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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1980
- Erscheinungsdatum
- 1980
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198000005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19800000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19800000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1980
-
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- Ausgabe Nr. 2, 11. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 18. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 6, 8. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 15. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 22. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 29. Februar 1
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1
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- Ausgabe Nr. 15. 11. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 18. April 1
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- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1
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- Ausgabe Nr. 30, 25. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 32, 29. August 1
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- Ausgabe Nr. 38, 10. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 17. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 24. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 31. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 45, 28. November 1
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Band 1980
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as 4. Studienjahr hat sie mitt lerweile begonnen. Monika Ze- tek studiert Arabistik-Ökonomie der Sektion ANW, und das Studium macht ihr große Freude. Mit Sprache und Wissenschaft der irabischen Länder beschäftigt sie 'ich, ein für sie ausgesprochen at traktives und interessantes Gebiet. Öen Wunsch dafür haben ihre Eltern geweckt, die auf ähnlichen Gebieten arbeiten. Seit längerer Zeit schon trägt sich Monika mit dem Wunsch, in die Reihen der Partei aufgenommen tu werden, nun wurde sie im Juli dieses Jahres als Kandidat bestätigt. Bereits in der EOS sagte man ihr, Raß sie dafür reif sei. Doch zu Junge Genossen stärken die Reihen der Partei Monika Zetek Riesern Zeitpunkt war Monika noch anderer Meinung, da ihr, wie sie Sagt, hoch einige — vor allem theoretische — Grundlagen und per sönliche Voraussetzungen fehlten, hoch daß sich aus dieser Haltung •licht die Haltung zu einer Sache ableiten läßt, ist ihr klar geworden, Vor allem, als sie an der Sektion her vorragende Genossen kennenlernte. Als äußerst gewinnbringend schätzt sie die Tatsache ein, daß sie schon Vor ihrer Kandidatenzeit am Partei lehrjahr teilnehmen konnte, denn »die theoretischen Kenntnisse sind Ungeheuer wichtig“. Und außerdem ist Monika der Meinung: „Es ist Roch wichtig, daß du allen zeigst, Wo du hingehörst.“ Anteil an der Herausbildung ihrer Haltungen hatten und haben zual lererst ihre Eltern, die sie nicht nur ob ihrer beruflichen Leistungen be wundert. Auch ihre Bürgen, die Klassenleiterin aus der Oberschule, Und Jürgen Hösel, ein Kommilitone aus der Seminargruppe, haben sie stark beeindruckt, haben sie in ihren Vorstellungen von einem Ge nossen bestärkt. Die Parteigruppe, der sie jetzt angehört, besteht aus Wissenschaftlern und Studenten. Was Monika begeistert, sind nicht zuletzt die umfangreichen Kennt nisse der Wissenschaftler im Partei lehrjahr, die ihr Ansporn sind, an sich zu arbeiten, um nicht nur „ein fach so“ mitreden zu können, son dern auch Zusammenhänge in der aktuellen Politik besser verstehen Zu können. Außerdem meint sie: ! „In der Parteigruppe habe ich Ge nossen, bei denen ich weiß, daß ich immer zu ihnen kommen kann.“ In Monikas Kandidatenauftrag steht, daß sie ihre Studienleistungen bestätigen und die Arabistikprüfung mit „sehr gut“ abschließen soll. Als schwer, aber realisierbar schätzt sie diesen Teil des Auftrages ein, nicht Zuletzt, weil Arabistik eines ihrer Lieblingsfächer ist. Nicht vergessen Werden darf ihre Tätigkeit als stellvertretender Sekretär der FDJ- Gruppe. Im Klubaktiv der Moritz- bastei arbeitet sie mit, ist nach einer halbjährigen Kandidatenzeit Mit glied der Ordnungsgruppe gewor den. Etwas mehr freie Zeit würde sich Monika schon wünschen, damit sie sich als Literatur- und Theater liebhaber (in ihrer Heimatstadt Ber lin war sie Mitglied im Jugendklub des Maxim-Gorki-Theaters) mehr mit diesen Hobbys beschäftigen kann. , Antje Vogel Antworten auf neue Fragen finden und gewonnene Erkennt nisse in der Lehre umsetzen Vorhaben in Auswertung der Hochschulkonferenz / Von Prof. Dr. sc. Rolf Emmrich, Sektion Wirtschaftswissenschaften Als Hochschullehrer und Partei funktionär sehe ich mich auf viel fältige Weise mit Aufgaben und Problemen bei der Verwirklichung des Politbürobeschlusses vom 18.3. 1980 und der auf der V. Hochschul konferenz vermittelten Erfahrungen und Anregungen konfrontiert. In der Parteigruppe und dem Wissen schaftsbereich Arbeitswissenschaften wie auch speziell in meiner Lehr gruppe „Wissenschaftliche Arbeits organisation“ und der Fachrichtung Arbeitsökonomie ist seit April eine lebendige und konstruktive Diskus sion über die Wirksamkeit der Hoch schullehrer, das produktive Verhält nis Wissenschaftler und Student, über das Anforderungsniveau der 80er Jahre und dessen Umsetzung in Lehre, Erziehung und Forschung im Gange. Eine ganze Reihe von Schlußfolgerungen und Konsequen zen sind gezogen worden. Dabei bin ich mir völlig darüber im klaren, daß der Umsetzungsprozeß sowohl Sofortaufgaben, die im Studienjahr 1980/81 bzw. Planjahr 1981 durchzu setzen sind, als auch prinzipielle längerfristige Maßnahmen umfassen muß. Was haben wir uns als Arbeits wissenschaftler insbesondere vorge nommen, um sichtbare Veränderun gen in Vorbereitung und zu Ehren des X. Parteitages zu erreichen. Ich sehe folgende Schwerpunkte. Lehre mit noch größerem Bezug zur Praxis 1. Kernstück ist die Erhöhung der Bildungs- und Erziehungswirksam keit unserer Hochschullehrer und aller Angehörigen des Lehrkörpers, verbunden mit der konsequenten Durchsetzung eines höheren Anfor derungsniveaus in allen Lehrveran staltungen. Dazu wurden konzipiert: die Neugestaltung des Hauptsemi nars im 4. Studienjahr, gestützt auf die Arbeit von Studentenzirkeln, dif ferenzierte Vorbereitungsaufgaben für alle Studenten, die Konfronta tion der studentischen Arbeitsergeb nisse mit Praktikern der Industrie und den Erkenntnissen der Ange hörigen des Lehrkörpers. Das führt in stärkerem Maße zu Meinungsstreit und zur fundierten Verteidigung der von den Studenten erarbeiteten Positionen. In gleicher Richtung liegen die Festlegungen zur Erhöhung des Anforderungs niveaus in den Seminaren durch stärkeren Einbau von Übungsauf gaben und entscheidungsbezogenen Fragestellungen.' Konsequenzen sind in Auswertung der Erfahrungen der Gruppe WA 77 im Berufspraktikum 1980 für die noch wirksamere Nut zung des Praktikums zu ziehen. Da bei geht es vor allem darum, nicht nur die Anfertigung einer fundierten Praktikumsarbeit ins Visier zu neh men, sondern die Studenten in be stimmtem Umfange bereits an Lei- tungs- und Entscheidungsaufgaben zu lassen. Damit lernen die Studenten besser, die ökonomischen Probleme aus der Sicht eines Leiters zu sehen und be reiten sich somit besser auf ihren künftigen Einsatz vor. Grundlage für eine hohe Erziehungswirksam keit ist natürlich die weitere Quali fizierung und Überarbeitung der Vorlesungen und Seminarkonzeptio nen, um vom Inhalt her die Studen ten auf die neuen Probleme der 80er und 90er Jahre vorzubereiten, die arbeitswissenschaftlichen Fort schritte einzuordnen und daraus die wesentlichsten neuen Aufgaben, Er-, fordernisse und Lösungswege abzu leiten. Das Ist nur möglich, indem wir die Forschungsarbeit zum Z-Thema „Rationelle Nutzung des Arbeitsver mögens“ auf die entscheidenden neuen Fragestellungen konzentrie ren, um Antworten auf neue Fragen zu finden und die gewonnenen Er kenntnisse unverzüglich in die Lehr inhalte umzusetzen. 2. Eine weitere Kernfrage ist die Beseitigung von Niveauunterschie den, die Erschließung aller Lei stungsreserven bei Wissenschaftlern wie Studenten, die Durchsetzung klarer Positionen zu den objektiven Maßstäben der 80er Jahre. Eine Ge nossin der WA 77 hat gefordert, un ter den Genossen die Losung zu ver wirklichen „Kampf gegen das eigene Mittelmaß“. Sie sprach als leistungs starke Studentin damit auch sich selbst an, Kampfziele zu stellen, daß nicht nur der „3er-Kandidat“ an sich arbeitet, sondern auch der gute Stu dent seine Reserven erschließt, um sehr gute Ergebnisse zu erzielen. Frühzeitiger Talente aufspüren und entwickeln Das ist in der Fachrichtung Ar beitsökonomie besonders deshalb aktuell, weil im Grunde in allen Studienjahren keine echte Leistungs spitze existiert und wir es als Lehr körper noch nicht verstanden haben, befähigte Studenten rechtzeitig zu erkennen und zielgerichtet zu höhe ren Leistungen zu führen. Deshalb ist eine wesentliche Schlußfolgerung für uns, bereits im 1. und 2. Studien jahr Talente aufzuspüren, sie zielge richtet und frühzeitig zu selbständi ger wissenschaftlich-produktiver Ar beit zu befähigen und davon die Besten bis zum wissenschaftlichen Nachwuchs zu entwickeln. Dazu sind Möglichkeiten individueller Studienpläne bzw. besonderer För derzirkel zu nutzen. Zielstrebigere Niveauerhöhung in der Forschung 3. Ein wichtiger Schwerpunkt für uns ist auch die Erhöhung des Ni veaus der Forschungsergebnisse über die Promotionen A und B, begin nend bei klaren Aufgabenstellungen und Eröffnungsverteidigungen zu neuen Themen und die Ausprägung solcher Eigenschaften, Haltungen und Fähigkeiten bei den Nachwuchs wissenschaftlern, die zu einer viel seitigen Persönlichkeitsentwicklung als künftige Wissenschaftler oder Leiter in der Industrie führen. Die Verantwortung, der Lehrgruppen- leiter und Hochschullehrer dafür ist erkannt. Dazu gehört auch die Inte gration der Dissertation in komplexe Aufgaben des Z-Themas mit den Hauptpraxispartnern. Mit dem richtigen Schrittmaß zu herausragenden Resultaten Gedanken nach der Wahlversammlung der APO Grundstudium, GO Medizin „Können wir uns tatsächlich je dem Studenten, den wir ausgebildet haben, medizinisch voll anver trauen? Können wir ihnen auch noch unsere Enkel anvertrauen?“ Zwei Fragen auf der Wahlversamm lung der APO Grundstudium, GO Medizin. Zwei Fragen, die erst ein mal — und das bei wohl allen — Lächeln auslösten. Ein Lächeln al lerdings, das recht schnell vom Erheiterungseffekt ob zugespitzter (?) Fragestellung zur Nachdenklich keit tendierte. Denn es sind dies ja Forderungen, die vom Inhalt her al les andere denn zugespitzt sind, sie treffen vielmehr den politischen Kern des Erziehungs- und Ausbil dungsauftrages. Die Antwort kann und muß nur lauten: Ja. Indes, kann man dieses uneingeschränkte Ja ge- gegenwärtig schon immer geben? Leider noch nicht. So wurde z. B. konstatiert, daß die Stomatclogiestudenten gegen über den Studenten in der Human medizin durchschnittlich um eine Note schlechter abschneiden. Es wurde folgerichtig weiter konsta tiert: Das ist kein normaler Zu stand. Woran es aber liegt und wie die Situation normalisiert werden soll, darüber gibt es noch zu wenige durchgreifende, auf Veränderungen zielende Überlegungen. Ein anderes Beispiel. Es gelang, die Arbeit mit den Studenten effektiver zu gestal ten; vor allem deshalb, weil die Gruppenberater stärker in die Pflicht genommen wurden. Noch aber gibt es Reserven. Welche? Ganz sicher nicht zuletzt in den wissenschaftlichen Studen tenzirkeln. Beweis: Die Zahl jener Diplomanden, die in der experimen tellen Grundlagenforschung arbei ten wollen, ist direkt proportional mit der Zahl der speziell geförder ten, besten Studenten. Die aber wer den vor allem in den Zirkeln ge fördert. Nuh soll hier keinesfalls der Ein druck entstehen, daß es bei den Kommunisten dieser APO mehr offene Fragen als klare politische und fachliche Antworten gibt. Es soll auch keineswegs behauptet wer den, es ließe sich quasi alles in un bekümmerter Hau-Ruck-Manier von heute auf morgen lösen. Gewiß ist nicht alles leicht zu meistern. Wo aber dürfen es sich Kommunisten leicht machen, wo können sie es? Nirgendwo. Und bei aller Spezifik der APO — in ihr sind Genossen von immerhin acht Instituten vereinigt — darf Spezifik im Sinne von ge wisser Ausnahmeerscheinung nicht verstanden werden als von vorn herein Blanko-Entschuldigung für noch nicht genügend ausgeprägte einheitliche Kampfposition. So müssen auch die Bemerkungen des 1. Sekretärs der SED-Kreislei tung, Werner Fuchs, verstanden werden. Er forderte die Genossen auf. alle ihre Anstrengungen darauf zu richten, daß in kürzester Zeit das Schrittmaß der APO so erweitert wird, damit es voll und ganz den Anforderungen der 80er Jahre ent spricht. Dabei müssen die Kommu nisten jederzeit und überall als Personen des Vertrauens wirken, dergestalt noch entschiedener, noch nachhaltiger in allen Arbeits- und Studentenkollektiven das politische Klima bestimmen, damit alle für die Realisierung der Parteibe schlüsse mobilisiert werden. Die Vorhaben der APO bis zum X. Par teitag machen das Bemühen sicht bar. dem erforderlichen Schrittmaß noch besser als bislang zu ent sprechen. So wird z. B. im Institut für Biophysik die Verbesserung der Lehre durch die Erarbeitung neuer Seminarpläne angestrebt, das Karl- Sudhoff-Institut eröffnet im Früh jahrssemester eine universitäts offene Vorlesungsreihe über bedeu tende Naturwissenschaftler und Er finder, das Physiologisch-Chemische Institut erweitert sein Angebot an fakultativen Vorlesungen. Überdies nimmt dieses Institut in Koopera tion mit dem Arzneimittelwerk Dresden eine zusätzliche For schungsleistung in Angriff. Bis zum X. Parteitag soll die Prinziplösung irrt Labormaßstab abgeschlossen sein. Diese Auswahl von Vorhaben macht Ziel, Richtung, dabei veran schlagtes und notwendiges Tempo deutlich. Und nur daran, wie erst klassige Vorhaben ebenso erstklas sige Resultate zeitigen, werden die Kommunisten auch dieser APO zu messen sein. Als APO-Sekretär wurde Harald Remke gewählt. Helmut Rosau Tips für das Parteilehrjahr I m Juli 1952 beschloß die SED auf ihrer 2. Parteikonferenz, „in allen Bereichen der Gesell schaft planmäßig die Grundlagen des Sozialismus zu schaffen“ (Ge schichte der SED. S. 275). Diese Aufgabe durchzieht ihre Ge schichte als roter Faden während der in den Themen 2 bis 4 er faßten Etappen von 1952 bis 1961. Neu war, daß nunmehr der Sozialismus auch unter sozialisti schen Losungen sowie systema tisch in allen Sphären errichtet wurde. Binnen eines Jahrzehnts gelang es, dieses Ziel im wesent lichen zu erreichen und die sozia listische Revolution zum Siege zu führen. Als Kompaß nutzte unsere Par tei dabei jene Erfahrungen, die früher die KPdSU und (die zu gleicher Zeit wie sie) ihre Bru derparteien in den Volksdemo kratien sammelten. Die wichtig sten formulierten die kommuni stischen und Arbeiterparteien der sozialistischen Länder im Jahre 1957 als allgemeingültige Gesetz mäßigkeiten. Zu ihnen gehört die „Verwirklichung der sozialisti schen Revolution auf dem Gebiet von Ideologie und Kultur uund die Heranbildung einer der Ar beiterklasse ... und dem Sozia lismus ergebenen zahlreichen Intelligenz“. Insbesondere die bildungs- und stischen Aufbaus, indem sie die Menschen zur Bewältigung der Aufgaben befähigte. Symbolisch steht dafür an unserer Universi tät die Neugestaltung des agrar wissenschaftlichen Studiums. Es war Mitte der 50er Jahre noch auf die einzelbäuerliche Wirt schaftsweise ausgerichtet, obwohl die LPG bereits ein Fünftel der landwirtschaftlichen Nutzfläche bewirtschafteten. Vorbereitet durch eine vom Zentralrat der FDJ im März 1955 geleitete Aus sprache zwischen Studenten und Professoren im „Haus Auensee“ sowie ein Jahr später durch ein weiteres Gespräch, an dem Wal ter Ulbricht teilnahm, wandte sich der Erste Sekretär des ZK im Mai 1956 in dieser Sache mit einem Brief an den Dekan der Landwirtschaftlichen Fakultät. Der Brief gab den Anstoß, das Studium in Prozessen ideologi schen Umdenkens und der Aus einandersetzung entsprechend den Bedürfnissen der sozialisti schen Praxis zu verändern. (Auf ähnliche Weise forderte gegen Ende der 50er Jahre der Über gang zur lOklassigen polytech nischen Oberschule die Pädago gen heraus.) Auch auf dem Gebiet von Ideologie und Kultur verlief die sozialistische Revolution nicht gleichmäßig, traten widersprüch liche Entwicklungen auf. Trotz jenes Aufschwungs, der von der Planmäßige Errichtung der Grundlagen des Sozialismus Über den Anteil der Karl-Marx-Universität intelligenzpolitischen Beschlüsse der 4. Tagung ihres ZK im Januar 1951, die Aufgaben des 1. Fünfjahrplanes 1951—1955 hatten eine weitreichende Offensive ein geleitet, darunter die sozia listische Umgestaltung der Hoch schulen: 1951 erfolgte der Über gang vom 10-Monate-Studien- jahr mit neuen Lehrplänen, obligatorischem Studium der Grundlagen des Marxismus-Le ninismus (wofür das Franz-Meh- ring-Institut seit 1950 die Lehr kräfte ausbildete) sowie der rus sischen Sprache und auf der Basis staatlicher Seminargrup pen. Letztere boten für die poli tische Arbeit der FDJ- und der Parteigruppen eine organisa torische Grundlage, ebenso wie die in der sozialistischen Wirt schaft etwas früher entstandenen Arbeitsbrigaden für die Gewerk schafts- und Parteigruppen. Sie bildeten im Mechanismus der entstehenden sozialistischen De mokratie ein wichtiges Glied. Die Stoßkraft der Impulse, die von der 4. ZK-Tagung ausgingen, bezeugt auch folgendes: Gemäß einem Beschluß dieses Plenums wurden seit 1951 für die 12klas- sige Oberschule verstärkt Arbei ter- und Bauernkinder gewon nen. Vier Jahre später über schritt deren Anteil unter den Neuimmatrikulierten erstmals die 50 Prozent-Grenze. Eingangs der 60er Jahre stammte die In telligenz in ihrer Mehrheit schon aus den Reihen der Arbeiter klasse und der Bauernschaft. Sie hatte sich als sozialistische Schicht formiert. Sozialistisches Bewußtsein ent stand nicht allein durch Agitation und Propaganda. Die SED ließ sich von dem Hinweis Lenins leiten, man dürfe vom bewußten Aufbau des Sozialismus durch die Arbeiter „nicht in dem Sinne sprechen, daß sie zu den Büchern gegriffen, Broschüren gelesen hätten, sondern das Bewußtseins moment besteht hier darin, daß sie mit eigener Energie, mit eigenen Händen an das außer ordentlich schwierige Werk her angegangen sind“ (Werke, Bd. 28. S. 133), Dieses Bewußtsein formte die Partei in der Praxis des soziali 2. Parteikonferenz ausgegangen war und der sich u. a. in der Verleihung des Namens von Karl Marx am 5. Mai 1953 an unsere Universität äußerte, behielt die nichtmarxistische Ideologie für längere Zeit noch größeren Ein fluß — verkörpert in den Per sonen des Philosophen Bloch so wie des Literaturhistorikers Mayer. Die Auseinandersetzung mit ihren Positionen gehörte zu jener neuen Offensive bei der Propagierung und dem Studium des Marxismus-Leninismus, die, von der 30. Tagung des ZK der’ SED Anfang 1957 ausging und die an der Karl-Marx-Universität in dem 1958 für den Lehrkörper eingerichteten „Marxistischen Kolloquium“ Gestalt annahm. Die Grundlagen des Sozialis mus in der DDR erreichten einen Reifegrad, der es im Sommer 1958 der SED gestattete, auf ihrem V. Parteitag das Ziel ab zustecken, in nächster Zeit den Sozialismus zum Siege zu führen. Am Fundament für diesen Be schluß hatten auch Angehörige unserer Universität mitgebaut: Im April beschloß die SED-De legiertenkonferenz ein „Pro gramm der weiteren sozialisti schen Entwicklung der Karl- Marx-Universität“ — den ersten umfassenden Plan einer Hoch schulparteiorganisation über ihre Aufgaben in der Endphase des Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus. Im Sommer entstand mit dem „Leipziger Studentensommer“ in der DDR das „3. Semester“ im Studienjahr. Anfang 1959 nahmen die fort geschrittensten FDJ-Gruppen — analog zur Bewegung „Sozia listisch arbeiten, lernen und le ben“ der Brigaden — den Wett bewerb um den Ehrentitel „Gruppe der sozialistischen Stu denten“ auf. Die Bilanz des Aufbaus der Grundlagen des Sozialismus ein gangs der 60er Jahre wies aus, daß der Marxismus-Leninismus „zur herrschenden Ideologie ge worden“ war. (Geschichte der SED, S.440). An diesem Aktiv posten hatten Angehörige und Absolventen der Karl-Marx-Uni versität maßgeblich Anteil. Dr. Gottfried Dittrich 1952: Das Gebäude der damaligen Landwirtschaftlichen Fakultät in der Johannisallee im Neuaufbau. Repro: R. Müller
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