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t' \ ■ : ■ • Unser Beitrag zur Parteitagsinitiative Journalisten schreiben an Sektionsgeschichte GO „Pablo Neruda“ — Disput um MLG-Note Rechenschaft über die im vergan genen Jahr geleistete Arbeit legten die FDJler der GO „Gerhard Eisler“ der Sektion Journalistik auf ihrer GOL-Wahl ab. Gemeinsam. mit der staatlichen Leitung gelang es den FDJ-Studenten im vergangenen Jahr, das. Übungssystem der Journalisten effektiver zu gestalten sowie die Voraussetzungen für ein höheres Niveau der Diplomarbeiten zu schaf fen. Sie.werden in diesem Jahr zum ersten Mal über einen Zeitraum von zwei Jahren geschrieben. Reserven sehen ’ die Jugendfreunde u. a. in einem intensiven Selbststudium, des sen Qualität bisher noch nicht be friedigen kann. Dazu soll künftig die Arbeit der' Studiengruppen bes- seh gestaltet werden. Unzureichend ist auch die Nutzung der Sektions zeitung „Public“ als Übungszeiturig der Journalistikstudenten, denn ge rade hier’ liegen günstige Möglich keiten 'zur Gestaltung eines praxis orientierten Studiums. Für das kommende Jahr haben die Mitglieder der GO mit ihrem neuen GO-Sekretär Peter Hacken schmidt an alle Studienjahre kon krete Verbandsaufträge übergeben. So wird das erste Studienjahr die „Geschichte der Sektion Journali stik“ weiterschreiben, das 2. Studien jahr. erarbeitet als Jugendobjekt eine „Geschichte des Studentensommers“. Klaus Engelhardt, SG 15 Die FDJler der GO „Pablo Ne ruda“, Sektion Biowissenschaften, gaben auf ihrer GOL-Wahlver- Sammlung eine Einschätzung ihrer Positionen im Kampf um eine Eh- ■ renschleifedes ZK der SED. Wie die GO im letzten Jahr in ihrem Reife prozeß vorangekommen ist, beweisen solche Fakten wie . der erfolgreiche • Abschluß zweier Jugendobjekte . (Durchführung von Kolloquia, Ver öffentlichung in Fachzeitschriften). . sehr niveauvolle Veranstaltungen unseres Bioklubs und des Kunst-Kul- tut-Klubs und die Erhöhung der . Qualität der monatlichen Mitglie derversammlungen Aber es wurden auch Mängel unserer Arbeit auf den Tisch gelegt. So erreichten wir nicht unser Ziel im Solidaritätsaufkom men. sondern nur einen Schnitt von 10 Mark pro FDJler. Dabei ist aber zwischen den einzelnen Gruppen stark zu differenzieren. So liegen die Spitzen bei 40 Mark und die Schluß lichter bei 2,30 Mark. Eine Frage, die uns stark bewegte, war, ob man aus der MLG-Note Rückschlüsse auf den Bewußtseins grad eines Menschen ziehen kann. Bei uns an der GO zeigte sich in den letzten Wochen verstärkt die Not wendigkeit, als FDJ eben im Sinne einer politischen Organisation ver stärkt darauf Einfluß zu nehmen, daß komplizierte internationale Er eignisse jederzeit von einem klaren marxistisch-leninistischen Stand punkt beurteilt werden. Rationale Erkenntnisse aus dem MLG sind daher notwendig, um die politischen Geschehnisse richtig ver stehen und beurteilen zu können. Insofern widerspiegelt die MLG- Note auch diese wichtige Voraus setzung. Zum kommunistischen Be wußtsein führt aber erst der näch ste Schritt: die Anwendung der Er kenntnisse. die Einheit von Wort und Tat. Und wenn es an unserer GO eben noch männliche FDJler gibt, die kein ROA sind, dann ver deutlicht uns das unsere Aufgaben in der politisch-ideologischen Arbeit. Frank Leopold, FDJ-Sekretär GO Wirtschaftswissenschaften Gemeinsamer Besuch der Dok.-Filmwoche Zu einem gemeinsamen Besuch der Dok.-Filmwoche trafen sich die Verantwortlichen für Agit./Prop. der AO Lehrer Politische Ökonomie im Anschluß an ihre Beratung. Diese monatlichen Zusammenkünfte nut zen die Freunde, um gute Erfahrun gen auszutauschen, gemeinsame Schwerpunktaufgaben herauszuar beiten und die eigene Argumenta tionsfähigkeit weiter zu schulen, wo durch die Wirksamkeit der Agita tionsarbeit erhöht werden soll. Vorbereitungen für das Fachrichtungs kolloquium Gegenwärtig laufen an der Fach richtung Lehrer für Politische Öko nomie die Vorbereitungen für das diesjährige Fachrichtungskolloquium. Diese Veranstaltung findet am 13. Dezember im Hörsaalgebäude statt. Im Mittelpunkt der Diskussion werden die Arbeit der Studenten zirkel aus den drei Wissenschafts bereichen Politische Ökonomie des Sozialismus und des Kapitalismus sowie der Geschichte der Politischen Ökonomie, und deren Forschungs ergebnisse stehen. Alle Interessenten sind herzlich eingeladen. „Kollektiv der DSF" erfolgreich verteidigt Einen erfolgreichen Auftakt in der FDJ-Arbeit des neuen Studienjahres konnte kürzlich die SG WL 77—01 verzeichnen. In einer Veranstaltung zur Verteidigung des Titels „Kollek tiv der DSF“ berichteten die Freunde unter anderem über einen DSF- Abend mit sowjetischen Freunden, über eine thematisch gestaltete Ver anstaltung mit dem Wissenschafts bereich Politische Ökonomie des Sozialismus und über Brieffreund- schäften mit sowjetischen Studenten. Klaus Werner, FDJ-Redaktion GO Journalistik Eine lohnenswerte Einladung von nebenan Sie kommt allmonatlich vom Kul turbund des Stadtbezirkes Süd und von der Bibliothek Lößnig. Ein geladen sind alle Literaturfreunde des Stadtbezirkes zu Buchlesungen, heiteren Abendveranstaltungen und kleinen Theaterabenden. Auch der Dezember bietet wieder Interessan tes. In der Reihe „Leipziger Schrift steller“ liest Angela Stachowa am 11. Dezember ab 19.30 Uhr. Studen ten aus Lößnig und Marienbrunn Sind gern gesehene Gäste. Astrid Siebert GO Kultur- und Kunstwiss. Kulturtage bei Kuku - interessant und anregend Viele Anregungen für Studenten, sich selbst künstlerisch zu betätigen, gaben die kürzlich zu Ende gegange nen II. Kulturtage der Sektion Kunst, und Kulturwissenschaften. In vier Veranstaltungen boten die 100 Mit wirkenden aus vier Ländern den 700 Besuchern ein abwechslungs reiches tmd anspruchsvolles Pro gramm. Den erfolgreichen Faschings- auftakt im Internat Tarostraße ge staltete der Studentenklub der Sek tion, die „Kommode“. Großen An klang fand das „FOLKS’sFEST“, bei dem nicht nur Volkstänze vorgeführt, sondern auch selbst mitgetanzt wurde. Lieder, Folklore und Nach denkliches in einem boten „Bechert und Schulz“ — moderne Gaukler im besten Sinne des Wortes — in einem Konzert, einer gemeinsamen Veran staltung mit dem Klub der Intelli genz. Ein nicht unwesentliches Ergebnis der II. Kulturtage war die Abrech nung von 500 Mark zugunsten der Solidarität. R. Winkler „Unser Traum hat die Größe der Freiheit" - dieses Motto vereinte 200 Mitglieder des Ensembles „Solidarität“ zu einem aufrüttelnden Programm. Mit der Anmut zierlicher exotischer Schmetterlinge boten vietnamesische Studentinnen ihren Fächertanz dar. Fotos: Kasper Die friedlichen Träume unserer Völker sind der Atem der Welt IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIEMIIHIIIIIIIIIIII Würdiges Festprogramm des Ensembles „Solidarität" zum 10jährigen Bestehen „Der Traum der Mutter, der Traum des Kindes ist der Frieden“, bittend und aufrüttelnd singt es Catherine Molefe aus dem geknech teten Süden Afrikas. „Unsere Träu me sind der Atem der Welt“, be kräftigt der junge Sergio Amigo aus Chile. „Und weil der Mensch ein Mensch ist, drum hat er Stiefel im Gesicht nicht gern..." — Be- kenntnis eines libanesischen Freun des nicht nur zum Brechtschen Linken Marsch. Diese Lieder — dargeböten von den. 200 Freunden des Ensembles „Solidarität“ am 22. November im Haus der heiteren Muse — sind Ausdruck des Kamp fes der Völker, ihrer Sehnsüchte und Hoffnungen. Das vielfarbige Festprogramm der „Botschafter“ aus 19 Ländern versetzt mich hin ein ins erwachende Afrika, auf den brodelnden lateinamerikani- sehen Kontinent, ins kämpfende Palästina und befreite Vietnam. Da singen junge mocambiquani- sehe Facharbeiter aus dem BKK Espenhain ein Lied auf die FRE- LIMO, unter deren Führung das Land den Aufbau des Sozialismus begonnen hat. Schauplatz Südafrika. 50 000 Kinder sind dort in diesem Jahr bereits verhungert, jedes 5. Kind wird unter den weißen Rassisten nicht einmal ein Jahr alt. Anklagend strecken die Sänger des ANC den Zuhörern ihre geöffneten Hände entgegen: „Dort ist Drang sal und Unterdrückung — siehst du es nicht?“ Wir sehen es. Und so kamen in diesem Programm un ter dem Motto: „Unser Traum hat die Größe der Freiheit“ nicht nur die Kommilitonen aus dem Libanon, Zypern, Tansania, Griechenland oder Palästina zu Wort und zum Tanz, sondern auch Freunde aus Bulgarien, der CSSR, der Sowjet union und Vietnam. Mädchen aus unserem Nachbarland z. B. bewie sen Geschick in einem „Slowaki schen Flaschen tanz“. Zierlichen exo tischen Schmetterlingen glichen die vietnamesischen Studentinnen in ihrem Fächertanz. Aus dem blutenden Chile Pino chets kommt die Grupe „Alerce". Ihr Name, das ist die Bezeichnung für eine Lärchenart, die in Süd chile beheimatet ist. Ein solcher Baum wird 2000 bis 3000 Jahre alt, er ist ein Ausdruck von Lebens kraft und Stärke. Leise und wie der kraftvoll spielen die chileni schen Freunde im schwarzen Pon cho die Gitarre und schlagen die Trommel. „Bauer, steh auf, erhebe deine Hände“, verkünden sie Vic tor Jaras „Aufruf an einen Bau ern". Und dann die Gewißheit des befreiten Santiagos: „...eines Ta ges werden alle Söhne durch seine Straßen gehen. Der Tag ist nah, wenn der Faschismus beseitigt wird“. „Wir müssen die Solidarität, die unserem Land gewidmet wird, ständig erkämpfen, die Menschen müssen unsere Probleme kennen“, formuliert Cirilo Adriazola, der musikalische Leiter der Gruppe, ihr Credo und fügt hinzu: „Was uns im Ensemble .Solidarität' ver eint, ist der Kampf gegen den Im perialismus, für die Verteidigung des Friedens und der Freiheit.“ Und so sind uns die Worte von Ca therine Molefe, der Studentin aus dem geknechteten Süden Afrikas, nicht nur Dank, sondern auch Ver pflichtung: „Unser Land ist noch nicht frei. Ich singe, weil ich für die Solidarität danken will, die ich hier täglich spüre.“ Steffi Hunger Mädchen aus der CSSR bei einem „Slowakischen Flaschentanz". Filme im Disput: „Marathon im Busykin tritt aus einem Zimmer der Gemeinschaftswohnung, die seine Geliebte, Alla, zusammen mit ihrem Onkel bewohnt. Er will fort, denn sein Wecker am Handgelenk hat ihm einen Termin in Erinne rung gerufen. Onkel Kolja, der sich in der Küche zu schaffen macht, legt die Situation falsch aus: „Wenn Sie zur Toilette wollen, Andrej Pawlytsch, die ist gleich hier links. Gehen Sie nur,, genieren Sie sich nicht!“ Und Busykin geht auf die Toilette, mißt auf seiner Uhr eine glaubwürdige Zeit ab, zieht an der Kette, tritt wieder hinaus und wird von Onkel Kolja empfangen: „Si cher wollen Sie die Hände waschen; dort, im Bad, hängt ein frisches Handtuch.“ Und Busykin geht auch ins Bad und wäscht sich, bevor er sich, freundlich dankend, davon schleicht. Eine der zahlreichen Episoden, die den Charakter des erfolgreichen Übersetzers und Hochschullehrers Andrej Pawlytsch Busykin an den kleinen Dingen des Lebens deutlich werden lassen. Doch auch in den großen Dingen des Lebens ist Bu sykin einer, der nichts abschlagen, kann; einer, der wie ein Unwissen der oder ein naives Kind stets den. Weg des geringsten Widerstandes, wählt, nämlich den der Wider-: spruchslosigkeit, und dann die eigentlichen Folgen zu tragen nicht in der Lage ist. Sei es in der Liebe, wo er zu schwach ist. sich für seine Frau -oder seine Geliebte zu entscheiden, oder sei es im Beruf. Auch hier kann er einer alten Bekannten die Hilfe nicht abschlagen, ohne die sie ihre Herbst“ Übersetzerstelle längst verloren hätte.’Er vernachlässigt seine eigene Arbeit und siehe, Ironie des Schick sals, die Übersetzungen der Unbe gabten werden besser eingeschätzt als seine eigenen, und, noch eins drauf, sie bekommt die Aufgabe, auf die er schon so lange gewartet hatte Regisseur Georgi Danelia und Buch autor Alexander 'Wolodin stellen sich mit ihrem Film der- Diskussion einer Problematik, die in unserer Zeit sehr .relevant ist. Es geht" um den Charakter, um psychologische Pro-. bleme des Menschen im Sozialismus. Die Hinwendung zum inneren Kon flikt ist dafür typisch. Nicht mehr die Frage .„Wer. wen?“, wird.hier verhandelt, sondern, zum Beispiel, das Verhalten eines Genossen in einem 'Dreiecksverhältnis. .Der DEFA-Film „Glück im Hin terhaus“ ist. ein Fall. für. die Kon- fliktgestaltung,in .einer ganz ähnli chen Konstellation. aus der DDR- Produktion. Doch während Karl Erp stets Subjekt seiner Handlungen und damit des Films ist, spielt Andrej Busykin durchweg die „Haupt" -Rolle eines willenlosen Objekts .gegenüber dem ’ Ansinnen der anderen. Im de Bruyn/Plenzdorfschen Büch wird immer wieder die Möglichkeit' of- fengelassen, sich mit Erp zu identi-, fizieren, zum Beispiel, Werin sein Umzug, zur Broder ein. erwünschtes Happy-End ändeutet'. Zu Busykin dagegen bleibt der Zuschauer stän dig auf Distanz. Einer, der sich mit derartiger Konsequenz zum Hans wurst der anderen macht, muß zur filmischen Karikatur geraten. Der ganze Streifen zeigt im Prinzip eine Kette von Situationen, in denen Busykin auf Grund seiner charakter lichen Schwäche versagt. Wenn er auch ab und an aufbegehren möchte, nicht ein einziges Mal setzt er sich durch. Dieses Prinzip, an hand eines sich absolut nicht ver ändernden Helden den Entwicklungs- und Reifeprozeß in den Zuschauer hineinzuverlegen, ist das erklärte Anliegen des Regisseurs, wenn er sagt: „Wir möchten, daß der Zu schauer unwillkürlich zugibt: Ja, das sind wir. Und schon steckt in diesem Satz nicht nur ein Lächeln, sondern auch traurige Nachdenk lichkeit.“ Es tut mir leid, aber ich hoffe, daß möglichst viele Züschauer mit gutem Gewissen sagen können: Nein, das sind wir nicht, bei al len Fehlern haben wir nämlich auch einige ' gute Eigenschaften. Georgi Danelia nannte seinen Film im Un tertitel „Eine traurige Komödie“. Ich möchte diese Bemerkung un widersprochen lassen. Jens Sell Kein Ausweg aus dem „Teufelsdreieck"? Andrej ist jemand, der sich und sein Leben eingerichtet hat, jemand, der nur in seiner eigenen gradlini- .gen Behaglichkeit leben könnte. Warum also leistet er sich ein Ver-. hältnis mit der Jugend? Was geht in Andrejs, Kopf vor, wenn er von der einen Frau zu der anderen rast? Im Film, selbst gibt es .keinerlei An haltspunkte . zur Beantwortung die ser und vieler anderer Fragen. Dieser Film beschreibt nur: eine offensichtlich ernste Angelegenheit (denn sie ist angetan, mehr als nur einen der Beteiligten zu ruinieren) auf eine manchmal mehr oberfläch liche denn komische Weise. ——_—, film rezension Läßt mich auf der einen- Seite, das alleinige Beschreiben der Grund situation in vielen, manchmal auch karikierenden Variationen unzufrie den, so empfand ich auf der ande ren^ Seite die für die. Beschreibung gefundenen Bilder äußerst feinsin nig und (film-)kunstfertig: Will. An drej z. B. nachts von Alla nach Hause, so findet er. die Newa-Brük- ken von beiden Ufern aus hochgezo gen — er kann weder vor noch zurück. (Ein Bild, das durchaus auch dem inhaltlichen Problem als Vor lage hätte dienen können!) Am Ende des Films wird nach mißlun genen Ausbrüchen der beiden Frauen aus diesem „Teufelsdreieck“ (An drej selbst tut ja nichts anderes, als sich .selbstmitleidig zerreißen • zu lassen) ' ein „Wiedervonvornbe- ginnen“ des alten Liedes, eine wei tere Variation zum Thema angedeu tet. Sollte also das eigentliche Anlie gen dieses Films darin zu suchen sein, uns darauf aufmerksam ge macht zu haben, wie aufreibend und traurig es ist, wenn in solchem Fall alles beim alten bleibt? Petra Stuber