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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1991
- Erscheinungsdatum
- 1991
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-199100000
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19910000
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19910000
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- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
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- Parlamentsperiode
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1991
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- Ausgabe Nr. 1, 07.01.1991 1
- Ausgabe Nr. 2, 14.01.1991 1
- Ausgabe Nr. 3, 21.01.1991 1
- Ausgabe Nr. 4, 28.01.1991 1
- Ausgabe Nr. 5, 04.02.1991 1
- Ausgabe Nr. 6, 11.02.1991 1
- Ausgabe Nr. 7, 18.02.1991 1
- Ausgabe Nr. 8, 25.02.1991 1
- Ausgabe Nr. 9, 04.03.1991 1
- Ausgabe Nr. 10, 11.03.1991 1
- Ausgabe Nr. 11, 18.03.1991 1
- Ausgabe Nr. 12, 25.03.1991 1
- Ausgabe Nr. 13, 01.04.1991 1
- Ausgabe Nr. 14, 08.04.1991 1
- Ausgabe Nr. 15, 15.04.1991 1
- Ausgabe Nr. 16, 22.04.1991 1
- Ausgabe Nr. 17, 29.04.1991 1
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- Ausgabe Nr. 19, 13.05.1991 1
- Ausgabe Nr. 20, 21.05.1991 1
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- Ausgabe Nr. 24, 17.06.1991 1
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S o, wie sich Lissabon an jenem No- vembertag des vergangenen Jahres präsentierte, hatte ich es noch nicht kennengelemt: der Himmel war von schweren Wolken bedeckt, es regnete in Strömen, die Straßen hatten sich in reißende Bäche verwandelt. Das schlech te Wetter ließ mich aber kalt, denn schließ lich hatte ich ja, im Gegensatz zu den vie len hunderttausend Touristen, die jährlich nach Portugal fahren, nicht vor, mich von der südlichen Sonne „garen“ und vom Wasser des Atlantik „pökeln“ zu lassen. In meinem Gepäck hatte ich ein Stipen dium des inzwischen sicher den meisten Studenten bekannten ERASMUS-Pro- gramms, das mich in den vor mir liegen den Monaten dabei unterstützen sollte, meine in vier Semestern. Studium an der Universität Leipzig erworbenen Kenntnis se der portugiesischen Sprache und Kultur unter Beweis zu stellen und natürlich zu vertiefen. Sicher muß ich nicht extra meine große Freude betonen: nachdem unser Studium lange Zeit wie „Trockenschwimmen“ war, da gerade wir Portugiesischstudenten früher kaum eine Chance hatten, in den Ge- nußeinesATS(Auslandsteilstudiums-die Red.) zu kommen, befand ich mich nun endlich in Lissabon, einer Stadt, die als ei ne der schönsten der Welt gilt und jahr hundertelang das Zentrum eines der größ ten Kolonialreiche Europas war. Und bei dieser Freude machte es mir auch nichts aus, daß ich im Grunde nichts hatte vorbe- Mit ERASMUS in Portugal Die Erlebnisse eines Stipendiaten reiten können, da ich mich innerhalb von einer Woche entscheiden mußte, ob ich ins Ausland gehen wollte oder nicht. Mein En thusiasmus schien mir Vorbereitung ge nug, und ich sollte nicht enttäuscht wer den. Nach der Unterkunftssuche und den For malitäten der Einschreibung, die sich, wenn auch nicht so einfach wie gewohnt, so doch als weniger kompliziert als erwar tet herausstellten, hatte ich in zwei Seme stern zu je drei Monaten Gelegenheit, her vorragende Veranstaltungen zur portugie sischen Sprache und Kultur zu besuchen und herauszufmden, daß das hohe Anse hen, das die Leipziger Lusitanistikausbil- düng und -forschung sowie ihre Spezial gebiete (z. B. Portugiesisch in Afrika) auch im Ausland genießt, durchaus Berechti gung hat. Ich konnte mich immer auf mei ne hier in Leipzig erworbenen kulturellen und Sprachkenntnisse verlassen und brauchte auch den Vergleich zu Portugie sischstudenten aus anderen Ländern, die wie ich zu einem Studienaufenthalt in Lis sabon waren, nicht zu scheuen. Eher im Gegenteil. Neben den bereits erwähnten Veranstal tungen zur portugiesischen Sprache um faßte mein Programm Vorlesungen zu lan deskundlichen Fragen (Geografie, Ökono mie ect.), zur Literatur, Geschichte und Kunstgeschichte. Dank Auslands-BAföG und ERASMUS war ich glücklicherweise in der Lage, genannte Kurse zu Fragen der portugiesischen Kultur durch zahlreiche Exkursionen in alle Landesteile zu unter mauern. Mancher wird sich nun vielleicht fragen: Portugiesisch - gibt es da nichts Wichti geres? Dazu möchte ich sagen, daß man nicht vergessen darf, daß neben Portugal auch Länder wie Brasilien, Angola, Mo- cambique... zum portugiesischen Sprachraum gehören. Zugegeben, Portu gal ist nicht gerade eines der Länder Eu ropas, die tagtäglich von sich reden ma chen, aber es besitzt ungeahnte Potenzen. So genießt das Land seit einigen Jahren ei nen beachtlichen ökonomischen Auf schwung (wofür unter anderem die Inte gration in die EG verantwortlich zeichnet) und versucht über Tourismus, Publikatio nen und nicht zuletzt mittels Hochschul programmen wie z. B. dem ERASMUS seine Sprache und Kultur bekanntzuma chen und zu verbreiten. Wir als (zukünftige) Lusitanisten sehen eine unserer Aufgaben darin, hier in Deutschland das Portugiesische zu för dern. Eine Möglichkeit dafür sehen wir im verstärkten Anbieten von Kursen zu kul turellen Aspekten, zu denen ja auch die Sprache gehört, zum Beispiel im Sekund- arbereich der Schulbildung. Sieben Monate Studium in Portugal - ich bin froh, sagen zu können, daß es sich sehr gelohnt hat. Lissabon hatte mich mit drohenden, schwarzen Wolken empfangen - bei mei ner Abreise vor wenigen Tagen war das schönste Sommerwetter, was den Ab schied nur noch erschwert hat. FRANK SCHOBER, Sektion TAS/WB Portugiesisch Geschichtsunterricht myuATeAWmp PeA+fmpFseqg gmegelelye 2 w io vii wii reVIILVIL-- n y oi vii re ■ ■ „a । ■ a R a aH ■. a. ma a • Hno i "€"435 Ml IM Eml*Md***äl*n*ä Zu Aspekten des Buches von Horst Wilhelm Jung/Gerda v. Staehr/Hans Wermes/ Wolfgang Zschietschmann: Wende-Didaktik und historisches Lernen. Deutsch-deutsche Reflexionen, 224 Seiten, DM 20,00 Ergebnisse Verlag GmbH Hamburg, 1991, Über den Zusammenhang von Bildungs höhe und Lebensqualität mag man streiten, wie auch über den Wert und Stellenwert et wa des Geschichtsunterrichts im jeweiligen Bildungssystem. Unstrittig ist: Geschichte besaß einen hohen Stellenwert im System der Schul- und Erwachsenenbildung der DDR. Und „Geschichtsmethodik“ der DDR hat sich nachweisbar und speziell in Leip zig um eine hohe Wirksamkeit von „histo- rischer Bildung“ (in Form von Lehrbuch texten, „Unterrichtshilfen“, Dokumenten sammlungen, auch zur Regionalgeschichte, „Lehrererzählungen", Tafelbildern, Dia- und Folienreihen, Schüler-Denkhilfen etc.) bemüht. Daß der Lehrplan selbst „von ganz oben“ vorgegeben war, entsprechend den Zie len der herrschenden Staatspartei auf deren Glorifizierung hinaus lief und die Welt- und „National“-Geschich- te der letzten Jahrzehn te vom Standpunkt der „Sieger der Geschich te“ bzw. des „realen Sozialismus“ verzerr te, bringt die Ge schichtsmethodiker als „Erfüllungsgehilfen“ in Rechtfertigungs zwang (auch wenn sie in der Mehrzahl - in ihren Arbeiten den Ge schichtszeitraum vor 1918 bzw. 1945 bevor zugten). Eine erste Begeg nung von je 2 Ge schichtsmethodikern der ehemals DDR mit Geschichtsdidakti kern der BRD. macht das Dilemma deutlich: Statt eines „Dialogs" übt man sich auf der „östlichen (ehemals DDR-)Seite“ in Rückschau auf den eigenen Werdegang und die „Bedingungen“, aus de nen man, da nicht zu ändern, das Beste zu machen versuchte, und man bedauert (auch selbstkritisch) das späte Zustandekommen deutsch-deutscher Kontakte. Die 2 Profes soren der „westlichen Seite“, die sich selbst als „Linke“ verstehen, zeigen wenig (zuwe nig?) Verständnis für Anpassungsverhalten an bestehende Machtstrukturen, das sie auch gegenwärtigen (in Berlin und Dresden ausgearbeiteten) „Nachwende"-Ge- schichtslehrplänen entnehmen. Deren gründliche Analyse („Wende-Lehrpläne - eine vertane Chance?“) steht darum im Mit telpunkt ihrer kritischen Betrachtung. Gewiß standen die Erarbeitet neuer Ge schichtslehrpläne (Szalai/Kappler für Dres den und Iffert/Kruppa für Berlin jeweils fe derführend) angesichts des gescheiterten „Realsozialismus“ und der in Auflösung be findlichen DDR im Frühjahr bzw. Früh sommer 1990 vor einer schwierigen Aufga be: Fehlte es doch sowohl an Erfahrung als auch an Zeit wie an einer wissenschaftlich theoretischen Konzeption. Natürlich muß ten bisherige, die Geschichte letztlich ver fälschende Lehrpläne außer Kraft treten, und es war auch notwendig, vorhandene Lehrpläne der „Altbundesländer“, unter maßgeblicher Mitwirkung von Geschichts- didaktikern entstanden, gründlich zur Kenntnis zu nehmen. Aber: Der Versuch ei nes „überhasteten und eiligen Hinein- schlüpfens in das Ganz-Andere, das man bis vor kurzem noch mit großem Eifer bekämpft hat“, um jetzt nicht mehr der Welt anschauung einer „Einheits"-Partei, son dern „weltanschaulichem Pluralismus“ zu huldigen, führte die Verfasser beider „Wen ¬ de-Pläne“, wie Gerda v. Staehr überzeugend nachweist, in eine „Position der Positions- losigkeit" und zur erneuten Liebedienerei, diesmal vor der Welt des Kapitals, die - nach Meinung aller Buchautoren - mit ihren der zeitigen Mitteln die anstehenden Mensch heitsprobleme mit Sicherheit nicht zu lösen vermag. Deshalb ist Tendenzen, im Ge schichtsunterricht erneut Illusionen zu nähren, das Heil der Welt läge (da nicht im Kommunismus) in der „sozialen Markt wirtschaft“, entschieden entgegenzutreten. Der Vorwurf, den Schülern ohne Über gang, Transparenz und Berücksichtigung bislang erworbenen Wissens und Ge schichtsbewußtseins ein ganz neues'Ge schichtsbild zuzumuten, ist gewiß ebenso zutreffend wie die Feststellung, daß sich die „Neigung, Probleme durch Weglassen zu umgehen, wieder durchgesetzt“ habe. Auch hätten die Lehrplan verfasser übersehen, daß „weltanschaulicher Pluralismus“ nicht Standpunktlosigkeit meint oder lediglich „ungestraft seine Meinung sagen zu dür fen“, da es im Geschichtsunterricht ja wohl nicht darum gehen könne, „ein möglichst gewandtes Stammtisch-Verhalten einüben zu lassen“. Aufgabe giner Neufassung hät te vielmehr sein sollen, so könnte man H. W. Jung und v. Staehr interpretieren, das sta linistisch verbogene Lehrplanwerk unter Nutzung der Erfahrungen und in Beibehal tung des (Marxchen) wissenschaftlichen In strumentariums (gemeint ist ein historisch materialistisches Herangehen, das, fußend auf dem Arbeitsbegriff und der Unterschei dung historischer Klassen, die Kategorie „ökonomische Gesellschaftsformation“ als historischen Ordnungsbegriff anerkennt, ohne die widerlegte Theorie von der „histo- rischen Mission“ und der „Diktatur des Proletariats“ zu übernehmen) in ei ne neue Qualität zu überführen. Statt dessen wird auf überholte Peri- odisierungen, wie „Antike-Mittel- alter-Neuzeit" zurückgegriffen, wird versucht, Be griffe, wie „Klas sen“, „Klassen kampf 1 und „Aus beutung“ ängstlich zu vermeiden, wird an die Stelle sozial- und wirtschaftsge schichtlicher Pro zesse eine politik-, kultur- und alltags geschichtliche Be trachtung von Ge schichte gesetzt. Geschichtsklitte rung und kontem plativ-nostalgische Geschichtsbetrach tung von wechseln den Standpunkten aus wird aber dem Auftrag, Geschichte für die Gegenwart und Zukunft fruchtbar zu machen, nicht gerecht. Denn Geschichte be sitzt, trotz gegenteiliger Behauptung von Lehrplanverfassern, keinen „Nur-Eigen wert“, sondern soll helfen, ein eigenes Welt bild zu gewinnen und ein Nachdenken über die eigene historische Rolle und Verant wortung in einer sich verändernden Welt zu bewirken. Offenbar braucht man, um Haltung bzw. den „aufrechten Gang“ zu lernen, den Kon flikt, die Auseinandersetzung in einer von demokratischer Offenheit und Interessenp luralität gekennzeichneten gesellschaftli chen Atmosphäre. Der Mangel an Demo kratie im „Realsozialismus“ hat Deformati on (menschliche und gesellschaftliche) und steriles Anpassungsverhalten hervorge bracht. Es kommt heute und morgen erst recht darauf an, aus der eigenen Geschich te zu lernen und zu Überwindendes wie Be wahrungswertes in der richtigen Weise „aufzuheben“. Dr. HEINZ SÄNGER Lernprozeß für Lehrer und Schüler in der Übergangsgesellschaft - auch und gerade im Geschichtsunterricht Foto: UZ Archiv f Geschichte der deutschsprachigen Juden Umfassende Darstellung durch internationales Historikerteam Hannover (vws) Zehn Historiker aus Deutschland, England, Israel und den USA arbeiten derzeit gemeinsam an einer um fassenden Geschichte des deutschsprachi gen Judentums vom 17. Jahrhundert bis 1945. Unter der Leitung von Michael A. Meyer, Professor für jüdische Geschichte in Cincinnati, Ohio, werden sie die Ergeb nisse zahlreicher Einzeluntersuchungen an zum Teil noch nicht bearbeiteten Quellen in eine umfassende Darstellung einbrin gen, die sich sowohl an Spezialisten wie an allgemein interessierte Leser wendet. Koordinator des Projekts ist Dr. Fred Grü bel, jetzt Vize-Präsident des Leo-Back-In- stitutes, New York. Neben der Volkswa gen-Stiftung, die 670 000 DM zur Verfü gung gestellt hat, und anderen privaten Föiderem unterstützt auch das Bundesmi nisterium für Forschung und Technologie die Arbeiten an dem Werk, das in deut scher, englischer und hebräischer Sprache erscheinen soll. Während frühere Arbeiten zur Ge schichte des deutschsprachigen Judentums sich meist auf politische und geisteswis senschaftliche Entwicklungen beschränk ten, wollen Professor Meyer und seine Hi storikerkollegen auch sozialgeschichtli chen Gesichtspunkten breiten Raum ein räumen, etwa dem Leben in der Familie oder der Rolle der Frau. Die Untersuchungen sollen sich auch nicht, wie dies in früheren Arbeiten meist geschah, auf städtische Großgemeinden beschränken, sondern kleine ländliche jü dische Gemeinden einbeziehen. Neu ist auch, daß die Wandlungen in der jüdischen Gesellschaft und Gemeinschaft zu den Entwicklungen in der nicht-jüdischen Be völkerung in Beziehung gesetzt und darü ber hinaus das deutsch-jüdische Verhältnis im Vergleich zur Situation der jüdischen Bevölkerung in anderen Ländern betrach tet wird. Die geplanten vier Bände werden fol gende Epochen behandeln: * Tradition und Aufklärung (Mitte des 17. Jahrhunderts bis 1780) * Akkulturation und Emanzipation /1780 bis 1871) * Umstrittene Integration (1871 bis 1918) * Aufbruch und Zerstörung (1918 bis 1945) Jeder Band wird eine Einleitung erhal ten, in der die Hauptlinien der entspre chenden Epoche dargestellt werden. Der erste Band soll darüber hinaus eine allge meine Reflexion zur Bedeutung der neu zeitlichen deutsch-jüdischen Geschichte enthalten, der letzte Band mit einem Epi log schließen, der die Zerstreuung der deutschsprachigen Juden nach dem Holo caust aufzeigt. Das Werk soll Allgemeinhistoriker und Lehrer, die die deutsch-jüdische Ge schichte vor allem mit dem Holocaust ver binden, ebenso ansprechen wie jüdische Historiker, die auf andere Bereiche der jü dischen Geschichte spezialisiert sind. Dem allgemein interessierten Leser wird es ein umfassendes Bild der modernen deutsch jüdischen Geschichte vermitteln. Schließ lich sollen insbesondere durch die Einbe ziehung neuen Quellenmaterials auch Spe zialisten angesprochen und zu weiter führenden Studien angeregt werden. Kontakt: Dr. Axel Horstmann, Volks wagen-Stiftung, Kastanienallee 35,3000 Hanover 81, Tel.: (05 11) 83 81-2 14 „... denn nur, was man liebt, das schützt man“ (PM) In Zusammenarbeit zwischen dem Umweltamt des Rates der Stadt und dem Ökolöwe-UmWeltbund Leipzig e V. wurde im Juni dieses Jahres die Broschüre „Umwelterziehung mit Vor schulkindern“ veröffentlicht. Autorin ist die Leipziger Kindergärt nerin Silke Lochas. Ihre vielfältigen me thodischen Anregungen und ungewöhn lichen Spielideen sollen Erziehenden helfen, Kinder für die Liebe und den Schutz der Natur zu sensibilisieren. Auf spielerische Weise wird dazu an geregt, Natur zu sehen, zu hören, zu rie chen, zu schmecken und zu betasten. In dem die Kinder die Natur gefühlsmäßig mit all ihren Sinnen erleben, begreifen sie sich selbst als einen Teil der Natur. Mit liebevoller Zuwendung und viel Phantasie bemüht sich S. Lochas auch bei ihren Schützlingen, ein Gefühl der Verantwortlichkeit gegenüber ihrer Um welt zu erwecken, so daß ihnen ein um weltgerechtes Verhalten zur Selbstver ständlichkeit wird. Obwohl die Anstrengungen der enga gierten Kindergärtnerin bei den meisten Eltern breite Zustimmung und Unter- Stützung finden, gibt es doch auch eini ge Fälle, wo der Eifer der Kleinen zu Hause nur auf Gleichgültigkeit und Un verständnis stößt... Die Broschüre wird derzeit kostenlos an die Kindergärten der Sadt verteilt. Sie kann aber ebenso beim Ökolöwe-Um- Weltbund im Haus der Demokratie, Bernhard-Göring-Straße 152, bezogen werden. Jahresbericht 1990 der Humboldt-Stiftung Integration ostdeutscher Wissenschaftler DBB Gründete Berufsbildungswerk „Jungpensionäre“ als Verwaltungslehrer (PM-DBB) Einen solidarischen Beitrag zum zügigen Aufbau einer funktionsfähi gen öffentlichen Verwaltung in den neuen Bundesländern will der Deutsche Beam tenbund mit der vom Bundesvorstand ge billigten Gründung des Berufsbildungs werkes leisten. Die Satzung des Vereins „Berufsbildungswerk des Deutschen Be amtenbundes“ legt als einzigen Zweck die „Durchführung von Bildungsveranstaltun gen zur Vermittlung beruflicher Qualifika tionen, insbesondere für Angehörige des öffentlichen Dienstes in den fünf neu en Bundesländern und im Ostteil Ber lins“ fest. Der Verein verfolgt ausschließ lich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke. Das Berufsbildungswerk wird vom Deutschen Beamtenbund, seinen Mit gliedsgewerkschaften und anderen DBB- Organisationen getragen. Der Deutsche Beamtenbund wird aus eigenen Mitteln ei ¬ ne deutliche Anschubfinanzierung beitra gen. Durch den Einsatz von Referenten, die aus der praktischen Verwaltungsarbeit und aus dem Kreis der sogenannten , Jungpen sionäre“ kommen und durch die Nutzung der organisatorischen Erfahrungen der DBB -Akademie wird die praxisnahe Hil fe durch das Berufsbildungswerk sicherge stellt. Da das Berufsbildungswerk von offiziel len Stellen, unbter anderem von der Kanz lerrunde am 20. März, begrüßt worden ist, erwartet der DBB, daß auch aus dem „Ge mei nschafts werk Aufschwung Ost“ ein an gemessener Beitrag für berufliche Qualifi zierungsmaßnahmen vor allem deshalb be reitgestellt wird, weil der Deutsche Beam tenbund mit der Einrichtungen des Berufs bildungswerkes eine originäre Aufgabe der öffentlichen Dienstherren übernimmt. Öko-Broschüre für Vorschulkinder Bundesregierung reagierte „unkonventionell und effizient“ (PM-HUST) Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Entscheidun gen. Dies kann, so der Präsident der Humboldt-Stiftung, Professor Dr. Rei mar Lüst, als Quintessenz über dem Jah resbericht 1990 stehen. „Innerhalb we niger Monate“, so heißt es im Vorwort zu dem jetzt vorgelegten neuen Jahres bericht, „wurde es notwendig, im Zu sammenhang mit der absehbaren Verei nigung Deutschlands einen Beitrag zur Integration von Wissenschaftlern aus den neuen Bundesländern in die Bun desrepublik Deutschland zu leisten und zugleich alle bestehenden Programme auch für Wissenschaftler aus diesen Bundesländern zu öffnen. Gleichzeitig mußte die Humboldt-Stiftung den sprunghaften Anstieg von Bewerber zahlen aus Mittel- und Osteuropa um ein Humboldt-Forschungsstipendium be wältigen. Die Humboldt-Stiftung hat zwar schon lange vor der Aufnahme di plomatischer Beziehungen Wissen schaftler aus mittel- und osteuropäi schen Ländern gefördert (bislang insge samt 2600) und damit ein umfangreiches Vertrauenskapital erworben. Zu keiner Zeit jedoch hat es ein so starkes und um fassendes Interesse an wissenschaftli cher Zusammenarbeit gegeben wie jetzt. Darüber hinaus haben sich in einem bis lang nicht dagewesenen Umfang auch Ehemalige gemeldet, die zum Teil mehr als ein Jahrzehnt schweigen mußten, und um Unterstützung bei der Wiederan knüpfung der früheren wissenschaftli chen Kontakte mit deutschen und west lichen Kollegen und um Hilfe bei einer verbesserten apparativen Ausstattung ihrer nationalen Forschungsinstitute ge beten.“ Die dringend um zusätzliche Hilfe ge betene Bundesregierung reagierte, so Lüst, „unkonventionell und effizient“. Die Humboldt-Stiftung konnte deshalb wesentlich mehr Forschungsstipendien als im Jahr zuvor vergeben, insgesamt 616 an Wissenschaftler aus 55 Ländern. 114 ausländische Wissenschaftler wur den mit dem Humboldt-Forschungs preis ausgezeichnet. -127 junge promo vierte deutsche Wissenschaftler erhiel ten ein Forschungsstipendium für einen langfristigen Forschungsaufenthalt im Ausland. Drei neue Förderungsmöglichkeiten prägten 1990 die Arbeit der Humboldt- Stiftung: Um das Zusammenwachsen Deutschlands im Wissenschaftsbereich zu erleichtern, bietet die Stiftung in ei nem Integrationsprogramm Wissen schaftlern aus den neuen Bundesländern für einen Zeitraum von zunächst sechs Monaten die Möglichkeit für einen For schungsaufenthalt an einem univer sitären oder außeruniversitären Institut in den alten Bundesländern. Von den 65 Bewerbungen konnten bereits 30 posi tiv entschieden werden. Neu sind auch die Max-Planck-For- schungspreise, die von der Max- Planck-Gesellschaft und der Humboldt- Stiftung 1990 erstmalig gemeinsam an 17 deutsche Wissepschaftler und deren ausländische Partner verliehen wurden. Mit diesen Preisen wurden international herausragende Wissenschaftlerkoope rationen geehrt und gleichzeitig die Möglichkeit gegeben, mit einem Betrag von 100 000 DM die Zusammenarbeit für einen Zeitraum von drei Jahren zu fi nanzieren. Im neuen Bundeskanzler-Programm wurden 1990 erstmalig 9 Stipendien an künftige Führungskräfte der USA in Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft vergeben. Sie kamen zu einem langfristigen Aufenthalt nach Deutschland. Anlaß zur Sorge gibt nach wie vor die Schwierigkeit der ausländischen Gast wissenschaftler, während ihres Aufent haltes in Deutschland eine angemessene Wohnung zu einem akzeptablen Preis zu finden. Da sich die Situation vor allem in den neuen Bundesländern voraus sichtlich noch verschlechem wird, ver sucht die Stiftung weiterhin, für den Bau von weiteren Internationalen Begeg nungszentren und Gästehäusern Mittel zu erhalten.
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