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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1981
- Erscheinungsdatum
- 1981
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198100007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19810000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19810000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1981
-
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- Ausgabe Nr. 8, 27. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 10, 13. März 1
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- Ausgabe Nr. 41, 30. Oktober 1
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Band 1981
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Studentenwahlen in Österreich . Am 20./21. Mai dieses Jahres fan den wieder Wahlen zu den verschie denen Organen der österreichi schen Hochschülerschaft (ÖH) statt. 132 736 Studentinnen und Studenten waren an 18 Universitäten und Kunsthochschulen wahlberechtigt. Das oberste der zu wählenden Or gane ist der Zentralausschuß (Stu dentenparlament). Dann folgen die Hauptausschüsse der jeweiligen Uni- versitätsstädte, die Fakultätsvertre- tungen und schließlich die Studien- richtungs-, Instituts- und Studien abschnittsvertretungen. Während die ersten drei Organe nach Listenwahl recht (Wahl nach Fraktionen) ge wählt werden, so besteht für die letzteren ein Persönlichkeitswahl recht. Zu den Wahlen waren 17 Fraktio nen angetreten. Diese „Vielfalt“ stellt für den Außenstehenden zuerst ein Hindernis dar, weil Namen und Pro gramme verwirren. Macht man sich jedoch näher mit der Szene vertraut, so wird man merken, daß sich hinter verschiedenen Namen oft mals gleiches und gleiche Geldgeber verbergen. Das war gerade bei die sen Wahlen zu spüren. Denn sie wa ren dadurch gekennzeichnet, daß eine starke Polarisierung zwischen den bürgerlichen Studentenfraktionen und der Linken (VSSTÖ — Verein Sozialistischer Studenten Öster- reichs/KSV — Kommunistischer Stu dentenverband) stattfand. Die sich als „Mittelfraktion" ver stehende Österreichische Studenten union (ÖSU) mußte schwerste Ver luste hinnehmen. Neben dieser Polarisierung war vor allem der große Erfolg des KSV bemerkenswert. Denn er stei gerte die Stimmanzahl zum Zentral ausschuß um 37 Prozent. Die bereits 1979 guten Wahlergebnisse zu den Hauptausschüssen in Salzburg und Wien konnten weiter ausgebaut werden. Erdrutschgewinne gab es an den Universitäten in Wien, Graz, Klagenfurt, Linz und Innsbruck. In Graz, Klagenfurt und Linz wurden fast alle vorgeschlagenen Kandida ten zu den Studienrichtungsvertre tungen gewählt. Damit hat der KSV an allen bedeutenden Hochschulen Stimmen gewonnen. Das beweist, daß sich der KSV als konsequente Kraft vor allem im Kampf um die materielle Absicherung des Studiums und im Rahmen der antifaschi stischen Bewegung großes Ansehen unter den Studenten erworben hat. Außerdem wurden dadurch KSV und VSSTÖ erstmals zum stimmen stärksten Block im Zentralausschuß. Doch die inzwischen angelaufenen Verhandlungen zeigen, daß die bis herige Koalition von KSV, VSSTÖ und ÖSU nicht unbedingt erhalten bleiben muß. Möglich wäre auch,' daß die ÖSU mit den rechten Frak tionen zusammengehen könnte. Aber auch ein Zusammengehen mit kleineren Fraktionen unter Aus schluß des KSV wäre möglich. Doch der Erfolg der Linken eröff net auf jeden Fall positive Perspek tiven für die Kämpfe des kommen den Wintersemesters. Dennoch wird er von den traurigen Tatsachen über schattet, daß erstmals in der Ge schichte der zweiten Republik in Österreich eine neonazistische Orga nisation kandidieren durfte und ein Mandat im Zentralausschuß erhielt. Der KSV unterstützt deshalb den Vorschlag des Zentralausschuß-Vor sitzenden, bei der Konstituierung einen Beschluß zu fassen, der die Zu sammensetzung der ÖH aufgrund der Vertretung der neofaschistischen ANR (Aktion Neue Rechte) beim Verfassungsgerichtshof als verfas sungswidrig anficht. hera: Allgemeinbildung jedem bürgerlichen. Ein weiterer Vorzug der Allgemeinbildung be steht darin, daß durch sie das Le ben einen höheren Sinn erhält und zu einem echten und beständigen Menschenglück beitragen kann, Wissenschaft Erbe griechische Kalokagathie der Von Doz. Dr. sc. Panos Terz, IIS (Teil 2) Erbe Wissenschaft irgendein Zeit- die Geisteshai- Wollen als Be- hierbei nicht um Problem, sondern tung und um das wenn sie mit der Existenz soziali stischer Ideale und Werte einher geht. Hiermit wird nicht unbedingt gegen materielle Werte (z. B. den Besitz von Autos und Datschen) polemisiert, die, wie es scheint, notwendig sind. Sie dürfen aber keinesfalls in der sozialistischen Gesellschaft einen derartigen Stel lenwert erlangen, daß dadurch so zialistische Ideale und Werte mit unter verdrängt werden können und die ethisch-moralische Seite der Persönlichkeitsentwicklung zu kurz kommt. Im Hochschulwesen gehört zur Allgemeinbildung als einer breiten und soliden Grundlage unbedingt Ökonomie, Geschichte, Logik und Psychologie. Bei der Philosophie geht es in erster Linie um das Be herrschen des historischen und Große Bedeutung für Mensch und Gesellschaft Die Bedeutung der Allgemein bildung für Mensch und Gesell schaft im Sozialismus ist nicht hoch genug einzuschätzen, denn sie ist ein Mittel, Ziel und Kriterium der Persönlichkeitsentwicklung.. In diesem Zusammenhang ist zu be achten, daß die sozialistische und kommunistische Gesellschaft nur existenz- und entwicklungsfähig ist, wenn sie nach Möglichkeit viele entwickelte Persönlichkeiten herausbildet. Die Allgemeinbildung verleiht ferner den Nimbus der Sicherheit und erhöht wesentlsch die Fähigkeit, sich mit der bürger lichen Ideologie erfolgreich aus einanderzusetzen. Hierbei kommt es m. E. darauf an, über ein brei teres Wissen zu verfügen als die bürgerlichen Kontrahenten und auf alle Fälle ihnen im Wissen nicht unterlegen zu sein. Dazu be darf es jedoch großer Anstren gungen. Denn aus der Überlegen heit unserer marxistisch-leninisti schen Weltanschauung gegenüber der bürgerlichen ergibt sich nicht automatisch die Überlegenheit je des einzelnen sozialistischen Gesell schaftswissenschaftlers gegenüber mit theoreti- der Nachbar- mit solchen Philosophie. In der sozialistischen Gesell schaft stützt sich die Allgemeinbil dung als ein Wesenselement der allseitig gebildeten Persönlichkeit in erster Linie auf die marxistisch- leninistische Philosophie. Sie er streckt sich ferner auf Kenntnisse und Erfahrungen auf dem Gebiet der Kultur und Kunst. In diesem Sinne trägt sie einen komplexen Charakter. Wird sie auf die geisti gen und kulturellen „Sternstunden“ anderer Völker ausgedehnt, so muß sie außerdem als global und uni versal betrachtet werden. Auf dem Gebiet der schöngeistigen Litera tur z. B. bedeutet dies, daß man nicht nur die besten Werke der gemeinbildung in allen ihren Sei ten der Vervollkommnung bedarf, um die Spezialausbildung mit neuen Elementen anreichern und vor allem um eine schöpferische Lebensgestaltung ermöglichen zu können. die Beschäftigung sehen Grundfragen disziplinen sowie Fachgebieten wie In der richtigen Relation von Allgemeinbildung und speziell fachlichen Kenntnissen ist des wei teren eine der wichtigsten Voraus setzungen für das innere Gleich gewicht und die Harmonie der Per sönlichkeit zu finden. Ist hingegen eine Spezialausbildung ohne aus reichende Allgemeinbildung vor handen, so ist man, wie 1952 Albert Einstein, wenn auch stark über trieben, bemerkte, zwar eine be nutzbare Maschine, aber keine voll wertige Persönlichkeit. Man glei che nach Einstein dann immer mehr einem wohlabgerichteten Hund als einer harmonisch ent wickelten Persönlichkeit. Nicht zu übersehen sind ferner die Vorzüge der Allgemeinbildung für die Lehre — Erhöhung der Ausstrah lungskraft des Wissenschaftlers — und die Forschung, indem z. B. die Gegenwart als Bindeglied zwi schen der Vergangenheit und der Zukunft verstanden wird. Hier durch steigert sich die Fähigkeit, Zusammenhänge besser zu erken nen und Aussagen, darunter solche prognostischen Charakters zu tref fen. Kalokagathos war der Gebildete, der körperliche, charakterliche und intellektuelle Wohlgeformtheit, Vollkommenheit in sich ver einigte — für den Homo universale, das Ideal des Menschenbildes, das sich das erwachende und aufstre bende Bürgertum in Anlehnung an die humanistische Rezeption der antiken Kultur gab und größten teils auch für die klassische Idee der Universitas litterarum, die sich vor allem im humanistischen We sen der Wissenschaft, in der Auf fassung von der Persönlichkeit des Wissenschaftlers und in der Ein heit von Lehre und Forschung ver körpert. dingung dafür geht, die zum Teil existierende Einseitigkeit und das enge Spezialistentum bei einzelnen Wissenschaftlern zu überwinden. Die Vielseitigkeit im Sinne der Allgemeinbildung ist wiederum eine wichtige Voraussetzung für die ' „Selbstbegegnung“ des Men schen in seiner Eigenschaft als genus humanum, eben als mensch liches Gattungswesen. dialektischen Materialismus. Nur dadurch werden wir in die Lage versetzt, die den Einzelwissen schaften adäquaten Methoden und Methodologien zu entwickeln und die Untersuchungsgegenstände in ihrem dialektischen Wechselver hältnis zu sehen. Die Kenntnis über Haupttendenzen in Kultur, Literatur und Kunst sowie in aus gewählten Natui-wissenschaften gehört ebenfalls zur Allgemein bildung im Hochschulwesen. Eine derartige Allgemeinbildung kann dadurch erworben werden, daß die Wissenschaftler und darunter vor allem die Hochschullehrer die wichtigsten Publikationen über die oben erwähnten Gebiete auswerten und die besten literarischen Werke lesen. Sollte an dieser Stelle der Einwand erhoben werden, die Zeit würde nicht ausreichen, so kann dem entgegnet werden, daß es Worum geht es bei der Allgemeinbildung? Die Allgemeinbildung war stets mit dem Ideal der allseitigen und harmonischen Entwicklung der Persönlichkeit verknüpft, das seit Jahrhunderten die Menschen bewegt. Dies gilt z. B. für die alt- Wichtigsten progressiven Schrift steller — Gegenwart und Vergan genheit — aus dem eigenen Land, sondern auch aus anderen Ländern - sozialistische, kapitalistische. Entwicklungsländer — kennt. Da bei ist zu beachten, daß die All- Allgemeinbildung Ausbildungseinrichtungen im Bilde Im Lesesaal der Berliner Hochschule für Ökonomie „Bruno Leuschner“ in Karls* hörst stehen für die über 2300 Direktstudenten und für andere Nutzer mehr als 200 000 Bände wissenschaftliche Literatur sowie über 1000 Zeitschriftentitel zur Verfügung. • Das Radarkabinett in der Ingenieurhochschule für Seefahrt in Rostock-Warne münde ist eines der speziell ausgerüsteten Fachlabors, in denen zukünftig« Schiffsoffiziere eine praxisnahe Ausbildung erhalten. Ideologie und Gesellschaft im Mittelalter Emst Werner: Stadt und Geistesleben im Hochmittelalter. 11.-13. Jh. / Forschung zur mittelalterlichen Geschichte, Bd. 30. Weimar 1980. 277 Seiten. Bereits seit mehreren Jahrzehnten zählen Forschungen zur Problema- ik „Ideologie und Gesellschaft im Mittelalter" zum wissenschaftlichen Hauptanliegen Ernst Werners. Die bisherigen Ergebnisse liegen in einer Reihe von Monographien und zahl- pichen Aufsätzen sowohl zum Hoch- als auch zum Spätmittelalter Vor. In diesen Forschungsschwer punkten reiht sich die vorliegende Untersuchung ein. und Hochscholastik als städtebür gerlicher Ideologie. Städtisches Le ben erforderte sowohl allgemein als auch im Detail rationales Denken. Damit rückten auch neue religiöse Wertungen auf die Tagesordnung. Glaube und Vernunft mußten ver eint werden. Am Beispiel der hervor ragendsten Vertreter der Scholastik analysiert E. W. den komplizierten Kampf um die Durchdringung des Glaubens mit der Vernunft und da mit dem Bemühen, die Religiosität TOZOnSIOn Hinter- Im und phie von von Victoriner, die Naturphiloso- der Schule von Chartees, David Dinant, die Anfänge Thomas’ Aquino und schließlich die Im Mittelpunkt der Darstellung stehen vor Allem Berengar von Tours, Peter Abaelard, die Cornifizianer averroistischen Lehren Sigers von Brabant und seiner Freunde. Die eingehenden Untersuchungen lassen das komplizierte Ringen der Scho lastiker, die immer wieder neue An. Sätze suchten, deutlich werden, zu gleich bringen sie aber auch die aufsteigende Linie scholastischen Denkens zum Ausdruck. Versuchten anfangs Berengar von Tours und seine Zeitgenossen vor allem den auf das Niveau stadtbürgerlichen Denkens zu heben. Gegenstand des Buches ist die Früh- und Hochscholastik (11. bis 13. Jh.)_ Dabei geht es dem Autor, Wieder Titel ausweist, um die hi- Storische Einordnung und das ge- se1lschaftliche Verständnis der Scho- astik. E. W. definiert sie als Pro- bukt hochmittelalterlicher städti- scher Entwicklung. Die Scholastiker waren Kleriker und Mönche, ihre Geistige und topographische Heimat befand sich jedoch in den Kommu- yen Frankreichs und Italiens. Die on Ihnen vertretenen Auffassungen, mohl die Schriften als auch das Rundliche Wirken, entsprachen den anteressen des aufsteigenden mittel- terlichen Stadtbürgertums. Die kem Kaufmann und dem Handwer- FeT.eigene Suche nach Wissen und sldung fand in den scholastischen hulen einen spezifischen Ausdruck. pPlastisch und detailliert skizziert S W. die Herausbildung scholasti- na er Schulen, die in verschiede- den Städten Westeuropas während des 12. Jh. zuweilen wie Pilze aus r Erde schossen und das Interesse 785 Bürgers fanden. Im Hinter- Siund waren es vor allem Logik, sale ktik, Rhetorik, Rechtsgelehr- wmkeit, bald auch einzelne Natur- Alsenschaften, denen die besondere biemerksamkeit der Studenten galt. Enese Disziplinen besaßen für die 21Wick lung des Handels, die so- Basn. Politischen und rechtlichen deriepungen in den Städten beson- greB edeutung. Auf diesem Hinter- chen gestaltet E. W. den eigentli- Untersegenstand seiner Arbeit, die theonsue hung der philosophisch- Glauben unter verschiedenen Aspek- 8ischen Lehrsysteme der Früh-» ten rational zu fassen und mit den Mitteln der Vernunft zu erklären, so steht am Ende der drohende Zer fall der Einheit von Glauben und Vernunft, konkret sichtbar in der Lehre von der doppelten Wahrheit. Besonders hervorhebenswert ist das Bild kämpferischer Entschlossen heit, das E. W. von den einzelnen Scholastikern zeichnet. Damit wird auch dem historisch interessierten Leser erkennbar, daß es sich bei der Scholastik nicht einfach um Lehr systeme handelt, sondern um ideolo gische Auseinandersetzungen gegen die vom Lande ausgehende und lange Zeit herrschende Mönchstheolo- gie, die jede Disputation über den Glauben ablehnte. Bereits der An satz einer vernunftmäßigen Erklä rung religiöser Fragen dieser Geist lichen, deren hervorragendster Ver treter Bernhard von Clairvaux war, sollte nach ihrer Auffassung admi nistrativ geahndet werden. Die Scholastiker stellten einen Teil der alle Bereiche des materiel- len, politischen und geistigen Le ben erfassenden Auseinandersetzung zwischen dem hochmittelalterlichen Stadtbürgertum und der feudalen Umwelt dar. Die Frühscholastik re flektierte den sozialen und geistigen Wandel, der sich in Europa durch die Stadt vollzog. Sie intellektuali- sierte die christliche Religion und paßte sie dem von der Stadt ausge henden rationalen Trend an (S. 190). Die progressiven Vertreter der Hoch scholastik vermochten die Einheit von Glauben und Vernunft nicht mehr zu wahren. Siger vor Brabant und seine Freunde und Schüler fan den den Ausweg in der Lehre von der „doppelten Wahrheit“ (S. 246). Ernst Werner hat mit seiner Mo nographie sowohl konzeptionell als auch in der analytischen Untersu chung Forschungsergebnisse vorge legt, die die mittelalterliche Histo riographie zu diesem Thema be trächtlich beeinflussen werden. Prof. Dr. M. Erbstößer, Sektion Geschichte Aus anderen Universitäten Neuer Rektor in Zittau Ingenieurhochschule Zittau: Als neuer Rektor der Hochschule wurde Prof. Dr. Gerhard Acker mann in sein Amt eingeführt. Er tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Hans-Joachim Hildebrand an, der seit der Gründung der Ingenieur hochschule im Jahre 1969 dieses Amt innehatte. Der Minister für Hoch- und Fachschulwesen, Prof. Dr. Hans-Joachim Böhme, dankte dem scheidenden Rektor für sein erfolgreiches Wirken als Wissen schaftler und Hochschullehrer. Zugleich wurde der Ingenieur hochschule das Promotionsrecht auf dem Gebiet der Wirtschafts wissenschaften zuerkannt. Erziehungsfragen gemeinsam beraten Martin-Luther-Universität Halle: Die dritte gemeinsame Konferenz der Universitäten Halle und Wo- ronesh fand unlängst an der MLU statt. Zentrales Anliegen war der Erfahrungsaustausch zu Fragen der kommunistischen Er ziehung der Studenten. Dabei wurden Themen wie die verän derte soziale Stellung der Studie renden, Fragen der Studenten ehen und -familien sowie Wis senschaft als Teil der Lebens weise behandelt. 150 werden Germanisten Friedrich-Schiller-Universität Je na: Seit über zwei Jahrzehnten werden an der FSU ausländische Studenten ausgebildet. In diesem Studienjahr nutzen 150 Auslands studenten ein Teil- oder Vollstu dium der Germanistik in Jena, um später in ihren Heimatlän dern als Deutschlehrer an Schu len und Universitäten oder als Diplom-Germanisten an For schungseinrichtungen wirken zu können. An der Ingenieurschule für Maschinenbau und Spielzeuggestaltung Sonneberg werden auch neue Modelle im Auftrag der Spielzeugkombinate der DDR entwik- kelt. Fotos: ADN-ZB
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