redu zierung von Umweltbelastungen. Entscheidende Voraussetzungen für die Steigerung der biotechnolo- gischen Produktion werden vor al lem über die Konzentration des For schungspotentials sowie die Beherr schung und Anwendung moderner Arbeitstechniken bewirkt (3). Bei der Entwicklung und Produk tion der Mikroelektronik hat die DDR einen technischen Stand er reicht, der mit zu den Spitzenposi tionen der Industrieländer auf die sem Gebiet gehört. Dabei ist beson ders hervorzuheben, daß es durch die Erhöhung der eigenen Leistun gen gelungen ist, die ökonomisch strategische Auswirkung der Mikro elektronik, übergreifend auf viele Bereiche unserer Volkswirtschaft auszudehnen. So verkörpert die Pro duktion von 256-Kilobit-Speicher- schaltkreisen und der Einsatz einer hohen Zahl flexibler automatisierter Fertigungssysteme sowie von Büro- und Personalcomputern und CAD/ CAM-Stationen eine beachtliche Leistung. Es ist auch festzustellen, daß ein bedeutender Teil der Sen kung des spezifischen Materialver brauchs bei Walzstahl, bei Erzeug nissen der Nichteisenmetallurgie, aber auch des spezifischen Ener gieverbrauchs über die Anwendung der Mikroelektronik bewirkt wurden. In immer stärkerer Ausprägung wird heute die Mikroelektronik als Kern der Schlüsseltechnologien wirk sam. Diese Tatsache beruht darauf, daß die auf der Anwendung der Mikroelektronik beruhende Informa tionstechnologie wiederum die Grundlage für die Automatisierung von informationsverarbeitenden Pro zessen sowohl in der Produktions vorbereitung, aber auch in der Pro duktionsdurchführung und nicht zu letzt in der Leitung, Verwaltung so wie in Forschungs- und Entwick lungsprozessen ist. Diese Feststel lung zeigt sich besonders bei der flexiblen Automatisierung als Aus druck einer höheren Stufe im Zu sammenwirken von Mensch und Ar- beitsmittel. Als Kernstück der kom plexen Automatisierung gestattet ihre Anwendung, ohne große Verän derungen der Ausrüstungen in kur zer Zeit mit geringen Kosten die Fer tigungsaufgaben zu wechseln. Da mit ist es möglich, ein vielfältiges Er zeugnis- und Teilesortiment zu pro duzieren und sich rasch auf Neue rungen einzustellen. Derartige Auto matisierungslösungen sind eine un entbehrliche Voraussetzung für die flexible Gestaltung des gesamten Reproduktionsprozesses der Kombi nate und Betriebe, Sie fordern die durchgehende informationsseitige Verbindung der Produktionsdurch führung mit der rechnergestützten Konstruktion, technologische Vor bereitung sowie Produktionslenkung (4). Immer mehr zeigt und beweist sich, daß es nicht allein um die An wendung dieser oder jener Schlüs seltechnologie geht, sondern daß in zunehmenden Maße ihre komplexe Anwendung im Vordergrund steht. Aus ihrer umfassenden Einführung und Nutzung resultiert der ent sprechende Antrieb für den Zu wachs in der Steigerung der Arbeits produktivität. Dabei verbindet sich ihre Wirksamkeit sowohl mit höhe rer volkswirtschaftlicher als auch mit sozialer Sicherheit und der Ver besserung der Arbeits- und Lebens bedingungen (3). Bei allen neuen wissenschaftlich- technischen Entwicklungen und Lö sungen ist immer zu beachten, daß sich das internationale Niveau auf dem Gebiet der Schlüsseltechnolo gien in einer noch nie gekannten Beschleunigung entwickelt und da mit wesentlich vom Zeitfaktor be stimmt wird. Damit erhält zugleich das Gesetz der Ökonomie der Zeit eine neue Dimension. Es ist des halb von großer Bedeutung, nicht bei dem Erreichten stehen zu blei ben, sondern, der Dynamik der Pro duktivkräfte folgend, neue und qua litativ höhere Ziele in den Mittel punkt zu stellen. Die organische Verbindung von Wissenschaft und Produktion ist dabei eine beson dere Herausforderung, um die kom plizierten Prozesse immer effektiver zu beherrschen. Doz. Dr.-Ing. MANFRED HAUSER, Sektion Wirtschaftswissenschaften 1) Koziolek. H.: Gebrauchswerterhö- hung und Wertzuwachs durch Höher veredlung. Einheit 40 (1985) 2, Seite 129-135 2) Direktive des XI. Parteitages der SED zum Fünfiahrplan für die Ent wicklung der Volkswirtschaft der DDR in den Jahren 1986-1990. Berlin: Dietz Verlag 1986 Seite 52 3) Mittag, G.: Mit der Kraft der Kom binate weiter voran auf dem Weg des XI. Parteitages. Berlin: Dietz Verlag 1988. Seite 44-58 4) Langendorf G.. Nick, H.: Flexible Automatisierung und Entwicklung auantjtativ neuer Zweige der mate riell-technischen Basis. Wirtschafts wissenschaft H. 35 (1987) 12, Seite 178